Onad
Iwan Heilbur
martest
Oben hatten sie die Aussicht über die Stadt und in die Ferne nach Deutschland hinein.
Als sie nach der Mittagsstunde wieder in Salzburg waren, verabschiedete sich Hammerschlag so höflich und steif, wie er sein fonnte, wenn er absolut wollte. Dieser Abschied drückte noch einmal die Distanz aus, die von ihm aus zu Fräulein Saat während der wenigen Tage ihrer Bekanntschaft bestanden hatte. ( Fortsetzung folgt.)
Das neile Buch
Ein Politiker unterwegs.
( 15. Fortsetzung.) Sie verabredeten eine Nachmittagsstunde für den folgenden Tag. Hammerschlag begleitete Fräulein Saat auf dem Heim weg, sie wohnte nicht im Hotel, sondern privat beim Herrn Sinzbacher, so meit von der eigentlichen Stadt entfernt, daß man überhaupt nicht mehr spürte, in Salzburg zu sein.
-
Sie wohnt sehr einfach, dachte Hammerschlag bei sich. Als er unter dem sternenklaren Himmel den Weg ins Hotel ging, wiegte er, wie an diesem Abend schon verschiedene Male, nachdenklich den Kopf.
-
...
Er konnte sich nicht helfen er hatte Mitleid mit diesem Fräulein Saat, die Ahnungen. aber feinen Bräutigam hatte. Am nächsten Vormittag unternahm Hammerschlag einiges, um Gewißheit zu erlangen, ob ein Fräulein Denise von Langen sich in Salzburg aufhielte. Er sprach mit dem Portier im Hotel, zwar ohne irgendeine weitere Andeutung, aber, wie das Thema des Gesprchs es erforderte, von Mann zu Mann.
" Denise de Langen?" sagte der Portier zuvorkommend, welt. gewandt. Sie werden heute, nach Mittag, die gewünschte Ausfunft haben."
Die Auskunft, die er nach Mittag erhielt, war negativ. Nein, eine Dame namens Denise de Langen wäre in Salzburg nicht angekommen. Hammerschlag ärgerte sich über die Bestimmtheit, mit der ihm der Portier das Resultat seiner Forschungen bekannt
-
gab. Eine halbe Stunde später traf er sich mit Fräulein Saat am Dom. Sie war genau so temperamentvoll wie am vorigen Abend, sie bekam wieder, wenn sie lächelte, glänzendere Augen aber es schien Hammerschlag, als ob sie schon viel unbefangener wäre. Sie fuhren in der Drahtseilbahn zur Festung hinauf. Dben besah Hammerschlag sich die bicken Mauern und murmelte bewundernd:„ Donnerwetter, hier hat wohl manche Kartaune umsonst dran rumgeböllert, hier ist es nicht leicht, einen rauszuschmeißen."
Dann genossen sie die Ansicht über die Stadt Unter ihnen lag Salzburg , von der Salzach blau durchzogen, mit seinen Kirchen, mit dem Dom und den hellen Straßen, von Bergen begrenzt. Es war Hammerschlag nicht angenehm, daß Fräulein Saats Mundmert neben ihm unaufhörlich wie ein Uhrwert ging und nicht stille stand. Er zog empfindlich den linken Nasenflügel hoch und sah nach der anderen Seite hinüber.
Verschiedentlich brach Fräulein Saat in Naturbetrachtungen aus. Sie gebrauchte schwärmerische Worte und sprach von dem großen Geist, der dies alles geschaffen habe. Denn es sei doch alles mur Geist, Materie gäbe es doch nur in der Weltanschauung zurückgebliebener, bemitleidenswerter Menschen.
Hammerschlag sah sie sich für einen Moment an. Sie hatte wieder die frommen, beziehungsweise toketten Augen.
Liesbeth, Liesbeth, dachte Hammerschlag, du suchst durch die ganze Welt nach einem Bräutigam, augenblicklich pürschyst du im Salzkammergut und weil du keinen findest, kokettierst du mit dem Geist, ja, so ist's.
" Nicht wahr", fragte Fräulein Saat. " Ja, so iſt's", bestätigte Hammerschlag. Er sah wieder zur anderen Seite, zum Gaisberg, hinüber.
Den Abstieg machten sie zu Fuß. Fräulein Saat erzählte Szenen aus ihrer Bergangenheit. Sie gefiel sich in der Schilderung von Vorkommnissen, bei denen sie stets flüger als ihre bösen Feinde gewesen war. Sie war, der Himmel weiß wie oft, vor Gericht gewesen, als Klägerin sowohl wie als Beklagte. Das Leben schien für Fräulein Saat ein Sport zu sein, bei dem es darauf ankommt, jeden Zeitgenossen für einen gefährlichen Menschen" zu halten und ihn mittels diplomatischer Taktik am Ende zu der Einsicht zu bringen, daß er doch der Dümmere gewesen war.
Immer diplomatisch sein, sage ich immer", sagte Fräulein Saat, ich bin diplomatisch."
Du bist verrückt mein Kind, dachte Hammerschlag, daß du mir das obendrein erzählst, und dazu am Anfang unserer Bekanntschaft. Später setzten sie sich im Freien in den Garten eines Cafés, das wie ein Tempelchen der Lebensfreude inmitten der hellen fröhlichen Stadt lag.
Hier gab Fräulein Saat eine Liebesgeschichte, nein, besser: eine Brautgeschichte zum besten. Sie hatte schon eine Brautzeit hinter fich
aber diese hoffnungsreichen Tage hatten damit geendet, daß der Bräutigam ihr eine heruntergehauen hatte.
( Was Kunststück, dachte Hammerschlag für sich, Gott weiß, wie du ihn diplomatisch gepiesact hast, Kindchen.)
Da hatte sie nichts mehr von ihm wissen wollen.„ Er war ein brutaler. Mensch", sagte Fräulein Saat. Später wäre er reumütig zu ihr zurückgekehrt, aber nein, für sie wäre es aus gewesen, für immer.
Darauf schwieg Fräulein Saat und auch Hammerschlag sagte nichts. Aber er empfand von diesem Stillschweigen nicht die kleinste Verlegenheit. Er bemerkte es gar nicht. Er war mir seinen Gedanken weit fort, im Redaktionsbüro am Halleschen Tor. Er sah nach der Uhr. Die fünfte Stunde war vorbei, das Büro war also schon längst geschlossen. Er dachte an Lolli, und wie angenehm doch ihre Zurückhaltung wäre, ihr beredtes Schweigen gegen die redselige Hohlheit dieser Dame, die ihm unaufgefordert von Er verlor sich in seinen Gedanken ihrem Bräutigam erzählte. wieder an das Bild des Halleschen Tors mit dem gestoppten und aufs Signal hin bewegten Verkehr.
,, Woran denken Sie?" fragte Fräulein Saat. ,, An Berlin ", gab er Antwort.
Fräulein Saat schwieg eine Weile.
--
.
" D, in Berlin möchte ich leben", sagte sie dann mit Empfindung. „ Es ist gar nicht gesund, dort zu leben", erklärte Hammer. schlag, es fliegt immer viel Rohlenstaub und Benzin in der Luft herum."
„ Das macht wohl niemandem etwas aus", erwiderte Fräulein Saat mit einer geradezu angreifenden Schärfe im Ton, der dort seinen lieben Kreis hat, mit dem er leben und für den er sorgen tann. Und wie Sie das auffassen, ist mir egal."
Was sind das bloß alles für unzusammenhängende Gedankensplitter und abfälle, die du da äußerst, mein Kind, dachte Hammerſchlag.
„ Ja, natürlich", sagte er laut.
Er mußte wieder an Lolli denken. Sie erschien ihm wieder wie die Verförperung märkischer Knappheit und Sparsamkeit im Gefühl. Mit der Lolli in Salzburg spazieren gehen, wäre ein Verdagegen, dachte er. gnügen
-
-
Unter dem Titel„ Ein Politiker unterwegs"*) hat der britische Arbeiterführer Ramsay Macdonald Aufsätze, die er in drei Jahrzehnten und besonders in der Zeit nach dem Kriege für Zeitungen und Zeitschriften geschrieben hat, gesammelt und so einem weiteren Kreise zugänglich gemacht. Obwohl er dem Buche nur die bescheidene Zweckbestimmung mitgibt, zum Wandern, zu Betrachtungen über den Sonnenaufgang und untergang anzuregen ,, Aber wie es nun fommen mochte als ihm Fräulein Saat bringt es im ganzen mehr als der Titel vermuten läßt. Ob er uns in das Land seiner Kindheit, in seine schottische Heimat und in die für den folgenden Tag einen Aufstieg nach dem Mozarthäuschen auf dem Kapuzinerberg vorschlug- das heißt, sie schlug ihm diesen schottischen Berge führt, die er uns mit einem starken Heimatgefühl Aufstieg nicht eigentlich vor, sondern sie sagte ihm das auf den näherbringt, oder ob er den Kontinent, Aegypten , Indien , Afrika Kopf zu da ging er dennoch darauf ein. Er hätte, ohne zu bebereist in allen Schilderungen zeigt sich start ausgeprägt die perleidigen, nicht ablehnen tönnen, fönliche Eigenart Macdonalds, der die Dinge unvoreingenommen. Meinetwegen, dachte er, in einigen Tagen reise ich ab, dann mit einem guten Blick für soziale und politische Zustände und mit ist dieser Zwischenfall von selber erledigt. den Augen des demokratischen Sozialisten sieht. Seine Stellung als Sie fing an, für ihn zu disponieren. demokratischer Sozialist, die uns in vielem fremdartig anmutet, aber typisch für die ganze englische Arbeiterbewegung ist, tommt besonders gut in seinen Berichten über die internationalen Ronferenzen in Bern 1919 und Berlin 1920 und 1922 zum Ausdruck. Und gewissermaßen sein politisches Glaubensbekenntnis stellt der Brief an einen jungen Kommunisten" dar. Antirevolutionär( im Heugabelsinne), gegen jede Gewalt, denn„ Gewaltmittel und sozialistisches Ziel sind unvereinbar", glaubt er als Demofrat an die öffentliche Meinung und an Belehrung, und als Sozialist an die stete Umwandlung der Gesellschaft auf Grund von Entwick
Wo wollen wir heute abend hin", sagte sie;„ wir gehen heute abend ins Schloß Mirabell."
Als Hammerschlag am Abend, nachdem er Fräulein Saat wieder nach Hause begleitet hatte, in sein Hotel zurückgekehrt war, überlegte er. Es kommt daher, sagte er sich, daß ich soviel Zeit habe und nichts mit ihr anzufangen weiß. Ich bin wie ein Schiff, das teine Führung hat und planlos umherfährt und am Ende aus LangeVon meiner Sandbank muß weile auf eine Sandbank aufläuft. ich vor allen Dingen erst einmal los. Morgen nachmittag werde
ich abreisen.
Bei dem Aufstieg auf den Kapuzinerberg, den sie am nächsten Bormittag unternahmen, teilte Hammerschlag ihr seine Absicht mit, noch am selben Tage zu reisen. Für eine Weile blieb Fräulein Saat vollkommen still. So gingen sie nebeneinander; Hammerschlag, dem es vom Aufwärtsgehen warm wurde, blies den Atem gewaltsam aus.
Endlich fragte Fräulein Saat:
" Wohin reisen Sie denn?"
" Weiter ins Salzkammergut hinein", erwiderte er. " Dann hat unsere Bekanntschaft ja ein frühzeitiges Ende.- Heute nachmittag?" fragte fie.
Hammerschlag nichte und begann von etwas anderem zu sprechen. Sie gingen auf getrepptem Weg den Berg hinan, an Bildwerken vorbei, welche die Leidensstationen darstellten.
lungsgefeßen. Er ist so überzeugt vom Wert der Demokratie, daß
er bei aller Würdigung der sozialistischen Arbeit Lenins , die er aller-. dings nicht so sehr um dessentwillen, was er getan, sondern nach dem, was er versucht hat", einschätzt, doch feststellt:„ In zehn Jahren wird die Arbeit der bolfchemistischen Regierung, befreit von äußeren. Angriffen und als Gebieterin über die Lebensnotwendigkeiten, Ruß. land dorthin( und nicht weiter) bringen, wo in England eine von der öffentlichen Meinung gestützte Arbeiterregierung in fünf Jahren sein würde. Zwei Jahre Bolschewismus in England würden uns dahin bringen, wo Rußland ein Duhend Jahre vor der Revolution war." Diese ausgesprochen demokratische Haltung bestimmt das ganze Buch, es ist nicht nur fennzeichnend für Macdonald, sondern für die Mentalität der ganzen englischen Arbeiterbewegung. Richard Junge.
*) Montana- Verlag. 280 Seiten.
FÜR DEN KLEINGARTNER.
Hitze und Teuerung.
Reichlich vierzehn Tage hat die große Hize angehalten, die in dieser frühen Sommerzeit von verderblichen Wirkungen für Landund Gartenbau begleitet war. Troy höchster Anstrengungen wird nur in wenigen Fällen fein Schaden entstanden sein; wie sehr der Untergrund imstande ist, der zerstörenden Kraft allzu starker Sonnenwirkung entgegenzuarbeiten, zeigte ein Blick auf die nicht zu seltenen Landflächen, wo Sand mit moorigem Untergrund abwechselt. Wir sahen ein mit Gerste bestelltes Land, auf dem fahles Gelb mit saftigem Grün gemischt war, je nach dem Grade der Feuchtigkeit in den unteren Schichten. Der Kleingärtner hat durch nichtaufgehen oder fümmerliches Wachsen später Saaten sowie durch übertrieben rasche, an Notreife streifende Entwicklung älterer Kulturen großen Schaden erlitten; er wird aber trotzdem nicht mutlos merden, sondern dem Lande neuen Samen anvertrauen. Für die meisten Gemüsearten ist eine Aussaat noch lohnend. Daß die Higeperiode Veranlassung zu Preissteigerungen gegeben hat. wird nicht überraschen; wenn aber die Butter stellenweise um 20 Pf. erhöht wurde, so zeigt dies angesichts der glänzenden Grasund Heuernte doch zu sehr den Wunsch, aus jeder echten oder scheinbaren Notlage den Ertraprofit zu ziehen.
Gedanken einer Hausfrau.
P D.
Uns wird geschrieben: Wenn man über die hohen Preise des Frühjahrsgemüfes flagte, bekam man zu hören, daß die Ware weit aus dem Auslande fäme, daß Deutschlands klimatische Verhältnisse nicht gestatteten, mit Italien und Afrika zu konkurrieren.
Das
war plausibel, und die Nachricht, daß Länder und Städte Kredite bewilligt hätten, um dem deutschen Gartenbau die Möglichkeit zur Erzeugung von Frühgemüse im Großen zu ermöglichen, murde freudig begrüßt. Eine Erscheinung aus den letzten Tagen läßt aber vermuten, daß die Sache noch nicht recht flappt. Es ist jetzt
-
Sommer und recht heiß, man sehnt sich nach einer deutschen Tomate. Aber nur Holland und Italien haben geliefert( nachdem früher begreiflicherweise fanarische Tomaten den Reigen eröffnet hatten), und zwar ist aus Italien eine Ware gekommen, die„ murkelig", gerippt, fahlgelb und nicht rotschimmernd, nur den halben Preis der holländischen Tomaten foftet; dieser letztere war aber 90-95 Pf. pro Pfund. Da kann man doch wohl die Frage stellen: Sind die flimatischen Verhältnisse zwischen Holland und Deutschland denn so verschieden, daß es unmöglich ist, der teuren holländischen Forderung eine gleich gute Ware gegenüberzustellen? Die Tomate ist heute ein Bolfsnahrungsmittel ( genau so wie die von uns allerdings nicht zu liefernden Apfelfinen und Bananen, deren Genuß verständige Aerzte bereits drei Monate alten Kindern gestatten), und da sollte es nicht möglich fein, Tomaten in der gleichen Formvollendung und Güte wie die holländischen so zeitig auf den Markt zu bringen, daß solche, nur dem Reichtum erschwinglichen Preise sich erst gar nicht bilden fönnen?
Rhabarber- Vermehrung.
Wie der Rhabarber die erste Frucht liefert, so ist auch seiner Verwendung meist Ende Juni ein Ende gefeßt. Man wird den einzelnen Stauden Beachtung geschenkt haben, um zu erfunden, welche Pflanzen den reichsten Ertrag und die am besten schmeckende Frucht gaben. Denn nur diese werden, wenn die Pflanzung er neuert oder vergrößert werden soll, solde Jungpflanzen liefern, an denen die Hausfrau ihre Freude hat. Alte, aber noch gut entwickelte Wurzelstöde geben das neue Pflanzmaterial; völlig ab
getragene Stöcke zu teilen wäre zwecklos. Die Teilung des Stockes muß so geschehen, daß jeder der bei der alten Pflanze sich zeigenden Köpfe meist sind es drei bis fünf einige Hauptwurzeln sowie auch etliche Nebenwurzeln behält. Der Boden für die neue Pflanzung muß gut vorbereitet sein; am besten ist rigolter Boden, da die Wurzeln bis einen Meter tief gehen. 1-1½ Meter Abstand ist zu geben. Als" Fresser" verlangt der Rhabarber starke Stickstoffgaben; durch Jauche, Blutmehl, Chilesalpeter, Rinderdung wird die Entwicklung gefördert. Die Pflanzen werden 10 Zentimeter tief in den Boden gesetzt. Lockerhalten und reichliche Bewässerung sind die Hauptaufgaben der Pflege des RhabarberP. D. quartiers, das 6-8 Jahre lang guten Ertrag liefert.
Die Maulwurfsgrille( Werre ). Zu den glücklicherweise seltenen Schädlingen gehört die Maulmurfsgrille, auch Werre genannt. Sie lebt unterirdisch wie der Maulwurf, macht auch flache Gänge, verrät ihre Anwesenheit aber vor allem durch den Schaden, den sie anrichtet. Wenn einzelne Pflanzen ohne sichtbare Ursache zu welken beginnen oder wie„ abgebissen" am Boden liegen, so kann man den Schluß ziehen, deß eine Werre sich in der Nähe aufhält. Man sucht ihre Nester aufzuspüren, indem man den Gängen nachgeht bis zum Eingang des Nestes. Dieses Aufsuchen der Nester geschieht zweckmäßig des Morgens oder nach einem Regen in den Monaten Juni und Juli. Ein Fangmittel besteht noch im Bersenken größerer Blumentöpfe eihen Bentimeter unter die Erdoberfläche; der Abzug der Töpfe wird mit Holz oder Kort verstopft. Die Werre fällt bei ihrer Wanderung in den Topf und wird beim Durchiehen der Töpfe, das morgens, mittags und abends geschehen muß, entdeckt. Wie man sieht, ist die Bekämpfung nicht so einfach; man sollte daher beim Graben der Beete stets aufpassen, ob solche durchaus nicht fleinen Schädlinge ihr Unwesen treiben.
Kohlscheunen.
P. D.
In dem Verbandsorgan„ Gartenbauwirtschaft" wird über die Erfahrungen mit den deutschen Typen- Kohlscheunen imm ersten Jahre ihrer Berwendung berichtet. Der letzte Winter war nun im ganzen zu milde, so daß endgültige Resultate nicht vorliegen können, doch haben die Versuche gezeigt, daß die technischen Einrichtungen ausreichen, um die Temperatur in der Scheure unabhängig von den Schwankungen der Außentemperatur gleich mäßig zu halten". Die Lagerverluste durch Fäulnis und durch Schwund bewegten sich in den einzelnen Bersuchsbetrieben zwischen 15 und 20 Prozent. Hierzu treten aber noch als Sondererscheinung 8-10 Prozent Verlust durch geplakte steri durchgewachsene Köpfe, die aus den ebenfalls anormalen Wachstumsverhältnissen des Sommers 1929 sich ergeben. In früher bereits gebauten Ueberwinterungshäusern betrugen aber die Lagerverluste 40-65 Prozent. Jedenfalls wird man einen oder zwei normale Winter abwarten müssen, um ein endgültiges Urteil über die gemeinsam mit dem Reichsturatorium für Technik in der Landwirtschaft vom Reichsverband des deutschen Gartenbaues geschaffe nen Typen zu fällen. Für Kleingärtnerverbände wird es eine lohnende Aufgabe sein, der Frage nach der Ueberwinterung unseres Kohles eine ständige Aufmerksamkeit zu schenfen; fie fällt in den Kreis der kommunalen Aufgaben, nachdem der Gartenbau sich nur zögernd mit dem Problem seiner Rationalisierung beschäftigt. Die häufigen Klagen und Mahnungen des Verbands blattes müssen zu dem Schluß führen, daß die bisher geübte Eigen P. D. brötelei schwer zu überwinden ist.