Georg Brilling: Lästerliche Tat
Eine Woche lang trieben wir es so. Jeden Tag wurde die Tat gefährlicher, unsere Spannung größer; denn es war damit zu rechnen, daß man versuchen würde, die Uebeltäter zu erwischen, daß man Beobachtungsposten aufstellte.
In meiner Stadt an der Donau steht ein großer gotischer Dom,| Licht zu löschen, das jedesmal, menn wir wiederfamen, still und mit zwei Türmen, grauen Steintürmen, von den Dombohlen um- rötlich brannte, von dem unermüdlichen Meßner immer wieder neu lärmt. Im Juli, im August, an heißen Tagen, wenn der Himmel entzündet. wolfenlos blau ist, und das war er oft damals in unserer Knabenzeit, gab's nichts Hizigeres als den Domplatz. Von den Pflastersteinen stieg kochende graue Luft empor, und der Dom mit seinen beiden Türmen blendete so sehr, daß man zu den Dohlen, die oben die Kreuzblumen mit Geschrei umflogen, nicht hinaufzuschauen wagte, weil es den Augen zu wehe tat. Man brauchte auch nicht hinaufzuschauen, die Dohlen waren da, man hörte ihre unruhigen Rufe. Wir saßen auf den Steinstufen des Doms, die brannten uns faft Löcher in die Hosen, und wenn uns die Hize zu arg wurde, flüchteten wir ins dunkle Dominnere. Da war es talt, zum Schaudern, die dunkelbraunen fast schwarzen Holzbänke glänzten matt, durch die farbigen Fenster fiel buntes Licht, es war fast unheimlich, und da gingen wir schnell wieder auf den sonnenflirrenden Platz hinaus.
Unsere Knabenspiele trieben wir am Dom, Räuber und Gendarmen vor allem. Da gab es viele Ecken und Winkel, sich zu Derstecken. Erfer und Bogengänge, Türnischen und Pfeilerschatten. Einmal stürzte ciner von uns ab, der verfolgt wurde, weil er Räuber mar. Er stürzte von dem Steingang ab, der überdacht rund um den Dom läuft, stürzte vier Meter tief; ich hörte noch, wie er unten aufschlug auf dem Pflaster. Der Räuber blieb bewußtlos fiegen, der verfolgende Gendarm rannte davon, wohl schuldbewußt, obwohl er doch unschuldig war. Ich blieb, noch ein paar von uns blieben, der Abgestürzte rührte sich nicht, Blut mar nicht zu sehen, gar fein Blut. Erwachsene kamen dazu, schimpften. Ein Herr rief eine Pferdedroschke heran, und wir fuhren los. Ich saß zum Ich saß zum erstenmal in meinem Leben, ich war sechs Jahre alt, in einem Fuhrwert. Der Abgestürzte lag bleich auf dem abgeschabten Lederpolster, der Wagen wadelte, wir wackelten mit, ich und der Ohn mächtige. Die bekannten Straßen tamen mir so verändert vor, als führe ich durch eine fremde, reiche, menschenwimmelnde Stadt. Die Fahrt dauerte lange. Endlich hielt der Wagen. Er wohnt im zweiten Stod", fagte ich, der Abgestürzte", und der Kutscher ging ins Haus, um die Unglücksbotschaft zu überbringen, und hieß. mich, bei dem bleichen Bewußtlosen zu bleiben. Aber taum war er im Haus verschwunden, lief ich schnell davon, lief heim und erzählte daheim nichts von dem Vorfall. Wie war meine Mutter erstaunt über ihren willigen und ruhigen Sohn, der sanfte Spiele spielte und sich nicht rührte und der sich möglichst unauffällig zu machen fuchte.
Der Sturz war übrigens harmlos, erfuhr ich am anderen Tag, imd davon wollte ich ja auch gar nicht erzählen, sondern von einem fpäteren Abenteuer, das ich am Dom erlebte, als ich schon fünfzehn jährig war, in die Realschule ging. Schulferien hatten wir.
Es war Ende Juli, ein heißer Tag folgte dem anderen. Die Donau fiel täglich, ihr Wasser war hellgrün, nackte weiße Steine traten am Ufer aus der Flut. Ich hatte einen Freund, mit dem ich viel zusammen war, er wollte Arzt werden, und er hatte damals eine heftige und wißbegierige Liebe für Gifte. Wir wollten zufammen ein Buch über Gifte herausgeben. Das Buch ist natürlich nie geschrieben worden, aber wir berieten schon, wie der Einband auszusehen habe. Wir sahen viel Brodelndes, Gärendes, Schlam miges in uns, wenn wir in uns hineinsahen, und der Umgang mit Giften schien uns fühn und verbrecherisch schön zu sein, und wenn wir wirkliche, todbringende Gifte uns nicht zu verschaffen wußten, Wein faum fannten, faum Tabat, so nahmen wir seelisches Gift. Hinterm großen Dom ist ein grüner Domgarten. Dort ist's schattig fühl, wenn der steinerne Domplatz vor Hize tracht, und das Grün der Bäume und der Blätterschatten auf dem Pflaster, der grüne, wie ist er wohltuend gegen die lähmende Glut vorn. In diesem grünen Domgarten steht eine kleine Domfapelle, uralt, und ber dunkle Eingang in die Kapelle düstert unheimlich. Hier brannte bor dem Goldaltar das ewige Licht, schwamm in einer roten mit Del gefüllten Glasschale ein minziger Docht. Rötlich schimmerte das Lichtlein, zum Zeichen, daß der Herr leibhaftig im Altarschrein zugegen war. Da schlichen wir nun, roir zwei Fünfzehnjährigen, über den heißen Domplat, bogen in den grünen Domgarten, traten burch das Steinportal in die Kapelle. Kühl schauerte es hier, Gold glänzte ungewiß, Heilige standen steif und steinern, und der röte fiche Glanz des ewigen Lämpchens flimmerte. Mimutenlang standen mir unbeweglich, nachdem wir das Knie gebeugt hatten und das Kreuz geschlagen, wie es fich für fromme Beter geziemt.
Ich mußte, heute mußte ich es tun. Ich zitterte, ging nahe an bas Lämpchen heran, der Docht schwankte vor meinen Augen auf und ab, elfenbeinfarben, wie ein Schiff in einem rötlichen, felt famen Meer, ich hielt den Atem an, stieß ihn aus und blies das Licht aus. Langsamen Schrittes, unauffällig, ganz unauffällig, verfießen wir die Kapelle, waren im Domgarten, gingen langfam, aber am liebsten wären wir wild gerannt, gingen langsam an der langen, grauen Mauer entlang, sahen allen uns Begegnenden fest und unschuldig in die Augen, verließen den Garten, bogen in eine Quer gaffe und wieder in eine und schlugen einen Hafen und noch einen, daß kein Schuhmann und fein Polizeihund unsere Fährte hätte verfolgen fönnen.
Und morgens tam Hans, mein Freund, daran, das ewige Licht Birchenschänderisch auszublasen. Wir saßen auf den Bänken der Allee, erschöpft von dem Abenteuer. Wenn man uns erwischte! Man hätte uns von der Schule Derwiesen, vielleicht wären wir sogar ins Gefängnis gekommen, vielleicht sogar ins Zuchthaus, Gotteslästerung murmelten wir mit bleichen Lippen. Wir dachten an unseren gutmütigen Religions lehrer, mie große Verbrecher fühlten wir uns, und das gab uns eine Haltung, die uns unterschied von unseren Schulfameraden. Und dann fingen wir von dem Giftbuch an zu reden, das mir schreiben hollten, von wilden und gefährlichen Giften, von schnell wirkenden und von schleichenden, von Pfeilgiften und von Gift fchlangen. Und morgen nachmittag kam dann Hans daran, das
bis
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Montag d.30 Juni Sonnabdd. 5.Juli
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Es nahm dann ein Ende. Wir waren nachmittags gegen zwei Uhr gekommen. Wir schlugen das Kreuz und fnieten, und heute traf es mich, das Verbrechen auszuführen. Da stand ich auf, trat schon einen Schritt auf das Lämpchen zu, fah nach rechts und sah, daß dort ein Mann im Schatten stand und mit großen schwarzen Augen mich anjah. Ich erstarrte. Das war der Wächter, der Spion, der Lauerer. Ich glitt schnell in die fniende Stellung zurüd. Hans hatte jetzt den Mann auch gesehen. Wir rührten uns nicht, ich fühlte den starren Blick des Mannes in meinem Rüden. Nun war alles aus. Bor mir flimmerte das rote gnädige Lichtlein. Da begann ich inbrünstig zu beten. Zu flehen, daß diesmal noch alles gut vorbeigehen möge, daß der Fremde fein Spion solle sein, daß| er, wenn er einer sei, für diesmal noch möge Gnade für Recht er gehen lassen Fordernd, stürmisch fordernd betete ich, und das Lämpchen vor mir zuckte bald höhnisch: Nein, bald brannte es still und tröstlich und sagte: Ja. Minutenlang war das so, es war wie ein Rausch, und da ging der fremde Mann, nachdem er das Kreuz geschlagen hatte.
Wir warteten noch eine Weile. Dann gingen wir zur Tür. Niemand war zu sehen. Es war irgendein Beter gewesen, fein Spion, ein Mann ohne jeden Argwohn, ein Frommer. Da glitt hans noch einmal schnell ins Dunkle, löschte das Lämpchen noch einmal.
Aber das war das letztemal, daß wir es taten. Bir gingen an diesem Nachmittag über die steinerne Brüde, gingen donauaufwärts, bis das Weidendidicht begann. Hans, der sehr geschickt mar, schnigte sich eine Weidenflöte; wir lagen im Gras, über uns der blaue Himmel. Und dann begann Hans zu blasen auf seiner Flöte:
Schön ist die Jugend,
Sie fommt nicht mehr.
Sie fommt nicht mehr zurüd...
Bis zum Abend lagen wir, und Hans blies immer wieder dieses Lied, und wir Fünfzehnjährigen waren traurig und spürten, daß wir einmal würden Greise sein, weißhaarig, fnöchelschmach und von Erinnerungen angefüllt. Und wie das einst sein würde, alt sein, müd sein und auf seine Jugend zurückschauen, das nahmen wir uns jetzt schon vorweg, dieses Greifengefühl, dieses abendsüße- aber wie war das unterbaut von dem triumphierenden Wissen, daß wir noch jung, jung, o wie jung waren, fünfzehnjährig waren, während wir fomödiantisch fangen und bliesen:
Drum sag ich's noch einmal Und fag es tausendmal, Schön ist die Jugend, Sie tommt nicht mehr.
1930- ein„ Lemming- Jahr!" Dies Jahr ist für Norwegen ein Jahr der Beunruhigung, denn es hat den Anschein, daß die Lemminge wieder auf eine ihrer gefürchteten Wanderungen gehen, Not und Krankheit verbreitend. Diese kleinen Wühlmäuse, in der Größe zwischen Maus und Ratte, sind wieder einmal auf der Wanderschaft und bieten damit der Welt das Schauspiel eines einzigartigen, noch nicht ganz aufgeflärten Naturereignisses. Diese harmlosen Nager, die sonst scheu in ihren Berghöhlen leben und wenig von sich reden machen, vermehren sich zu bestimmten Zeiten plötzlich fast wie der Sand am Meer und unternehmen dann eine tolle Wanderung, bis sie sich in den Meeres. fluten begraben. In normalen Zeiten haben die Lemminge jeden Sommer zwei Würfe non etwa 6 Jungen, und von denen sterben dann viele durch Krankheiten und werden die Beute non Raubnögeln und anderen Tieren, die ihnen nachstellen. Dann aber schwillt auf einmal die Fruchtbarkeit dieser Tierchen ins Ungeheure. Augenfcheinlich ist die besonders reichliche Nahrung in fruchtbaren Zeiten, vielleicht auch Elimatische Bedingungen, die die zahlreichen Würfe hervorbringen. Die Feinde der Lemminge halten nun reiche Mahlzeit, und auf unerklärliche Weise verbreitet sich die Nachricht, daß es ein„ Lemming- Jahr gibt, über ganz Europa und einen Teil Afiens, so daß Eulen, Geier und andere Tiere aus den Steppen Rußlands und sogar von der Türkei nach Norwegen kommen, um fich an dem reichen Fraß zu beteiligen. Die Wälder sind voll von Biefeln, Hermelinen, Dachsen usw., und die Raubvögel verdunkeln den Himmel mit ihren Schwärmen.
Aber dieses feindliche Aufgebot fann den einmal zu Riesenanstrengungen erwachten Lemmingen nichts anhaben. Sie vermehren sich zu Schwärmen, von denen die alten Norweger glaubten, daß sie von den Göttern aus dem Himmet herabgeschüttet würden, drängen in die Täler und fressen das ganze Land kahl. Man mag noch so viele töten, Hunde und Kazen auf fie hegenes nüßt nichts. Im ersten Jahr macht sich nur als warnendes Zeichen eine größere Lebendigkeit der Tiere in den Gebirgsgegenden bemerkbar, aber im zweiten Sommer, wenn der Schnee schmilzt, dann ist die Flut der Lemming- Massen nicht mehr zu halten, und die Spur, die sie hinterlassen, ist Verwüstung und Dede. Verschiedene Gelehrte vertreten die Ansicht, daß die Wikinger zu ihren fühnen Raubfahrten an die Küsten Europas durch solche Lemmingjahre getrieben wurden, in denen sie sich der Hungersnot gegenüber sahen.
Weder Flüsse noch Gebirge vermögen den Wandertrieb der Tiere aufzuhalten, wenn Menschen oder feindliche Tiere in ihre Reihen ein dringen, dann stoßen sie einen seltsamen bellenden Laut aus, richten fich auf ihren Hinterfüßen auf und zeigen wütend ihre Schneidezähne. Aber wenn sie auch in das Schuhwert beißen, so find sie doch nicht
Des
gefährlich und önnen mit Smitteln totgefchlagen werden. Nachts, wenn sie Rast machen und ihre anderen Feinde sie nicht mehr verfolgen, dann kommen große Schwärme von Nachteulen und halten unter ihnen lautlos ihr Mahl. Die Raubvögel und Raubtiere bevor. zugen besonders die vorderen Reihen der Lemminge, weil sie dort die fettesten und stärksten Tiere finden. Selbst vor einer Stadt machen die Scharen nicht halt, sondern ziehen durch die Straßen, bellen Menschen und Kraftwagen an und marschieren durch offene Türen, wenn sie in ihrer Richtung liegen. Während der großen Wanderung 1863 liefen sie die Granittreppen der Universität von Christiania herauf und drängten sich in die Hörsäle.
Im Jahre 1876 waren fie so zahlreich, daß in manchen Küstenstädten das erste, was man jeden Morgen tun mußte, war, die durch die Katzen getöteten Lemminge aus den Straßen und Höfen fortzuräumen. Sie fennen teine Furcht und fein Halten; wenn ganze Reihen in große Löcher oder Gräben fallen, so flettern die folgenden über sie weg und drücken fie tot. Die einzelnen Trupps find nicht groß; nur an den See- und Flußufern sammeln sie sich zu großen Massen und liefern sich in dem Gedränge gegenseitig Schlachten, Sie befinden sich in einer wilden Aufregung, so daß man sie für to!!" und ,, wahnsinnig" erklärt hat. Durch das Verwesen der Leichen, die am Wege liegen bleiben, werden ganze Gebiete vergiftet und viele Menschen vom„ Lemmingfieber" ergriffen, dessen Ausbreitung auch jetzt wieder gemeldet wird. Schließlich tommen sie in ihrem dunklen Drang an die Meeresküsten und dort stürzen sie in Scharen in die Fluten und werden von den Fischen verspeist, die sich in großen Schwärmen sammeln. Was sie in das Wasser treibt, ist noch nicht genügend erklärt. In dem Jahr, das einer solchen Riesenwanderung der Lemminge folgt, hält es schwer, ein lebendes Tier in ganz Skandinavien zu finden. Man sollte glauben, daß sie sich selbst ausgerottet haben, aber einige wenige haben sich in den Bergen erhalten, pflanzen sich fort und führen ihr unscheinbares Dasein, bis schließlich wieder einmal die geheime Macht, die in diesen Tierchen wohnt, zu einem neuen riesigen Ausbruch ihrer Fruchtbarkeit führt.
Verstümmelte Hände
verschiedentlich Abdrücke von Händen gefunden, aber jetzt ist man Unter den Zeichnungen in den vorgeschichtlichen Höhlen hat man zum ersten Male in einer neuentdeckten Höhle auf verstümmelte Hände gestoßen, die von einem uralten Brauch der Menschheit Zeugnis ablegen. Das prähistorische Rätsel", das sich hier auftut, wird von Norbert Cafteret in einem Aufsatz der Umschau" gelöst. Die Höhle von Cargas, die bei Luchon in den Sentralpyrenäen liegt, weist mehrere schöne Räume auf, die von Menschen der älteren Steinzeit vor etma 20 000 Jahren bewohnt wurden. Unter den etwas ungeschickten Zeichnungen, mit denen sie die Wände schmückten, befinden sich zahlreiche Hände, an denen einzelne Fingerglieder oder ganze Finger fehlen und die zum Teil schrecklich verstümmelt sind. Die Handbilder sind nach dem natürlichen Modell hergestellt, und zwar entweder, indem die Innenfläche der Hand mit Farbe bestrichen und auf die Felswand aufgedrückt wurde oder indem der Mensch die Hand mit ausgespreizten Fingern auf den Stein legie und alles rundum mit Farbe bestrich. Auffallend ist die große Zahl von Kinderhänden, und überhaupt sind die Härde im allgemeinen fieiner als die des heutigen Menschen; fie müssen also von Frauen und Minderjährigen herstammen, da die Größe des Urmenschen nicht wesentlich anders war als die des heutigen.
ficherlich nach mirtlich narſtjinomation Sänken hangfalls, die wahe fcheinlich ein Zeichen der Trauer waren. Solche Handverstümme= limgen find bei primitiven Bölfern vielfach beobachtet worden. Es gibt faum ein Gebiet der Erde, in dem dieser Brauch nicht herrschte, und schon aus dem alten Aegypten , aus Palästina und Indien kennt man Abbildungen von solchen verstümmelten Händen. Wie die Feststellungen bei den Naturvölkern beweisen, wurde die Handverstüm. melung hauptsächlich als Totenopfer ausgeführt; man wollte dadurch fürs ganze Leben an den Dahingeschiedenen erinnert sein, betrachtete das Abschneiden der Finger wohl auch als Abwehropfer gegen böse Geifter oder als freiwillige Berstärkung des Schmerzes um den Toten. Die Funde der Hände" in der Grotte von Cargas zeigen nun, daß der Urmensch denselben Brauch besaß, den man noch vor furzem bei heute lebenden Völkerschaften beobachten fonnte, und zwar ist sicherlich derselbe Beweggrund maßgebend gewesen.
Was bedeuten nun diese wunderlichen Berzierungen? Sie find
Vegetabilischer Käfe
Wie in den Naturwissenschaften" berichtet wird, kennen die Chinesen die Berwendung der Milch zu Käse und Butterbereitung nicht, aber sie besigen schon seit sehr langer Zeit einen„ Sufu" nder Tofufu" genannten Käse, der aus dem Eiweiß der Sojabohne bereitet wird. Prof. Wai hat den bei der Bereitung benugten Gärungs prozeß fürzlich genauer unterfucht. Es ist eine bisher scheinbar unbekannt gewesene Bilzart, die Wai in der Gärungstammer als grauen Ueberzug auf dem Käfe fand.
Der Soja- Käse soll etwa unseren Roquefort- Käse entsprechen und mit Fleisch, Salat oder Brot gereicht ausgezeichnet munden. Als Würze wird eine braune falzige Flüssigkeit, eine Art Sojatunke, verwendet.
Die von Generation zu Generation überlieferte Bereitung bzruht lediglich auf Erfahrung, ohne genauere Renntnis der Borgänge im einzelen. Erfolg oder Mißerfolg wird von den einfachen Leuten einer Gottheit zugeschrieben, der auch Geschenke dargebracht werden. Die Herstellung erfolgt in sehr weit von einander entfernten Landschaften Chinas in gleicher Weise, so daß man annehmen muß, die Kenntnis des Verfahrens habe sich schon seit sehr langer Zeit erhalten. Die älteste nachweisbare Ermähmung geht bis ins Jahr 2000 v. Chr. Geb. zurüd.
In Berlin besteht eine Edel- Soja- Gesellschaft, die fich die Ber breitung des aus der Sojabohne gewonnenen eiweißreichen Mehles angelegen sein läßt und auch Rezepte zu den verschiedensten Anwendungen beispielsweise zu Teigwaren und Mehlspeisen gibt. Die Bereitung des Soja- Käse ist in diesen Rezepten m. W. bisher nicht enthalten.
außergewöhnlich billige Tage!
HERREN
Cheviot- Anz., 1-8.2rhg. 76.- 65.Kammg. Anz., 1-.2rhg.93,- 75.Anzug, blau KammgarnChev, 1- u. 2rhg.. Gabardine- Mantel, impr..
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10%
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