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Vor jedem Lohnabbau muß... Die Llniernehmer wissen, was sie sollen- aber sie wollen nichi.
Wir zitieren: Es darf kein Arneifel darüber bestehen, daß, wenn jetzt»in« Herabsetzung der Beamtengehälter unerläßlich fein sollte, eine solch« der Direktoren der Rcichsbant, der Reichs- bahn ufw voranzugehen hat. Dies« Gehälter dürfen keines- falls diejenigen der Minister übersteigen. Aber auch dann darf dies nicht der Fall fein, wenn die Beamtengehälter in der bis- herigen Höhe bleiben sollten. Wir haben ja gesehen, daß die Re> gierung jetzt dazu übergegangen ist, einzelne Lohnsenkungen vor- zunehmen. Angesichts dessen ist es unsere Pflicht, auch in dem angedeuteten Sinne vorzugehen. Unmöglich kann man Beamte, Angestellte und Arbeiter in ihrem Einkommen herabsetzen, solange es noch Gesellschaften gibt, die ihrem Aussichtsrat jährlich weit über t Million zahlen, also ein Einkommen von 500 Bollarbeitern, und solange es noch Leute gibt, die an die hundert Aussichtsratsposten innehaben und aus diese Weife ein Arbeitseinkommen erziele», das dem von 100 bis 400 Vollarbeitern gleich ist. Aber nicht nur einzeln« Aktiengesellschaften, auf die das von mir Gesagte zutrifft, haben die Pflicht, die zu höhen Bezüge zu reduzieren, sondern auch die Inhaber der privatwirt- schaftlichen Betriebe müssen in ihrer Lebenshaltung und in ihrem Aufroande mit gutem Beispiel vorangehen. Jeder Oester eines Betriebes muß sich darüber klar fein, daß. wenn er mit einem ausländischen Wagen angefahren kommt, sein« Arbeiter ganz genau wissen, daß durch den Kauf dieses Wagens drei deutsche Arbeiter-
samstien ein Jahr lang brotlos geworden sind. Selbstverständlich kann der Staat die Einfuhr sremder Wagen nicht hindern. Ich bin aber der Ansicht, daß es in Deutschland   in dieser Beziehung vielfach an nationaler Disziplin fehlt. Alle Länder, die«in niedriges Preisnweau haben, hoben nur ein« geringe oder gar keine Arbeitslosigkeit. Wnn es gelingt, das Preisniveau auch bei uns herunterzusetzen, so können Löhn« und Gehälter ohne Schaden für Arbeiter, Angestellte und Beamten langsam zugleich mit den fallenden Preisen reduziert werden. Reallohn und Realgehalt müssen aber bestehen bleiben: sonst würden Lohn- und Gehaltskämpfe unsere Wirt- schaft aufs schwerste schädigen. Das Interessanteste an diesen Ausführungen ist die Quelle, der wir sie entnehmen können. Sie stehen im Stenogramm der Tagung des wirtschastspolitifchen Gesamtausfchusjes des Hansa- bunde» vom 14. Juni dieses Jahres und sind in den Ausfüh- rungen des Fabrikbesitzers Leopold Peill  (Haus Hardt) enthalten. Es ist immerhin erfreulich, daß auch in diesem Kreise die Erkenntnis dämmert, daß die Reallohn« und Realgehälter auch in der Krise erhalten werden müssen,»n>d daß die Preis- fenkungen und einige Formen der Kostensenkungen voran- gegangen sein müssen, ehe zweckmäßig von einer Herabsetzung von Rominallöhnen gesprochen werden darf. Die Vernunft ist listig, sie findet deshalb manchmal sogar Ein- gang in«in Tagungsprotokoll des Hansabundes!
Zwangssyndikat für Kohle. Paul Reusch   kämpft gegen das KohlenwirtschastSgeseh. Das Ruhrkohlensyndikat ist jetzt auf zehn Jahre gebildet. Der Verweser* des Reichswirtschaftsministeriums, Staatssekretär Tren» delenburg, hat es durch Verordnung insofern in Kraft gesetzt, als die bisherigen Außenseiter(es waren nur noch wenig« Prozent der Gesamtbeteiligung) zzoangsweis« dem Syndikat angeschlossen worden sind. Die Bemühungen der Ruhrzechen, um jeden Preis das Syndikat durch freiwillig« Vereinbarung zustande zu bringen, sind im Effekt gescheitert. Dreimol Hot d« Rerchswirtschaftsministerimn ein provisorisches Syndikat jeweils für einen Monat gebildet, um das Verlangen der Zechen nach einer freiwilligen Syndikatsbildung zu respektieren. Es war auch zu erwarten, daß bis zum Z0. Juni, 6 Uhr abends, dem letzten für den freiwilligen Beitritt der Außenseiter festgesetzten Termin, der Zusammenschluß aus eigener Initiativ« erfolgt wäre. Im letzten Augenblick haben aber zwei Mitglieder, die ihre Unterschrift schon früher unter den Berttag gesetzt hatten, ihre Unterschrift zurückgezogen. So mußte die Bildung eines Zwangssyndikats erfolgen. Es ist erfreulich, daß der stellverttetend« Wirtschaftsminifter kein neues Provisorium zugelassen hat und das Kohlenwirtschaftsgefetz zur Anwendung brachte. : Die Entstehung des neuen Rheinisch-Westfälifchen Kohlen- syndikats durch staatlichen Zwang hat syMzitv'ma tische Be- deutung. Der eine der beiden Opponenten, und zwar ein wirklich ausschlaggebender im Syndikat, ist nämlich Herr Paul Reusch  , der die Gute-Hofsnungs» Hütte vertritt. Herr Reusch wollt« durch die Zurückziehung seiner Unterschrist keineswegs gegen die Politik im Syndikat demonsttieren, sondern gegen die Ein» Mischung des Reichswirtschaftsministeriums in die Berhandkungen zur Bildimg des Syndikats. Herr Reusch demon- striert also gegen ein Recht, das dem Reichswirtschastsminister durch Desetz zusteht. Es ist feit langem bekannt, daß sehr starke Kräfte sich um die Beseitigung des Kohlewirtschaftsgesetzes bemühen. Dieser grundsätzlichen Opposition gegen das Kohlewirt- fchaftsgesetz wollte Herr Reusch deutlichen und weithin sichtbaren Ausdruck geben. Man wird die Demonstration der Gute-Hofsnungs- Hütte als neue, Symptom für die Stellung der Schwerindustrie zu der gesetzlichen Regelung der Steinkohlenwirtschaft ernsthaft beachten müssen.
Standardisierung im Ounkeln. Glossen zu Schieles Handelsklassengeseh. Der agrarisch«» Führung ist seit langem von der So- zialdemokratie und neuerdings auch durch das Agrarprogramm der Industrie der sehr ernste und berechtigte B o r w u r f gemacht wor- den, daß sich ihre Agrarpolitik auf Zollforderungen, Subventionen, Steuererlaß und Zinssenkung beschränkt, daß dagegen für wirk- liche Rationalisterungszwecke, darunter insbesondere für Standard!- sterung und Verbesserung der Ab-satzmethoden, nichts getan wird. Der Landbundmimster Schiele hat sich diese Vorwürfe an- scheinend endlich zu Herzen genommen er hat ja auch bereits bei d«.r Veröffentlichung des Jnduftrieprogramms bedauert, daß dieses nicht als Gemeinschaftsarbeit des Reichsverbandes der Deut- fchen Industrie und des Ernährungsministeriums veröffentlicht wor- den ist! und schon vor längerer Zeit ein umfassendes Stan- dardisierungsgesetz angekündigt. Wer aber erwartet«, daß nun wirklich zum erstenmal aus dem Ernährungsministerium ein Stück solider und guter Arbeit in Form ein«? brauchbaren Stan- dardisierungsgefetzes herauskäme, ist enttäuscht. Vor wenigen Tagen ist der bisher geheinmgehalten« Entwurf des Schieleschen Handeisklasfengefetzes in einer Tages­zeitung veröffentlicht worden, und siehe da: aus dem Elefanten ist«ine kleine Maus geworden. Da» Gesetz ist nämlich wieder einmal nichts anderes, als eine der in der letzten Zeit so beliebt gewordenen Ermächtigungen für die Regierung, Standarddsierungsbestimmungen für die einzelnen Produkte im Verordnungsweg« zu erlassen. Durch dieses Handelsklassengssetz soll der Oeffentlichkeit vorgetäuscht werden, daß auf dem so wich- tigen Gebiet der Standardisierung und Qualitätsverbesserung lond-
wirtfchastlicher Erzeugnisse vom Ernährungsminister gearbeitet wor- den wäre, in Wirklichkeit ist aber dieser Gesetzentwurf nichts anderes als eine Bemäntelung der im Reichsernährungsministerium völlig fehlenden Fachkenntnis und fachlichen Arbeit. Der Reichsernährungsminister würde gut tun. dieses Gesetz(für Ermächtigung liegt gerade bei der Standardisierung der einzelnen Produkt« nicht die geringste Notwendigkeit vor) schleunigst wieder verschwinden zu lassen und anstatt dessen wirklich durch- gearbeitete Gesetzentwürfe zur Standardisierung jede»«in- zelnen landwirtschaftlichen Produkts vorzulegen. Es ist ein unmöglicher Zustand, daß Standardiste- rungsmaßnahmen, die in ihrer Organisation und Durchführung recht kompliziert sind, unter Ausschluß der Oeffentlichkeit und unter Vermeidung fachlicher Beratungen und sachlicher Kritik in einer der Dunkelkammern des Reichsernährungsmini- steriums zusammengeflickt werden. Eine ausgiebig« öffentlich« Beratung der einzelnen Standardisierungsgesetz« ist um so notwendiger, als sich das erst« vom Reichsernährungsministerium herausgegeben« Standardisterungsgejetz, nämlich das Reichsmilch- gesetz, obwohl es in der Oeffentlichkeit beraten wurde, wegen seiner schlechten Konfttuktion und seiner vi-len Ermächtigungen bei näherem Zusehen lediglich als Legalisierung der in der Milchversorgung be- stehenden miserablen Zustände entpuppte. Der Reichstag wird an diesem Gesetz noch scharfe Kritik üben müssen. Des Spaßes halber soll erwähnt fein, daß der Reichsernährungs- minister Schiele in seinem Gesetzentwurf die Möglichkeit zwangsweiser Kollektivierung von landwirtschaftlichen Betrieben und Verarbeitvngsstätten vorsieht. Es scheint so, daß diese Absicht der Zwangskollektioierung dem Landbundminister von kommunistischer Seite suggeriert worden ist: vermutlich wird ein Kommunist von Schiel« für diesen guten Rat ein Reichskommissariat für Zwangskollektwierung der deutschen   Landwirtschost erhalten. Technik und Bauernschast. Jahresversammlung des Reichskuratoriums für Technik in der Landwirtschast. Die Jahresversammlung des Reichskuratoriums-r Technik in der Landwirtschaft(RKTL.), die am Sonnabend in Berlin   statt- fand, beschäftigte sich in erster Linie mit dem Problem der Mechanisierung, und zwar stellten die beiden Redner, die Professoren Münziger- Hohenheim und Dr. R o e l m e r- Halle, den bäuerlichen Be trieb in den Mittelpunkt ihrer Aus­führungen. Nach der Auffassung der Redner führt der primitive Betrieb in den kleinen Bauernwirtschaften zu einer Ueberlastung des Bauern und seiner Familien. Dadurch würden große Gefahren herausbeschworen. Die Landflucht erfasse nicht nur den Land- arbeiter, sondern auch den kleinen Bauern. Die bisher aktive Be- Völkerungsbilanz drohe auf dem Lande unter den gegenwärtigen Verhältnissen bald passiv zu werden. Es komme darauf an, Arbeitserleichterungen mit Hilf« der Mcchani- sierung, also durch die Maschine, zu schassen. Maschinen kosten aber viel Geld, dos gerade der kleine Bauer nicht hat. Anderer- seits kann der klein« Bauer die Maschine nicht voll ausnutzen. Di« hohen Kapitalskosten könnten durch Bildung von Ge- nossenschaften- und genossenschaftliche Benutzung der Maschin« herabgedrückt iverden. Aber auch das habe seine Grenzen. Hier ergebe sich der Ausweg der Lohnmaschine. Diese habe den Vorteil, daß die Bedienung geschult ist und nicht gewechselt zu werden braucht. In diesem Zusammenhang betont« Professor Roelmer die Wichtigkeit einer stärkeren betriebswirtschaftlichen Schulung und Beratung der Bauern. Er habe in einem Betrieb von 4S Hektar Größe durch betriebswirtschaftliche Ver- besserungen, Hebung des Förderwesens, durch kleine Umbauten, Um- stellung der Milchwirtschaft auf Qualitätsmilch für den Stadtoerkauf, Erweiterung der Schweinezucht, Verbesserung der Futterbasis usw. ganz erheblich« Erfolge erzielen können. Deren finanzielle Aus- Wirkungen gestatten bereits aus den Erträgnissen des ersten Jahres viele Neuanschaffungen und Umbauten. Alles hänge von der betriebswirtschaftlichen Beratung im bäuerlichen Betrieb ob. Der Jahresbericht spricht wieher vom regen Arbeits- eifer des RKTL., dem ein geschulter und für die Landwirtschost»- technik begeisterter Nochwuchs zitr Verfügung steht: jedoch bleiben die Erfolge immer noch gering. Verwiesen wird auf die in
Geiueinfchufl mit dem Reichsverband des deutschen  Gartenbaus geförderten Arbeiten auf dem Gebiet der Gewächs- häufer und Kohlscheunen. Gerade die Kohlscheunen haben bereits zu einem großen Erfolg geführt. Auf dem Gebiet der f o r st- wirtschaftlichen Arbeiten hat sich das Institut mit der Schädlingsbekämpsung und orbeitserleichternden und arbeitersparen- den Gerät« beschäftigt. Weiter iverden die Gebiete der Feld- beregming und technische und betriebswirtschaftliche Untersuchungen über Schlepper behandelt. Ik. Ruhr-Scharfmacher in Oesterreich  . Die Alpine Montan unv ihr Herr Apold. Die Oestcrreichisch-Alpin« Montongesellschaft hat, wie es sich unter Brüdern von selbst versteht, die Klagen über zu hohe Sozial- lasten und Löhne unbesehen aus den Geschäftsberichten ihrer schwer- industriellen Großaktionäre von der Ruhr übernommen.(Die Alpine Montan   wird vom Ruhrmontantrust beherrscht.) Sie hat Pech dabei gehabt: durch die Ziffern ihrer eigenen Gewinnrechnung wenden nämlich ihr« politischen Klagelieder darüber, daß die 13 000 Arbeiter und Angestellten im Verhältnis zur Geschäftsentwicklung teurer geworden seien, glatt widerlegt. Di« Verwaltung schreibt in ihrem Geschäftsbericht über das Jahr 1SW, die Selbstkosten seien infolge erhöhter Aufwendungen für Löhn«, Gehälter und soziale Abgaben gestiegen. Die Aus wen- dungen für Sozialversicherung sind jedoch nach der Gewinnrechnung im letzten Jahr um 63 000 Schilling(von ö,S2 aus 5,45 Mill. Schill.) gesunken, obwohl der Umsatz in dieser Zeit eine Steige- r u n g um rund 5 Prag  , erfahren hat. Die Selbstkosten können bei der Alpinen Montan im Widerspruch mit der Behauptung im Geschäftsbericht, die von Generakdirektor Apold in der Generaloer- sammlung wiederholt wurde, nach der Gewinnrechnung nicht gestiegen sein.Reingewinn und Abschreibungen zu- sammen sind nämlich mit 12,69 Mill. Schill, fast viermal s it stark als der Umsatz gestiegen, nämlich um über 19 Prozent. Die Gesellschaft muß also bedeutend mehr verdient haben als im Vorjahr: daran wird durch die Attumulationspolitik nichts geändert, die zu einer unbegründeten Erhöhung der Abschreibungen(um 2 Mill. Schill.) auf Kosten der Dividende(4 Proz. wie im Vorjahr) führt. Die Verwaltung vermeidet es begreiflicherweise, ihre Ve- Häuptling über den eHöhten Lohnaufwand zissernmößig zu be- legen. Herr Apold, der Herr der Alpinen Montan und als Sach- walter des deutschen   Ruhrstahltrusts zugleich Hauptfinanzier der faschistischen Heimwehr in Oesterreich  , hat in der Wiener   General- Versammlung am 28. Juni zugegeben, daß er Oesterreicheinen D r e ck st a o t* genannt habe, in dem endlich einmal gespart werden müsse. Die Heimwehr aus dem Schweiß der Arbeiter finan- zieren, das schwer um seine Existenz kämpfend« Oesterreich   einen Dreckstaat schelten und im Geschäftsbericht unberechtigterweise über Löhne und Soziallasten klagen: ein allerliebstes Schwerindu- striellenporträt.
Eftragloses Armaturen-Gefchäsi? Di« Armaturenfabrik F. Butzke- Bernhard Joseph A.- G., Berlin  (Konzern Wolf Netter u. Iacobi), berichtet über das Jahr 1929, daß die Fabrikation von Stapelormawren infolge erheblicher Preisopser im Wettbewerb ertraglos geblieben sei. Diese Feststellung steht etwas im Widerspruch mit den Abschlüssen anderer Armaturenfabriken, so dem der Nürnberger Hilpert A.-G-, die für 1929 aus einem erhöhten Reingewinn wieder 7 Proz. Dividend« ausschüttet. Di« Butzke Joseph A.'-G. verteilt 5 Proz.(im Vorjahr 7) aus dem inzwischen um 750 000 M. auf 3,5 Millionen Mark erhöhten Kapital. Der erhöhte Reingewinn in Höhe von 0,24(Vorjahr 0,22) Millionen Mark wurde nach Angabe der Verwaltung durch eine wesentliche Steigerung des Absatzes von Spezialfabrikaten erzielt, insbesondere durch den Bertrieb kompletter sanitärer Einrichtungen in der zweiten Jahreshälfte. Die Beteiligung an den Ludwig-Wessel  -Steingutwerten A.-T., Bonn  , für die tm vorigen Winter die Kapitolserhöhung vorgenommen wurde, hat sich also bewährt. Die Gewinnrechnung läßt eine beträchtlich« Senkung der Steuern und Soziallasten erkennen(um 60 000 M. von 0,36 Millionen im Borjahr auf 0,30 Millionen Mark): der Umsatz stieg gleichzeitig von 6,44 auf etwa 6,77 Millionen Mark. Zum Klagen hat die Gesellschaft wenig Grund.
Ver Kall Görlitz«. Schwindelhafie Behauptungen. Wochenlang ist die mittelständlerische Presse mit der Behauptung krebsen gegangen, der Konsumverein Görlitz   habe Mil- lionen an Steuern hinterzogen und sei mit hohen Straf steuern belegt worden, aber derihm befreundet« sozial- demokratische Reichsfinanzminister* habe dermarxistischen* Gc- nossenschaft Steuern und Strafeaus Billigkeitsgrllnden* erlassen. Im Preußischen Landtag interpellierten Howe und Genossen. im Reichstag Dr. Wienbeck und Genossen wegen dieses Falles. Die preußischen Mittelständler mußten sich sagen lassen, daß sie sich an die falsche Adresse gewandt hätten, da es sich um eine Reichssaä)« handle. Ihr« Freunde im Reichsparlament erhielten im Haushaltausschuß den gebührenden Denkzettel. Dort stellte der Reichsfinanzminister Dr. Moldenhauer fest, daß 1. die Behauptung über eine vorsätzliche Steuerhinterziehung des Konsumvereins Görlitz   und die Festsetzung einer Strafsteuer unzutressend, 2. überhaupt kein Strafverfahren gegen diesen Konsumverein eingeleitet sei, 3. der Erlaß des Reichsfinanzministers Dr. Hilserding sich auf alle Genossenschaften bezogen habe und durch die Rechisprechmig des Rcichsfinanzhofs notwendig geworden sei. Die Nichtberechtigung der gegen den Konsumverein Görlitz  erhobenen Vorwürfe wurde von dem volksparteilichen Abgeordneten Dr. Cremer und dem Zentrumsabgeordneten Schlack bestätigt. Gemeinden und Konsumvereine. Der Handelsausfchuß des Preußischen Landtags   lehnt« einen deutjchnationalen Anttag auf Erlaß eines Verbots des Beitritts von Gemeinden zu Konsumvereinen ab.
Weiße Zähne: Chlorodont 7'; 7.>.-y 77