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Hättest du damals nicht..

Von Hans Bauer.

Demokratie ist Volkscherrschast Volksherrschast ist Volksbc- sragung. Wir sind für Dolksherrschast durch Volksbesragung. Aber die Volksbesragung muß eine Grenze haben. Sie oerläuft genau dort, wo das Volk unter keinen Umständen in der Lag« sein kann, für die Fragen, die' ihm gestellt werden, ein« begründete, stichhaltige Antwort zu finden. Sie verläuft genau dort, wo der Frager nicht Auskunft begehrt, sondern eine Verantwortung abwälzen will, die, der Natur der Sache nach, ganz allein er zu tragen verpflichtet ist. Die Lübecker Aerzte sind Demokraten gewesen, wie sie nicht sein sollen: denn kaum weniger furchtbar als das Unglück, in das sie ein halbes Hundert Menschenleben gestürzt haben, ist jenes andere Unglück, das sie über mindestens ebensoviel Familien- Harmonien brachten. Die Lübecker Aerzte haben zunächst einmal von den Eltern der Kinder, die für die Calmette--Flltterung in Frage kamen, die Erlaubnis für die Behandlung erwirkt. Es ist nicht bekannt ge- worden, welche Formulierung ihre Anfrage aufwies. Wex es ist absolut sicher, daß die Befragten die Anfrage nicht ernst nahmen. daß sie nicht das Gefühl hatten, eine Entscheidung zu fällen, sondern «in« Pflicht erfüllen zu müssen. Es ist leicht vorzustellen, unter welchen Umständen die Zustimmung gegeben wurde.Eal- met te.. wird der Vater mehr buchstabiert als gelesen haben,... noch niemals was von Calmette gehört. Mutter, was denkst du darüber?" Die Mutter dachte gar nichts darüber. Sie hörte wahrscheinlich nur mit halbem Ohre hin. Was sollte sie über.Calmette " sagen. Sie hatte kein Urteil darüber, kein« Ahnung davon. Die Aerzte würden alles am besten wissen... jedenfalls würden sie alles besser wissen als sie. Lächerlich, daß man eine Zustimmungserklärung verlangte. Nun ja, wenn es sein mußte! Irgend so'ne Bürokratensache wahrscheinlich! Ein gesundes Kind, das war's, was sie wollte. Alles andere konnte ihr gleichgültig fein. Das Kind ist im Lübecker Sanatorium nicht geseit worden gegen den höllischen Tuberkel-Bazillus. Das Kind ist zum Tod« geführt worden. Jetzt, nach der furchtbaren, niemals erwarteten, niemals für möglich gehaltenen und in Erwägung gezogenen Katastrophe, gewinnt die kleine Unterredung aus der Zeit der Zustimmungs- «rklärung, auf die man unter normalen Umständen niemals wieder

zurückgekommen, die völlig in Vergessenheit geraten wäre, eine überragende, alles überschattende Bedeutung Es wird de- richtet, daß sich in Lübeck furchtbare Familien- tragödien abspielen. Der eine Elternteil schiebt dem andern die Schuld an dem Tode des Kindes in die Schuhe. Die Klangfarbe der Frage des Vaters, der Tonfall der Antwort der Mutter: das wird jetzt ausgegraben, in allen Nuancen.Hättest du damals nicht...!" Ja man bat dies gesagt und das gesagt, sorglos, nichtsahnend, unbedenklich, nicht wissend, worum es sich eigentlich handele. Wer hätte gedacht, daß irgend etwas Entscheidendes von den damals gesprochenen Worten abhänge! In Wahrheit hing das Leben des Kindes davon ab. Es ist ein menschliches Erzbedürsnis, für«in Unglück jemanden haftbar zu machen, nach Schuldigen zu suchen Schuldig an dem Lübecker Kindersterben sind, nach deü neuesten Mitteilungen, durch- aus die zuständigen Lübecker Sanatoriumsärzte Aber dies« Aerzte dürsten nicht sehr zugänglich sein und wenig Neigung haben, fremden Besuch zu empfangen. Di« Verwünschungen gegen sie verhallen in der Lust. Die Eltern der toten Kinder jedoch sind all« Tage bei- einander, atmen die gleich« Luft, teilen das Zimmer, �ssen die Mahl­zeiten miteinander. Welch eine Atmosphäre ist zwischen ihnen er­zeugt! Welche Ungerechtigkeiten geschehen hier, wieviel Nervenkraft wird hier verschwendet, wieviel seelischer Zusammenhang ousge- löscht! Ehepartner, die Trost brauchen, die mehr als je an sich Halt suchen müßten, schreien sich in Lübeck m die Ohren, daß sie am Tode des geliebten Kindes die Schuld trügen. Weil sie damals, als ihnenCalmette " ein hochtrabendes Fremdwort für«in Harm- loses Pulver bedeutet«, nicht lange forschten, nicht lange recher- chierten, nicht lang« querulierten, sondern sich auf die Aerzte ver- ließen. Die Verzweiflung sucht«inen Auspuff, und sie wählt den nächstliegenden, aber der nächstliegende ist der verderblichste.. Man kann Menschen, denen«in schreckliches Unglück die Ruh« der Ueberlegung, die Kühle der Besinnung geraubt hat, nicht mit nüchternen Ratschlägen kommen. Das Unheil nimmt seinen Lauf. Man kann nur sagen, daß auch, und daß erst recht für dieses Un- hell jene verantwortlich sind, die nicht nur selbst leichtfertig han-> delten, sondern obendrein noch ander« mit dem lügnerischen Schein des leichtfertigen Handelns belasteten.

Große Llntenverfung in Moskau Ztykow und Tomski gestehen die Irrtümer. Kowno , 1. Juli. Nach Moskauer amtlichen Berichten über den Verlauf der Nach- mittagssitzung am 29. Juni haben die Führer der rechten Opposition T o m s k i und R y k o w in dieser Sitzung aufsehenerregende Er- klärungen über ihre Stellung zu der Paruimehrheit abgegeben, die einer vollkommenen Unterwerfung unter die Richtlinien Stalins gleichkommen. Den Erklärungen wurde in den Kreisen des Kongresses mit der größicn Spannung entgegengesehen, da der che- malig« Vorsitzende der Gewerkschaitsinlernational«.Tomski und der ehemalige Vorsitzende des Rates der Volkskommissare Rykow als die Säulen der opportunistischen Rechtsrichtung innerhalb der Partei galten. Nach der amtlichen Darstellung trat als erster mit einer aus- sührlichen Rede T o m s t i hervor, der sofort aus seinen Kampf gegen die Parteimehrheit einging und hierbei eingestand, daß in dem Kampf um die Methoden des sozialistischen Ausbaues die Opposition unrecht behalten, während die Partei auf der ganzen Linie gesiegt habe. Er besprach dann ausführlich die Formen und die Methoden feines Kampfes gegen die Parteimehrheit und stellte fest, daß die Opposition die Bildung einer Fraktion nicht bezweckt habe. Nach dem amtlichen Bericht gab er aber zu, daß die Art, wie sie den Kamps geführt habe, bei ihrer Anhängerschaft hätte den Eindruck aufkommen lassen müssen, als fei die Bildung einer Fraktion beabsichtigt. Er verbreitete sich ausführlich über die von ihm begangenen Fehler, die er nicht beschönigen wolle. Er habe sich in dem Sinn des sozia-

Mars lacht dazu!

Negertheater Unter dem TitelDer Himmel der lsarbuzen" läßt äöilln Seidrl bei Georz. Miller, Manchen,«in dem Dichter Dauchenden gewidmetes Rcisebuch Uber den fernen Orient und die Sildsce erscheinen. Mit Genehmigung veröffentlichen wir hieraus die folgend« Eliöze. Die Kapelle fpiell volkstümliche Weifen von Irving Berlin , dem ostjüdischen Vater des Foxtrotts, dem Klassiker des Grammophons. Außer der typischen Tanzmusik gibt es Volkslieder. Nichts ist schöner als ein Heiinwehlied, aus einem Negerherzen quellend Entsetzlich ist so ein Ncgerhe.mweh. Es wirkt unwiderstehlich auf die Tränen- drusen Irgendwo im Süden(so heißt es gewöhnlich in diesen Liedern) sitzt eine alte Mutter, untrennbar verbunden mtt der Vor- stellung. unendlicher Baumwolle und dicker buttertriefender Mais- kolben; sie wartet auf ihren Sohn. Der Sohn ist im Osten in den großen Städten und hat es dort schaudsryaft schlecht. Alabama und Karolina, die Südstaaten, sind noch irgendwo symbolisch, sind viel» leicht nur Ausdrucksformen fiir das verlorene Paradies der Lagos - tüste. Pause. Es wird hell. Großes Trampeln und Geräusch an» einanderpatschender Handteller erhebt sich. Doch dies war noch nichts Besonderes, jeder rechtschassene afrikanische Jüngling fühlt sich im- stände, es nachzumachen. Dann poltert die Kapelle lvieder los mit Blech und Kalbfell. Und nun kommt das Drama. Die Akteure stellten, was Natür- lichkeit des Spiels und Geschlossenheit der Mimik betrifft, viel« weiße Kollegen in den Schatten. Spielen sie doch nicht nur: nein, sie er- leben. Es handell sich um einen alten Mann, der von einem Farm- besitzer seiner Farbe schwer bedrängt und übers Ohr gehauen wird. Wie hilft er sich? Er schließt einen Pakt mtt dem Teufel. Der Teufel verspricht, ihm alle Wünsche zu erfüllen und ihn reich zu machen. Zu den ersten und dringendsten Wünschen gehört natürlich das Begehren, jenen schikanösen Farmbesitzer mn die Ecke zu bringen. Der Teufel fackelt auch nicht lange. Er ist ganz in prächtige» Rot gekleidet, mtt großen Ziegenhörnern. Durchaus unverkennbar. Wäre er weniger erkennbar, so würde die Negerseele sich graulen. Im übrigen hat unser Heiland Jesus Ehristus, wie sie ganz, bestimmt wissen, auf alle Fälle die Oberhand. Der Alte hat ausgemacht, daß er nur dreimal mit den Fingern zu schnahen und zu ruf«! braucht:Come on Red", und sofort funktioniert der Böse unter starker Rauchentwicklung. Di« gurgeln- s

Moppchen" gestorben. Frau Selma Hartleben, die Witwe Otto Erichs, ist im Urban- krankenhaus nach kurzer Krankheit gestorben. Sie war schon jähre- lang schwer leidend, konnte die Treppen zu ihrer Berlinc? Wohnung nur mit Mühe ersteigen und lebte daher meistens bei einer Freundin in Heringsdorf . Die PersönlichkeitMoppchens" das war der Name, mtt dem Otto Erich sie anzureden pflegte wurde der Leffent- lichkeit bekannt, als pach dem Tode Hartlebens feine Briese an die Gattin erschienen. Da lernte das große Publikum den aufopferungs- fähigen, tapferen und stolzen Charakter der temperamentvollen kleinen Frau kennen, mit der Otto Erich fett seiner Leipziger Studentenzeit verbunden gewesen war, die treueste Begleiterin aus seinen nicht immer geebneten Lebenspfaden Klatschfreudiges Spießertum bemächtigte sich der intimsten Vorgänge im Verhältnis der beiden.Moppchen" war über dergleichen erhaben, wenn ihr die vielfachen Liigen und Entstellungen auch zuweilen Aerger und Schmerz beretteten. Heitere Erinnerungen an den Gatten hat sie in einer kle'nen, flott geschriebenen Anekdotensammlung..M« Erich" veröffentlicht._ Telepathie" au? der Bühne. In der Skala trttt von he'.tte an eine Dame auf, die sich unter dem NamenAfra" als Gedankenleseria produziert Sie stellte sich gestern der Presse in derCasanova' vor. Obwohl die Auf- machung ste erscheint in wallenden weihen Gewändern als«ineArt Ahnirau natürlich die Aufmerksamkeit erwecken und Stimmung bereiten will, wird doch v?n ihrem Partner, der den Kontakt mit dem Publikum herstellt, mit aller Deutlichkeit erklärt, daß alles natür­lich zugeht. Selliswerständlich und sechst wenn es echte Telepathie

in New yorf. den Angstschreie des abgewürgten Farnrbesitzers sind erschütternd und befriedigen das Gerechtigkeitsgefühl derartig, daß sich spon- taner Beifall erhebt. Ernüchternd erscheinen zwei Polizisten auf dem Plan und verhaften den Alten. Er protestiert eine Viertel- stunde lang: er sei es nicht gewesen. In einem Seitenmonolog ins Orchester hinein beruhigt er sich selbst durch die Möglichkeit des dreimaligen Fingerschnalzens und läßt sich abführen. Di« letzte Szene zeigt den Hinrichtungsraum mit dem«lektri. fchen Stuhl. Alles ist nagelneu und modern. Der Alte wird herein- geschleppt. In feiner Angst klappert fein Gebiß, daß man es bis auf die Galerie hinaus hört. Die Beamten bleiben steinern. Bevor sie ihn auf den Stuhl schnallen, bittet er winselnd um die Gefällig- keit, mit den Fingern schnalzen zu dürfen. Es wird ihm gemährt. Er schnalzt dreimal. Nichts passierl. Er wechselt die Farbe. Er wird von der bengalischen Beleuchtung mit einem verwesenden Grün überschüttet, das sich scheußlich rea- listtsch ausnimmt. Und immer krampfhafter schnalzend und heiser dabei brüllend:Lome on Red, come on Red" tanzt er umher. Endlich hat man ihn fest. Doch als der Beamte auf den Kontakt drückt, geschieht«ine große Explosion. Eine Rauchwolke steigt auf, füllt die ganze Bühne, und als die Rauchwolke sich verzieht, sitzt der alte Nigger wieder wie zu Ansang des Stückes in einem Schaukelstuhl vor seinem Bungalow und hat die ganze Geschichte nur geträumt.» Aus dem tobenden Beifall des unter mir wogenden Publikum: hör« ich noch ganz ander« Klänge heraus: den dumpfen Schall von Signattrommeln, das Echo von Raubtierschreien und den großen Trotz, der sich den Schatten ländergroßer Forste entgegenstemmt und sie mit der flackernden Beschwörung einsamer Feuer bannt. Ich sauge für einen Moment den seltsamen Negerdunst in die Nüstern. Aus diesem vergoldeten Gehäuse, aus diesem schlechten schimmernden Großstadtkäfig klagen gesesselt« Trieb«. Wie rührend ist die Sucht nach grellem Schmuck! Ja,«s ist sogar echter Schmuck: ste dürfen verdienen. Man läßt sie unter- «inander in Ruhe. Man beschenkt sie mit staatsbürgerlichen Gesetzen, aber das ein«, was sie wirklich brauihen: den Anteilschein an uns Weißen und die großen Wälder gibt man ihnen nicht. Ihren Horizont verbaut man mit Wolkenkratzern, und die Wälder sagt s man ihnen vor der Nase ob!

gäbe, würde sie nicht jeden Abend auf der Bühne vorführungssähig sein. Auf die Gefahr hin, von He�xn Harussen und dem tschechischen Gericht, tKis ihn wegen mangelnder Kompetenz freisprach, belangt zu werden, muß ich doch sagen, alle die geheimnisvollen Fernseher. Gedankenleser, Mystagogen und Okkultisten, die öffentlich austreten und ihre Kunst an den Mann bringen, kochen mit deniselben Wasser wie Frau Afra. Nur daß diese sich ein geheimnisvolles und über- natürliches Wesen an sich gibt und damit dem Aberglauben und dem Leichtsinn dienen, während bei Afra zugestandenermaßen alle» mtt richtigen Dingen zugeht. Was man sah und hörte, war auf den ersten Blick verblüffend. Der Partner geht im Publikum herum, läßt sich Disttenkarten, Red?- nungen, Bilder oder irgend etwas Schriftliches geben, und schon erzählt uns Afra, 10 oder 20 oder auch mehr Meter von ihrem Partner getrennt, was in diesen Schriftstücken steht. Ist dos nicht ein Wunder? Ganz gewiß. Aber ein Wunder menschlicher Geschick- Uchkett. Aufmerksamkeit und geduldigen Fleißes. Das System, nach dem die beiden zusammenarbeiten, wird natürlich nicht verraten. aber es ist klar, daß sie Verständigungsmittel haben, die der übliche Zuschauer nicht bemerkt. Es sind ganz kleine Zeichen, die mit dem Auge oder mit dem Ohr aufgenommen werden und genügen, um Afra genügende Handhaben zu geben, den weiteren Inhalt der Papiere usw. zu kombinieren. Selbstverständlich kann sie nicht an- geben, was ihr Partner nicht vom Publikum erfährt. Es wird qlfo nicht der Schwindel getrieben, daß sie die Zukunft aufdecken oder eine unbekannte Dergangenhett rekonstruieren will. Aber be- wundernswert bleibt die Leistung trotzdem. D.

3n den Kammerfpielen wird Mittwoch wegen anderweitiger Kaslspiel- verv flichtungen der»Krach um Leutnant Blumenthal" zum lehtenma gespielt.

Bravo! Macht recht viel Lärm, damit man möglichst wrnig von der Befreiungsfeier, die durch Verständigung erzielt wurde, hört. ltstijchen Aufbaues geirrt. Er billigte den Beschluß der Partei auf Amtsentsegung der Führer der Gewerkschaftsinterationale und er- kannte an, daß die Partei, insbesondere im gegenwärtigen Augen- blick des Klassenkampfes, ihre Einheit aufrechterhalten müsse. Schließ- lich rückte er von allen Gruppierungen innerhalb der Partei ab, die mit seinem Namen verbunden sind, und erklärte sich bereit, die volle Verantwortung für seine Fehler zu übernehmen. Noch ihm hielt R y t o w eine große Rede. Er ging insbesondere auf die Bauernpolittk Stalms ein und beklagte sich darüber, daß die Kritik, die«r vielfach an der Politik des Zentralkomitees geübt habe, von bürgerlichen Elementen ausgenutzt worden sei. Dadurch habe seine Stellung innerhalb der Partei ein«n oppositionellen Cha­rakter erhalten. Er gab ebenfalls zu, daß er sich geirrt habe und daß die Politik der Parteimehrheit einen vollen Sieg davongetragen habe. Sein Hauptsehler habe in der falschen Beurteilung der Folgen der Stalinschen Dorspolltit bestanden. Er gebe zu, daß sich die Stalinsche Kollektivisierungs- Politik als richttg erwiesen habe. Die Reden Tomskls und Rykows wurden vielfach durch ironische Zwischenrufe aus den Reihen der Kongreßmit- glieder unterbrochen. Tomski lehnte es ab. auf diese Zwischenrufe zu antworten. Die Unterwerfung der beiden Rechtssührer hat bei den Kongreßteilnehmern Sensation hervorgerufen. Stalins Sieg wird jetzt als vollkommen angesehen. F Er furchtet sich vor dem Moskauer Henker. Kowno , 1. Juli. Wie aus Moskau gemeldet wird, chat sich der Sekretär des jowjetrusssschen Generalkonsulats in Genua , Alejeksejew, geweigert, zur Berichterstattung noch Moskau zu kommen. Ale- jeksejew wird vom Obersten Gericht der Sowjetunion abgeurteilt werden.__ Tod beim Boxkampf. Tragisches Ende eines Sechzehnjährigen. Gestern abend veranstalteten die BoxvereineHermes" undB. C. 13" auf dem Rorden-Rordwesl- Sportplatz am Bahnhof Gefundtzrunnen einen Freilustkampsabend. bei dem ein jugendlicher Kampfteilnehmer auf tragische weise ums Leben kam. Im 6. Kampf des Abends bestieg der sechzehnjährige Lehrling Sch arte.aus der Schievelbeiner Straß« 12, der dem BE.Hermes" angehört, gegen einen gleichaltrigen Gegner den Ring. In der zweiten Runde fing Scharte einen so schweren 5)ieb gegen die Kinn­partie ein, daß er völlig benommen zu Boden stürzte und sich einen schweren Schädelbruch zuzog. Bei der Einlieferung in das Birchow-Krankenhaus war Sch. jedoch beretts gestorben. Der Bor- fall«rinnert an den tragischen Tod des Seniors Gellfar, der vor etwa zehn Jahren bei einer Veranstaltung der Boxamateure im Lanzenbeckhaus auf ähnliche Weise schwer verletzt wurde und bald darauf starb. Auf dem Hamburg -Lehrter Güterbahnhof wurde am Montagabend der Rongierarbeiter Paul F ü l l b o r n von einem Zug erfaßt und lebensgefährlich oerletzt. Der Verunglückte ist heute vormittag seinen schweren Verletzungen im Virchow-Kranteichaus erlege».