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Heilbut I fe Iman Heilbur
Quartets
9]
Ein Berliner Roman
( 19. Fortsetzung.) Rein, nicht wegen der Leute", sagte Fräulein Saat entrüftet, sondern meinetwegen. Man ist ein Mensch, aber fein Hund." Hammerschlag nichte. Er wußte nicht, was er darauf fagen sollte. Und wie einen Hund, wenn man seiner überdrüssig geworden ift... verfaufen lasse ich mich nicht", sagte Fräulein Saat. Hammerschlag zudte mit den Augenbrauen. Was für eine Ucbertreibung, dachte er verkaufen..
Natürlich war man ein Mensch und kein Hund.
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Entschuldigen Sie", sagte er steif und ernst und rot im Gesicht, ,, find wir miteinander verheiratet?"
"
Warum denn mit einemmal Gie"?" fragte Fräulein Saat
bagegen.
,, Nun wird's mir aber zu bunt", sagte Hammerschlag. unfere Reisebekanntschaft ist aus. Schluß", sagte er, beinahe laut, um Fräulein Saat das Wort abzuschneiden.
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Aber Fräulein Saat war gerade die rechte, die sich das Wort abschneiden ließ
Nein, verheiratet sind wir nicht, Gott sei Dant", sagte sie ,,, aber in Salzburg , vor dem Café und am Abend in Schloß Mirabell , als wir uns über Berlin unterhielten, hast du mir- Worte gesagt, die für dich. moralisch verbindlich sind..."
Hammerschlag sah sie an, sein Blick und alle Muskeln waren beherrscht, nur um die Kieferknochen spielte es leicht.
Jetzt gilt es, überhaupt nichts mehr zu sagen, ermahnte er sich; Worte können hier nur von Schaden sein. Diplomatie gibt ihnen den umgekehrten Sinn. Welches Ende diese Geschichte, die ich meiner Unvorsichtigteit zu verdanken habe, wohl noch nimmt? dachte er weiler. Die hat sich ja richtig in midh eingetrallt. Er sah sich mit Fräulein Sagt, der großen Liebhaberin von Prozessen, bereits vor einem Berliner Gericht.
Fräulein Saat hielt es für geraten, in einen anderen Ton überzugehen,'
Habe ich mich nun nicht wirklich", fing sie an, so lange ich mit dir reise, aufopfernd betätigt?( Das Du" machte ihn mild.) Ich habe es doch weiß Gott nicht leicht gehabt mit all den fleinen und großen Bagatellen, die eine Reise nun einmal mit sich bringt. Wie leicht fällt nicht ein Mann auf die falschen oder schlecht gemeinten Ratschläge und Ausfünfte gewinnfichtiger Leute herein! Da muß man überall seine Ohren haben, Tarife und Tagen muß man fennen, man darf sich nicht übervorteilen lassen, das wäre noch jchöner! lleberhaupt, wenn ich nun einmal den wahren Grund beichten soll, weshalb ich mich in Salzburg entschlossen habe, mit zureifen ob du's mir glaubst oder nicht: ich weiß ja, wie un praktisch die Männer im allgemeinen sind, und da habe ich zu mir gefagt: Sei nicht egoistisch, Liesbeth, opfere deine eigenen Reisepläne auf und verschönere dem Herrn Hammerschlag die Ferienzeit. Denn daß du ein herzensguter Mann bist, das habe ich doch auf den ersten Blick gesehen. Um meine Menschenkenntnis tann mich mancher beneiben.
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Hammerschlag fühlte eine Ermüdung in den Schläfen. Das tann bis heute abend so weitergehen, dachte er, wenn ich kein Mittel dagegen finde; ja, bis morgen früh kann diese Spule laufen, und wenn sie abgespult ist, wird, wie auf der Schreibmaschine nachgestellt und dann fängt sie noch einmal von vorne an. Draußen auf der Bergeshöhe gingen und saßen, der Frühlingsfonne um fiebenzehnhundert Meter nähergekommen. Touristen und Gäste. Hammerschlag merkte plöglich, daß einige Leute den Saal verließen. Sein nächster Gedante mar Denise. Er fuhr heftig mit dem Stuhl zur Seite, jein Blid stöberte herum. Auf dem Tisch, an dem Denise gefeffen hatte, stand abgegeffenes Gefchirr an einem anderen Tisch saßen tartenspielende Herren. Denise war fort.
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Hammerschlag hob seine geballte Faust, sie dröhnte auf den Tisch, daß die Teller flirrten. Der Kellner jah erschroden hinüber. " Verfluchtes Gequatsche!" rief Hammerschlag, das habe ich nun von meiner Geduld!" Er war aufgesprungen, er hob einen Stuhl in die Luft der Kellner, der um das Möbelstück fürch tete, wollte ihm in den Arm fallen, aber schon frachte das Holz auf die Erde und blieb mit zwei zerbrochenen Beinen liegen. Hammerschlag war rot im Gesicht wie ein Schmied. Fräulein Saat, hatte sich hinter den Kellner geflüchtet und verharrte bort, bis der Sturm vorüber wäre.
Sie hatte nicht lange zu warten. Plöglich, als ob all sein Denten sich nur aufs Brattische richtete, stand er auf, nahm den Hut und verließ mit den selbstverständlichsten Schritten von der Welt den Spetsesaal. Er hatte einen Geldschein auf dem Tisch hinterlassen.
Fräulein Saat blieb mit zusammengepreßtén Lippen zurück. Sie hatte gerade noch Fassung genug, um sich zu ermahnen: nur diplomatisch bleiben, immer diplomatisch. Sie fagte sich nach Sie sagte sich nach einiger Ueberlegung, daß es für sie auf jeden Fall eine Gelegen heit gab, mit Hammerschlag wieder zusammenzutreffen: Hammer. flag würde nicht umhin tönnen, sich zur gegebenen Zeit in der Zahnradbahn einzufinden auch wenn er wirklich mit der Dame zusammen erschien. Immer diplomatisch sein, dachte Fräulein Saat, das übrige wird sich schon finden.
„ Die gnädige Frau soll ich wohl fennen, das will ich meinen", antwortete er, die gnädige Frau wohnt doch seit einer Woche
bei uns im Hotel."
Auf den Gedanken, daß Denise im Berghotel wohnen tönnte, mar Diese Antwort traf den Frager wie ein elektrischer Schlag. er nicht gekommen. Seit Wochen zum erstenmal tam nicht nur
Hoffnung, sondern sogar ein fester Punkt in das wirre Treiben der haltlosen Ueberlegungen, und er freute sich wie ein Junge, der begreift, daß es nun nicht mehr schwer fallen fönne, die Maus zu fangen, da er das Mauseloch endlich gefunden hat.
Menschenstind", platte er heraus, dann fann ich's ja auch einmal hier oben bei euch mit ein paar Tagen versuchen. Ein Bett
habt ihr doch noch frei?"
" Freilich.." sagte der Kellner. Es flang auffällig ungewiß, er sah Hammerschlag zweifelnd und verlegen an.
Was gibt's denn da für eine Schwierigteit?" forschte Hammerschlag; ist das Zimmer vielleicht nicht von der besten Sorte? Macht nichts. Eine schlechte Aussicht ist hier nach keiner Seite hin möglich. Was die Größe betrifft, so nehme ich mit allem vorlieb wenn ich nur eben die Beine ausstrecken kann."
Hammerschlag sprudelte ordentlich vor Bergnügen.
,, D, ein anständiges Zimmer tönnen Sie bei uns haben", antwortete der Kellner. Was das Zimmer betrifft, sollen Sie zufrieden sein." Er steckte eine Serviette unter die Achsel, nahm Geschirr vom Tisch und machte, aber immer noch gleichsam zögernd, eine Wendung, wie um den neuen Gaft hinüberzuführen.
" Mann Gottes", rief Hammerschlag und faßte den Kellner fest an der Schulter und drehte ihn zu sich her, s ist was los. Wollen Sie mir sagen, was oder nicht?" Er schüttelte ihn. Aber gleichzeitig fühlte der Kellner das zweite Geldstück in der Hand. Diesmal war es ein Doppelschilling.
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" Ja", sagte er schüchtern, nur weil-"
Ist es wegen der Dame", fragte Hammerschlag, er wurde etwas blaß, ist sie mit einem begleitenden Herrn zusammen?" ,, Nein, das nicht", der Kellner schüttelte den Kopf, aber nur weil sie nicht mehr im Hotel ist."
Hammerschlags Stirn war rot. Sein Gesicht war gedunsen. Er jah gefährlich aus.
Mit einemmal packte er den Kellner vorn unterm Brusthemd an der Weste. Aber diesmal war es ernst.
" Du, Freundchen", sagte er gefährlich leise, wenn du glaubst, du tönntest einfach meine Doppelschillinge einstecken, aber du brauchtest mir nicht die Wahrheit zu sagen-"
In diesem Augenblick bemerkte er, daß Fräulein Saat an einen der Tische direkt hinter ihm übergesiedelt war. Gott mochte wissen, wie lange sie schon zugehört hatte. Sie machte aus ihrem Interesse an dem Gespräch feinen Hehl.
Hammerschlag drängte den Kellner aus dem Bereich ihrer
Ohren.
Ich bin spendabel", sagte er, aber jetzt gib die Wahrheit zu. Die Dame hat sich nur vorübergehend vom Hotel entfernt und was?" tehrt gegen Abend wieder
"
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,, Lassen Sie mich in Ruh"", rief der Kellner und riß sich los. Mit Ihren privaten Geschichten will ich nichts zu tun haben. Die gnädige Frau ist aus dem Hotel fort und mehr weiß ich nicht. mit ihrem Röfferchen fann sie den Abstieg ja auch zu Fuß unternehmen. Ich muß in die Küche,"
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Der Kellner war weg.
Hammerschlag ging mit unsicheren Füßen ins Freie hinaus.
seinetwegen das Hotel verlassen hatte.
Er hatte nun die Gewißheit, daß Denise ihn gesehen und
Aber die Ansicht des Kellners, daß sie den Berg zu Fuß hinabsteigen würde, kam ihm unglaubwürdig vor.
Wahrscheinlich befindet sie sich noch hier oben in einem Versted, sagte er sich; mit der nächsten oder übernächsten Zahnradbahn, die nach unten fährt, wird sie zu entwischen versuchen. ( Fortsegung folgt.)
Das meile Buch
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Alex Scouffi: Hotel zum Goldfisch Das Thema des Romans( Elite- Verlag, Leipzig ) ist die männliche Prostitution. Ein wichtiges Thema man freut sich, daß sich einmal jemand an dieses Stoffgebiet herangemacht hat. Doch man hat Bedenken, die sich leider als berechtigt erweisen. Scouffis Ge ftaltungskraft reicht nicht aus, er schreibt einen Roman, schön, wenn nur seine Menschen nicht auch Romanfiguren blieben! Das Milieu, das nächtliche Paris , und die Gestalten, die da herumspuken, bleiben etwas unwirklich. Der Stil ist zu literarisch, die Hintergründe zu sehr Kulisse. Damit soll nicht gesagt sein, daß es Jungens wie den Peter, genannt Chouchou, nicht gibt. Sie ertragen ihr fleinbürgerliches zu Hause nicht, und kneifen aus. Die Abenteuerluft ber Pubertätsjahre ist ba und für so einen Jungen find Schläge schon Anlaß genug, um auszufneifen. Meistens weiß so ein Kerlchen gar nicht, wie er zum Freudenjungen geworden ist. Er tommt aber nicht wieder raus dem Dreck und ist nach einem Jahre ruiniert. Scouffs Deutung der Homosexualität ist psychologisch sicher nicht un." Laster, oder wie man es nennen will, durch alle Gesellschaftsschichten geht, in Hotels, Bädern und im Park ausgeübt wird. Hier, mie im Bois, wie überall, denkt jeder immer nur andas". Was zum Teufel steckt ihnen allen eigentlich im Fleische?" Chouchou, der Sechzehnjährige, geht zugrunde daran, sie gehen alle vor die Hunde.
,, Nicht mehr im Hotel? Aber ich habe sie doch vorhin ge- richtig, er müßte nur fachlicher und fühler sein. Er zeigt, wie dieses sehen", rief Hammerschlag.
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abgereift." Ja, aber die gnädige Frau ist inzwischen " Abgereift?" schrie Hammerschlag. In seinem Herzen brach ein sogenannter Himmel zusammen. Wie fann das denn sein? ist sie denn per Flugzeug vom Berg heruntergeflogen? Oder hat sie sich in einen Käfer verwandelt? Die Zahnradbahn ist inzwischen fie fich in einen Käfer verwandelt? Die Zahnradbahn ist inzwischen doch noch nicht fällig gewesen!"
Die gnädige Frau hat in aller Eile die Rechnung bezahlt und ist mit ihrem Röfferchen fortgegangen. Weiter fann ich nichts fagen", schloß der Kellner.
Ob Baris oder Berlin , die Homofegualität ist an feinen be stimmten Ort gebunden, und es ist immerhin wichtig, daß einmal jemand versucht hat, ein Bild aus dem Leben der Homoferuellen zu zeichnen. Man wünscht sich bei Scouffi nur mehr Sachlichkeit, er ist noch zu sehr Literat. S. Pepper,
WAS DER TAG BRINGT.
Was ist Seekrankheit?
Die Seetrantheit ist noch immer Gegenstand eifrigen Studiums. Man kann sie heute in egafter Weise durch Nachahmung der Schiffsschwankungen experimentell auslösen. Dazu benugt man einen Drehstuhl, wie ihn jedermann in Form des Klavierfeffels tennt. Die Versuchsperson wird auf den Drehstuhl gefeßt und einigemal schnell herumgedreht, bald rechts, bald lints herum um die eigene Körperachse. Die Folge diefer Manipulation ist Augenzittern, Drehschwindel, Fallneigung usw. Der Zustand wird noch verzweifelter, wenn man die Versuchsperson nötigt, während der Drehung irgendeinen Gegenstand an der Zimmerdede zu figieren. Den höchsten Grad der Beeinträchtigung des Wohlbefindens erzielt man, wenn man während der Drehung noch rhythmische Bewegungen des Ropfes machen läßt. Also zum BeiAlso zum Beispiel Seitmärtsbewegungen in Verbindung mit Neigen des Kopfes. Die Ursache für die Seekrankheit sind Reize im Dhr. labyrinth, insbesondere in den drei Bogengängen. Sie sind das Organ zur Registrierung der Drehbewegung des Körpers und seiner Fortbewegung. Außer den Bogengängen ist noch ein besonderes Organ vorhanden, das uns anzeigt, wie die jeweilige Stellung des Körpers im Raume ist. Wenn durch die Schiffs. bewegungen gar zu viel Eindrücke des Ohrlabyrinthes ins Bewußtsein gelangen, so verjagt die Hirnrinde den Dienst, präzise Bor stellungen über das Verhalten unseres Körpers im Raume zu bilden. Wir werden jeetrant. Es ist eigenartig, daß die absichtlichen vielfältigen Verlagerungen des Körpers im Raume beim Geräte turnen feine ähnlichen Erscheinungen auslösen. Nur durch passive Aenderungen der Körperhaltung wird man seekrank, Vorbildliche Theaterwirtschatt.
Daß es auch heute und sogar in fleineren Städten möglich ist, ein Theater nicht nur ohne Zuschuß, sondern sogar gewinnbringend zu führen, beweist der Abschluß der Genossenschaft Haus der Volks Diefelbe Zuversicht, bei der Abfahrt der Zahnradbahn zu einer bildung" in Ansbach , der, wie in der ersten Nummer der neugegrün. erwünschten Begegnung zu kommen, hatte Hammerschlag in bezug deten Münchener Wochenschrift" Bavaria " mitgeteilt wird, es ge. auf Denije. Er war zu dem Aussichtspunkt mit der Kreistafel gelungen ist, nur aus dem Theater- und Kinobetrieb einen Gewinn gangen, dann irrte er auf der Bergeshöhe in der Runde umher. Berflucht die Weiber", schimpfte er vor sich hin, aber er meinte domit Fräulein Saat, der er dies Unglück zu verdanken hatte. Sammerschlag mar Angler, er fannte jenes Gefühl, das das leise Baden on der Schur in dem eine Ewigkeit am Teiche Wartenden berporruit; und er tannte auch die Enttäuschung, wenn sich die faum gespürte Bewegung als ein Betrug erwies.
Gerade mie solch einem stundenlang wartenden, enttäuschten Angler war ihm zu Mut.
Er rannte in seiner But zum Hotel zurück. Drinnen pacte er den Kellner am Rockaufschlag. Auf Fräulein Saat gab er überhaupt night adt
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Die brünette Dame im gelblichen Kleid der Kellner wußte ohne weiteres, wen Hammerschlag meinte. Uebrigens hatte er sogleich einen Schilling in der Hand.
von 15 000 m. zu erzielen. Dabei enthält das auch als Kino benüß bare Theater nur 650 Sigplätze.
Der Zuschauerraum fann vermittels einer von der MAN. eingerichteten maschinellen Anlage auf die Höhe der Bühne gebracht werden, so daß der ganze Raum auch als Ballsaal verwendbar ist. Die Eintrittspreise des Theaters halten sich im Durchschnitt zwischen 1,80 und 2,50 M. und überschreiten niemals 3 M. Räder aus Maisstengeln.
Schon vor Jahren hat man Eisenbahnräder und dergleichen aus Papier hergestellt, und auch sie haben auf russischen Bahnen schlecht und recht Dienst getan. Neuerdings nermendet man Maisstengel zur Erzeugung von Rädern und Getrieben, und dieses Material erfest trefflich das amerikanische Hartholz, das sonst Anwendung fand. Die Maisstengel werden fein gemahlen und mit einem Bindemittel ver.
sehen, wodurch zuerst eine gallertartige Masse entsteht. Diese wird aber in verhältnismäßig furzer Zeit sehr hart und sie läßt sich nun angemessen verarbeiten. Der eigenartige Wertstoff stellt sich nicht sehr teuer; er ist nicht allzu schwer; er läßt an Festigkeit nichts zu wünschen übrig und hat auch die Eigenschaft, daß er elektrisch isoliert. isoliert.
Das Telephon erobert ungeheure Strecken.
Wenn man in eine Telephonleitung in passenden Abständen die dem Radiofreund wohlbekannte Berstärkerröhre einfeßt, so fann man auf recht große Streden sprechen. Die längste der jetzt bestehenden Telephonleitungen ist fast 5500 Kilometer lang, und sie geht von New York quer durch die Vereinigten Staaten nach der berühmten Filmstadt Los Angeles . Da der Umfang der Erdkugel rund 40 000 Rilometer ausmacht, bedeutet diese Strecke ungefähr den fiebenten Teil des Aequators! Jene Verbindung scheint begehrt zu sein: man hat sie daher in einer Doppelleitung hergestellt. Immerhin bedeutet jeder Verstärker eine gewisse Fehlerquelle, und so muß auch die Länge von Telephonlinien ihre Grenze finden.
Die fühlende und die arbeitende Hand.
Wenn man die Tätigkeit der Hand in zwei Teile gliedern will, fo fann man etwa jagen: fie hat zu arbeiten" und zu„, tasten".. Man hat nun beobachtet, daß zum Tasten oder Fühlen die Linke besonders geeignet ist. Blinde, welche die erhabenen Züge ihrer Schrift beim Lesen abtasten, benußen gern die linke Hand. Sie erreichen mit der Rechten nicht so schnell die gewünschte Fertigkeit, und wenn sie mit sich selbst ein Wettlesen anstellen, so wird meiſt Die Linke den Sieg davontfagen. Bei Sehenden wird man sagen können, daß in der Dunkelheit besonders die suchende und tastende Linte am Werte ist, während über Tag die eigentliche Arbeit von der Rechten verrichtet wird.
Taubstumme hören ein Konzert.
In Bouveret im Schweizer Kanton Wallis wurden an die Rundfunkempfangsanlage der Taubstummenanstalt Kopfhörer ange schloffen, bei denen die elettrischen Schwingungen nicht in Schall wellen umgewandelt werden, sondern dirett auf die Gehirnpartien der Hörenden wirken. Auf diese Art war es möglich, 40 Taubstummen zum erstenmal den Genuß eines Konzerts zu verschaffen. Man will aber noch weiter gehen und mit Hilfe der neuen Apparatur Bersud unternehmen, um taubftumme Kinder sprechen zu lehren. Farbenprächtiger Wolkenkratzer.
Ein New- Yorker Modenhaus will demnächst einen 60stödigen Wolkenkrager errichten. Nach den vorliegenden Plänen des Architeften Chalfast wird das Gebäude mit hohlziegeln umtleidet, und zwar in den unteren Stockwerken in den Farben gelb, gold und grün, in den oberen Stockwerten nebst dem turmartigen Aufbau soll blau die vorherrschende Farbe sein. Das Ganze wird von ciner riesigen Statue der Modegöttin getrönt.