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su miiffen. Bieberholte Borstellungen des Wohnungsinhabers, baß wenigstens die Wasserleitung nach der Küche verlegt merte, wurden dahin beantwortet, daß die Reparatur vorgenommen wer den würde, wenn er sich mit 50 m. daran beteilige. Nach­

dem Gebiete ber sogenannten Arbeiterfofale auszumerzen, ohne des. halb darauf verzichten zu müssen, Anfäße und Möglichkeiten zu einer wünschenswerten Neugestaltung zu fördern und zu nützen.

dem er dies aus begreiflichen Gründen ablehnte, soll alles beim Wieder fünf Opfer eines Flugzeugunglücks.

alten bleiben. Die Menschen haben nun, besonders im Sommer, unter übler Luft zu leiden, noch dazu liegt der allgemeine Abtritt direkt neben ihrem Schlafzimmer, das auf den Hof mündet und sowieso feine allzu reichliche Luftzufuhr erhält. Eigentümerin des Grundstückes ist die Stadt Berlin  , und die Hausverwaltung scheint sich durch besondere Sparmaßnahmen bei ihr angenehm be­merkbar machen zu wollen.

Ferien und Ferienkultur.

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Eine Rundfuntdiskussion.

Ferien waren vor noch nicht allzu langer Zeit ein Borrecht der Wohlhabenden. Der kleine Angestellte und der Arbeiter mußten auf diesen Lurus verzichten, und selbst wenn sie ,, Urlaub" betamen der Arbeiter natürlich mit entsprechendem Sohn­ausfall so dauerte er nur zwei bis drei Tage. Damit fonnte man nichts anfangen! Man benutzte sie zum Ausschlafen. Der ältere Arbeiter versteht es daher heute oft noch nicht, richtig ,, Ferien" zu machen. Ihm muß für Ferienfultur" erst langjam das Ver­ständnis erschlossen werden, das die Arbeiterjugend längst besitzt. Der Arbeiter muß erkennen lernen, wie wichtig für seine förperliche und geistige Entspannung die Milieuveränderung ist, wie­viel für ihn solche Tage in neuer Umgebung in der Monotonie eines Arbeitsjahres bedeuten können.

In einer Rundfunkdiskussion über Ferien und Ferien­fultur" legten Richard Weimann und Herbert Kriede= mann dar, wie eine solche sinnvolle Ferienpause sich schaffen läßt: Sie ist ja leider ebenso sehr eine Zeit wie eine Geldfrage. Die jetzt nur um zehn Prozent ermäßigten Fahrpreise der Ferien­fonderzüge sind für sehr breite Schichten unerschwinglich. Stärfere Sentung der Fahrpreise für Ferienzüge, eventuell auf Grund von Bescheinigungen über die Verdiensthöhe, würde der Eisenbahn wahrscheinlich einen sehr wesentlich erhöhten Zustrom Don Fahrgästen bringen. Stärkere Bereitschaft der Gaststätten, Touristen angemessenes Logis zu erschwinglichen Preisen zu bieten, Errichtung von Wanderherbergen in der Art der Jugendherbergen müßten die Wanderlust fördern. Borläufig ist die Arbeiterschaft auf Selbsthilfe angewiesen: Das Arbeitertulturfartell zum Beispiel organisiert Ferienreisen, die Erholungsaufenthalt und höne, aufschlußreiche Wanderungen auf deutschem oder ausländi­schem Boden vermitteln. Die verhältnismäßig niedrigen Reisekosten, an denen natürlich nichts verdient wird, fönnen in Raten ein gezahlt werden. Freilich sind für zahlreiche Arbeiterfamilien heute noch selbst solche Reisen aus wirtschaftlichen Gründen un­möglich. Die das ganze Jahr schwer arbeitende, Hausfrau verläßt noch oft ihr Leben lang die Heimatstadt nicht in weitem Umtreis. Arbeitslose, besonders jene, die bereits längere Zeit arbeitslos find, hätten ebenfalls Urlaub besonders nötig, der sie für furze Zeit aus ihrer seelischen Bedrückung herausreißen würde und ihnen neuen

Lebensmut gäbe. Eine wirtschaftlich etwas beffer gesicherte Beit

als die Gegenwart wird an dem Problem des Arbeitslosen= urlaubs nicht vorbeigehen dürfen.

Für alle Werftätigen aber ist zu fordern, daß sie ausreichenden Urlaub erhalten und daß ihr Verdienst es ihnen auch ermöglicht, dieje Freizeit mit ihrer Familie wirklich als Ferien" zu verleben.

Bon der Kneipe zur Gaststätte.

Wir erhalten folgende 3uschrift:

Ber unbedingt"" altoholfeindlich eingestellt ist, wird dem Problem der Schantlofale im allgemeinen und dem der Parteilotale im besonderen nicht gerecht. So sehr wir be­strebt sind, unsere Mitgliederversammlungen in Schulaulen abzu­halten, weil uns andere entsprechend große Versammlungsräume nur noch sehr selten zur Verfügung stehen, so ist doch auch heute noch unser Organisationsleben auf die Schankwirtschaft mit Vereins­zimmer angewiesen, wie gelegentlich auf größere Säle. Für Funk­tionärfizungen, Zahlabende und Frauenleseabende wird weder Miete gefordert noch solche erhoben. Für die Benutzung von Schulaulen muß natürlich eine Gebühr für Reinigung, Be­leuchtung, im Winter auch Heizung, bezahlt werden und entgegen der Vorkriegszeit erst recht für die Inanspruchnahme großer Ver fammlungsfäle. Für ettere einmal deshalb, weil die Auswahl der Säle heute sehr gering geworden ist, hauptsächlich aber deshalb, weil hier der Trinkzwang aufgehoben und damit der Bierfonfum in Versammlungen bedeutend zurückgegan. gen ist.

An den Zusammenfünften unserer Abteilungen nehmen Jugendliche und Frauen teil, die meist Mineralwasser beziehungs­weise Kaffee oder aber überhaupt nichts trinken. Das ist allerdings nur möglich, weil der Lokalinhaber mit dem Verdienst von denen rechnet, die etwas verzehren. Wohl oder übel müssen wir mit den gegebenen Verhältnissen rechnen, wie die Abstinenten euch damit rechnen müssen, daß die Partei ihre Mitglieder nicht zur Abstinenz verpflichten fann.n

Aber auch mir, die gelegentlich der Zusammenkünfte ein Glas Bier trinken, sind nicht blind für die vielfachen Mängel, die den fleinen Lokalen noch anhaften. Da ist oft schon das Aeußere wenig einladend. Der Eingang dunkel aus Lichtersparnis. Und dann die fázeußlichen gelben Gardinen, die die Schantwirte Berlins   zu ihrem Wahrzeichen erforen zu haben scheinen. Diese Lappen schrecken von außen her geradezu ab. In meinem Bezirk hat sich neuerdings ein Schantwirt gelegentlich einer Renovierung dazu aufgerafft dunkelgrüne Vorhänge anzuschaffen und obwohl ich jein Lokal seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr betreten habe, ich würde schon allein deshalb lieber hineingehen als vordem. Abgesehen davon, daß mitunter auch die Reinlichkeit in verschie denen Punkten zu wünschen übrig läßt, zumal wenn ein älteres Ehepaar jein Geschäft allein versorgen muß und einem gelegent­lichen furzen Andrang nicht gewachsen ist, gibt es noch andere Mängel zu beklagen. Es fehlt häufig vollständig an Eßwaren, zu einem fleinen Imbiß. Ebenso an der Einrichtung zur raschen Zubereitung einiger Taffen Kaffee, und obwohl auch dabei etwas zu verdienen ist, wollen manche Schanfwirte nichts davon wissen, weil ihnen dies Geschäft etwas umständlich erscheint. Damit aber ziehen sie die Gäste nicht an, sondern stoßen sie ab, und so gibt es leider viele kleine Lokale, aus denen man lieber herausgeht als hinein.

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Die Schaffung vorbildlicher Gaststätten ist noch zu funftsmujit, und wenn heute das Brautapital beginnt, fich mehr in Direttes Mineralwasserfapital umzustellen, so bleibt es dennoch Ka­pital. Auch die Kommunen fönnen nachdem sie die größten Sorgen um den Wohnungsbau hinter sich haben feine Räume schaffen, die sie zu organisatorischen und geselligen Zusammenfünften ohnes jedes Entgelt zur Verfügung stellen können. Wir werden uns olfo zunächst darauf einrichten müssen, die größten Mängel auf

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Corpus Chrifti( Texas  ), 10. Juli. Ein Flugzeug mit fünf Infaffen stürzte 6 kilometer von hier ab. Alle fünf 3nsassen wurden getötet

Zahnarzt Dr. Gutmann nach Moabit   übergeführt.

Der wegen Gattenmordes vom Schwurgericht Prenzlau   zum Tode verurteilte Zahnarzt Dr. Gutmann aus Schwedt   an der Oder ist nach dem Moabiter   Untersuchungs­gefängnis übergeführt worden. Diese Ueberführung ist als Sicherungsmaßnahme für Dr. Gutmann erfolgt, da er mehrfach Moabit   bieten bessere Uebermachungsmöglichkeiten als in Brenzlau. Eelbstmordabsichten gezeigt hat. Die Gefängniseinrichtungen in

25. Deutscher Mietertag in Dresden  . Der Bund Deutscher  Mietervereine e. V., Siz Dresden, veranstaltet in der Zeit vom 27. August bis 1. September 1930 in Dresden   den 25. Deutschen Mietertag. Gleichzeitig findet die Feier des 30jährigen Bestehens des Bundes statt.

Anmeldestellen werden gebeten( soweit noch nicht geschehen), die im Besik Herbstjugendweihen der Sozialisten, Freidenfer und Gewerkschaften. Alle befindlichen Jugendweiheanmeldungen umgehend dem Jugendweihefelretariat, Berlin   S. 68, Lindenstraße 3, 2. Hof 2 Treppen, zuzustellen.

Funkwinkel.

Allgemeine Wetterlage.

40.Juli 1930, abds.

765

765

770

407

23 22

13. 19,

13

41= 13:

20

13

12

Stockh

OMadri

7667

0

758

16

19

18

Warsch

0

-760

523

16

O fest

O

16

25

Owolkenlos, heiter, halb bedeck wolkig, bedeckt, Regen, Graupeln Schnee, Nebel, GewitterWindstille

hat am Donnerstag in ganz Deutschland   angehalten; dabei fam Das wechselnd wollige und ziemlich fühle, meist windige Better es nur in Ostpreußen   zu nennenswerten Regenfällen, wo sich der über dem Baltikum   befindliche Tiefdruckern bemerkbar machte. Im Bereiche des tiefen Druces steigt jetzt der Luftdruck schwach, während er innerhalb des hohen Drudes über Westeuropa   etwas fällt. Daher werden fich die Luftdrudgegenfäße allmählich abschwächen, ohne daß sich jedoch die herrschende Luftdruckverteilung wesentlich ändern dürfte. Wir müssen daher für die nächsten beiden Tage mit Abflauen der nordwestlichen Winde rechnen. Im ganzen wird es aber noch meist woltig und ziemlich fühl bleiben.

Das Nachmittagsprogramm ist zu schwer. Die vorgetragenen Stompofitionen schlagen denselben herben Afford an. Damit ist nichts gegen ihre fünstlerische Qualität gesagt, aber Abwechslung und mehr Auflichtung würden der größten Anzahl der Hörer will­fommener sein. Außerdem enttäuschte die Sängerin Helene Guer manova in ihren russischen Liedern. Die Stimme erscheint in der llebertragung als wenig modulationsfähig. Sie vermag nicht das Interesse des Hörers auf längere Zeit zu fesseln. Die Gdulo liegt auch im Programm, das Lieder mit getragenen Melodien bevor­zugt. Gut ist das Konzert des Neuköllner   Sängerchors, das aus­schließlich Volkslieder bringt. Der Chor selbst verfügt über flang volles und gut geschultes Stimmaterial. Die Reportage aus dem Straßenbahndepot in der Müllerstraße hat verschiedene Fehler, mie die meisten dieser Veranstaltungen. Von der psychotechnischen Prü­fimg, das heißt, von den einzelnen Vorgängen dabei kann sich der Hörer unter diesen Umständen kein flares Bild formen. Ueberhaupt arbeitet man viel zu viel mit optischen Begriffen. Wertvoll sind dagegen die allgemeinen Ausführungen, die eine knappe Stizze von der Personalschulung und dem ganzen Depotbetrieb vermitteln. Dann spricht Ministerialrat Rother über die Grubentata­trophe bei Neurode. Es ist ein Versuch, die Voraussetzungen für das Unglück zu erklären. Rother erörtert darauf hauptsächlich| Kurzeit gefnüpft haben, haben sich, wie der Verband Deutscher  die Unfälle im Bergbau im allgemeinen. Jedenfalls der Hörer den Eindruck mit, daß die Borsichtsmaßregeln ausgezeichnetstje e bäder mitteilt, trok des frühen Pfingſtfeſtes und des an­

funktionieren und daß man bemüht ist, sie zu verbessern. Einmal bemerkt der Vortragende, daß die Sorglosigkeit der Arbeiter öfters Unglücksfälle verursacht hat. Besser, diese Behauptung wäre unter­loffen worden, besonders jetzt, da die ganze Bevölkerung unter dem Eindruck der schlesischen Katastrophe steht.

Deutscher Metallarbeiter- Verband

Verwaltungsstelle Berlin Todesanzeige

Den Mitgliedern zur Nachricht, daß unser Kollege, der Arbeiter

Willy Krause  

geboren 5. Juli 1892, am 4. Juli geftorben ist.

Die Einäscherung findet Mittwoch, ben 9 Juli, 17 Uhr, im Reemato­rium Berlin  , Gerichtstraße, statt. Rege Beteiligung wird erwartet.

Nachruf

Am 29. Juni starb unser Rollege, der Bauschloffer

Arthur Knispel

geb. 8. Nopember 1901.

Die Beerdigung hat bereits statt­gefunden.

Am 29. Juni starb unser Rollege, ber Dreher

Fritz Kuhn

geboren 29. Mai 1871.

Die Beerdigung hat bereits ftatt gefunden. Ehre ihrem Andenten!

Herr

Die Ortsverwaltung.

Am 8 Juli ist unser Bürovorsteher, Walter Baum

nach kurzer Krankheit plöglich ver­storben.

Bor mehr als 20 Jahren war er in unser Büro eingetreten, das er zulegt als Borfteher teitete. Seiner Arbeits­freude und Pflichttreue und seiner persönlichen Liebenswürdigkeit sind wir, jowie feine Kollegen und viele unserer Klienten dauernd zu Danke verpflichtet.

Charlottenburg  . 8. Juli 1930. Wolfgang Heine  , Dr. Alfred Karger Rechtsanwälte und Notare.

F. Sch.

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Wetteraussichten für Berlin  . Wechselnd, meist starf wolfig, feine erheblichen Niederschläge, bei abflauenden westlichen bis nord­westlichen Winden weiterhin ziemlich fühl. Für Deutschland  . Im Nordosten noch einzelne Regenfälle; im übrigen Reiche wech­feind bewölft, und nur vereinzelt etwas Regen; überall ziemlich fühl. Schlechte Saison an der Offfee.

Die Erwartungen, die die Ostseebäder an die diesjährige

haltenden schönen Wetters, nicht erfüllt. Die tatastro­phale wirtschaftliche Lage hat sich auch in den Ostsee­bädern dahin ausgewirkt, daß selbst jetzt in der Hochsaison noch in allen Bädern, in Hotels und Pensionen viele 3immer leerstehen.

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Aufs tiefste bedauern die Mitglieder bes zweiten Kreises, der Kreisvorstand und die Bezirksverordnetenfrattion den Tod unseres Genossen

Alfred Paersch

Sie werden ihrem altbewähr: en Führer. Mitarbeiter und Berater ein ehrendes Andenken bewahren Der Kreisvorstand und Bezirksverord­neteniraktion des 2. KrelsesTiergarten. Einäfcherung Freitag, den 11 Juli, 18 Uhr, im Krematorium Gerichtstr.

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