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Sr. 319. 41. z-»»«-»« 3»«�OrtDOrf� Sreif««/-11. Juli 1930

Mmi mauck: ffiergman

Mus«chacht und ijüite" Heist die erste, heute oerschallene Gedichtsammtung des Bergmanns Heinrich Aämpchen, die in erschütternden Versen die sich stets wiederholenden Katastrophen des Bergmonnslebens schWert, wie sie sich auch jetzt wieder in der Wenzcslaus-Grube bei Neurode in Schlesien ereignet hat. Kämpchen war salbst Bergarbeiter gewesen-, drei Jahrzehnte hindurch hat er ..die Keilhau geschwungen�, wie er sagt, aber jede frei« Stunde, die ihm sein harter Beruf lieh, hat er an seiner Weiterbildung g-> arbeitet. Politisch und gewerkschaftlich stand er auf dem Bodcn der Sozialdemokratischen Partei, mit deren Wachstum in Westfalen j sein Name eng verknüpft ist. Als im Jahre 188!) im westfälischen Kohlenrevier der große Streik ausbrach, wurde er in Gslsenkirchen in das Streikkomitee gewählt, sehr gegen seinen Willen, denn er war eine viel zu versonnene Natur, als daß er in die OeffenLichkait und in den Kampf des politischen Lebens hätte hinaustreten wollen. Mit diesem Streik fand sein« Tätigkeit alz Bergarbeiter ihr Ende. Seit seinem 18. Jahr« hatte er aus der Zeche Hasenwinkelge- schuftet", nun, nach fast dreißig Jahren, ließ man ihn wissen, daß «ine weitere Arbeit des.sozialdemokratischen Agitators unerwünscht" sc!. Da ging er denn und lebte bis zu seinem im März 1310 er­folgten Tode unter kümmerlichen Verhältnissen in dem Oertchcn Linden in Westfalen . 4 Wen» er auch in einem seiner Gedichte entschuldigend sagt: Bedenkt, wenn mir auch Bers und Form Nicht ganz korrekt gelungen, Ich habe geschüttet im Arbeitsjoch Und mühvoll die Kellhau gesch-mungen. io sind seine Gedicht« doch von einer solchen Tesühlsnete und zu­gleich van einer solchen Kraft der Darstellung, daß sie in weiteren Kreisen bekannt zu werde» verdienen, als nur in der Eng« seiner westfälischen Bergarbeiterheiwat. Kompchen hat das Leid seiner Kameraden kennengelernt: an den offenen Massengräbern stehend, in denen sich Sarg an Sarg rech«, ruft er den Totengräbern zu: Totengräber, sputet euch! Wetzt den Spaten, schärft das Eisen. Seht ihr nicht die Geier kreisen? Totengräber, sputet euch! Spatenmänner, draus und dran! Bogert nicht und seid nicht säumig, Macht die Ruhstatt hübsch geräumig. spotemnänner. draus und dran! Grabet Gräber, tief und«est, Denn gar viele werden kommen. Vielen' ist das Maß genommen. Grabet Gräber, lies und weit!

Aber fest und stark, wie die harten Männer, die unter der Erde Tag für Tag dem Tode ins Augen sehen, klagt und jammert er nicht, er fragt nur, warum und wie lang« noch? Wir jammern nicht, wir klagen nicht. Wir schauen nur die Taten an, Verbrannt, verstümmelt und zerfetzt Wie sie da liegen. Mann bei Mann. Wir jammern nicht, wir klagen nicht, Wir fragen nur weshalb, warum Sind alle diese Augen starr. Sind alle diese Lippen stumm? Warum die hundert Leichen hier Verbraunt, verstümmelt und zerfetzt? Wann endlich wird dem Massenmord. Dem grausigen, ein Ziel gesetzt? Wie sich schon in diesem Gedicht die Klage um die Toten zur Anklage gegen die Lebenden wandelt, so tritt dieses Gefühl noch weit mehr in einem Liebe hervor, das er nach der furchtbaren Schlagwettererplosion auf der Grub« Radbad niederschrieb, die Hunderten von Bergleuten das Leben kostet«. In dieser machtvollen Ode, die erden Toten der Grube Rodbod" widmete, heißt es: Dräuend, ein Ungetüm, Reckt der Schachtturm seine Eisenstirn Zum Nachthimmel. Um ihn, von ihm Glimmt's wie Totenlicht. Wi« Phosphorgefunkel, Wie Dunst der Verwesung. Ein Beinhaus riesig, ungeheuer Liegt der Schacht da. Und die Nacht hockt darauf. Sie, die Nacht, Wittert den Leichendust. Der daraus emporsteigt, Feucht nebelhast, Wie die Hyäne den Grabesodem. Und schlürft ihn mit Wollust...... Aber die Toten, die in der Grube vergiftet liegen, schlummern nicht. Wennder Tag schläft und die Nacht brütet", erwachen sie wieder: Sie winseln und wimmern nicht, Sie klagen und jammern nicht, Sie heischen Gericht, Sie fordern Sühn«. Und immer wieder, Solange ihr säumet, Wird aus der Tiefe Die Mahnung kommen: Gebt Recht den Toten!

Julian Sismond marfchau):

(Schluß.) Der einsam lebend« Wisent kannte die Menschen schon. Sie waren sanfte Geschöpfe. Waldhüter, die im Winter die Futterstellen mit reichlichem Futter versahen und verschiedene Leckerbissen mit Fuhren in den Urwald brachten. Gute, sanfte Wesen. Man konnte sich ihnen ohne Furcht nähern. Doch seit jenem Tage, an dem ein unbekannter Laut, unter. irdischer Donner, den Urwald erschüttert«, erschien ein neuer Mensch ' im Wald, ein räuberischer, der allem, was lebt, feind war. Und der Em.-elgänger lernte den neuen Menschen kennen. Er lernt« ihn an einem vetteren Herbsttag kennen, als um die Mittagszeit tausend goldene Bienen in der Sonne summten und 'chwüler, heißer Blütenduft den Wald durchzog. In einer Dickung hinter Windbruch witterte er Menschen. Es waren drei.zerlumpte Soldaten in braunen Mänteln. Mit raubtierortigen Katzenschrittsn schlichen sie heran. Blickten mit der nopzen Lift eines hungrigen Raubtieres um sich Der Wisent be- merkte sie sofort, konnte aber ihr merkwürdige» Benehmen nicht begreisen. Er erkannte nur, daß es ungewöhnlich« Leute waren. denn sie trugen nicht die grünen Farben der Wallnvächter und kamen nicht im Winter in den Unnald, um die leeren Raufen mit Futter zu versehen. Er erriet im'tinktiv, daß sie in böser Absicht kamen, denn sie schlichen einher wie Diebe. Er erhob sich also langsam und begann ungeduldig mit zornigen Schalen die Erde zu scharren. Da kracht« hinter einem vom Sturm entwurzelten Baumstamm ein Schuß. Ein einziger. Dach ehe noch der erstaunte Urwald ihn mit lautem Echo wiederholt hatte, griff der alte Mcingänger die drei Feinde an. Sie konnten nicht entrinnen. Den ersten nahm er aus die Hörner und schleuderte ihn in die Höhe. Der Unglückliche fiel auf den Baumstamm, hinter dem«r gelauert hatte, und verwickelt« sich in sein« eigenen Eingeweide. Er zertrat und zerstampft« den Zweiten, und als er auf den Dritten losgestürzt war. begann er sein Mütchen an ihm zu kühlen und pflügte dessen Leib mit den Hörnern. denn der starke Biutgeruch hatte ihn schon berauscht und betäubt... Dann ließ er die drei zuckenden, unförmigen Menschenleiber liegen und mechselte in den Urwald mft rotem Gehörn, rachsüchtig und unbesiegt.-..." Als aber die Nacht kam. Dämmerung d'e Erde einhüllte und am rosaroten Himmel der erst« Stern wie ein« goldene Träne des 'cheldenden Abends aufblitzte, war an dem Ort der blutigen Be- eegnung das Zähneknirschen und Geheul der sich um ihr Futter beißenden Wölfe zu hören. Sa bestrafte der königlich« Urwald die ersten verwegenen Menschen, die ihre tempelschänderisch« Hand gegen>hn erhaben hatten. Als aber die Menschenschlachtungen des Lzaarwildes be° gatinen, als der bewaffnete Lauer in Scharen zur Vermchtung der Wisente und der Hirsch« auszog und mit Freuden tötete, was er bisher nicht hatte anrühren dürfen, als jedes lebende Welen vor der schrecklichen. Wut des blutdürsisnden menfchlichen Raubtieres zitterte da zog der Einzelgänger stolz und sicher durch den Ur- wald, Furcht und Schrecken verbreitend, umgeben vom Nimbus der Unoeriwundbarkett. Er brach bei den Treibzagden aus, oer-

nichtete und durchbohrt« mit feinen Hörnern die Angreifer,»er. breitete Tod und Entsetzen, doch ihn sechst traf kein« Kugel. Und so verbreitetc sich die Kunde, daß es nicht mtt rechten Dingen zugehe. Und man begann chn im ganzen Urwach zu fürchten und die Reviere zu meiden, die er gern« aussuchte. Die Heeresleitung schützte schließlich den Urwald. Di« von der Vernichtung verschont gebliebenen letzten Ueberblechsel de» Hoch- wildes wurden in Schutz genommen. Es fielen keine Schüsse mehr im Forst. Die Reviere atmeten selige Ruhe, und schon schien es, als ob das schreckliche Gewitier auf Nimn�rwiedersehen vor- übergezogen sei. Ueber dem lächelnden Urwald von Bialowteza breitet« der Winter sein« weißen Schwingen aus, und der jung- frauliche Schnee verriet, als bedauert« er seine frühere Schuld, jede Spur eines Wilderers... ,* Doch es kam ein Tag, wo der Urwald abermals herrenlos war. Und da begann der ungebildet« Bauer da» Werk der Der- nichtung zu End« zu führen. Ganze Dörfer gingen auf die Jagd. Unaufhörlich knatterten jetzt di« Gewehrfalven. Di« angeschweißten Tiere wechselten in die Dickungen, fielen und verluderten. Der Aasgcruch verpestete die dustenden Reviere von Bialvwieza. Man vergaß sogar die Furcht vor dem ollen Einzelgänger. Er aber war«ingedenk seiner unverbrauchten Macht, in der sich di« Kraft aller früheren Geschlechter verkörperte. Unh blieb am Leben. *> Di« Treibsagd ging zu End«. Der Rote Demjan leitet« sie, ein erfahrener Jäger, der in der Taiga von Wologda so manchen Bären mit dem Iagdspieß abgefangen hatte. Der Winterabend zog heraus. Die letzten schrägen Sonnen- strahlen vergoldeten den Schnee. Blaue Schatten legten sich über den Wald. In dem von allen Sellen eingekreisten Revier fielen die Schüsse immer seltener. Nur das nicht nachlassende Geschrei der Treiber trübte mit brutalem Lärm die erhabene Stille des winterlichen Urwaldes. In der Mitte des sich schließenden Kreises war nun eine vom Schnee halb verschüttete Dickung übriggeblieben. Ws aber die Herde der menschlichen Tiere mit lautem Lärm in diese Dickung eindrang, spritzten Schneefoittänen aus, und in dem weißen Wirbessturm brach wie ein schwarzes Gewitter der Einzelgänger auf die Schützen los. Unregelmäßige Schüsse knallten. Der Rote Demjan stürzt« wi« vom Nitz getroffen zu Boden. Doch der verfehlte Wisent ging nicht flüchtig. Er stürzte sich auf den angeschossenen Bauern, um ihn zu zermalmen und ihn wutentbrannt in die Erde zu bohren. In einer Aufwallung wilden Mutes sprang der Sohn des Wilderer» auf das Tier los und zielle au» einer Entfernung von wenigen Schrtttcn auf die zottig« Brust. Und es geschah etwa» Ueberraschendes: mit ohrenbetäubendem Knall zersprang da, Ge- wehr und tötete den Schützen auf der Stell«- Di« mit Schnee voll- gestopften Gewehrläufe zerschmetterten ihm den Kops... Der Wisent aber richtete nunmehr seine Wut gegen die anderen Jäger, di« wildes Emsetzen packte. Sie gedachten der Legende von dem Unverwundbaren. Und st« rissen aus, warfen auf der Flucht

die Gewehre weg und kletterten schwerfällig auf die schneebedeckten. niedrigen, unter ihrer Last brechenden Bäume. Der Wssent aber erreichte st«, stieß sie von den Bäumen, zerrte und schleuderte sie zu Boden und zertrat sie wie Gewürm... Bis er selbst matt wurde, zu schnaufen und zu keuchen begann und sich mit hocherhobenem Schweif langsam und stolz in sein menschenleeres Königreich den Wold begab. Als er am anderen Morgen in der Blüte seiner Kraft fleges- trunken�«r, der Rächer des geschändeten Urwaldes, auf seinem gewohnten Wechsel durch den Wald zog, stürzt« er in seiner ganzen ungeheuren Schwere in eine schneebedeckt«, tückische Grube, auf d?ren Boden ein schrecklicher, zugespitzter Pfahl lauerte. So kam der um. der die Kraft und die Stärke seihst war. Nicht riß ihn ein zottiger Bär, rasend vor Hunger, noch zer- ''ei schien ihn grau«, unersättliche Wolfsrudel. Nicht traf ihn. den s König dieses Urwaldes, ein Blitzstrahl vom Himmel, noch zermalmte ihn ein uraller Baum, der vom Sturm nredcrgebrochen wird und bei seinem Fall olles Leben zerschmettert... Ihn tötete mensch- liche Bosheit, die schlimmer ist als alle Bosheit der Well... tB-rechtizt« Asdersetzung aus dem Polnischen von Dilhel» Thoiltiani.BerNn.l

Anfleckung im Schivimmbaffin? Man schreibt uns: Das Badewasser in Hallenschwimmbädern ist vom hygienischen Standpunkt gewöhnlich weniger bedenklich als das Flußwasser und Teichwasser. Das geht aus einer jüngst oer- öffentlichten Arbeit der preußischen Medizinaloerwaltung hervor, in der Dr. Trüb alles wesentliche Materiol zur hygienischen Beurteilung der Hallenschwimmbäder zusammenstellt. Besonders di« Befürchtung der Ueberttagung der gefährlichsten Ansteckungskrankheiten durch das Schwimmwasser ist unbegründet. Alle bisherigen Untersuchungen haben gezeigt, daß kein sicherer Fall von derartigen Krankheits- Übertragungen durch das Schwimmwasser nachgewiesen werden kennt« ob«» sich um Typhus . Cholera oder Hautkrankheiten handell. Ansteckungsgefahren bestehen natürlich immer, wo viele Menschen zixsammenkvmmen-, sie sind aber nicht durch das Schwimm­wasser hervorgerufen, sondern durch die Kleider und Kleiderablagen, durch Aborte, unmittelbar« Berührung usw. Nur«ine einzige Krankheit ist es, die durch das Schwimmwosser übertragen werden kann: die Augenbindehoutentzündung, Die neuzeitlich« Desinfektion des Dadewassers vermag freilich diese Gefahren im wesentüchen zu bannen. Betrachtet man die Ergebnisse über die Anwesenheit von Bakterien im Badewasser und die Erfolge der modernen Desinsbktionsmethoden, so bestätigt sich der Satz, daß die Freibäder in Flüssen und Teichen unter diesem Gesichtspunkt«her ungünstiger zu beurteilen sind als die Hallen- bodor. Schon dos Einlaufwasser der Schwimmbecken enthüll vor Beginn des Badens«ine große Anzahl von Keimen, die zwar keine Krankheiten hervorzurufen brauchen, aber doch beweisen, daß das zur Füllung der Becken verwendete Außenwasser bereits ein« große Keimzahl enthält. In Deutschland rückt man diesen Keimen ge- wühnlich mit Ehlor zu Leibe und erzielt dadurch ein« sehr voll- kommen« Unschädlichmachung der im Leitungswasser«nchallenen Keime. Noch volltoimnener freilich geht man im wohlhabendjnz., Amerika vor. Dort sind bereit» über 100 Badeanftalle« Mich: Apparaten ausgestattet, di« durch ultraviolette Bestrahlung de» Zuleitungswassers sowohl alle Krankheitskaime wie auch den be« sonderen Geruch des Badewassers beseitigen. Bei uns verbieten die höhen Kosten dieser Behandlungswesse vorläufig wohl ihr« Ein. führung, immerhin ist e»«in Trost, daß die hygienischen Ein­richtungen der deutschen Hallenschwimmbäder nur noch in Schweden «reicht werden. Sowohl die ultraviolette Bestrahlung wie die Bassinwasserreinigung durch Ozon werden als die Reinigungsmittel des Badewassers der Zukunft ausgesprochen. Ungünstig sst es in dieser Beziehung, daß durch die baulichen Eigentümlichkeiter, unserer Badeanstalten dem Sonnenlicht kein ummttewarer Zutritt in di« Schwimmhalle möglich ist: bekanntlich ist ja der Sonnenschein als Keimtöter wirksamer als selbst die künstliche Bestrahlung. Immer­hin vermag die künstliche ultraviolett« Bestrahlung bis zu LL Proz. aller Keime im Badcwasser zu vernichten. Nur gegen die Selbste nstcckung der Schwimmbesucher wird auch die Bestrahlung des Zuleitungswassers keinen Schutz gewähren können. Diese merkwürdig« Selbstansteckung erscheint vielleicht paradox, denn man denkt dabei bei einer Ansteckung sonst immer an die Uebertragung durch fremd« Personen oder Sachen. Nach amerikanischen Untersuchungen, die' von deutscher Seite bestätigt wurden, werden Kronkheitsteime in der Nasen- und Rachenhöhl« und in den Luftwegen durch Tauchen in die Nebenhöhlen und ins Mittelohr hineingepreßt und können dort zur Krankheitserregung führen: es Handell sich also um eine Selbstansteckung in bester Form. Sonst sind aber Befürchtungen von einer Krankhettsüber- tragung durch das Schwimmwosser selbst unbegründet,«in Bad und Schwimmen sind ja innner bekömmlich. vr. E. Eeixe.

Was leifH* die mite? In der Milz hat die modern« Forschung das Organ erkannt. das neben dem Knochenmark hauptsächlich die Blutkörperchen bildet und vor allen Dingen aufspeichert, sowie das Blut mtt der not- wendigen Menge dieser Körperchcn versorgt. Wie diese Arbett vor sich geht, darüber unterrichten neue Versuch« von Scheunert und Krzwanet, über die Dr. Feige in derUmschau" berichtet. Bei jungen Hunden, denen die Milz entfernt worden war. zeigten sich nur ganz gering« Schwankunzen in ihrem Bluttör perchenvorrat. und zwar blieb die Menge gleich, ob sie sich in Bewegung oder im Ruhezustand befanden. Dagegen wiesen normale Hunde in der Bewegung einen bedeutend höheren Bestand an Blutkörperchen auf. Durch die Entfernung der Milz wird osso eine Veränderung des Wutkörperchenvorrats verhindert. Das bewesst, daß die Milz in ihrer besonderen Leistung als Speicher» und Regulierungsorgan von keinem anderen Organ des Körpers ersetzt werden kann. Di« Milz sorgt bei der Bewegung dafür, daß Blutkörperchen in erhöhte« Maße ans Blut abgegeben werden. Uebrigsns lebten die jungen Hunde, bei denen die Milz künstlich entfernt war, weiter und ver- mehrten sich auch. Das Fehlen der Milz bedeutet also für diese Tier« keine lebensgefährliche Schädigung. Diese Feststellungen über die Arbett der Milz konnten sodann durch einen Zufall an einem Pferd« bestätigt werden. Di« künstlich« Entfernung de» Organ» ist bei Pferden bisher noch nicht durchführbar, aber bei einem tuberkulösem Tier war das Milzgewebe zerstört, und e« ergab sich bei diesem ebenso wie bei den Hunden, daß der Blutkörperchenvorrat keine erheblichen Unterschied« zeigte, mochte sich das Pferd nun in Ruh« odex im Trabe befinden.