Der Beutel mit den Louis d'ors

Durch ein Taschenspielerkunststüc um 13000 Mark betrogen

Durch zwei ausländische Schwindler wurde gestern ein fürkischer Kaufmann, der am Rottbusser Damm ein Zigarettengeschäft betreibt, um 13 000 Mark geschädigt. In dem kleinen Laden sprachen in den Vormittagsstunden zwei Männer vor, die der Kaufmann für einen Perser und einen Bulgaren   hielt. Sie erzählten ihm, daß sie soeben von der Reise getommen seien, und ihre bestaubte Kleidung und ihr erschöpftes Aussehen schienen das zu bestätigen. Sie wollten, wie sie sagten, noch am Dienstag abend die Fahrt fortsetzen und könnten sich des­halb nicht lange in Berlin   aufhalten. Ihr Reisegeld sei ihnen aus­gegangen und sie fämen nun, um ihm ein gutes Geschäft anzubieten. In einem roten kleinen Fibrefoffer hatten sie einen Beutel mit Gold­ftüden, und zwar 350 frühere französische Louis d'ors. Außerdem wollten sie in dem Hotel, in dem sie Quartier ge­nommen hätten, noch 150 Stück doppelte Louis d'ors haben. Diese Münzen, die zwar feinen Kurs aber einen Goldwert haben, wollten fie nach längerem Feilschen für zusammen 13 000 Mark verkaufen. Das hätte für den türkischen Kaufmann in der Tat ein gutes Geschäft bedeutet. Da er selbst nicht so viel bares Geld im Hause hatte, lieh er sich von Bekannten und Verwandten, was er befomunen konnte und brachte tatsächlich die verlangte Summe zu fammen. 12 000 Mart hatte er in Tausendmarkscheinen, den Rest 12000 in Hunderhnartscheinen. Berkäufer und Käufer vereinbarten, daß der Preis zusammen mit den 350 Goldstücken in den kleinen Koffer verpackt und bei dem Kaufmann einstweilen untergestellt werden sollte. Die beiden Ausländer wollten nach ihrem Hotel gehen und Don dort die noch fehlenden 150 Münzen abholen. Den ganzen Tag über martete der Kaufmann vergeblich auf ihr Erscheinen. Als sich bis 8 Uhr abends niemand hatte sehen laffen, tamen ihm Bedenten, er öffnete den Koffer und erlebte eine sehr böse Ueber raschung. Der Beutel mit den Louis d'ors wat verschwun. den Ein ähnlicher Beutel, der aber nur tleine Steinchen enthielt, lag an feiner Stelle. Um das Unglück voll zu machen, war auch das Patet mit den Geldscheinen ver­

In Dahlem blüht die Victoria Regia  . Ein Schauspiel, das sich alljährlich nur einen Tag bietet: Die Victoria Regia  " im Berliner   Botanischen Garten ist erblüht.

schwunden. An feiner Stelle lag nur noch darin ein Paket mit den leeren Blättern aus einem Notizbuch. Auf die Anzeige des Ge­schädigten nahm die Kriminalpolizei sofort die Nachforschungen nach den beiden Gaunern auf, sie blieben aber bisher erfolglos. In dem angegebenen Hotel wußte niemand etwas von den fremden Gästen.

Der Nazi- Mord an Heimbürger.

" Ich habe ihm das Messer in den Leib gerannt." En der heute fortgefeßten Beweisaufnahme gegen die sieben Nationalsozialisten, die an der Verfolgung Heimbürgers beteiligt gewesen sein sollen, machte die Freundin Westenbergers, der unter Anklage des Totschlages steht, eine diesen sehr belastende Aussage. Westenberger habe ihr am nächsten Tage gesagt: habe einen Kommunisten erstochen. Die Kommunisten haben mich lange genug geärgert. Das ist ihm ganz recht. Ich habe ihm das Messer in den Leib gerannt, so tief wollte ich aber nicht stechen." Dann habe er ihr auch später gejagt, der Ermordete stehe ihm immer vor Augen, er könne nachts nicht schlafen, und er habe ihr vorgeschlagen, mit ihm gemein sam aus dem Leben zu scheiden. Weiter habe Westenberger ihr auch erzählt, nachdem er den Mord begangen habe, hätte er seine Pfeife

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Science fiction in USA  .

Von Willy Len.

Bas ,, Science fiction  " bedeutet? Glatt übersehen, mit ein oder zwei deutschen   Worten läßt sich das nicht, denn es ist ja ein neu geprägtes Wort, das die Amerikaner selbst ihren Lesern zu­nächst noch tommentieren müssen, und zwar mit den Worten: Prophetic fiction is the mother of scientific fact", zu deutsch  ctwa: Die prophetische Annahme ist die Mutter der wissenschafte lichen Tat."

Aus Amerita will wieder einmal etwas Neues nach Europa  | gazinen zusammengefaßt, den ,, Science Wonder Stories", ben ,, Air kommen. Nach Jazz, Keep smiling und Ser appeal ist„, Science Wonder Stories" und den ,, Science Wonder Quarterly", illustrierte fiction" der amerikanische   Begriff, der nun auch Europa   erobern Magazine vom Format eines ausgewachsenen Geschäftsbriefbogens möchte, und wer will nach den Erfolgen der genannten Schlag- und von 100 Seiten, durchschnittlicher Stärke. Gernsback bringt zu morte mit Bestimmteit sagen, daß sich Europa   der ,, Science fiction  " den Leserdistusfionen un vorliegende Geschichten noch etwas Neues. verschließen wird? Ihm fällt irgend etwas Unglaubliches ein, sein Seidner wird instruiert, zeichnet die Sache hübsch anschaulich und bunt auf, das Bild wird das Titelblatt des neuen Magazins und nun, Leser, schreibe die beste Geschichte um dieses Bild, dann wird sie gedruckt, dein Bild und Lebenslauf mit Adresse dazu und 300 Dollar sind dir ficher. Und bic Leser machen voller Begeisterung mit, zunächst wegen des Dollarsegens, denn 300 Dollar sind auch drüben viel Geld für den Durchschnittsbürger, dann aber auch, weil es augen. scheinlich viel Spaß macht. Es macht auch viel Spaß, nachher zu lesen, welche Gedanten ein und dasselbe Bild in den verschiedenen Gehirnen ausgelöst hat. Da war zum Beispiel ein Titelblatt, das zwei riefige quallenartige Scheiben mit Fangarmen zeigte, und an diefen Fangarmen hingen der Eiffelturm und die Woolworth Building  . Jeber der vier Preisträger hatte eine ganz andere dee dazu. Der eine schilderte das schreckliche Erlebnis des Ueberfalls der Marsbewohner als Traum, der zweite berichtet, er habe das am Fernseher des Rundfunks gesehen und sei zu Tode erschrocken, bis plötzlich der Ansager ihn belehrte: Sie sahen einen Abschnitt aus dem neuen deutschen   Großfilm„ Räuber aus dem Weltenraum". Der Film läuft ab morgen da und da in New York  , und wir sind ber Berspektive des Jahres 3000, inzwischen sei die Erde durch ficher, er wird Ihnen gefallen." Der dritte schildert das Ganze aus giftige Riefeninfetten unbewohnbar geworden, die Menschheit sei giftige Riefeninsekten unbewohnbar geworden, die Menschheit fet zur Benus geflüchtet und habe num den Wunsch gehabt, sich ihre be rühmtesten Bauwerte von der Erde als Andenken zu holen. Beim vierten wird die ganze Geschichte dann zur gegenwärtigen Tatsache

Es handelt sich gewissermaßen um ein Spiel zwischen einer Reihe bestimmter Schriftsteller und ihrem Publikum. Die Autoren schreiben ,, Wonder Stories"( Bundergeschichten"), und die Leser geben in einer ausgedehnten Spalte„ The reader speaks"( Der Leser spricht) ihre Meinung dazu. Das Wort ,, Wunder" hat dabei aber die Bedeutung des wissenschaftlichen oder technischen Bunders, einer Fahrt zur Bemus, dem Einbruch der Bewohner eines fremden Weltförpers auf die Erde mit all ihren Folgen, Verwandlung eines Metalles, Bau einer neuen gigantischen Bolfenkratzerstadt, Entdeckung einer Strahlenart, die mikroskopische Urtierchen zu Riesengröße anwachsen läßt..

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thrill" zu geben, ein gewiffes angenehm aufreizendes Gruseln, Die Haupterfordernis dieser Geschichten ist zunächst, dem Leser das zweite Erfordernis ist dabei, daß sich wissenschaftlich gegen die Möglichkeit dieser Ereignisse nichts sagen läßt, wenn man die Voraussetzungen des Autors anerkennt. Wenn da zum Beispiel ein Autor eine Geschichte schreibt ,, Das geheimnisvolle Metall", in der durch Anwendung einer neuen Strahlenart Gold in ein minder­mertiges Metall verwandelt wird, ein Geiftestranter, der der Entdecker dieser Strahlen ist, will damit das Gold und gleichzeitig das Verbrechen aus der Welt schaffen, so erhebt sich eine rege Diskussion darüber, ob durch das Auslöschen alles Goldes auf der Erde wirklich die Verhältnisse der Menschheit gebessert werden würde. Es wird debattiert, ob man einfach das neue minder wertige Metall an die Stelle des Goldes sehen würde, oder ob man Platin oder Radium oder Elektrizität oder was sonst als neuen Bertmesser einführen würde.

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Natürlich läßt sich der Gebrauch der Science fiction" gang nach Belieben abwandeln. Irgendwo hinten zwischen den Inseraten steht eine Tabelle: Wie weit ist der Mond von der Erde entfernt? Was wissen Sie von den Atomen? Wie sah der Brontosaurus aus? Welches Atomgewicht hat Sauerstoff?" Und am Schluß dieser Tabelle steht: Wenn Sie alle Geschichten dieses Magazins aufmerksam gelesen haben, können Sie diese Fragen beantworten. Wenn Sie es nicht getan haben, dann schlagen Sie nach auf Seite..."

Für uns ist das sympathischste mit an der Science fiction, daß

Denn solche Strahlen sind zwar unbekannt, man hat aber sich die Leiter dieser Magazine nicht auf ameritanische Schriftsteller teinen Grund, ihre Existenz zu leugnen.

Würde ein Schriftsteller aber etwa sich die Aufgabe stellen, von den Abwehrmaßnahmen der Menschheit gegen eine neue Eiszeit zu erzählen und diese Eiszeit entstehen lassen, indem alle Vulkane plötzlich Eis statt Feuer speien, dann würde man diese Geschichte gar nicht erst druden. Neben dem Redakteur, der die Geschichten ohne ,, thrill" ausscheidet, wacht nämlich eine ganze Reihe von Wissenschaftlern verschiedener Gebiete über die andere Seite der Sache.

allein beschränken, sondern eifrig in Europa   und besonders in Deutschland   Ausschau halten, was sich hier Brauchbares bietet. Deutsche   Autoren wie Otto Willi Gail   werden übersetzt, mit Artikeln fommen auch Hans Dominit, Mar Balier und andere zu Wort.. unnötig zu sagen, daß auch zwischen der New- Yorker Gernsback Edition und dem Berliner   ,, Berein für Raumschiffahrt", deffen Ziele allerdings mehr fonkret und ernsthafter sind, Freundschaft besteht. Auf jeden Fall scheint sich hier eine ziemlich neue literarische Er scheinung energisch anzubahnen, der phantastische wissenschaftliche Seit etwa einem Jahr ist dies Spiel von einem geschäfts- Roman nicht als gelegentlicher amüsanter und nicht ganz für poll tüchtigen Verleger, der von den Bondlungen des Bublifumsinter genommener Aarßenseiter der übrigen Unterhaltungsliteratur, fon effes eine Ahnung hatte, organisteri worden. Hugo Gernsbad in bern   als fräftiger selbständiger Biteraturzweig, getragen pom bes New Dort hat alle Bestrebungen biefer Art in drei riesigen Mageisterten Intereffe eines ausgedehnten Publikums. 90

Caleb der Sohn

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der Sohn des Hundestammes.

Unter den Funden, die der englische Archäologe Sir Flinders Petrie   bei seinen Grabungen zu Beth- Pelet in Palästina gemacht hat und jetzt in London   ausstellt, befinden sich auch eine Anzahl Ton Hunde, die aus einer sehr frühen Siedlung stammen. Diese Ton­figuren müffen als das Totem oder Stammeszeichen dieser An­fiebler aufgefaßt werden, und damit wird ein überraschendes neues Licht auf eine bekannte Bibelstelle geworfen. Im 4. Buch Moses  lesen wir im 13. Kapitel, daß Moses, nachdem er die Kinder Israel  durch die Wüste geführt hatte, Kundschafter nach dem gelobten Land aussandte, und zwar einen Mann aus jedem der zwölf Stämme, darunter auch Caleb, den Sohn des Jethunnes als Vertreter des Stammes Juda. Nun bedeutet Caleb soviel als Hund, und Flinders Betrie vermutet, daß Caleb aus dem Stamme der Keneziten ent­sprossen war, deren Totem der Hund war und deren Spuren jetzt durch die neuen Ausgrabungen offenbart wurden. Als Caleb nun bei seinen Streifereien durch das Land Kanaan   nach dem Süden vordrang, kam er zu seinen Stammesgenoffen, die durch ihn von der Auswanderung der Israeliten aus Aegypten   hörten und sich bereit weiter nördlich zu erobern. In der Bibel wird dann berichtet, wie erklärten, mit ihnen gemeinsame Sache zu machen, um das Land nur Caleb und Josua sich trotz der herrlichen Früchte, die die Kund schafter mitbrachten und die den Reichtumn des Landes verbürgten, für das Eindringen in das gelobte Band eintraten, während die übrigen Kundschafter das Bolt mit Geschichten von den unbefieg­baren Enats- Rindern" erschreckten. Der Herr strafte darauf die übrigen Rundschafter mit dem Tode, und mur Caleb und Josua  blieben lebendig. Der Stamm mit dem Hundetotem, zu dem Caleb in Beziehung stand, muß nach den gefundenen Ueberresten bereits in Beziehung stand, muß nach den gefundenen Ueberresten bereits wahrscheinlich zu den Ureinwohnern des Landes. 2000 oder 3000 Jahre zuvor in Palästina gesessen haben und gehörte

Zentralisierung der ruffifchen Filmintereffen in Berlin  . Die

n

Rabindranath Tagore  .

Zu seiner Deutschlandreise.

Im Jahre 1913 murde das Abendland mit der Nachricht über­rascht, daß ein gewisser Rabindranath Tagore   Thakur aus Kalkutta  , ansässig zu Schantiniketan bei Bolpur, für seinen Gedicht band ,, Gitanjali  ", Anbetung in Liedern, den literarischen Nobelpreis errungen hätte. Rabindranath Thakur  , Schantiniketan, Gitanjali  . Kein Mensch wußte, wer das ist, wo das liegt, was das bedeutet.

Dramen

Don

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find

Heute weiß die Welt, daß er ein großer Sänger, ein berühmter Boltsdichter war, dessen Lieder von Mund zu Mund gehen, wenn auch ,, mur" in Indien  . Wir wissen heute, daß er ein ,, Dichter" ist. Seine Erzählungen, seine Lieder, seine philosophischen Aufsäge, feine fulturpolitischen Schriften:„ Der Geist Japans  ", feine ,, Das Poſtamt" ,,, König der dunklen Kammer" durch Aufführungen in Deutschland   als Dichtungen von Zartheit und Tiefe befannt geworden. Diese Werke bewiesen es uns immer neuem, daß dieser, einem alten Brahmengeschlecht ent­stammende Inder ein wahrer Dichter ist. Daß seine Dichtungen brangen, liegt nicht etwa daran, daß seine Poesie Europäern un bis heute noch nicht in die Breiten und Tiefen der westlichen Völker gemäß und unverständlich wäre. Die scheinbare Sprödigkeit seiner yrit hat ihre Ursache darin, daß durch die Notwendigkeit der doppelten Uebertragung, vom Indischen ins Englische  , vom Eng lischen ins Deutsche, feine Gedichte zu sehr von der Sinnfälligkeit, die Ursprache und Form verleiht, einbüßen muß.

In dem frühen flaren Wissen des Unterschiedes zwischen innerer Kultur und äußerlicher Zivilisation, zwischen Osten und Westen, ruht die über sein Dichtertum hinausragende Bedeutung Thaturs.

Bon seiner pantheistischen Gottheitsidee, die ein sinnvolles Brinzip erkennen will im mechanischen Naturablauf wie in dem, der unter dem Namen ,, Entschlußfreiheit" durch den Willen des Menschen geht, ist er zur Uebrzeugung von einem endlichen Sieg des Guten

macht. Troß dieser durchaus glaubwürdigen Ausfage bezichtigt bestehenden russischen staatlichen Filmgesellschaften sollen, soweit sie durch Gemeinschaftsgeist" der Vereinigung gelangt, die dem

Bestenberger seine Freundin der Lüge. Das gleiche tut er auch seinem Gesinnungsgenoffen, dem Nationalsozialisten Rost gegen über. In welcher Weile bi über. In welcher Weise die Angeklagten gewütet haben, erfuhr man vom Schaffner Martwald. Als dieser sah, wie 20 Mann den auf dem Boden liegenden Heimbürger mit Gummifnüppel und Stiefelabfäßen bearbeiteten, rief er ihnen zu:„ 20 gegen einen, das ist eine unerhörte Feigheit." Im nächsten Augenblick erhielt er Dom Angeklagten Tinpe einen Sieb ins Gesicht mit dem Schlag­ring. Als Heimbürger sich blutend dahinschleppte, verfolgt von seinen Beinigern, und immerzu rief: 3ch bin unschuldig, helft mir", zerrten ihn zwei Nationalsozialisten mit lautem Gejohle aus dem Rathaus", in das er geflüchtet war. Der Sachverständige stellte fest, daß der Stich mit ungeheurer Wucht geführt sein mußte.

Zepp auf zweiter Nordlandfahrt.

Friedrichshafen  , 16. Juli.

Das Luftschiff ,, Graf Zeppelin  " ist heute früh 7,14 Uhr bei strah lendem Sonnenschein und flarem Better zu seiner zweifen Nord­landfahrt nach Stomjo und bis zum Hototap auſgeſflegen. Die Führung hat Kapitän Lehmann übernommen. An Bord befinden sich 22 Fahrgäste, darunter General Nobile. Die Fahrtroute if im mesentlichen diefelbe mie bei der legten Rorblanbfahrt,

werden, die ihren Sitz in Berlin   hat und die der russischen Handels­vertretung in Berlin   beigeordnet wird. vertretung in Berlin   beigeordnet wird. Die leitenden Persönlich feiten der russischen Filmindustrie sind zu diesem 3wed bereits in Berlin   eingetroffen. Es wird auch mit einer Beteiligung deutscher Filminteressen an dieser Gründung gerechnet. Ein Teil der Export­filme, besonders der Tonfilme, sollen in mehrsprachigen Fassungen in deutschen Ateliers hergestellt werden.

Licht als Verkehrszähler. Eine neuartige Einrichtung wurde bei der in Detroit   über den gleichnamigen Fluß führenden Ambassador­brücke getroffen. Am Brückenkopf treffen zehn Straßen zusammen; bort müssen auch alle Autos zur Zahlung eines Weggeldes haf'en. Sie werden dabei von einer starken Lichtquelle von oben beleuchtet und verdunkeln eine im Boden geschützt eingelassene Gelenzelle, so daß in einer entfernt davon liegenden Kontrollstation abwechselnd Glühlampen aufleuchten und erlöschen. So kann der Kontrollbeamte nicht nur die Zahl der von den Wächtern abgefertigten Wagen zählen, sondern auch fefistellen, auf welchen Straßen der Verkehr am dichtesten ist, und bei lleberlastung einzelner Straßen Vor fehrungen treffen.

Leopold von Auer   geftorben. Der bekannte Biofinvirtuose ist Dienstag in Loschwitz   bei Dresden  , 85 Jahre alt, an einer Zungen cntzündung gestorben. Er war am 7. Juni 1845 in Ungarn   ge= boren, war in verschiedenen deutschen   Städten tätig und murde 1868 nach Petersburg   berufen, wo er als Goloviolinist des Zaren und Projelior am Ronjernatorium tätig mar,

Often die technische Zivilisation, dem Westen die Seelenkultur des Ostens schenken soll. Thakur ruft die Nationen des Ostens oder Westens nicht auf, daß fie ihre heiligsten Güter ver teidigen", sondern er will, daß man sie austauscht.

,, Wir wollen uns wohl ihre Maschinen aneignen, doch nicht mit dem Herzen, sondern nur mit dem Hirn, fie dürfen nicht ins Haus und in den Tempel eindringen", lehrt Rabindranath Thakur  , ber von der verseuchenden Kraft des Kapitalismus eine prophetische Ahnung hat und weiß; daß auch im fernen Westen bei uns lebende Seelen find, die einen Kampf fämpfen gegen die ungeheuren Organi fationen, unter denen Männer, Frauen und Kinder zermalmt werden, weil thr Mechanismus feine geistigen und menschlichen Ge­feze fennt.

Hier berühren die Gedankenkreise des indischen Geistesaristo­fraten die unseren wohl vertrauten, sozialistischen. An anderer Stelle sagt Thakur:" Der Konflikt zwischen Staat und Individuum Arbeit und Kapital, Mann und Frau, zwischen materieller Gewinnsucht und Bedürfnis nach geistigem Leben, zwischen der organisierten Selbstfucht der Völker und den höheren Idealen der Menschheit, dies alles soll im Harmonie gebracht werben, auf einem Wege, den noch niemand ahnt." Hier liegt ein Glaube, den mir nicht teilen, aber auch der Wunsch, dessen Erfüllung das End­giel jedes wahren Sozialismus ift

S. F.