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Clara Tiebig siebmig ßahre all 3)ie �ürfprecherin der Armen und Stenden

.5}euie wir-d Clara SieMg 70 Jahre alt. Das bedeutet, daß sie UN Zeitalter des Naturalismus groß geworden ist und zu schreiben begann. Das bedeutet aber auch, daß sie, da ihr Name auch jetzt Klang besitzt, zu den wenigen zählt, die eine Zeitepoche überstanden haben und heute noch in ihren Werken wirken, unvsrstaubt, un- verbraucht und gewissermaßen von der Zeit gelöst. Worauf kommt es an, wenn ein Künstler seine Zeit, die in bestimmten engen, stilistischen Banden eingeschränkt ist, überdauert? Entscheidend bleibt immer dies: das Menschliche, die künstlerische Gestaltung überwiegt das Zeitgebundene. So mit Cmile Zola , so mit Clara Biebig, wenn auch, bezogen auf die künstlerische Ge- staltung, die Jubilarin hinter dem großen sranzösischen Romancier zurückstehen muß. Der Naturalismus brachte nicht nur eine Annäherung an die natürliche Sprache, an die natürliche Lebenshaltung, sondern er entdeckte auch den großen Bereich der vom Glück Enterbten, der aesellschastlich Deklassierten, jener Kreaturen, die nirgends hin- gehören, die mcht einmal einen Platz im organisierten Proletariat stnden. Clara Biebig wurde zum Anwalt dieser Unglücklichen. Clara Biebig stammt aus dem Düogertum, sie kannte den Osten und Westen Deutschlands , sie hat von dieser Kenntnis in ihren Werken Zeugnis abgelegt, und sie kannte das Leiden sener ent- rechteten Schicht, die kaum den Mut fand, ihr« Stimme zum Protest zu erheben. Ist Clara Biebig«ine soziale Schriftstellerin? Diese Frag« ist problematisch, denn bestimmt steht die Dichterin nicht auf dem Standpunkt des Proletariats, sie erörtert die Fragen der Lebens- gestaltung nicht von diesem Standpunkt aus, sie wird zu keiner bewußten Krrtikerin des kapitalMschen Systems. Sie vergißt, daß die Wurzel alles Uebels nicht in den einzelnen Personen und Institutionen liegt, sondern allein in dem System des Kapitalismus . Ist dies ein Vorwurf? Kaum! Denn«in Zola ,«in Gerhart Hauptmann , ein Johannes Schlaf und ein Arno Holz dringen auch nicht weiter, und aus der Lebens- und Kunstanschammg dieser Männer kommt die Siebzizsährige. Man darf bestimmte Zeitumstände nicht vergessen. Man muß in Betracht ziehen, daß erst seit kurzer Zeit ein proletarisches Schrifttum zu den Quellen des Uebels herabsteigt und die großen Hintergründe politischen, weltanschaulichen und wirtschaftlichen Charakters beleuchten will. Clara Viebig gehört zu den seltenen Erscheinungen, die den Boden dazu ebneten. Es ist nicht zu vcr- kennen, daß eine gewisse sentimentale Einstellung, das echt frauliche Mitleid mit dein Unglück der anderen den Ausschlag gibt. Stier dieses Mitleid, dieses Erkennen bestimmter sozialer Mängel be- stimmter wirtschaftlichen Ungerechtigkeiten bleibt auch für den Proletarier von entscheidender Bedeutung. Vielleicht ist die ganze Wirtschastsmisere der letzten Jahrzehnte, die heute ihre schärfste Ausprägung erfährt, kaum jemals so ahnungsvoll und prägnant in deutscher Sprache gestaltet worden wie durch Clara Madig. Kümmerte sich jemand in den Jahren um die Leiden der Dienstmädchen, der unehelichen Mütter, der Landarbeiter, die unter der Knut«' ihrer Gutsherren jsufzten, so wie sie? Mag hier der große gesellschaftliche Hintergrund fehlen, mag hier ein individuelles Schicksal aus dem sozialen Zusammenhang gerissen worden sein, so wird niemand verkennen, daß in diesen Romanen ein großes, menschliches Herz schlägt. Der deutsche Naturalismus hat niemals feine letzte große Formulierung mr Roman oder überhaupt in der epischen Kunst gefunden, und auch Clara Viebig bedeutet kein« Erfüllung. Doch in diesen Werken spricht eine so stark empfindende Seele und gestaltet ekne so weise Künstlerin, daß prinzipielle Dwge davor an Wichtigkeit verlieren. Clara Viebig gehört nicht zu den weit überragenden Romanciers, aber sie gehört zu den settenen Menschen, die sich auch auf büroer. luher Grundlage das Mitgefühl für die Armen und Entrechteten erhalten haben. Man muß die Zeit berücksichtigen, in der Werke wieDie Passion",Das Wsiberdorf",Das tägliche Brot" und Die Töchter der Hekuba", die übrigens imVorwärts" erschienen, Neuheiten bedeuteten, um völlig dbs Verdienst Clara Viebig ? um den deutschen sozialen Roman zu würdigen. Wir sind heute weiter fortgeschritten. Wir wissen, daß das organisierte Proletariat allein die sozialen Fragen lösen, daß private Wohltätigkeit nur einen pcriphären Charakter tragen kann, aber die West entwickelt sich nur langsam, und in den neunziger Jahren und um die Jahr. hundertwende war man noch mcht so weit. Sch.

Bon den Kirchtürmen läuteten die Glocken Sturm. Durch hie Lüfte zog ein Geschrei. Es tobte durch Berlin . War das die Stadt, die eben noch eine Illumination geplant hott« für den Abend aus Freude über gewährte Gnaden? Waren das noch Berliner, die jetzt schrien: Zu den Waffen! Man mordet das Volk! Barrikaden, Barrikaden! Die Kaiser-Franz-Grenadiere, die mit gefälltem Bajonett dos Dolk. das in die Schloßportale drängte, zu seinem König wollte, zurückgetrieben hatten und Trommelwirbel, über den Plötz, über die Kurfürfienb rücke wie eine wehrlose Herde vor sich hergejagt hatten geschossen. Zwei Schüsse nur, und keiner hatte getroffen. ..Soldaten hotten geschossen auf ihre Brüder, die Bürger, ge- schössen! Militär zurück! Barrikaden sie haben geschossen!" Ein wütendes Rachsgeheul stieg zum Himmel auf. Wer achtete uoch darauf, daß vom Schloßbalkon eine weiße Fahne geschwenkt wurde, daß einzelne Besonnene sich durchdrängten, sich Gehör zu verschaffen suchten und fast weinend flehten:Ein Mißverständnis, ein unglückseliges Mißverständnis!"' Man hatte geschossen, auf» Dolk geschossen! Dreiunddreißig Jahre gedrückt wie'n Bieh. - Runter mit den Hunden der Monarchie! Blut soll fließen im deutschen Land Für das deutsche Vaterland!" Gellende Schreie, Gepoller, Gebrüll, prasselnder Hagel von Steinen, entsetztes Kreischen. Und Trommelwirbel, dumpfer Kolonnentritt, Kommandorufe, Fliittengetnatter. Dazwischen die Stimmen der Glocken. Sturm! Sturm! Heraus mit den Einsperrten aus der Stadtoogtei, heraus mit den Schuldgefangenen aus dem Ochsenkopf! Heut« ist ein jeder will- kommen, heiß: Mitbürger, Bruder! Sturmi Auf zum Sturm! ran« dem Bertiner Keitroma» um achtundnierzlg»Da, Eisen im geuer'.l * Es war ein linder, milder Frühlingsabend. Unter den alten Bäumen der Potsdamer Straße duftete es. Tief im Baum regte sichs. ein Treiben, ein Schwellen es drängte zum Licht. Als Min« dahinschritt, fühlte sie'? in ihrem Schoß sich regen, eine treibende Unruh«, ein mahnendes Klopsen es drängt« zum Licht.

Sie dachte plötzlich an zu Hause. Einer Vision gleich sah sie durch die frühlings feuchten Aeste hindurch, die Laternenschein sllbrig begiänzt«, weit, west die Heimatflur. Da tat die Erde jetzt ihren Schoß auf, da roch der Acker kräftig nach Nahrung und Gedeihen. Junge Saat schoß auf. frühlingsgrüne, hosfnungsfrische Saat, und aller Blicke hingen daran mit Freuden. Sie machte sich das Bild gar nicht klar, aber sie empfand es unbewußt, mit einem dumpfen Schmerz: ihre Saat würde niemand mit Freuden begrüßen. pZlus dem BerNuer Dlengd-tenr-mmlDa» täglich« Brat'.) * Die Aerzte hotten dem todkranken Kinde eine Injektion gemacht: die Herzschwäche war sehr groß und ließ das Schlimmste befürchten. Der Ausschlag war zurückgetreten: keine Spur von Röte war mehr auf dem Gesicht des Knaben, der sie Augen beharrlich geschlossen hielt. Käte lag auf den Knien. Jetzt suchte sie da oben, jetzt sucht« sie den Gott, der ihr das Kind, das er ihr einst gütig in den Weg ge- legt hatte, nun wieder grausam entreißen wollte. Sie schrie auf in ihrem Herzen. Alles was sie um sich hatte, was sie sonst noch besaß auch ihr Mann, war vergessen. Sie hatte jetzt nur dieses Kind. Dieses einzige Kind, das so lieb, so gut, so klug, so brav, so folgsam, so über alle Maßen liebenswert war, das ihr das Leben so hoch be-

glückt, so reich gemacht hatte, daß st« arm. bettelarm wurde, wenn es von ihr ging. Jetzt wußte sie nichts mehr von Tränen, die sie seinetwegen vergossen. Seinen erkaltenden Körper»ahm sie in ihre Sinne, bettete ihn in Verzweiflung an ihre Brust und hauchte ihren glühendem Wem über ihn hin. All ihre Wärme wollt« st« ausströmen lossen in ihm. mit der Kraft ihres Wollens ihn festhallen auf dieser Erde. tSlu» htm EntwicklunqsWvxnr.Einer Mvtter SoSn*.) Idas Kräfte drohten zu erlahmen. Verzweifelt« Hilferufe stieß sie aus, die westhin über das rn der Dämmerung liegende stille Tempelhofer Feld kreischten. Biste stille!" Der Bursche wollte ihr den Mund zuhalten. Schmeiß se in Puhl rin", sagte roh lachend der andere, der sich an ihren Begleiter herangemacht hotte.Denn wird se'n Raid halten!" Hilfe! Hilfe! Nanu?" Hinter der Sandwehe richtete sich plötzlich jemand auf. Es war der Rixdorfer. Der hatte hier schon die ganze Nacht gelegen und das Überfallene Pärchen belauscht, dos so oerliebt war, daß es gar nicht bemerkt hatte, wie Schicksenaujust und Klamotten- ede vom waldigen Teil der Hasenhetde her übers Feld heran ge- schlendert waren.Nimm dir in acht, Schicksenaujust I De Blauen hallen sonst Nazzia. Man hat so schonst kaum seine Bleibe nehr hier. Laß ihr laufen: Klamottenede nimmt sich sonst allens. Haffe jesehen, den Brillantenring? So was bringt dir die Schickje nich.n!" Sie stürzten sich jetzt beide wie die Wölfe über den am B'den liegenden, betäubten Begleiter des Mädchens. Kaum hatte Ida den Griff des Burschen sich lockern gefühlt, so schrie sie nicht«Hr. Lautlos jagte sie davon. Mochte hinter ihr geschehen, was da wllte. («us dem Bcrlinn Lorortroman.Di« vor inn Tont.)

Im Wald und auf der Steide..

Ton leim leha

Wenn Sie warten wollen, bis für Sie etwas kommt, dann werden Sie all. Gehen Sie doch in die Landwirtschaft oder so. Da klappt es eher." Diese Worte sprach der Mann hinter dem Schaller des Arbeits- anrtes. Kein Zweifel, er meinte es gut mit Fritz Kallenbach, der nun schon fast ein Jahr zum Stempeln lam. Was haben Sie denn da für Arbeit?" fragte er. Gehen Sie nur hinüber zur Abteilung L, da wird es schon etwas für Sie geben." Kallenbach wanderte also auf die andere Seite des großen Ge- bäudes unter L und sprach mit dem Schallerbeamten. .La es wäre etwas da für Wald- und Forstarbeiter. Einig« Stunden von hier werden noch Leute gesucht." Dann schreiben Sie mir mal eine Karte aus Ich gondele los. Arbeit schändet nicht. Slllerdings. mit den Händen?" Er zeigt« sie dem I-'Mann. Die sehen nun nicht gerade aus nach Farstarbett." Ich bin auch von Berus Graveur, wo es auf ein Hundertstel Millimeter ankommt. Das feine Gefühl ist mein Brot." Und da wollen Sie so was machen? Na, Mut hoben Sie, das muß ich sagen. Hier ist Ihre Karte."- Darauf stand, paß er sich bei dem Forsunelster August Engel tn Neustadt zu melden hätte und daß nach Einstellung diese Karte zurückgeschickt werden müsse. Schon am Nachmittag fuhr Kallenbach los, nachdem er sich einig» Mark zum Leben in der ersten Zell zusammengebargt hatte. Mit geringem Mut und noch geringerem Gepäck traf er noch vor Abend in Neustadt ein und fragte sich sofort nach Engel durch, der fast eine Stunde vom Ort entfernt in einer allen Aauernhütte wohnte, die zu einem Wohnhaus umgewandell worden war. Slugust Engel machte auf den Ankömmling gerade keinen bs- geisternden Eindruck. Kurz und hölzern war feine Sprache, eckig und unhöflich sein Benehmen. So Graveur sind Sie? Damit werden Sie hier nichts an- fangen können. Hier wird schwer geschafft." Damit Hab' ich gerechnet. Fürchten tu ich mich nicht vor Arbeit." Engel knurrte etwas, das tonnte Zustimmung sein oder Zlerger. Kallenbach kam nicht dahinter. Wo möchten Sie denn wohnen? Sie können hier bei den anderen sein. Wenn es Ihnen gefällt!' Sie gingen hinüber in den Raum, wo die fünf Mitarbeiter hausten. O Gott, dachte Fritz, das ist so etwas wie eine Wohnung? Was er sah, waren fünf Bcttgestelle mit Wolldecken. Alles in argem Zustand. Einige Schemel, ein Tisch, wie«in Hackklotz....Sonst nichts als ein Lichtständer, dann Tassen, Teller, Spirituskocher usw. Ja Besseres haben wir nickst", meinte der Forstmeister. Uebrigens oermissen Sie es auch kaum, wenn Sie heimkommen, fallen Sie ins Bett wie ein Sack." Hätte sich Fritz Kallenbach nicht vor sich und seinen Bekannten geschämt, hätte er sofort wieder kehrtgemacht. So blieb er mit dem stillen Bestreben, so bald wie möglich eine andere Schlafstelle zu suchen, wenn es ihm gelingt. Er war eingestellt, packte seine paar Suchen aus, setzte sich auf das ihm gehörende bettähnliche Gestell und döste vor sich hin. Einige Zeit später kamen sein« Kollegen aus dem Wold. Die Begrüßung war einfach. Gesprochen wurde wenig, indessen wie sie im halfen, ihr Geschirr liehen, seine Tasse mit sauber machten, den Kaffes teilten, ihn als ihr großes Kind betrachteten, das mar herzlich, in der Art, wie cs geschah, fein. Di« Männer schliefen alle vier schon in wenigen Minuten nach dem Essen fest ein, während Fritz noch lange munter blieb, der Mond leuchtet« ihm als einziger Gesellschaft. Auch eine große Katze ließ sich einmal sehen, aber nur kurze Zell , dann war es ihr anscheinend zu langweilig. Sie sprang wieder zum Fenster hinaus, von wo sie gekommen war. Am anderen Morgen gleich nach sechs Uhr ging es los Es wurde Kaffee gelocht, ungeheure Schnitten Brot zurechtgemacht, Krüge mit braunem Getränk gelullt, dann ging es zum Tor hinaus. Vom Forstmeister sah man noch nichts, das Haus lag noch in stiller Zurückgezogenheit da. Heute morgen waren die Männer gesprächiger. Der Schlaf hatte sie etwasaufgelockert". Sie erzählten von der Arbeit. Biet Gutes hörte Fritz nicht, wenn sie es auch nicht in der Absicht ex- zählten, ihn graulich zu machen. Nach etwa dreiviertsl Stunden sah Kallenbach die ersten ge- fallenen Stämme. Sie verdichteten sich immer mehr, schließlich sah er Stamm an Stamm liegen. Verstecktes Werkzeug wurde hervorgcfucht. dazu altes Schuh- werk, denn der Boden war sumpfig. In seinen für die Stadt dcrech- neten Schuhen hätte Fritz nicht«ine Stunde arbetten können Aber die anderen halfen ihm aus. Das war so etwas wie eine stille Ver- abredung, ihm über die ersten Schwierigkeiten hinwegzuhelfen.

Kallenbach war sehr unglücklich. Er hatte es sich sehr viel anders vorgestellt. Das sah nicht sehr ermutigend aus. Abc zu langen Gedanken ließ man ihm nicht viel Zeit. Es mußte zugpackt werden. Es standen hier all« knorrig« Eichen, die zu fällen waren. Das ganze Stück soll:« neu aufgerodet werden. Die Gemeinde brachte jedenfalls auch das Geld. Da gab es mit jedem einzelnen Baum einen zähen, ennülndcn Kampf. Fritz dünkte cs. als ob die Bäume ganz unoerschän dick und knotig waren. Wie hatte er sich, wenn er sonst m den Wc» ge- gangen war. über die schönen Stämme gefreut, jetzt zeigten f sich von der trotzigen Seite. Wenn es soweit war. daß sie zwei ndedrei von den langen Burschen zu Fall gebracht hotten, dann begar der Kampf, sie so zu lagern, daß sie abtransportiert werden koiteu: es begann der Krieg mll den Wurzeln, die mll Eisen und Säx zer- trümmert wurden.Wie klein ist der Mensch gegen die Natuiwi? ist so«ine zierliche Säge gegen den Wald von Bäumen", achte Kallenbach. Nach wenigen Stunden waren seine Hönde zersetzt, zeeutt, zerschunden. Was er angriff, tot ihm weh. Blasen an allen cken. Dazu zermürbte ihn die Arbeit. Cr hatte sich ja überhaupt keinen Begriff von der Svere dieser Tätigkeit gemacht Lieber Himmel, wenn er sonst soinen Forstarbeiter gesehen hatte, dann war der Neid gegen den kann tn seine Seele gekrochen. Der stand den ganzen Tag im W>, er m der Werkstatt Irgendeine» Hinterhofe». Aber Stück für St! fiel das Ne&geftihl von ihm ab. Zu der rein körperlichen Erschlaffung lam noch ds« Qu mit dem Ungeziefer, das seinen Schweiß als frugale Delikates an- scheinend schon von weitem roch. Ganz« Schwarme der Slechicken und olles mögliche andere Viehzeug chiett sich bei khm auf. Sein Anteil am Trinken war bald verschwunden, das schie nur so den Hals hinunter. Mittags war er völlig fertig. Sein Körper ausgelaugt Die karge Kost während der langen Zlrbeitslosigkell hatte ihm s-ieso schon viel Widerstandskrast genommen. Er konnte nur trinken. chts essen. Ws es wieder losging, da hätte Fritz am liebsten gemt wie ein kleines Kind. Doch ließ er auch den langen Nachttog noch an sich vorüberziehen. Rur nicht davonlaufen, war seintich- wort, mit dem er sich immer neuen Mut zuflüsterte. Cr bewundert« sein« Kollegen, die wie ein Uhrwerk ihr« deit verrichteten. Das war Kraft, das schien ihm bewundernert. Trotzdem: Ms der erste Tag zu Ende ging und der Äbendng- sam auf sie zukam, da hatte Kallenbach ausgekämpft. Nieiehr würde er noch«inen solchen Tag hinter sich bringen, sagte ,sich. Der Rückweg war ihm ein Martyrium, jedes Knöchelchsn spii er. sein« Hände waren zerrissen und roh wie Hackfleisch Emti« Mitleid mit ihnen, die bisher so grobe Arbeit mcht gekannt ten. An diesem Abend schien ihm der Mond mcht: diese«den Bettkästen empfand er direkt als Parodie»betten. Sehen uchin- einfallen war eins. Am anderen Morgen spürte er seine Knochen überhaupicht mehr. Ja da« ist etwas anderes als gravieren", meinte ei: der Schlafgenossen.Slber reiß dich zusammen, es wird jchon hcn. Reiß dich zusammen, ehe der Slkte kommt." Und er riß sich in die Höhe. Wie ein alter Mann kam sich in den ersten Stunden vor. Aber dann richtet« er sich dock.na- sam ein. Immer weitere Tage, ja Wochen hielt er es aus, trotz ilv- f-heidenen Lohnes, den er immer Sonnabends in die Hand xückt bekam. Heut« ist Kallenfnuh ständiger Waldarbeiter g«vorder Cr wohnt nicht mehr im Leutehaus, sondern in einem bescheien Zimmer bei einem Ehepaar. Jede Aussicht, in feinem Berufter. zukommen, ist verloren._ Vom Graswuchs im Obstgarten. Um festzustellen, ob rch Graswuchs im Obstgarten die Bodentemperatur beeinflußt ven kann, wurden vor einiger Zeit Versuche vorgenommen, dien Nachweis erbrachten, daß in grasbedecktem Boden immer eieiel gleichmäßigere und höher« Temperatur herrscht als im Bracken. Auch in der für die Wurzeltätig keck der Obstbäume hauptsäch in Betracht kommenden Tiefe von etwa 30 bis 50 Zentimeter es unter dem Graswuchs immer wesentlich wärmer als unter dm- bewachsenen Erdfläche. Das Wurzelwachstum der Bäume kam- folgedsssen im Frühling viel zeitiger beginnen und auch viel icr in den Herbst hinein dauern, so daß der Obstbaum, der auf ,?- baden steht, demnach zweifellos besser gedeiht als der Bminne Graeschutz. EI« sind zu allen geschichtlichen Zeiten als Nahrungsmitte. nutzt worden. Außer Eiern von Land» und Seevögeln hat ma.ch Eier von Schildkröten, Krokodilen und anderen Kriechtieren pect.