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Sozialdemokratische Kundgebung gegen Faschismus

Tiefe Beunruhigung über die Entwicklung der politischen und wirtschaftlichen Zustände in Deutschland hat sich der werftätigen Bevölkerung bemächtigt und die Erregung drängt zur Entladung in öffentlichem Aussprechen dessen, was ist. Go wurden am Mitt­wochabend in einem vieltausendföpfigen Demonstrationszuge die roten Banner und Fahnen durch den Bezirt Tiergarten getragen. Es war ein eindrucksstarker Protest gegen politisches Rowdytum und gegen die faschistischen Methoden der Bürgerblod

regierung.

Um 18 Uhr traten die Mitglieder der Sozialdemokrati fchen Partei und der Sozialistischen Arbeiter jugend sowie die Arbeitersportler im Kleinen Tiergarten an, und zogen durch die Straßen des alten Moabit . Nach dem Um­

Nicber Hoch Faschismus ie SPD

allem in der Berliner Elektroinduftrie bei dem niebrigen Kupfer preisstand durchaus möglich ist, ist nicht gedacht, ebensowenig an einen Abbau der hohen Direttorengehälter.

Bei den Verhandlungen am Dienstag verlangten die AfA- Ver­treter folgende Sicherungen für ein eventuell abzuschließendes, vor­übergehendes Abkommen über eine Arbeitszeitverkürzung: In erster Linie Mitbestimmung der geseglichen Betriebs= vertretung bei der Durchführung der einzelnen Maßnahmen, ein bloßes Anhören der Betriebsvertretung genügt feineswegs. Das lehnte der VBMI. rundweg ab. Dann soll die Gehaltskürzung nicht in dem gleichen Maße Plaz greifen wie die Verkürzung der Arbeitszeit. Auch das wurde abgelehnt, trotzdem Rechtsanwalt Oppenheimer erklärt hatte, daß bei einer Verminderung der Arbeitszeit nicht etwa auch das Arbeitspensum sinken soll. Weiter murde von den AfA- Bertretern verlangt, daß nicht nur während der eventuellen Vertragsdauer, sondern darüber hinaus bis zum 1. April 1931 feine Kündigungen ausgesprochen werden dürfen, und wenn in einzelnen Abteilungen eines Betriebes furz gearbeitet wird, in den voll arbeitenden Abteilungen gleichfalls eine Ent­[ affungen vorgenommen werden dürfen. Schließlich sollten alle Ründigungen, die bis zum 1. August ausgesprochen waren, aber erst während der Schuhfrist wirksam werden, als zurüdgenommen gelten. Dies lehnte der BBMJ. ebenfalls ab.

Nach der

Ablehnung diefer minimalen Sicherungen durch die Metall­

industriellen

maren jegliche Boraussetzungen zur Erörterungen der Nebenfragen gefallen. In einer vor dem Plenum der Verhandlungskommission abgegebenen Erklärung wies Günther den Vorwurf des VBMI., die Gewerkschaften hätten ,, überspitzte Forderungen" gestellt, ener­gisch zurück und stellte die Schuld der Unternehmer für das Scheitern der Verhandlungen ausdrücklich fest. Bei aller Wür­digung der gegenwärtigen schwierigen Lage können die AfA- Ge­wertschaften feinem Abkommen ihre Zustimmung geben, das bei einem 20prozentigen Gehaltsabbau die Existenzgrundlagen der Ber­ liner Metallangestellten völlig untergraben würde.

Die mit stürmischer Zustimmung aufgenommenen Ausführungen des Günther ergänzten noch Jäger vom Wertmeister- Berband und Lange vom 3d. Es wurde besonders auf

zug marschierten die Demonstranten wieder im Kleinen Tiergarten auf. Dort nahm Landtagsabgeordneter Otto Meier das Wort. Er betonte, daß die Sozialdemokratie immer wieder ihre Stimme gegen die Verwilderung der politischen Mei­nungstämpfe erheben muß. Die Parteimitgliedschaft muß aber auch in dieser Stunde ein flares Wort zur politi Unsere Stärte, die in den fchen Situation sprechen. Massen der Arbeiterschaft wurzelt, gibt uns das Recht zu sagen: vermiesen, der erklärt hat, betrieblich mit den Unternehmern ver­Man tann wohl ohne die Sozialdemokratie, aber nicht gegen fie regieren! Wir verlangen, daß eine Re­gierung, die im Parlament teine Mehrheit mehr findet, abtritt. Die Ausführungen wurden mit gespanntester Aufmerksamkeit und mit starkem Beifall aufgenommen.

Metallangestellte im Abwehrkampf

Klare Front gegen BBMJ. und kommunistische Phrasen

P

gewerkschaften haben bei diesen Verhandlungen alle Möglichkeiten zur Wahrung der Interessen der Metallangestellten erschöpft. Wenn infolge der Krise eine Arbeitszeitverkürzung nicht zu umgehen ist, dann nur bei weitgehendsten Sicherungen für die Angestellten Diese Garantien zu geben lehnte die Verhandlungskommission des BBMI. Schroff ab. Die Unternehmer enthüllten vielmehr ihr Die Unternehmer enthüllten vielmehr ihr wahres Ziel, ihr Vorstoß soll das Krifenrifilo einseitig auf die Schultern der Angestellten abwälzen;

Schon der Massenbesuch der gestrigen Funktionärversammlung| bereits turz meldeten, ergebnislos verliefen. Die freien Angestellten­des Afu- Metallfartells in Haverlands Festfälen bewies, daß sich die Angestellten der Berliner Metallindustrie mit aller Kraft der Ge­haltsabbauaktion des BBM J. widersehen werden, mehr noch aber der Verlauf der Versammlung. Darüber hinaus erteilen die vollzählig erschienenen Af- Funktionäre der revolutionären" Oppofitionsclique eine derartige Abfuhr, daß diesen Spaltern der einheitlichen Abwehrfront der Berliner Metallangestellten die Luft für eine Fortsetzung ihres frivolen Spiels vergangen sein dürfte. Mit Spannung nahm die Versammlung zuerst den ausführ­lichen Bericht des Gauleiters des Butab, Günther, über die Ver­handlungen am Dienstag mit dem BBMI. entgegen, die, wie wir an eine Gentung der Preise für Fertigfabrikate, die vor

Winter Garten

die schmähliche Rolle des DHB.

handeln zu wollen. Ueber diesen Kotau vor den Unternehmern, den ein Hamburger Hauptvorstandsvertreter des DHB. bei den Dienstag- Verhandlungen noch bestätigte, waren selbst die hiesigen DHB.- Unterhändler entsetzt.

Zur Beluftigung trugen andererseits die Diskussionsredner der ,, revolutionären Opposition" bei, die nicht mehr und nicht weniger die Ausrufung des Generalstreifs forderten. Als die Oppositionsredner jedoch in der ungezogensten Weise die Gewerk schaftsbeitungen beschimpften, entzog ihnen die Versammlung furzer­hand das Wort. Es sind dies dieselben Elemente, die nach einem fürchterlichen Geschrei in der ,, Roten Fahne" am Montag, eine ,, Massenfundgebung" nach Haverlands Festsälen einberufen hatten, wo dann der KPD. - Abgeordnete Kasper vor ganzen 60(!) Mann seine Stimme erschallen lassen fonnte. Jedenfalls bedanken sich die Berliner Metallangestellten dafür, von den Dunkelmännern im Karl­Liebknecht- Haus irgendwelche Weisungen entgegenzunehmen. Dazu ist der große Abwehrkampf gegen den BBMI. zu ernst.

Wetter für Berlin : Unbeständiges und etwas fühleres Wetter mit einzelnen Regenschauern, westliche Winde. Für Deutschland : Im Westen verbreitete Regenfälle bei wenig Temperaturänderung. Im Osten vielfache Schauer und etwas fühler.

Berantwortl. für die Redaktion: Wolfgang Schwarz, Berlin ; Anzeigen: Th. Glode, Berlin . Verlag: Borwärts Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts Buch . druckerei und Verlagsanstalt Paul Ginger& Co., Berlin SW 68, Lindenstraße 3. Sierzu 1 Beilage.

119110

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( Beginn am 1. September) werden auch während der The­aterferien entgegengenommen: a) für die Staatsoper und das Staatl. Schauspiel­haus vom Abonnements­büro, Berlin W56, Ober­wallstr. 22. Fernspr.

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Weltstadt"

so schreibt die vom 7. Juli.

Im Alter von 66 Jahren verstarb am 15. Juli unser verehrter früherer Mitarbeiter und Rollege, der Rota­tionsarbeiter- Invalide

Otto Eckert

Alle, die ihn während seiner Tätig­feit in unserem Betriebe tennen lernten, verehrten ihn als einen pflicht treuen Rollegen, ber fich infolge feiner fteten Hilfsbereitschaft und durch sein immer freundliches Befen allgemeiner Bertschägung erfreute.

Stets werben wir seiner ehrend gedenken.

Berlin , den 17. Juli 1930.

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