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Bergarbeiter gegen Lohnabbau.

Stärfung der Organisation.

Breslau  , 24. Suli.( Eigenbericht.)

In der In Biigung des Bergarbeiterverbandes sprach am Donnerstag Hermann Müller Richtenberg   vom Bundesvor ftanb des ADOB. über die Reaktion in irtschaft und Sozialpolitit. Müllers Ausführungen gestalteten fich zu einem scharfen Protest gegen die Lohnfenfungspläne der Industrie,

Der Rapitalismus hat stets so führte Müller aus bie Handarbeit durch Maschinen ersetzt. Das ist nicht reaktionär, son­dern revolutionär. Dieser Prozeß macht erst die Bahn frei für eine sozialistische Gesellschaft. Es gibt fein Zurück, sondern nur eiterentwidlung in der Richtung, die Kari Marr vorausgesehen hat. Diese Entwicklung bringt freilich für die Ae beiterschaft sehr schmerzhafte Begleiterscheinungen. Lohnabbau, Unterdrückung auf wirtschaftlichem und politischem Gebiet, Berschlechterung der sozialen Gefeßgebung und große Ar­beitslosigkeit sind die reaktionären Begleitumstände. Sie wirken doppelt schmerzlich, weil wir vom politischen Umschwung 1918 alle sehr Großes erwarteten. Aber haben wir nicht gelernt, daß cs

mit der politischen Macht allein nicht gefan ist. Der Druck muß von mächtigen Wirtschaftsförpern verstärkt merden. Plötzlicher Umsturz würde unser vielfältiges Wirtschafts: system nur zerstören. Wir wollen eine stete Fortentwicklung unter

Beeinflussung der Wirtschaft durch die Arbeiterfreise

und den Ausbau des mitbestimmungsrechts, die wir Wirtschaftsdemokratie nennen.

Daraus macht man uns den Vorwurf, staatserhalten zu sein. Das sind wir auch, aber es tommt uns auf die Schaffung des sozialen Inhalts im Staate an. Die gesteigerte Ratio: nalifierung hat uns eine Ueberproduktion gebracht, die nicht aus Dem Widerspruch zwischen Bedarf und Erzeugung, sondern aus dem zwischen Kauftraft und Erzeugung ihre dauernde Verschärfung erfährt. Die große Frage, um die gestritten wird, ist die der

- Antwort bei den Wahlen.

schaftliche und politijdje Organisation der Urbelter find die Boraus­fegungen des Fortidyritts.( Anbauernde lebhafte Zustimmung.)

Als Ergebnis der Ausführungen Müllers finden ohne Debatte drei Entschließungen einstimmig Annahme. Die eine bringt den lebhaften Protest des Bergarbeiterverbondes gegen die pon Regierung und Unternehmern geplanten reaktionären An schläge auf wirtschaftlichem und sozialpolitischem Gebiet. Gie per langt hebung des Reallohnes durch Abbau der Breise, wendet sich gegen die Verschlechterung der Arbeits. und gegen jede Gefahren 1osenpersicherung gemeinschaft der verschiedenen Träger der Sozialversicherung untereinander und fordert Erfüllung des Versprechens aus dem Artifel 161 der Reichsverfassung, der eine

maßgebende Mitwirkung der Versicherten

in der gesamten Sozialversicherung zusagt. Die zweite Entschließung verlangt Einbeziehung der ausgesteuerten Berg. arbeiter in die Krisenunterstügung ohne besondere Beschlußfassung der Landesarbeitsämter. Die dritte wendet sich mit scharfem Protest gegen die verantwortungslose Wirtschaftsführung und fordert von der Reichs- und Staatsregierung geeignete Maß­nahmen in der Richtung der Sicherstellung von Arbeits möglichkeiten in verschiedenen Bergbauarten.

Der Bericht über das Untersuchungsergebnis der Haus. dorfer Ratastrophe wird von Schudy. Bochum   erstattet. Er betonte, man müsse den ganzen Fall sehr vorsichtig beurteilen. man fönne im Falle Hausdorf von Schuld taum sprechen. Ober. bergrat Weber erflärte, wenn man eine Stillegung nicht ins Auge faffen könne, dann müßten in Zukunft möglichst wenig Leute an den gefährlichen Stellen beschäftigt werden.

In seinem Schlußwort würdigte Husemann die geschloffene Haltung und fachliche Arbeit des Verbandstages.

rungsanträge der Unternehmer abgemehrt, es fonnten vielmehr in ber Urlaubsfrage noch Verbesserungen erzielt werden. Lediglich bei der Fahrgeld. und Laufzeitentschädigung Der steifen sich die Unternehmer hartnäckig auf eine Aenderung der bestehenden Berhältniffe.

Bisher wurde von der Bollringgrenze ab eine nach Kilometer geftaffelte Entschädigung gezahlt. Nach den Vorschlägen der Unters nehmer foll jetzt ber einzelne Betrieb als Ausgangs­punti gelten. Bon hier ab gerechnet foll bis zu 7 Rilometer tein Fahrgeld bezahlt werden, von 7 bis 10 Kilometer Fahra gelb und über die 10- Rilometergrenze hinaus soll Fahrgeld und Laufzeitentschädigung gewährt werden. Dies mürbe für die Rohrleger und auch für die Bauflempner gegen die bestehens hen Berhältnisse eine fühlbare Berschlechterung bedeuten.

Im Laufe der Verhandlungen machten die Beauftragten der Rohrleger noch einen Kompromißvorschlag, den aber eine General­versammlung der Unternehmer am Dienstag brüst ablehnte.

In der sich an den Bericht anschließenden ausgedehnten Disa fuffion fam die Erregung der Arbeiter über die Sumutun­gen der Unternehmer in scharfen Worten zum Ausdrud. Schließ­lich wurden alle Anträge der Arbeiter abgelehnt und die Ver­handlungskommission der Rohrleger beauftragt, heute nochmals mit den Unternehmern über eine tragbare Vereinbarung zu verhandeln.

Lohndruck vor den Zoren Berlins  .

Wie aus dem Müll Profite gemacht werden.

In Martau- Markee bei Nauen   betreibt der Rittergutsbefizer Herr Dr. Schurig eine Musterlandwirtschaft", die wie kürz lich bekanntgegeben wurde- Weltruf" besitzt. Wie diese Muster­landwirtschaft aussieht, soweit die Arbeiter in Betracht kommen, zeigt folgende Darlegung:

Die Lohn und Arbeitsbedingungen der Landarbeiter und arbeiterinnen find nach dem Tarifvertrag für Landarbeiter in den Kreisen Ost und Westhavelland geregelt. Danach beträgt der Stundenlohn für verheiratete Arbeitnehmer, soweit fie Deputanten find, bei Umrechnung des Deputats 48,05 f. Der Freiarbeiter erhält 32 Pf. pro Stunde.

Der Stundenlohn für unverheiratete ohne Kast und

göhne und Breise. Die Unternehmer streben zur Eentung 3um ersten Male in den 27 Jahren seiner Borstands zugehörigkeit Logis und nicht einem Hauswesen vorstehend, im Alter von

der Selbstkosten den Lohnabbau an, obwohl

der Lohnanteil an den Produktionstoften immer geringer wird. Dieser Weg ist falfch.

Leider ist die Staatsregierung, wie der Schiedsspruch von Dennhausen   beweist, auf dem gleichen Wege. Aber Unternehmer und Regierung irren, wenn sie glauben, daß die Gewerkschaften diesen Bestrebungen ruhig zusehen werden. Die Sozial- Abbau­pläne der Regierung Brüning find zum Teil durch die Auflösung des Reichstages verhindert worden. Auf Antrag eines deutschnationalen Zechendirettors hat man im sozialpolitischen Ausschuß auch die Knappschaft zu verschlechtern ge= trachtet. Man hat sich nur angesichts des Neuroder Unglücks vor der Durchführung geschämt.( Stürmische Entrüstung.)

Wir müssen diesen Abbauplänen gegenüber festhalten an unserer alten Forderung: Bereinigung der Versicherung, Ausbau der Selbstverwaltung, weitestgehende Mitwirkung der Versicherten auch an der Unfallversicherung.

Die fommenden Wahlen

werden Gelegenheit geben, den Willen der Arbeiterschaft zum Aus­druck zu bringen. Wir haben so viel Staatsgemalt, mie mir uns im Wahlkampfe erobern. Sie allein tut es aber nicht. Starke wirt­

Entlassungen im Bergbau.

Die Birtschaftsführer" zeigen immer mehr ihre Kunst. Bodhum, 24. Juli.  ( Eigenbericht.)

Der Ruhrbergbau, der nach einer Aufstellung des Landesarbeits­amtes Dortmund   rund 36 000 arbeitsuchende Berg­arbeiter aufzuweisen hat und deffen Feierschichten von 29 000 arbeitstäglich im Juni auf 42 000 arbeitstäglich in der zweiten Juliwoche angewachsen find, steht vor neuen großen Entlassungen.

Die Gelsenkirchener Bergwerks- 2.- 6. hat Antrag auf Entlassung von 1200 Arbeitern gestellt, und zwar für die Zeche Pluto 175, Nordstern 105, Holland 220, Bonifatius 200, 3oll­verein 350 und Graf Moltke 150.

Die Harpener Bergbau- 2.- G. entläßt auf der Zeche Gneisenau 120 und auf der Schachtanlage Robert Müffer 150 mann. Die Gewerkschaft Heinrich legt die Zeche Adler still und ent­läßt 325 mann der Belegschaft. Der Rest wird auf Zeche Hein­rich übernommen.

Dazu kommen die Entlassungen von 600 Mann bei den Vereinigten Stahlwerken durch die Stillegung des Karl­Friedrich- Erb- Stollens im Bodyumer Bezirt, so daß insgesamt rund 2400 Bergarbeiter aufs Pflaster geworfen werden. Noch 700 dazu.

Köln  , 24. Juli.  ( Eigenbericht.) 3m Siegerländer Erzbergbau sind erneut 700 Bergleute gefündigt oder bereits entlassen worden, davon auf der Kruppschen Grube Bindeweide allein 300 Mann. Sind diese Entlassungen wirklich unvermeidlich oder bedeuten sie die Einleitung eines Druckes auf die Bergarbeiter, um ihre Löhne zu fürzen? Darüber muß Klarheit geschaffen werden!

Kluge Taktik der Metallarbeiter.

Manteltarif und Lohnabkommen verlängert. Mit dem ergebnislosen Verlauf der Manteltarifverhandlungen für die Arbeiter und Arbeiterinnen der Betriebe des Verbandes Ber­ liner   Metallindustrieller beschäftigten sich gestern abend im Saalbau Friedrichshain die Funktionäre der Organisationen, die im Metall­fartell zusammengeschlossen sind. Genosse Urich, der Vorsitzende des Metallkartells, schilderte noch einmal die einzelnen Phasen der Berhandlung, über die im Borwärts" vom 19. Juli bereits ein­gehend berichtet wurde.

Die Metallindustriellen hatten befanntlich alle Forderun gen abgelehnt, von denen die wichtigsten waren: Verkürzung der möchentlichen Arbeitszeit von 48 auf 42 Stunden. Verbesserung der Urlaubsbestimmungen, Erhöhung des Ueberstundenzuschlages von 15 auf 25 Proz., tarifliche Regelung der Lehrlingsausbildung und-bezahlung, Regelung der Entlohnung und Pausen für die im fließenden Arbeitsprozeß beschäftigten Arbeiter Arbeite­

rinnen usw.

und

Das einzige Angebot der Metallindustriellen war, den Tarifver­trag um ein halbes oder ein ganzes Jahr zu verlängern. Genosse

fei einstimmig die Wiederwahl des gesamten Borstands erfolgt. An Hand eines Schriftwechsels der revolutionären Gemert­schaftsoppofition mit dem Zechenverband Effen zeigt Husemann, wie die Opposition sich genau derselben Verhandlungstaktik befleißig wie die Gewerkschaften und knüpft daran die Frage: Warum dann noch Zersplitterung und Kampf gegen uns?

Alle Absichten, die Arbeiter zu belasten und sie in noch tieferes Elend zu stoßen, finden schärfsten Widerstand des Berbandes. Ein Wille nur beseelt uns:

Einheit und Geschlossenheit in dem bevorstehenden Wahlkampfe! Nur wenn wir in demokratischer Groß- und Weitherzigkeit alle persönlichen Wünsche zurückstellen, werden mir start sein.

Unser Ruf ergeht an alle Bergarbeiter: Schließt euch zufammen in unserem Verband! Wahrheit und Klarheit werden uns vorwärts bringen. Nichts wird erlangt durch Beh und durch Ach, merft es ihr Knappen und handelt danach!" Im Glauben an die gute Sache des Proletariats werden wir siegen.

"

Mit einem dreifachen Hoch auf die freie Arbeiterbewegung, das begeistert aufgenommen wurde, ging die eindrucksvolle Tagung zu Ende. Den Erwecker der Arbeiterschaft, Ferdinand Lassalle  , ehrte der Verband durch Niederlegnug eines Kranzes an feiner Grabstätte.

Urich zeigte die Wege auf, die nunmehr noch zu gehen übrig blei­ben. Wenn die Funktionäre der Auffassung sind, daß sich die Beleg­schaften trotz der schweren Krise für den Kampf um die Ver. besserung des Tarifvertrages entscheiden, und sie diesen Kampf für aussichtsreich halten, dann wird die Organisation ihn in jeder Hins ficht unterstützen. Es stehen ihr dafür genügend Mittel zur Ver­fügung.

Halten es die Funktionäre aber für ratsam, die Schlich tungsinstanzen anzurufen, deren Entscheidungen der legten Zeit nicht gerade befonders vertrauenermedend find, dann wird die Organisation auch dieses Mittel zur Erreichung des ge­stedten Ziels nicht unversucht laffen. Beschließen die Funktionäre jedoch, der Verlängerung des Manteltarifper trages zuzustimmen, dann bleibt es der revolutionären Opposi­tion" natürlich unbenommen, ihre Anhänger zu mobilisieren für den Kampf um einen Tarifvertrag, der besser sein soll als der von den Gewerkschaften abgeschlossene.

14 bis 22 Jahren, beträgt 11 bis 31,5 Pf. Für Arbeiterin- nen ohne Koft und Logis im Alter von 14 bis 18 Jahren beträgt der Stundenlohn 9 bis 16,5 Pf., über 18 Jahre 17,5 Pf. Muß die Deputantenfrau mitarbeiten, was in der Landwirtschaft wohl immer der Fall ist, so erhält diese einen Bar stundenlohn von 21 Pf.

Daß dem Herrn Rittergutsbesitzer Dr. Schurig diese Löhne noch zu hoch erscheinen, geht wohl daraus hervor, daß jedes Jahr ein großes Kontingent Polen   und Tschechen nach dem Mustergut eingeführt wird, die sich oft als Belaftung für die umliegenden Ge meinden bemerkbar machen insofern, als deutsche Arbeit nehmer der Fürsorge anheimfallen, während die Ausländer sich in Arbeit befinden.

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Die einzelnen Gemeinden haben dem Landrat ihre Bes schwerden vorgetragen und um Abhilfe gebeten. Herr Dr. Schurig ist auch Abnehmer des Berliner   Mülls, das er teilweise als Dünge­mittel und teilweise als Zuschüttungsmaterial verwendet. Nun hat fich Herr Dr. Schurig erboten, etwa 50 Pro3. des Berliner   Müüs abzunehmen in der Erkenntnis, daß in dem Müll große Werte por­handen sind. Herr Dr. Schurig erhält den Müll frei Reichs bahn umsonst und bekommt außerdem noch eine Bergüfung, die ungefähr 20 mt. pro 20- To.- Wagen beträgt. Die im Müll befind lichen Produkte: Glas, Flaschen, Eisen, Kupfer, Messing, Blei, Knochen, Lumpen usw., werfen im Monat noch eine nette Ein­nahme ab.

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Für das Ausladen des Mülls zahlt Herr Dr. Schurig art seine Arbeiter 3,60 mt. pro 20.To..Wagen. Rechnet man Deputat nebst Wohnung hinzu, so erhält dieser Auslandsarbeiter rund 6,75 Mt. pro Tag bzw. pro 20-2o. Wagen. Die Arbeiter der in allernächster Nähe belegenen Abladepläge anderer Unternehmer erhalten für fast dieselbe Arbeit pro 20- To.- Wagen 19,50 mt. Auch diese Löhne sind tariflich festgelegt, Dr. Schurig hat nun der Berliner   Müllabfuhr A.-G. ein An gebot gemacht, durch das die anderen Unternehmer vollkommen falt­gestellt werden sollen, es sei denn, daß die von diesen gezahlten Löhne gesenkt werden. Letzteres ist bereits geschehen insofern, als die Löhne bei der Abladefirma A. Bortenhagen um 4 mt. pro 20- To.- Wagen gekürzt worden sind.

So sieht das weltberühmte Rittergut des Herrn Dr. Schurig aus. Daß Herr Dr. Schurig nicht allzu arbeiterfreundlich ist, ist auch weltbefannt. bzw. weltberühmt; denn anstatt den Hunderttausenden von Erwerbslosen   das vorhandene Gemüse für wenige Pfennige zur Verfügung zu stellen, werden Tausende von Zentnern Gemüse einfach als Düngemittel untergepflügt, und dabei schielt man nach den Unternehmungen der organisierten Arbeiterschaft als Abjazz­angesprochen werden, dann etwas mehr Verständnis für die Arbeiterschaft!

Hinsichtlich der gleichfalls zur Debatte stehenden Frage der Kün­digung des Lohnabtommens zum 30. September erflärte Ge­nosse Ulrich, daß das Metallkartell nach reichlicher Ueberlegung be­schlossen habe, den Funktionären zu empfehlen, von der Kündigebiet. Soll wirklich der Landwirtschaftsbetrieb als mustergültig" gung Abstand zu nehmen, da gegenwärtig feine Aussichten für eine Berbesserung des Lohntarifes bestünden.

In der Diskussion war hauptsächlich die Frage umstritten, ob neben der Berlängerung des Manteltarifvertrages auch die Zuftim­mung zur Nichtkündigung des Lohnabkommens gegeben werden soll. Die Bertreter der Transportarbeiter waren der Auffassung, daß man trog der Krise versuchen müsse, die unzureichenden Tarif löhne in der Berliner   Metallindustrie aufzubeffern.

Gerade die völlig unzureichenden Löhne der Transportarbeiter durchschlagendes Argument für die Kündigung des Lohnabkommens. von 84 Pf. pro Stunde waren, rein gefühlsmäßig betrachtet, ein

Demgegenüber wurde aber von den meisten Funktionären die ver standesmäßige Ueberlegung angestellt, daß es faum gelingen dürfte, im gegenwärtigen Augenblick durch eine Tariffündigung diese miserable Bezahlung zu beseitigen.

Die Opposition", der das Wort Streit" ein belanglofer Bestandteil ihres täglichen Sprachgebrauchs ist, fand in der Ber­fammlung feinen Resonanzboden. Ihr papierner Kampfaufruf er weďte nur ein mitleidiges Lächeln.

Mit überwältigender Mehrheit beschloß die gut besuchte Funktionärfonferenz, den Mantellarif um ein halbes Jahr zu ver­längern und von der Kündigung des Lohnabkommens Abstand zu nehmen, so daß beide Tarife um ein halbes Jahr weiterlaufen.

Verschärfung im Rohrlegerfonflitt.

Heute wird nochmals verhandelt.

Der zweite ordentliche Berbandstag des Berbandes der Nahrungsmittel- und Getränkearbeiter, der zum 7. September und folgende Tage nach Hamburg   einberufen wurde, ist durch Beschluß des Verbandsvorstandes bis zum 21. September ver­schoben worden. Maßgebend für diesen Beschluß war die Auf­lösung des Reichstages und die Reichstagsneuwahl am 14. September.

Der Verbandsvorstand des Verbandes der Nahrungsmittel- und Getränkearbeiter hat durch die Verlegung des Verbandstages zu erkennen gegeben, daß zu der bevorstehenden Wahl alle Kräfte der Arbeiterschaft eingesetzt werden müssen, damit durch einen Wahl­erfolg die Anschläge der reaktionären Regierung auf die Sozial­versicherung, auf die Löhne und Gehälter und nicht zuletzt auf den Geldbeutel der Arbeiterschaft zunichte werben.

Freie Gewerkschafts- Jugend Berlin  

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Der

Jeden Freitag babet der Ostfreis im Flußbad Klingenberg. Nordkreis spielt jeben Freitag am Faulen See". Seute, Freitag, 19% Uhr, tagen folgende Gruppen: Rorbeing: Jugendheim, Schule Sonnenburger Str. 20. Fahrtenrevue. Sermannplay: Gruppenheim Sander ftraße 11, Ede Sobrechtstraße. Bortrag: Bodurch tann ber anderer mit dem Gefes in Konfiitt geraten?" Güben, Gübreften: Gruppenheim Baffer torstr. 9. v. pt. Bartrag: Die Berliner Polizei". Charlottenburg  : Jugend­heim Spreeftr. 30. Vortrag: Erfte Silfe bei Unglüidsfällen". Beppelin plag: Jugendheim Turiner Ede Geeftraße( Eingang Suriner Straße). Hunter Abend. Wedding  : Gruppenheim Pant. Ede Biefenstraße. Luftiger Abend. Achtung. Schönhauser Tor: Gruppenheim Tiedftr. 18. Bunter Abend. Schattenspieler! Seute, um 19% Uhr, Probe im Gaal 11 des Fabritarbeiter. verbandes, Gewerkschaftshaus, Engelufer 24-25.

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Da die Tarifverhandlungen im Rohrlegergewerbe noch immer Jugendgruppe des Zentralverbandes der Angeftellten nicht abgeschlossen sind, trat gestern abend im großen Saal des Ge­wertschaftshauses erneut eine Branchenversammlung der im DMV. Seute, Freitag, find folgende Beranstaltungen: Röpenid: Jugendheim organisierten Rohrieger und Helfer zusammen. Genosse Paul bunter Abend. Referentin: Friedel Sall. Dahlwiger Ett. 15( Gasanftalt am Bahnhof Röpenick). Ein funter­Subweft: Jugendheim Dorcftr. 11 Edert gab por der überfüllten Versammlung den Bericht. In lang( r. Sof, Quergebäude 1 Treppe, Rimmer 5). Schallplattenvortrag: Der Humor wierigen Berhandlungen fonnten trotz der Ungunft der Wirtschafts- in Boltsport Reukölln( an der Rodelbahn). Ab 18 Uhr auf dem Sportplas Spiel und Sport: Ab 19 Uhr auf der einen Spielwiese verhältnisse auch im Rohrlegergewerbe nicht nur alle Verschlechte Cantianstraße Einsame Bappel"( Norden).

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