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Desmond Ryan: Der Revolvermann
Desmond Rnan, ein junger irischer Journalist, Sosialist, hat seibst en blutig erſticten Aufstand in Dublin , 1916, mitgemacht, fomie den ahrelangen Guerillakrieg der irisch- nationalistischen Revolnermänner" gegen bie englischen Truppen und fannte den darauf folgenden wirren Bürgerkrieg im eben geschaffenen irischen Freistaat aus der bittersten Rähe.
Die elektrische Bahn fuhr von Dublin dem fernen, sonnenüberfluteten Howthberg zu. Auf einem einsamen Wagendach plau derten zwei Menschen. Der blaffe, dunkle fleine Mann mit den trogigen und traurigen Augen antwortete auf eine Frage seines Gefährten: Nein, warum ich ein Revolvermann geworden bin, meiß ich nicht: aber ich fann Ihnen erzählen, marum ich aufgehört habe; einer zu sein.
Unsere Familie lebte im Elendsviertel, sieben Personen in einem Zimmer. Ich ging zu den Christlichen Brüdern, mar bran in der Volksschule, verkaufte Zeitungen, arbeitete in einem Barenhaus, dann in verschiedenen anderen Buden, und schwärmte schn suchtsvoll von der Freiheit unseres alten Irland . Als ich fünfzehn Jahre alt wurde, trat ich bei den Pfadfindern ein, die auf den Kampf für die irische Republik eingeschworen waren. Wir ver lebten recht schöne Tage in den Bergen, hatten auch eine kleine Rauferei mit den schoitischen Grenzleuten, damals, als bei dem Berg da drüben Gewehre an Land geschafft wurden. Manchen schönen Traum habe ich in der Mietstaserne geträumt, mitten unter Lärm und Balgereien, im Geftant, der einem den Magen umdreht, sobald man in der Welt herumgekommen ist und weiß, daß Menschen nicht mie Sardinen leben sollen...
Mir
Tony Kerrigan und ich, mir waren gute Kameraden. maren jung, Tony zwanzig und ich sechzehn zur Zeit des Aufstands bon 1916, als ich in der Jacobs- Fabrit losgefnaut habe und Tony irgendwo am Quai Borposten stand. Das Ende fam und man trieb uns in die Richmondbaracken, eine hungrige, müde, trogige Bande.
Nach einer Weile famen wie ein Schwarm Krähen die Männer von der politischen Abteilung, um sie beim offiziellen Namen zu nennen, wenn ich von Spigeln auch bösere Bezeichnungen gehört habe. Sie famen mit öligen Gefichtern und Stielaugen, hinter ihnen die Goldfrägen und Leutnants und Sergeanten und arme, dumme Tommys, schnauferd und feuchend. Die Männer haben einen großartigen Fischzug gemacht, jest suchten sie die Burschen heraus für die Gefängnisse und die Exekution. Der fleißigste und schärffte unter ihnen war Dan Hogan,
Aber als Dan Hogan den Tony Kerrigan heraushalte und wegschleppte, bevor ich ihm Lebewohl minten fonnte, da spürte ich Mord im Herzen und sagte frei heraus: In irgendeiner finstern Nacht wirds dir schon leid tun, Dan Hogan, daß du gesprochen hast!" Mein Gott, mer fönnte mich erwischen", sagte Dan Hogan und fuhr auf mich los mie eine Schlange. Bist du der Gene raliffimus? Kinder wie du sollen zu Hause bei ihrer Mutter bleiben." Gehöhnt hat er. Seine schwarzen Augen leuchteten vor Haß und Bosheit. Er blähte die Backen über dem Schnurrbart bis zu der Hutkrempe.
Dummheiten", sagte ein langer Kerl neben ihm. Er nahm mich am Ohr und begann mich aus dem Zimmer zu zerren. Laß ihn nur da", sagt Dan und grinst efelhaft.
Ich hab ja selber Buben zu Haufe", sagt der lange Kerl, als Dan uns nachgeht. Und alle, die im Zimmer sind, werden ja hin. Und der lange gibt mir einen Klaps und schubft mich in ein anderes Zimmer, mo man mich schließlich als Minderjährigen entließ. Sicher hat ers gut gemeint, der Lange, und recht hat er ge habt, denn alle im ersten Zimmer wurden erschossen oder ins Rittchen geſtedt.
Am Morgen, bevor mich der felte Sergeant nach Hause schickte, wurde ich durch die Salve gemedt, die mit Tony Kerrigan Schluß machte. Ich meinte, als man mir das später zuflüsterte und mußte, daß ich und Dan Hogan einander noch treffen mürten. llnd nicht ich werde es sein, der den Friedhof schmücken wird, hoffe ic", jagte ich.
Ein paar Monate später, als ich in einem Straßenkampf angeschossen wurde, war ich wieder auf den Beinen. Aber während meiner Refonvaleszenz ereignete sich eine tomische Sache. Ich bin ein großer Zeitungsleser, doch es ist seiten, wenn ich ein Buch lese. Damals mit dem Schmerz im Bein, an den langen Sommerabenden, in der Dämmerung der ruhigen Borstadt, wo ich versteckt lag, geriet ich an ein Buch von einem alten Bolschewifen, er hieß Graf Leo Tolstoi , und zum Teufel, das hat mir Magenbrücken verursacht. Sie fennen die Geschichte Du sollst nicht töten" und lange heilige Reden, daß Gewalt unnütz ist und daß die Revolvermänner nie die Richtigen erwischen, denn so geschwind sie auch einen Schuft niederknallen, es taucht sofort ein Aergerer auf. Ich habe das Buch aus dem Fenster geworfen, so nervös hat es mich gemacht.
Heiliger Bimbamius, wenn ich meiter gelesen hätte, würde ich am Ende aufgehört haben mit der Schießerei und würde den Schwarzbraunen die andere Wange hingehalten haben, und ich vermute, daß die nie den alten Bolschewifen gelesen haben, und Höflichkeit ihnen gegenüber fam mir überflüssig vor.„ Knall du nur ruhig weiter", sagten die Burschen." Ja", sagte icy„ da ist Dan Hogan, es fann feinen Mergeren geben als ihn." Nebenbei war ich in ein Mädel verschossen, und jedesmal wenn sie erriet, daß ich heil von unseren Abenteuern zurück mar, gab sie mir einen Blick, davon kann ich nicht reden. Nicht daß ich je was erzählt hätte. Frauen mögen den Krieg nicht, außer menn es sich um die Angehörigen dreht, dann sind wie Tiger,
Aber der alte Bolscherit hat recht gehabt, ich habe es bald lernen müssen. Jede zweite Nacht traf ich das Mädchen, dann gingen wir spazieren oder in ein Rino. Wir spintisierten auch darüber, wann Irland frei fein würde. Sie wollte mir niemals fagen, wo sie mohnte, denn sie war zuhause nicht glücklich, und sie war so verschmiegen, daß ich gerade nur mußte, daß fie Man heißt und irgend mo im Norden lebt... Ja, ich sehe sie noch vor mir.
Es gibt Revolvermänner und Revolvermänner. Burschen mie ich, hören nicht auf, menn fie einmal angefangen haben. An einem Morgen wurde einer von unseren Jungen im Mountjon- Gefängnis aufgehängt und ich bekam heraus, wo der Hund wohnte, der ihn Derpfiffen hatte, und mie er dieses Geschäft weiter betrieb. Ich fluchte innerlich auf den Kerl, denn ich sollte mein Mädchen treffen und wollte nicht zu spät tommen. Na, ich stedte den Repolper in meine Tajde und ging fanell dorthin, mo der Kerl wohnte und hieb fest gegen die Tür. Ich war in einer fomischen Laune, denn die Reden des alten Bolschewiten hatten mir den Schlaf gestört. Begen meinem finstern Geficht und meinen furzen Antworten wollten auch die Kollegen, daß ich Schluß machte. Deine Nerven find futsch," sagten sie. Die Vermundung hat deinen Kopf vermirrt." Aber ich dachte an Tonn Kerrigan und Dan Hogan und biz die Zähne zusammen. Da ist noch eine fieine Rechnung zu bezahlen, bevor ich Schluß mache," sagte ich. Do, am Ende bist du nur verliebt", fagten die Burschen und vergaßen meine Anfälle.
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Heilige Mutter Gottes, mer öffnete die Tür, zum Ausgehen angezogen, als mie mein Mädel selbst. Wohnt Larry soundso hier?" fragte ich, ist sonst ein anständiger Name und ich will ihn nicht nennen, ,, mohnt Barry soundso hier?" Mein Bruder ist in Schlag der Küche," sagte sie ganz erschrocken über mein Geficht. Nummer eins! Denn sehen Sie, sie hatte ihre Wohnung immer verheimlicht, und der Name ist so häufig wie gelbe Katzen. Ich hätte sagen fönnen, daß ich den Gasometer nachschauen komme eder die Wasserleitung richten oder hätte den Mund einfach halten fönnen oder irgendeine blöde Geschichte erzählen. Aber Revolvermann ist Revolvermann. Also los, in die Küche, den Teufel im Herzen.
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Er war zu Tcde erschrocken. Bist du nicht genug gewarnt worden," sagte ich, daß du mit deinen gemeinen Trics aufhören und teine guten Männer mehr zum Henfer schicken sollst? Jest tommt die blutige Fortsetzung." Und ich ließ ihn dort, mit zwei Schüssen im Bauch und zweien in seinem Kopf und zwei Patronen in meinem Revolver für den, der mich aufhalten wollte. Als ich fortging und die Tür hinter mir zuschlug, sah ich Man ohnmächtig auf der Stiege liegen. Das letztemal, daß ich sie gesehen habe. Sie hat nichts gejagt und zwei Monate später ist sie gestorben.
Damals stedte ich bis zum Hals in allen Aktionen drin, ich mußte etwas tun, damit nicht mein Hirn platte und die müſten, schmerzhaften Stunden verlängerte. Dann ereignete sich das, weshalb ich den Revolver über die Quaimauer in den Fluß Liffen warf. Denn es stellte sich heraus, daß der alte Bolschewit recht hatte und der Krieg ein Spiel für Tröpfe ist.
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Ich strolchte vor dem Abendläuten zum Luftschöpfen in der Stadt herum, da sah ich Dan Hogan aus einer Konditorei heraus
schlüpfen und zu den Polizeibaraden spazieren. Er hielt eine 3eitung in der Hand und pfiff vor sich hin. Er bemerkte mich nicht, als ich die Straße treuzte, aber als er einen dunklen Fußmeg erreichte, Inallten zweimal drei Schüsse. Er fiel in sich zusammen, nahe der Polizeistation und ein Trupp Polizisten rannte heraus, an der Epige mein alter Freund, der lange Kerl, der mir seinerzeit das Leben gerettet hatte. Aber ich war zuerst bei Dan und hob seinen Kopf in die Höhe und flüsterte ein Gebet in sein Dhr. Dan Hogan öffnete die Augen, und er hatte einen merf. würdigen, grauen, verschwommenen Blid, und ich war richtig traurig, als ich ihn einen Abschied dem Sommer zublinzeln sah, und ihn dann verworren murmeln hörte. Bevor er still lag schrie er: Herr Jesus nimm meine Seele auf," und als ich zusah, verstand ich mit einem Bligschlag etwas, was ich vorher nie gewußt hatte.
„ Gott helfe uns allen," jagte der Lange, als er auf Hogan herunterschaute. Und die Leute wollen, daß wir Irland die Selbst. verwaltung geben," sagte ein fleiner Handelsreisender aus London , und sogar die Polizisten marfen ihm einen bösen Blick zu.
,, So, da bist du ja," sagte ber Lange, der mich plöglich erkannte, aber ich flitschte den dunkeln Weg hinauf, Hals über Kopf und in der nächsten Nacht marf ich den Revolver in den Liffey . Denn wozu ist man ein Revolvermann, wenn die Kugel Liebe zer= splittern fann, aber nicht imftande ist, die Menschlichkeit in deinem ärgsten Feind zu töten. Die Burschen haben geglaubt, daß ich verrüdt geworden bin. Aber ein Jahr später, im Bürgerkrieg schossen sie sich gegenseitig die Seelen heraus.
Hier ist Howth . Gehen mir, was trinfen,
( Autorisierte Uebersehung aus dem Englischen von Ja.)
Paul Mochmann: Nie wieder...!
Kamerad, roeißt du es noch? Achtzehn, in den Septembertagen, Als wir beisammen im schlammigen Loch Auf dem ,, Felde der Ehre" lagen? Tag und Nacht gehetzt wie die Tiere, Von der ganzen Kompagnie nur noch viereVersteht sich, bis auf die Herren Offiziere; Die kriegten wir freilich nie zu sehn, Doch wußten wir, ihnen war nichts geschehn Damals, als brüllend nach unserm Leben Von allen Seiten Granaten griffen Und- päng- die Kugeln vorüberpfiffen, Daß wir nicht roagten, die Lider zu heben In jener Höllenstunde
Kam knirschend aus deinem Munde Der Schwur:
Wär ich gesund erst zu Hause nur, Wollt ich mich lieber erschießen lassen, Als selber wieder die Flinte fassen!
Ich hörte die Worte, dein Nebenmann. Und was du am Rande des Todes geschworen, Es klingt mir immer noch in den Ohren-- Kamerad, denkst du selber auch noch dran?
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Merkst du's, heut gehn sie wieder um, Die einst von der Heimat, vom Hals unsrer Lieben Mit schroffem Befehl uns aufs Schlachtfeld getrieben, Und keiner wußte, wofür und warum? Millionen haben ihr Blut vergossen, Millionen wurden zu Krüppeln geschossen, Millionen wurden ins Erdreich gebettet- Sie aber, sie haben die Knochen gerettet!
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Sie schmückten die Brust sich mit Bändern und Orden Und ließen den dummen Muskoten das Morden, Die Mühen und Qualen, den Hunger, den Kot, Die giftigen Gase, die Wunden, den Tod! Der Landser verfaulte in Graben und Sappe- Sie soffen und hurten in ihrer Etappe. Wir heulten verzweifelt vor Jammer und Zorn, Drangen die Schreie der Heimat nach vorn: Die Weiber verderben! Die Kinder sterben!
Wir wollten helfen und konnten doch nicht.
..Deutschland muß siegen! Tut eure Pflicht!" Das war der Befehl, der von rückwärts erklan. Und wir, wir trugen's- vier Jahre lang!!! Bis jäh mit einem Schlag vernichtet Das Lügenreich, das sie aufgerichtet; Da drückten sie feige sich in der Stille Mit Bratenrock und mit blauer Brille.
Heut schreiten sie wieder fredh einher. Kamerad, sprich, kennst du sie nicht mehr Und nicht mehr ihr Zeichen?
Sie tragen die Farben, die gleichen, Die höhnisch auf uns herabgeblickt, Als man ins ,, Stahlbad" uns geschickt.
Folg ihnen diesmal nicht, Kamerad! Verschließ ihrem Wort deine Ohren! Gedenke, was du geschworen, Als dir der Tod auf die Hacken trat. Sie wollen die alten herrlichen Zeiten" Aufs neue dir und sich bereiten,
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Sie geben dir wieder die Waffe zur Hand: Mit Gott für König und Vaterland! Und wieder wirst du zum Tier, Das in der Erde haust, Zerlumpt, verdreckt, verlaust, Zum Ekel selber dir. Morden wirst du und sterben, Daß sie sich ,, Ruhm" erwerben; Wirst Durst und Hunger leiden In brennenden Eingeweiden,
Damit die Herren Champagner saufen Und fressen, bis sie kaum noch schnaufen; Wirt Weib und Kinder entbehren müssen, Indes sie ihre Menscher küssen.
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All das Scheußliche, das so lange geschehn An uns und unsern Kindern,
Soll hundertfältig wieder erstehn.
Wir müssen es hindern!
Denk, Kamerad, was dir einst riderfuhr, Denk an die Deinen, an deine Glieder! Und halt ihn, deinen heiligen Schwur: Nie roieder!
lange auf ein Stüd eingezäunter, fahler afrikanischer Wüstenerde,
Friedhof am Meer auf den Friedhof der schwarzen Brüder. Hier müſſen fie an der ge
Ich stapfe durch Dünensand. Links liegt still und geheimnisvoll die braune schmutzige, afrikanische Büfte: rechts braust das auf geregte Meer und benimmt sich wie eine hysterische Geliebte; den
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verrückten Möwen ist das schon recht, aber den Flamingos kann das gar nicht passen und die Belitane jürzen fpöttisch die Unterlippe- lächerlich dieses Gehabe. Wenn nur die unheimlichen Dünenberge nicht wären schreckliche Gesellen; düster stehen sie hunderte Kilo meter die Küste entlang den Europäer . Ueberall tiefer, blauer Himmel, der aber das Bild ein merkwürdiges ungewohntes Bild für nur noch mehr verwirrt. Wieder arbeite ich mich aus einer Bodenjente heraus, ich traue nicht meinen Augen, bin ich doch in den letzten Tagen von der Fata Morgana genasführt morben, aber kein es ist der zweifel, der Palmenhain erweist sich als durchaus real Friedhof.
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Ein merkwürdiges Gemisch von Gartenanlage. Aber noch mert mürbiger sind die Bewässerungstanäle die aus durchlögerten Kons fervenbüchsen und Benzintins bestehen. Schaurig, wie alles diesem Küftengebiet, wo sich die Schakale Gutenacht sagen, wo fein Hälmchen madyfen, wo fein Mensch vegetieren kann. So auch der Friedhof; aber er ist die Chronif des Landes. Und so lese ich auf verwittertem Holz und Gestein, wann hier der erste Seemann, Ansiedler, Bure und Soldat zur letzten Ruhe gebettet wurde. Ein Stempiereck deutet die legte Schlafstelle an, aufgeschüttete Steine aber der Schafal lacht über die Steine. Hier in dieser Lichtung mit fahlen Bäumchenist der Judenfriedhof.
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Wieder muß ich durch Flugfand und Geftrüpp waten und ge
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haßten unwirtlichen Küste ruhen, hat man sie doch erst hunderte Kilometer weit aus dem oberen Lande hierher mie jagte der einstige Polizeisoldat? wir erhielten Befehl auf Negerfang zu reiten, zusammengepfercht trieben wir sie zur Küste, in Fron, in Krankheit und Tod; froßdem, oder deswegen waren damals Solomialattien so gut gefragt.
Unter diesen schwarzen Kindern schlummert eine meiße Frau, wie? Freunde wißt Ihr, was das bedeutet? Kein Schwarzer darf Lappen darf der Reger hausen, Werften nennt man diese Siedlungen in der europäischen Kolonie schlafen, weit entferni in Eierkisten und der Name ist sehr schön fein Weißer hat auf den Werften
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etwas zu suchen, wie also fommt die weiße Frau auf den Negerfriedhof?- Bor etlichen Jahren, als man den Reger als Tier be. zeichnete, widmete sich eine deutsche Schwester diesen unterdrückten Schwarzen und war ihnen Mutter und Erzieherin. Die empörten Spießer nannten sie Kaffernmama, aber das mollte sie ja sein, und als sie starb, war es ihr Wunsch, unter ihren Kindern zu weilen. Sie ist unvergessen bei ihren Kindern, aber verachtet bei den Weißen. Muß ich hinzusehen, daß sich keine deutsche Seele gefunden hat, fie auf dem letzten Gang zu begleiten? Erschüttert stehe ich auf diesem Stückchen Erde , bei der Kaffernmama, bei ihren Kindern, auf grausamer ungezügelter Erde doch die afrikanische Sonne ladyt. Unter meinen Füßen scheint es zu tichern, ich sehe die weißen Gebisse dieser schwarzen Kinder vor mir, sie lachen und sind fröhlich, die Kaffermama hat ihnen von der großen Erde erzählt und von Brüdern und Schwestern, die einst die schwarzen Brüder aus dem Fron für den Gelomoloch befreien merden.