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produzenten unter allen Umständen sichtbare Geschenke bringen will, bringt er den deutschen Industrieerport, die ge­famte deutsche Handelspolitik und damit die Gesamtwirtschaft in sdywarfter Krisenzeit in die größte Gefahr.

In der Regierung Brüning offenbaren sich jetzt mit einem Schlage in voller Schärfe die tiefen Gegensäge, die schon bisher zwischen der Industrie und dem Landbund latent vorhanden waren, und in der Regierung Brüning nur not­dürftig überbrüdt wurden. Der Machtkampf des Landbundes um die Herrschaft auf dem Lande hat diese Widersprüche poll enthüllt. Nicht nur die deutsche Wirtschaft, sondern auch die Regierung selbst ist in große Schwierigkeiten gebracht. Es ist höchste Zeit, daß der Katastrophenpolitik der Agrarier ein Riegel vorgeschoben wird! Die Reichsregierung selbst ist frei­lich um die durch den Reichslandbund geschaffene Lage nicht zu beneiden!

Die Durchführung der Osthilfe.

Abgrenzung der fubventionierten Bezieher. Zur Durchführung der Osthilfe hat die Reichsregierung nach Berständigung mit der preußischen Staatsregierung eine Durchfüh rungsverordnung über die Umschuldung und den Voll­stredungsschuh folgenden Inhalts erlaffen: Der vorläufige Geltungsbereich für diese Maßnahme umfaßt den pommerschen Regierungsbezirk Röslin und den Kreis Regenwalde , die Grenzmart Bosen- Westpreußen , die brandenburgischen Kreise Arnswalde , Friedeberg i. d. Neumark , Landberg a. d. Warthe , Sternberg- Oft und Büchichau- Schwiebus, die niederschlesischen Kreise Grünberg, Fraustadt , Glogau , Guhrau , Steinau , Wohlau , Militsch , Trebnik, Großwartenberg , Dels, Namslau, sowie die rechts der Oder gelegenen Teile der Kreise Ohlau und Brieg ,

ferner die Kreife Waldenburg, Neurode, Glaz, Habelschwerdt und

Oberschlesien ,

Rebellion gegen Scholz.

Es soll weiter gesammelt werden.

Köln , 8. Auguft.( Eigenbericht.) Die ölnische 3eitung" bemerkt zu dem ergebnislosen Berlauf der Einigungsverhandlungen zwischen Volkspartei und Staatspartei:

,, Der Führer der Volkspartei ist verrannt in der Borstellung, daß die sozialdemokratische Vorherschaft nur durch eine Vereinigung der Mitte mit der Rechten gebrochen werden fann, und übersteht ganz, daß der Weg, den er geht, niemals zu diesem Ziel führen wird. Seine Sammlungspolititift an ihrerinneren Unmöglichteit gescheitert. Nicht einmal ein gemeinsamer Wahlaufruf für die Wahlen wurde erreicht. Wenn nun Herr Dr. Scholz trotzdem an seiner Idee festhält und sie immer noch in meitestem Umfange verwirklichen will, dann sollte man meinen, er müßte nach seinen bisherigen Erfahrungen selbst auf den Gedanten kommen, daß seine Pläne nur dann Aussicht auf Erfolg haben, wenn neben der fortschreitenden Sammlung auf der Rechten mit gleichem Nachdrud Sammlungen in der Mitte. betrieben werden."

Aus Aachen berichtet die Kölnische Zeitung ", die dor= tige Deutsche Boltspartei habe sich einmütig auf den Standpuntt ge stellt, daß die Volkspartei geschlossen in der Staatspartei aufgehen müsse. Die Ortsgruppe Wuppertal der Deutschen Volks partei habe sich ebenfalls in einem Telegramm an Dr. Scholz ge­wandt, in dem bedauert wird, daß der Zusammenschluß der Bolks­partei mit der Staatspartei nicht erfolgt jei. Sie tabele das Ber­halten des Vorsitzenden Dr. Scholz und habe einstimmig die fo­fortige Einberufung des Zentralvorstandes der Partei gefordert. Volkspartei entdeckt Interessentenhaufen

Aber nicht bei sich selbst!

Der Korb, den sich Herr Scholz bei den Rechtsgruppen ge. holt hat, schmerzt die Bolkspartei sehr. So schreibt der Hanno versche Courier" in vollem Zorne:

Weiterhin bestimmte die Verordnung, daß fünf Land­ftetlen in Rönigsberg, Röslin, Echneidemühl, Breslau und Oppeln .. für die betreffenden Bezirke errichtet werden. Leiter jeder Land­stelle ist ein Kommissar, der vom Reichspräsidenten ernannt wird, über dessen Auswahl sich jedoch vorher die Reichsregierung und Preußische Staatsregierung verständigt haben.

Rach neuesten Meldungen sollen die Berhandlungen des Reichs­tabinetts mit den preußischen Regierungsstellen über die Fragen der Organisation und der Zuständigkeit der sogenannten Dststellen zur Durchführung der Osthilfe noch nicht beendet sein. Es hat sich ge­zeigt, daß immer noch weitere Berhandlungen zur Klärung not­wendig sind. Die Besprechungen sollen erst Anfang nächster Woche, nachdem der Reichstanzler sowie der preußische Ministerpräsident nach Berlin zurückgefehrt find, zum Abschluß gebracht werden.

Brüning in Köln .

Eine Wahlrede für das Zentrum.

In einer Bahlrede, vor der rheinischen Zentrumspartei in Köln sprach Reichstanzler Brüning zunächst über die Rheinland räumung und gedachte dabei des verstorbenen Dr. Stresemann. Eobann fügte er hinzu:

Welch fleinlicher Geist bei den Verhandlungen ge­herrscht hat, zeigen nur allzu deutlich die Stellungnahmen der Landvolk- und Wirtschaftspartel- Sie offenbaren, deß zum Teil ganz untergeordnete Interessen gefichtspuntte zu einem Zeitpunkt ausschlaggebend gewesen

Genfung der Kohlenpreise?

Herr Gilberberg hat nur die falte Schulter.

find, mo es mahrlich um größere Dinge ging, als um den finns ländischen Handelsvertrag, wo es vielmehr galt zu bemeisen, daß man das Gebot der Stunde erfaßt hatte, welches eine großzügige politische Betrachtungsweise er­heischt. Benn sich die Wirtschaftspartei mirflich auf ihren Charafter als ständische Organisation berufen und damit. ihre Sonderstellung begründet hat, so ist das um so mehr ver­wunderlich, als sie bisher doch Wert darauf zu legen schien, nicht als reine Intereffenpartei. betrachtet zu werden, sondern als eine Partei, die die von ihr vertretenen Interessen höheren politischen Gesichtspunkten unterzuordnen wünscht."

Also auf einmal Interessentenhaufe! Als die Biersteuer ver­wässert, die Konsumvereinssteuer eingeführt und das Allgäuer Käse­geschäft gemacht wurde, da waren dies selbstverständlich höhere politische Gesichtspunkte"! Und als die Volkspartei mit Ablehnung der Notverordnungen drohte, wenn nicht die Kopfsteuer hineinfäme, war dies großzügig politische Betrachtungsweise".

Nichts ist amüsanter, als wenn ein Interessentenhaufe den andern Interessentenhaufe" schimpft!

Jedem das Seine!

Der Wahlaufruf der Bayerischen Volkspartei . Die Bayerische Bolkspartei hat ihren Wahlaufruf veröffent­licht. Darin findet sich der folgende Sat:

Die Partei rufe zum Kampf auf gegen verengende Partei­fucht, gegen volkszerstörenden Klassenkampf, gegen Interessen­wirtschaft, gegen Diftatorenwahn und leeres Maulheldentum." Jedem das Seine! Berengende Parteisucht: das geht auf die bürgerliche Mitte. Boltszerstörender, Klaffenkampf das

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fann fich nur auf die Scharfmacher beziehen. Diktatorenwahn hier schweigt des Sängers Höflichkeit. Leeres Maulheldentum -das gilt Herrn Hitler : Interessenwirtschaft aber- das ist der interessanteste Punkt! Wer hat von der Biersteuer ein halbes Prozentchen nach dem anderen abgehandelt und schließ lich um die Biertel- und Achtelprozente gefeilscht? war das nicht die Bayerische Boltspartei selber?

Christliche Wahltricks.

Die Gelder für Neurode und ihr Verwendungszwed.

Auf der Adchener Generalversammlung der chriftlichen Bergarbeiter hat ein Delegierter aus Neurode behauptet, haß der sozialdemokratische kommissarische Landrat des Kreises Neurode angeregt habe, Gelber, die zur Hilfeleistung für Neurode gesammelt wurden, für kommunale Zwede und zum Bau für sozialistische Kinderheime bereitzustellen.

Diese Aeußerungen auf der Generalversammlung der chriftlichen Bergarbeiter haben zu einer Anfrage des 3entrums im preußischen Landtag geführt. Hierin wird an die preußische Staats­regierung appelliert, den zuständigen Instanzen in Neurode streng­stens zur Pflicht zu machen, die fraglichen Gelder im Sinne der Geldgeber zu verwenden und nicht für Institutionen, die zum Teil ganz einseitig die Intereffen einer politischen Bartel dienen.

In der Freitagssigung des großen Ausschusses des Reichstohlenrates erstattete der Geschäftsführer Berg haupimann Bennhold einen eingehenden Bericht über die fchädlichen Auswirkungen der Wirtschaftstrije auf den deutschen und internationalen Kohlenmärkten. In der Aus. fprache richtete der Ronjumpereinsvertreter Schulze von der GEG, an die Syndikatsvetreter die Anfrage, melche Auswirkungen die jetzige Strife auf die Kohlenpreisgestaltung haben würde. Generaldirektor Silverberg erwiderte, die Ent Es ist auch meine Pflicht, bei dieser Gelegenheit daran zu wicklung der Umlage zeige, daß alle markttechnischen Gesichtspunkte denten und daran zu erinnern, und es nicht zu prrgessen, von den Bergbauunternehmern bereits beachtet würden. Mit dieser daß die uns vertraglich gemachten Zusicherungen auf rechtzeitige unbefriedigenden Antwort gaben sich die Arbeitnehmervertreter nicht und pünktliche Räumung tatsächlich von den Befagungszufrieden. Sie führten den Unternehmern vor Augen, daß der mächten eingehalten worden sind." Konjunkturrüdschlag sich nicht so fatastrophal ausgewirkt hätte, menn Wie wir hierzu aus Neurode erfahren, find die Darstellungen nicht schon vorher zahlreiche uneigennügige Anlagen vorhanden des christlichen Delegierten auf der Aachener Bergarbeitertagung gewesen wären. Die Förderrekorde des vergangenen Jahres sind, eine grobe Entstellung der Tatsachen. Der kommissarische so bemerkte Dr. Berger- Bochum, zum Teil spekulativen Ur­Landrat von Neurode Mittelhaufer hat auf einer Tagung des Kreis­sprungs im Hinblick auf die Syndikatserneuerung an der Ruhr tages im Juli angeregt, daß die aus den Sammlungen eingehenden lampjes der Kohlenreviere untereinander, daß der Reichskohlenver durchzuführen und Ungerechtigkeiten bei der Zuteilung der Mittel gewesen. Ferner zeigen die Verluste des innerdeutschen Konkurrenz- Gelder& entralisiert würden, um eine planmäßige Verteilung band noch unerfüllte Aufgaben vor sich habe. Berger fragte die durchzuführen und Ungerechtigkeiten bei der Zuteilung der Mittel zu vermeiden. Ferner hatte der Landrat angeregt, bei der Ber­Kommissare des Wirtschaftsministeriums, wie weit die zugejagte mendung der Gelber die allgemeine Notlage zu berud. amtliche Untersuchung der Verhältnisse im ostelbischen Syn fichtigen und den Bau dringend notwendiger sanitärer An­bitat gediehen sei. Das Reichswirtschaftsministerium lagen, wie einer Kreiswasserleitung, und die Errichtung bzw. den ließ antworten, daß diese Untersuchung noch nicht abgeschlassen wäre. Ausbau von Jugendheimen durchzuführen. Hierfür dürften jedoch Zum Schluß jagte Berger, daß mit tapitalistischen Rezepten dem feineswegs private Gammelgelder in Frage kommen, Rohlenbergbau nicht mehr zu helfen sei und eine größere Blandie ausschließlich für die Unterstützung der Opfer der Grubentata­mäßigkeit der Wirtschaftsführung Plaz greifen müsse, wozu auch eine Berfürzung der Arbeitszeit gehöre.

Es ist erfreulich, daß, aus dem Munde des Reichstanzlers end­fidh einmal, die Rheinlandräumung nicht ausschließlich mit Erinne rungen an die Besagungszeit behandelt wird, wie dies seit dem Aufruf der Reichsregierung am 30. Juni bisher fast ausnahms. los geschehen ist. Es ist gut und nüglich, daß auch einmal von heutscher offizieller Seite ein Wort der Anerkennung für die logale Durchführung der Haager Räumungsabmachungen gesagt wurde. Das märe eigentlich längst Sache des Reichsaußenministers gewesen, aber anscheinend traute man sich nicht.

Im innenpolitischen Zeit seiner Rede vertrat Herr Brüning eine Parlaments reform, wie er sie auffaßt. Er ichlägt eine Menberung der Geschäftsordnung des Reichstags dahin vor, daß der Reichstag ne u e Ausgabenanträge nur in Verbindung mit der Etatsberatung verabschieden soll. Im übrigen perteidigte er mit den bekannten Gründen, die durch die Wieder­holung nicht besser werden, die Anwendung des Artikels 48.

Held in Nöten.

Bauernbund gegen Schlachtfteuer- Nowverordnung. München , 8. August. ( Eigenbericht.) Der Aelte ft.enrat des Bayerischen Landtags ist auf Berlangen der sozialdemokratischen Fraktion für tommen= ben Dienstag einberufen worden, um Zeit und Tagesord nung der nächsten Plenarsizung festzusetzen.

Der Antwort Dr. Silverbergs mar zu entnehmen, daß die Unternehmer an eine er abjegung der Rohlender bandspreise, die freilich nur für ein begrenztes Absatzgebiet Geltung haben, nicht herangehen wollen. Auch der Reichs wirtschaftsminister ließ in dieser Richtung feinerlei Initiative mert bar werden.

Arbeitslosigkeit steigt weiter!

Wo bleibt die Arbeitsbeschaffung?

Inzwischen hat auch der Bayerische Bauernbund beantragt, die Schlachtsteuer Rotverordnung der Regierung Held außer Kraft Die Zahl der Hauptunterstühungsempfänger, zu legen. Um das Defizit im Staatshaushalt abzugleichen, bean die im legten Berichtsabschnitt nur unerheblich zugenommen hatte, tragt der Bayerische Bauernbund außerdem, daß 25 Prozent der ist, wie die Reichsanstalt mitteilt, jekt um rund 28.000 auf über durch die letzte Besoldungsreform vom April 1928 gewährten. Be1497 000 in der Arbeitslosenversicherung und um rund 23 000 auf foldungserhöhungen gestrichen und die ministeriellen Zulagen für Beamte abgebaut werden. Dieser Antrag hat wohl faum Aussicht auf Annahme. Ihm steht auch ein Gutachten des Obersten Bayerischen Landesgerichts entgegen, in dem es heißt, daß eine Kürzung der Behälter auch der Länderbeamten nur auf dem Wege eines verfassungsändernden Reichsgesetzes herbeigeführt

berben tann.

Razi- Rückgrat in Chemnik gebrochen.

Straßer Ortsgruppe von Hitler aufgelöst.

Chemnih, 8. Auguft.( Eigenbericht.) Die Ortsgruppe Glauchau der Nationalsozialistischen Partei ist auf Befehl Hitlers aufgelöst worden. Sämtliche Funktionäre murden ihrer Bosten enthoben. Die Ursachen für diesen Schritt sind in schweren Differenzen zwischen den Anhängern ber Straßer und der Hitler Richtung zu suchen. Die Ortsgruppe bildete bisher das Rückgrat der nationellen Bewegung im Chemnizer Bezirt. Der nationalsozialistische Landtagsabgeordnete Bunz hat

den Auftrag erhalten, eine neue Ortsgruppe zu bilden.

kommunistischer Schriftleiter zu Festung verurteilt. Der ver­antwortliche Redakteur der kommunistischen Tribüne" in Magde­ burg , Karl Lischemski, ist von dem 4. Straffenat des Leipziger Reichsgerichts wegen Borbereitung zum Hochperrat zu einem Jahr Festung verurteilt worden.

403 000 in der Krisenunterstützung gestiegen. Damit hat die Belastung der beiden Unterstützungseinrichtungen mit zufammen über 1,9 millionen Unterstühten einen Stand erreicht, der um mehr als 1 million über den des Vor­jahres liegt. Dieser Entwidlung entspricht die Zunahme der Zahl der verfügbaren Arbeitsuchenden, die bei den Arbeits­ämtern eingetragen find. Sie stieg vom 15. bis zum 31. Juli um rund 42 000 und erreichte nach Abzug derjenigen, die noch in gekündigter oder ungekündigter Stellung oder in Motstandsarbeit beschäftigt waren einen Stand von rund 2757 000 2 beitslosen Bon dem Zugang entfällt der große Teil auf die überwiegend von der Konjunktur abhängigen Berufsgruppen, doch find auch die Saisonaußenberufe beteits an ihm beteiligt.

Das allgemeine Bild, das sich aus diesen Zahlen ergibt, witd ergänzt und bestätigt durch Meldungen über weitere 3 unahme von Feiersigten und kurzarbeit( über 100 000 unterstützte Kurzarbeiter), durch die Ankündigung von Eatlaj­fungen und durch Stillegungsanträge, fchließlich durch umfang reiche Aussteuerungen von Arbeitslosen, deren Unterstützungs­

anfprüche erschöpft sind.

General a. D. Walter Reinhardt , der letzte preußische Kriegs­minister und der erste Chef der Heeresleitung und der Reichswehr , ist im 59. Lebensjahre gestorben. General Reinhardt war zulegt Befehlshaber des Wehrkreises 5 und Oberbefehlshaber der Reins wehrgruppe 2.

strophe verwendet werden sollten. Vielmehr sollte für die geplanten Bauten nur ein Teil der Mittel, die aus dem allgemeinen Berg­mannfonds und von öffentlichen Stellen zur Linderung der Notlage im Neuroder Gebiet zur Verfügung gestellt wurden, benugt werden. Bon einem Berbrauch privater Sammelgelder zu fommunalen 3weden fann also nicht die Rede sein.

Die Borschläge des stellvertretenden Landrats, die Unterstützungs­gelber zu zentralisieren wurde vom Neuroder Kreistag an genommen. Auch die Vorschläge einer weitsichtigen Fürsorge­positif für die Bergarbeiterkinder mit Hilfe öffentlicher Gelder wurden wiederholt vom Kreistag gebilligt. Wenn jetzt Bertreter des Chriftlichen Bergarbeiterverbandes entrüftet auf einen angeblichen Mißbrauch der Unterstühungsgelder hinweisen, so entspricht das mehr dem Bedürfnis nach Wahlreklame als dem Etreben nach Wahrheit und Klarheit.

Der Streit um Cuvelier.

Eine neue Zeugin meldet sich.

Halle, 8. Auguft.( Eigenbericht:) Das Zimmermädchen eines Zeizer Hotels, in dem der französische Sportsmann Cupelier gewohnt hat, behauptet, bei dem Auf­räumen des 3immers in einem offenen Koffer zwischen Brot und Schinken ein großes Meffer gesehen zu haben, während Cuvelier in Zeig nicht im Besitz eines Weſſers gewesen sein will. Eine entsprechende Anzeige ist bei der Oberstaatsanwaltschaft in Zeit be­reits eingegangen. Die Oberstaatsanwaltschaft ist mit der Nach prüfung dieser Angaben beschäftigt.

Es berührt merkwürdig, daß die Staatsanwaltschaft im Gegenjas zu der allgemein üblichen Behördenpragis diese neue 3eugenbehauptung sofort an die Deffentlichkeit meitergibt, ohne eine Rachprüfung dieser Behauptung vorgenommen zu haben. Im übrigen find inzwischen eine Anzahl wichtiger neuer Feststellungen erfolgt, die ein ganz neues- 2icht auf die Vor­gänge in Beiz werfen. Warum schweigt die Staatsanwalt in diesem Fall so hartnäckig?

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Er predigte Wasser und fabrizierte Whisky! In Balfi. more wurde der ehemalige Abgeordnete Manuel Herrick, der früher im Kongreß der Partei der Alkoholgegner angehörte, verhaftet, nachdem. Prohibitionsbeamte bei einer Haussuchung festa gestellt hatten, daß er Whisky herstellte.