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21 Arbeiter verschüttet!

Fünfzehn Berunglückte geborgen.- Explosion verursachte ehn Berunglü

Bergrutsch.

New York  , 9. August.

Durch eine Explosion in einem Bergwerk in Potts. ville im Staate Pennsylvania   wurden 21 Bergoft leute verschüttet. Sechs Arbeiter konnten nur noch als Leichen geborgen werden. Bu bem

Zu dem schweren Unglück wird ergänzend gemeldet, daß auf die Explosion ein großer Erdrutsch folgte, der den Schacht zum Einsturz brachte. Die fünfzehn übrigen Bergleute fanden in schwerverletztem Zustande im Krankenhaus Aufnahme.

Beranlaßt durch die tatastrophale Dürre im ganzen Lande hat Präsident Hoover die Gouverneure der zwölf Mittelweststaaten zu einer Konferenz eingeladen, in der Hilfsmaßnahmen für die notleidende Landwirtschaft erörtert werden sollen. Die Lage hat fich infolge des wochenlangen Regenmangels in den letzten Tagen außerordentlich bedrohlich gestaltet. Wie aus einer Erklärung des Präsidenten hervorgeht, ist eine million armer Familien und ein 3 wölftel des gesamten Bieh­bestandes von der Krise betroffen. Die Futterernten find teil­meije bereits gänzlich zerstört. Es werden jedoch starke Preissteigerungen erwartet.

e Allegar Boriales.

Berlins   Kleingärtner flagen an

Die verschwundene Magistratsvorlage- 30000 Laubenkolonisten ohne Land

Berlins   Kleingärtner, jene fleißigen Laubentoloniffen, die| Magiftrat brachte im März 1927 eine getürzte Borlage an die öde Sandflächen in blühende Gartenanlagen zu verwandeln Stadtverordnetenversammlung, die mur 2050 Hektar Land um­wußten, sind mit der Stadtverwaltung unzufrieden. Und wir faßte, städtebaulich also unbefriedigend war, wenn man überlegt, glauben mit Recht. Sie fordern vor allem die Schaffung von daß Berlin  , bei damals 4,5 Millionen Einwohnern, noch immer Dauerkolonien, auf denen nicht über Nacht die Räumung 5750 Hektar Kleingartenland besaß, die, genau genommen, hätten droht. In dieser Richtung hat der Vorsitzende des Provinzialver- verdoppelt werden müssen, wenn man mit 8 Millionen Einwohnern bandes Groß- Berlin E. B. der kleingärtner, der sozialdemokratische in der Zukunft rechnet. Stadtverordnete Reinhold, einen neuen Borstoß unternommen.

In einem ,, offenen Brief" werden die berechtigten Die Dürre in den Vereinigten Staaten   Forderungen der aufs ungewisse angesiedelten Kleingärtner noch einmal eingehend begründet. Als im Januar 1924 ein preußi­Biehbestand gefährdet/ Naturkatastrophe treibt Preise hochsches Ausführungsgesetz die Städte anhielt, Heimstätten­Washington, 9. Auguft.( Eigenbericht.) gartengebiete auszuweisen, glaubte man, daß auch Berlin  senden Häusermeer hätte einer Aufloderung im Interesse der seiner Pflicht nachkommen würde. Berlin   mit seinem ständig mach­Bolksgesundheit besonders bedurft. Aber der Magistrat rührte sich nicht. Es bedurfte erst eines erneuten Erlosses des preu­Bischen Wohlfahrtsministers vom 14. August 1925 und einiger An­träge der sozialdemokratischen Stadtverordneten rattion, bis sich der Magistrat entschloß, die Bezirksämter zur Einreichung geeigneter Ländereien aufzufordern. Wie ernst" es dem Magistrat damit war, beweist die Tatsache, daß er in der 3wischenzeit an das Wohlfahrtsministerium mit dem Anfinnen herantrat, die Ausführungsbestimmungen des Kleingartengeseßes so zu ändern, daß öffentliche Bedürfnisse ohne weiteres als wichtiger Kündigungsgrund angesehen sein sollten, worauf das Wohlfahrts Einschätzung des Kleingartenwejens selbst als eine der wichtigsten Stadt die Kleingärtner nach ihrer schwer zu überschäzenden Bedeu­tung für die Gesundung des Volkes an Leib und Seele als voll­Zwei französische Militärflieger aus Toulon   hatten sich berechtigt ansehe. Alle Vorstöße, auch eine wuchtige Versamm bei einem Uebungsflug über dem Mittelmeer   verirrt und waren lung der Bodenreformer und Kleingärtner im Zirkus Busch, führten auf italienischem Gebiet bei Genua   gelandet. Obwohl die Papiere dann endlich dazu, daß der Magistrat den zentralen Beirat für in Ordnung waren, werden sie seit zehn Tagen von der fashi- Kleingartenwesen nach einer Pause von 17(!) Monaten im Septem­stischen Polizei in strenger Haft behalten. Jede Ver­ber 1925 einberief und ihm einen Plan unterbreitete, nach dem rund bindung mit dem französischen   Konful wurde ihnen untersagt. Wie 2800 Settar Gelände für Dauerzwede zur Verfügung gestellt das Deuvre" berichtet, beabsichtigen die Faschisten die beiden werden sollten. Davon waren etwa 700 hektar Privateigentum, das Flieger wegen Spionage vor ein Kriegsgericht zu stellen. andere gehörte der Stadt und dem Forstfiskus. Nach endlosen Sigungen eines besonderen Ausschusses der Siedlungsdeputation, in denen beinahe jeder Quadratmeter einzeln festgelegt wurde, be­antragten plötzlich einige Vertreter der Rechtsparteien, Privatgelände überhaupt fallen zu laffen, weil die Entschädigungsfrage im Gesetz| nicht geflärt sei, und städtisches Gelände nur als Dauer pa cht land zu vergeben, weil die Ausweisung als Heimstättengebiet die Stadt jeglichen Verfügungsrechts beraube, sie also auf ewig binde.

Französische   Flieger verhaftet. minifterium antwortete, es vermiffe bei dieſem Antrage die nötige

Muffolini fürchtet Spionage.

Paris  , 9. Auguft.( Eigenbericht.)

Baby als Verbrecherschutz.

Wie sich ein Einbrecher verteidigt.

Einen Zusammenstoß mit einem Einbrecher gab es in der vergangenen Nacht in Malchow   bei Weißensee. Der Kampf, bei dem auch Feuerwaffen angewandt wurden, alarmierte das ganze Dorf.

In dem Hause Dorfstraße 25 wohnt der Gärtner und Händler Neubauer, der jeden Morgen mit den Erzeugnissen seiner Arbeit auf Berliner   Märkte fährt. In der vergangenen Nacht war er, wie immer, gegen 3 Uhr losgefahren. Im Haufe blieb nur seine Tochter Elli Sielig mit ihrem Jahre alten Söhnchen Georg. Die junge Frau legte sich, nachdem die Eltern fort waren, noch einmal nieder. Raum eine halbe Stunde später hörte sie Geräusch an der Haustür. Sie lief von ihrem Schlaf­zimmer nach der Küche und schloß die zum Korridor führende Tür ab, um dem Einbrecher den Weg nach dem Garten hin zu ver­sperren. Sie selbst eilte notdürftig bekleidet nach einem kleinen allein stehenden Häuschen, in dem der Landposten, der Polizei­oberwachtmeister Willy Bähr, wohnt. Der Beamte folgte in das Wohnhaus. Beide gingen suchend durch die Küche und trafen an der Korridortür einen Mann, der einen Totschläger aus der Tasche zog und sich auf den Helfer stürzte. In der Bedrängnis gab der Beamte einen Schuß ab, der den Einbrecher am Kopfe verlegte. Der Angeschossene flüchtete in die Wohnstube und schloß sich dort ein. Um ein Entkommen durch das Fenster zu verhindern, lief der Beamte nach dem Garten hinaus, während Frau Sieliz andere Leute zu Hilfe holte. Der Einbrecher hatte sich inzwischen vor dem Bett des Kindes aufgestellt und so sichere Dedung ge­nommen. Als der Wachtmeister ihn fassen wollte, schlug er mit dem Totschläger wieder zu. Nach heftigem Kampfe gelang es end­lich, ihn zu überwältigen und unschädlich zu machen. Es ist ein 30 Jahre alter Bruno Kranold.

Wie später festgestellt wurde, hatte der Einbrecher an der Haustür mehrere Scheiben eingedrückt, durchgegriffen und das Schloß geöffnet. Die anderen Bewohner des Ortes waren auf das Getümmel herbeigeeilt. Einige von ihnen hatten in der Nähe des Hauses einen kleinen Opelwagen gesehen, der eilig davonfuhr. Tat­jächlich konnten zwei Beamte des 271. Reviers den Opelwagen anhalten. Der Führer war ein Bierkutscher aus Weißensee, die Frau seine Freundin. Der Mann hat keinen Führerschein. Er behauptet, daß er das Auto erst fürzlich gekauft habe und deshalb noch teinen Schein besitze. Ob aber der Wagen überhaupt sein Eigentum ist, steht noch nicht fest.

Kein Zwischenfall in Tanga.

Der amtliche Bericht gegen das englische Hehblatt. Auf die alarmierenden Berichte der Daily Mail" und anderer englischer Blätter über einen Zwischenfall in Tanga hatte das Aus­wärtige Amit dem zuständigen deutschen   Konsul zur Berichterstattung aufgefordert. Dieser Bericht ist jetzt eingetroffen und er besagt: Der Kreuzer Karlsruhe  " hat bei seiner Rundreise um Afrifa auch die Hafenstadt Tanga mit Zustimmung der britischen Regierung an­gelaufen und sich vom 26. v. M. mittags bis zum 27. v. M. früh dort aufgehalten. Die in Tanga anfässigen Deutschen   verbrachten den Abend, den 26, Juli, in der üblichen Weise mit der Schiffs besatzung bei einem zwanglosen Essen. Hierbei hielt der für das Mandatgebiet zuständige deutsche Konjut Dr. Speiser aus Nairobi  die Festrede. Es ist eine

glatte Erfindung der Daily Mail",

daß der Konsul den ergebnislosen britischen Landungsversuch in Tanga 1914 erwähnt habe. Der Konsul hat sich also auch nicht megen einer solchen Aeußerung bei der britischen Behörde entschuldigen müssen. Die Bordkapelle ist dann nach dem Zapfenstreich durch die Stadt gegangen, aber der Distrikttommiffar hat dem Konful selbst erklärt, daß das keine militärische Ber­anstaltung war und er bat den Konsul, dem Kommandanten des Kreuzers Karlsruhe" seine Glüdwünsche zu dem aus gezeichneten Berhalten der Belagung auszusprechen.

Die gleiche Darstellung hat der Konsul den Vertretern englischer Blätter gegeben und diese einschließlich der Daily Mail" haben ihre Darstellung entsprechend berichtigt.

und dringlichsten kommunalen Aufgaben. Es sei nötig, daß die

Reinhold berichtet nunmehr weiter, wie erst durch das Ein­greifen der Sozialdemokratie im Landtag und im Stadtparlament die Sache in Fluß gebracht wurde. Endlich, nach weiteren zwei Jahren, wurde das Unzulängliche Ereignis, der

then

Es folgte darauf die Riesendemonstration der Kleingärtner im Lustgarten. Der Oberpräsident wies die am 15. Dezember 1927 glücklich" verabschiedete Vorlage als ungenügend zurück, wobei er dem Magistrat auftrug, auch städtisches Gelände zu Heimstätten­gartengebieten zu machen.

Was geht hinter den Kulissen vor?

19. September 1929 widerfuhr den Kleingärtnern das große Heil Dazu brauchte der Magistrat wieder zwei Jahre, und der erneuten Verabschiedung dieser Vorlage, wobei rund 80 Hektar jogenannter Dauerfolonien auf 10(!) Jahre" in Heimstätten­gärten umgewandelt worden waren. Reinhold schreibt aber: Seif. dem, alfo seit 10 Monaten, ist diese Vorlage für die große Deffent­lichkeit wie vom Erdboden verschwunden, dafür wird aber hinter Bahlreiche Dienststellen erlauben sich, ein Stück dieser Gelände nach den Kulissen um so eifriger an ihrer Unbrauchbarmachung gearbeitet. dem anderen für ihre besonderen Zwecke zu reklamieren, ohne sich auch nur im geringsten um die Beschlüsse der Stadtverord neten versammlung zu fümmern.

Bom Garten vertrieben/ Zurück in die Mietsfaserne!

Der Vorstand des Provinzialverbandes schreibt zum Schluß: Es geschieht nichts, es wird immer nur vertagt! Unsere Mit­gliedschaft lacht mur ironisch, wenn wir in Versammlungen von Dauerfolonien reden, man hält uns für Schwindler und hat alles zutrauen zum Magiftrat verloren. In den letzten vier Jahren sind durch Räumungsurteile der 17 Kleingartenschiedsgerichte rund 30 000 Kleingärtner wegen Bebauung von ihrer ihnen so liebgewor­denen Scholle vertrieben worden, ohne daß wir ihnen Ersayland stellen konnten. Und an Herrn Scholz gerichtet, heißt es: Rennen Sie, sehr geehrter Herr Bürgermeister, das Maß von Erbitte­rung, das in den Bertriebenen auflodert, die nun wieder in den dumpfen Hof der Mietfaserne zurüd müssen, um dort bei ihrer fargen Arbeitslojemunterstützung ein mehr als trauriges Dasein zu fristen, während ihnen früher ihr blühender Garten nicht nur ein Lichtblick im grauen Einerlei des Alltags, sondern eine wahre Er holungsstätte, ein wahrer Jungbrunnen ihrer Arbeitskraft, eine erweiterte Wohnung war, wo sie die so dringend nötige Ver­bindung mit der Natur wiederfanden? 130 000 Berliner   klein­gärtnerfamilien, das find 395 200 Berliner   Einwohner, oder der elfte Teil der Gesamtbevölkerung, warten mit Spannung auf ce Antwort!"

Trauer in Bayreuth  

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In der Festspielstadt Bayreuth   wurde Siegfried Wagner  , der Sohn Richard Wagners  , unter großer Beteiligung zu Grabe getragen

Verfassung, Arbeit, Brot.

note Die Feier der Stadt Berlin  . 180

Heute vormittag fand in der großen Halle des Stadthauses die Verfassungsfeier für die städtischen Beamten und Angestellten statt. Der riesige Raum war überfüllt, viele hatten auf en bie Halle umschließenden Gängen Platz fuchen müssen. Die Fahnen des Reiches und der Stadt und grüner Blattschmud gaben der Feier ein würdiges Gepräge. Darbietungen des Philharmonischen Orchesters und des Berliner   Lehrergesangvereins umrahmten die große Festrede des sozialdemokratischen Stadtschul­rates Nydahl.

Er wies am Anfang feines Bortrages auf die Erfolge der deutschen   Außenpolitit hin und sagte: Dant der Initiative und der zielsicheren Führung unserer Außenpolitik durch den leider zu früh verstorbenen Außenminister Stresemann  , bank der Haltung der Mehrheit unseres Reichstages, die die Politik Stresemanns der Mehrheit unseres Reichstages, die die Politik Stresemanns deďte, ist es gelungen, vor Ablauf des Vertrages von der feind lichen Befagung frei zu werden. Wir grüßen das befreite Rheinland  . Wir danken ihm für die Treue, die es in den Jahren der Bejagung dem Mutterlande gehalten hat.

Wir trauern mit ihm um die Opfer von Koblenz   und mir hoffen, daß in nunmehriger Berbundenheit mit dem Bolte eine Zeit

der Geschlossenheit nach außen hin zugleich eine Zeit des Wieder­erstarkens im Innern werden möge: und doch will in einer Zeit der meren wirtschaftlichen Not eine reine Feierstimmung schwer auf­fommen. Mögen wir außenpolitisch wirtschaftlich start gebunden sein, schwerer brückt uns die Sorge um die Existenz von Hundert­tausenden unserer Volksgenossen, für die es so schwer wird,

Arbeit und damit Brot zu beschaffen.

Der Stadtschulrat brachte dann das Hoch aus auf unser Vater­land, die deutsche Republik, in das die Versammelten drei­mal begeistert einstimmten.

Schule wegen Rauch geräumt.

Heute vormittag wurde der Unterricht in einer Gemeindeschule in der Schönhauser Allee   auf feltfame Weise gestört. Ja einer Bäderei in der Schönhauser Allee 175, die an das Schulgrundftüd grenzt, war gegen 11 Uhr Feuer ausgebrochen. Starke Rauchschwaden nahmen ihren Weg in das Schulgebäude, das in furzer Zeit völlig verqualmt war. Die Feuerwehr unter Leitung des Baurates Meufer veranlaßte die fofortige Räu­mung und etwa 250 Kinder wurden in voller Ruhe aus dem ver­qualmfen Gebäude geführt. Das Feuer in der Bäckerei fonnte nach furzer Zeit gelöscht werden.