21 Arbeiter verschüttet!
Fünfzehn Berunglückte geborgen.- Explosion verursachte ehn Berunglü
Bergrutsch.
Durch eine Explosion in einem Bergwerk in Potts. ville im Staate Pennsylvania wurden 21 Bergoft leute verschüttet. Sechs Arbeiter konnten nur noch als Leichen geborgen werden. Bu bem
Zu dem schweren Unglück wird ergänzend gemeldet, daß auf die Explosion ein großer Erdrutsch folgte, der den Schacht zum Einsturz brachte. Die fünfzehn übrigen Bergleute fanden in schwerverletztem Zustande im Krankenhaus Aufnahme.
Beranlaßt durch die tatastrophale Dürre im ganzen Lande hat Präsident Hoover die Gouverneure der zwölf Mittelweststaaten zu einer Konferenz eingeladen, in der Hilfsmaßnahmen für die notleidende Landwirtschaft erörtert werden sollen. Die Lage hat fich infolge des wochenlangen Regenmangels in den letzten Tagen außerordentlich bedrohlich gestaltet. Wie aus einer Erklärung des Präsidenten hervorgeht, ist eine million armer Familien und ein 3 wölftel des gesamten Biehbestandes von der Krise betroffen. Die Futterernten find teilmeije bereits gänzlich zerstört. Es werden jedoch starke Preissteigerungen erwartet.
e Allegar Boriales.
Berlins Kleingärtner flagen an
Die verschwundene Magistratsvorlage- 30000 Laubenkolonisten ohne Land
Berlins Kleingärtner, jene fleißigen Laubentoloniffen, die| Magiftrat brachte im März 1927 eine getürzte Borlage an die öde Sandflächen in blühende Gartenanlagen zu verwandeln Stadtverordnetenversammlung, die mur 2050 Hektar Land umwußten, sind mit der Stadtverwaltung unzufrieden. Und wir faßte, städtebaulich also unbefriedigend war, wenn man überlegt, glauben mit Recht. Sie fordern vor allem die Schaffung von daß Berlin , bei damals 4,5 Millionen Einwohnern, noch immer Dauerkolonien, auf denen nicht über Nacht die Räumung 5750 Hektar Kleingartenland besaß, die, genau genommen, hätten droht. In dieser Richtung hat der Vorsitzende des Provinzialver- verdoppelt werden müssen, wenn man mit 8 Millionen Einwohnern bandes Groß- Berlin E. B. der kleingärtner, der sozialdemokratische in der Zukunft rechnet. Stadtverordnete Reinhold, einen neuen Borstoß unternommen.
In einem ,, offenen Brief" werden die berechtigten Die Dürre in den Vereinigten Staaten Forderungen der aufs ungewisse angesiedelten Kleingärtner noch einmal eingehend begründet. Als im Januar 1924 ein preußiBiehbestand gefährdet/ Naturkatastrophe treibt Preise hochsches Ausführungsgesetz die Städte anhielt, HeimstättenWashington, 9. Auguft.( Eigenbericht.) gartengebiete auszuweisen, glaubte man, daß auch Berlin senden Häusermeer hätte einer Aufloderung im Interesse der seiner Pflicht nachkommen würde. Berlin mit seinem ständig machBolksgesundheit besonders bedurft. Aber der Magistrat rührte sich nicht. Es bedurfte erst eines erneuten Erlosses des preuBischen Wohlfahrtsministers vom 14. August 1925 und einiger Anträge der sozialdemokratischen Stadtverordneten rattion, bis sich der Magistrat entschloß, die Bezirksämter zur Einreichung geeigneter Ländereien aufzufordern. Wie ernst" es dem Magistrat damit war, beweist die Tatsache, daß er in der 3wischenzeit an das Wohlfahrtsministerium mit dem Anfinnen herantrat, die Ausführungsbestimmungen des Kleingartengeseßes so zu ändern, daß öffentliche Bedürfnisse ohne weiteres als wichtiger Kündigungsgrund angesehen sein sollten, worauf das Wohlfahrts Einschätzung des Kleingartenwejens selbst als eine der wichtigsten Stadt die Kleingärtner nach ihrer schwer zu überschäzenden Bedeutung für die Gesundung des Volkes an Leib und Seele als vollZwei französische Militärflieger aus Toulon hatten sich berechtigt ansehe. Alle Vorstöße, auch eine wuchtige Versamm bei einem Uebungsflug über dem Mittelmeer verirrt und waren lung der Bodenreformer und Kleingärtner im Zirkus Busch, führten auf italienischem Gebiet bei Genua gelandet. Obwohl die Papiere dann endlich dazu, daß der Magistrat den zentralen Beirat für in Ordnung waren, werden sie seit zehn Tagen von der fashi- Kleingartenwesen nach einer Pause von 17(!) Monaten im Septemstischen Polizei in strenger Haft behalten. Jede Verber 1925 einberief und ihm einen Plan unterbreitete, nach dem rund bindung mit dem französischen Konful wurde ihnen untersagt. Wie 2800 Settar Gelände für Dauerzwede zur Verfügung gestellt das„ Deuvre" berichtet, beabsichtigen die Faschisten die beiden werden sollten. Davon waren etwa 700 hektar Privateigentum, das Flieger wegen Spionage vor ein Kriegsgericht zu stellen. andere gehörte der Stadt und dem Forstfiskus. Nach endlosen Sigungen eines besonderen Ausschusses der Siedlungsdeputation, in denen beinahe jeder Quadratmeter einzeln festgelegt wurde, beantragten plötzlich einige Vertreter der Rechtsparteien, Privatgelände überhaupt fallen zu laffen, weil die Entschädigungsfrage im Gesetz| nicht geflärt sei, und städtisches Gelände nur als Dauer pa cht land zu vergeben, weil die Ausweisung als Heimstättengebiet die Stadt jeglichen Verfügungsrechts beraube, sie also auf ewig binde.
Französische Flieger verhaftet. minifterium antwortete, es vermiffe bei dieſem Antrage die nötige
Baby als Verbrecherschutz.
Wie sich ein Einbrecher verteidigt.
Einen Zusammenstoß mit einem Einbrecher gab es in der vergangenen Nacht in Malchow bei Weißensee. Der Kampf, bei dem auch Feuerwaffen angewandt wurden, alarmierte das ganze Dorf.
In dem Hause Dorfstraße 25 wohnt der Gärtner und Händler Neubauer, der jeden Morgen mit den Erzeugnissen seiner Arbeit auf Berliner Märkte fährt. In der vergangenen Nacht war er, wie immer, gegen 3 Uhr losgefahren. Im Haufe blieb nur seine Tochter Elli Sielig mit ihrem 1½ Jahre alten Söhnchen Georg. Die junge Frau legte sich, nachdem die Eltern fort waren, noch einmal nieder. Raum eine halbe Stunde später hörte sie Geräusch an der Haustür. Sie lief von ihrem Schlafzimmer nach der Küche und schloß die zum Korridor führende Tür ab, um dem Einbrecher den Weg nach dem Garten hin zu versperren. Sie selbst eilte notdürftig bekleidet nach einem kleinen allein stehenden Häuschen, in dem der Landposten, der Polizeioberwachtmeister Willy Bähr, wohnt. Der Beamte folgte in das Wohnhaus. Beide gingen suchend durch die Küche und trafen an der Korridortür einen Mann, der einen Totschläger aus der Tasche zog und sich auf den Helfer stürzte. In der Bedrängnis gab der Beamte einen Schuß ab, der den Einbrecher am Kopfe verlegte. Der Angeschossene flüchtete in die Wohnstube und schloß sich dort ein. Um ein Entkommen durch das Fenster zu verhindern, lief der Beamte nach dem Garten hinaus, während Frau Sieliz andere Leute zu Hilfe holte. Der Einbrecher hatte sich inzwischen vor dem Bett des Kindes aufgestellt und so sichere Dedung genommen. Als der Wachtmeister ihn fassen wollte, schlug er mit dem Totschläger wieder zu. Nach heftigem Kampfe gelang es endlich, ihn zu überwältigen und unschädlich zu machen. Es ist ein 30 Jahre alter Bruno Kranold.
Wie später festgestellt wurde, hatte der Einbrecher an der Haustür mehrere Scheiben eingedrückt, durchgegriffen und das Schloß geöffnet. Die anderen Bewohner des Ortes waren auf das Getümmel herbeigeeilt. Einige von ihnen hatten in der Nähe des Hauses einen kleinen Opelwagen gesehen, der eilig davonfuhr. Tatjächlich konnten zwei Beamte des 271. Reviers den Opelwagen anhalten. Der Führer war ein Bierkutscher aus Weißensee, die Frau seine Freundin. Der Mann hat keinen Führerschein. Er behauptet, daß er das Auto erst fürzlich gekauft habe und deshalb noch teinen Schein besitze. Ob aber der Wagen überhaupt sein Eigentum ist, steht noch nicht fest.
Kein Zwischenfall in Tanga.
Der amtliche Bericht gegen das englische Hehblatt. Auf die alarmierenden Berichte der„ Daily Mail" und anderer englischer Blätter über einen Zwischenfall in Tanga hatte das Auswärtige Amit dem zuständigen deutschen Konsul zur Berichterstattung aufgefordert. Dieser Bericht ist jetzt eingetroffen und er besagt: Der Kreuzer Karlsruhe " hat bei seiner Rundreise um Afrifa auch die Hafenstadt Tanga mit Zustimmung der britischen Regierung angelaufen und sich vom 26. v. M. mittags bis zum 27. v. M. früh dort aufgehalten. Die in Tanga anfässigen Deutschen verbrachten den Abend, den 26, Juli, in der üblichen Weise mit der Schiffs besatzung bei einem zwanglosen Essen. Hierbei hielt der für das Mandatgebiet zuständige deutsche Konjut Dr. Speiser aus Nairobi die Festrede. Es ist eine
glatte Erfindung der„ Daily Mail",
daß der Konsul den ergebnislosen britischen Landungsversuch in Tanga 1914 erwähnt habe. Der Konsul hat sich also auch nicht megen einer solchen Aeußerung bei der britischen Behörde entschuldigen müssen. Die Bordkapelle ist dann nach dem Zapfenstreich durch die Stadt gegangen, aber der Distrikttommiffar hat dem Konful selbst erklärt, daß das keine militärische Beranstaltung war und er bat den Konsul, dem Kommandanten des Kreuzers Karlsruhe" seine Glüdwünsche zu dem aus gezeichneten Berhalten der Belagung auszusprechen.
Die gleiche Darstellung hat der Konsul den Vertretern englischer Blätter gegeben und diese einschließlich der„ Daily Mail" haben ihre Darstellung entsprechend berichtigt.
und dringlichsten kommunalen Aufgaben. Es sei nötig, daß die
Reinhold berichtet nunmehr weiter, wie erst durch das Eingreifen der Sozialdemokratie im Landtag und im Stadtparlament die Sache in Fluß gebracht wurde. Endlich, nach weiteren zwei Jahren, wurde das Unzulängliche Ereignis, der
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Es folgte darauf die Riesendemonstration der Kleingärtner im Lustgarten. Der Oberpräsident wies die am 15. Dezember 1927 glücklich" verabschiedete Vorlage als ungenügend zurück, wobei er dem Magistrat auftrug, auch städtisches Gelände zu Heimstättengartengebieten zu machen.
Was geht hinter den Kulissen vor?
19. September 1929 widerfuhr den Kleingärtnern das große Heil Dazu brauchte der Magistrat wieder zwei Jahre, und der erneuten Verabschiedung dieser Vorlage, wobei rund 80 Hektar jogenannter„ Dauerfolonien auf 10(!) Jahre" in Heimstättengärten umgewandelt worden waren. Reinhold schreibt aber: Seif. dem, alfo seit 10 Monaten, ist diese Vorlage für die große Deffentlichkeit wie vom Erdboden verschwunden, dafür wird aber hinter Bahlreiche Dienststellen erlauben sich, ein Stück dieser Gelände nach den Kulissen um so eifriger an ihrer Unbrauchbarmachung gearbeitet. dem anderen für ihre besonderen Zwecke zu reklamieren, ohne sich auch nur im geringsten um die Beschlüsse der Stadtverord neten versammlung zu fümmern.
Bom Garten vertrieben/ Zurück in die Mietsfaserne!
Der Vorstand des Provinzialverbandes schreibt zum Schluß: Es geschieht nichts, es wird immer nur vertagt! Unsere Mitgliedschaft lacht mur ironisch, wenn wir in Versammlungen von Dauerfolonien reden, man hält uns für Schwindler und hat alles zutrauen zum Magiftrat verloren. In den letzten vier Jahren sind durch Räumungsurteile der 17 Kleingartenschiedsgerichte rund 30 000 Kleingärtner wegen Bebauung von ihrer ihnen so liebgewordenen Scholle vertrieben worden, ohne daß wir ihnen Ersayland stellen konnten. Und an Herrn Scholz gerichtet, heißt es: Rennen Sie, sehr geehrter Herr Bürgermeister, das Maß von Erbitterung, das in den Bertriebenen auflodert, die nun wieder in den dumpfen Hof der Mietfaserne zurüd müssen, um dort bei ihrer fargen Arbeitslojemunterstützung ein mehr als trauriges Dasein zu fristen, während ihnen früher ihr blühender Garten nicht nur ein Lichtblick im grauen Einerlei des Alltags, sondern eine wahre Er holungsstätte, ein wahrer Jungbrunnen ihrer Arbeitskraft, eine erweiterte Wohnung war, wo sie die so dringend nötige Verbindung mit der Natur wiederfanden? 130 000 Berliner kleingärtnerfamilien, das find 395 200 Berliner Einwohner, oder der elfte Teil der Gesamtbevölkerung, warten mit Spannung auf ce Antwort!"
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In der Festspielstadt Bayreuth wurde Siegfried Wagner , der Sohn Richard Wagners , unter großer Beteiligung zu Grabe getragen
Verfassung, Arbeit, Brot.
note Die Feier der Stadt Berlin . 180
Heute vormittag fand in der großen Halle des Stadthauses die Verfassungsfeier für die städtischen Beamten und Angestellten statt. Der riesige Raum war überfüllt, viele hatten auf en bie Halle umschließenden Gängen Platz fuchen müssen. Die Fahnen des Reiches und der Stadt und grüner Blattschmud gaben der Feier ein würdiges Gepräge. Darbietungen des Philharmonischen Orchesters und des Berliner Lehrergesangvereins umrahmten die große Festrede des sozialdemokratischen Stadtschulrates Nydahl.
Er wies am Anfang feines Bortrages auf die Erfolge der deutschen Außenpolitit hin und sagte: Dant der Initiative und der zielsicheren Führung unserer Außenpolitik durch den leider zu früh verstorbenen Außenminister Stresemann , bank der Haltung der Mehrheit unseres Reichstages, die die Politik Stresemanns der Mehrheit unseres Reichstages, die die Politik Stresemanns deďte, ist es gelungen, vor Ablauf des Vertrages von der feind lichen Befagung frei zu werden. Wir grüßen das befreite Rheinland . Wir danken ihm für die Treue, die es in den Jahren der Bejagung dem Mutterlande gehalten hat.
Wir trauern mit ihm um die Opfer von Koblenz und mir hoffen, daß in nunmehriger Berbundenheit mit dem Bolte eine Zeit
der Geschlossenheit nach außen hin zugleich eine Zeit des Wiedererstarkens im Innern werden möge: und doch will in einer Zeit der meren wirtschaftlichen Not eine reine Feierstimmung schwer auffommen. Mögen wir außenpolitisch wirtschaftlich start gebunden sein, schwerer brückt uns die Sorge um die Existenz von Hunderttausenden unserer Volksgenossen, für die es so schwer wird,
Arbeit und damit Brot zu beschaffen.
Der Stadtschulrat brachte dann das Hoch aus auf unser Vaterland, die deutsche Republik, in das die Versammelten dreimal begeistert einstimmten.
Schule wegen Rauch geräumt.
Heute vormittag wurde der Unterricht in einer Gemeindeschule in der Schönhauser Allee auf feltfame Weise gestört. Ja einer Bäderei in der Schönhauser Allee 175, die an das Schulgrundftüd grenzt, war gegen 11 Uhr Feuer ausgebrochen. Starke Rauchschwaden nahmen ihren Weg in das Schulgebäude, das in furzer Zeit völlig verqualmt war. Die Feuerwehr unter Leitung des Baurates Meufer veranlaßte die fofortige Räumung und etwa 250 Kinder wurden in voller Ruhe aus dem verqualmfen Gebäude geführt. Das Feuer in der Bäckerei fonnte nach furzer Zeit gelöscht werden.