" Wiederaufnahme beantragt"
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Uraufführung im Lessing Theater
Otto Ernst Hesse ( der Berfaffer verbirgt sich bescheiden hinter dem Pseudonym Alexander Rau) fämpft in seinem Justiz Schauspiel Wiederaufnahme beantragt" nicht gegen die Justiz, sondern für Menschlichkeit. Plastisch stellt er die Tragit eines Menschen vor Augen, der auf Indizien hin unschuldig verurteilt wird, und trotz des Freispruchs im Wiederaufnahmeverfahren förperlich und seelisch zerbricht.
Der Held des Dramas ist ein Studienrat, der seinen Schülerimmen nicht nur ein Lehrer, sondern auch ein Freund sein will, dem sie sich in den sexuellen Möten der Pubertätsjahre anvertrauen. Der Selbstmord einer dieser Schülerinnen wird ihm zum Verhängnis. Man macht ihm den Prozeß wegen Sittlichkeitsverbrechen . Schwärmereien im Tagebuch des Märchens sprechen gegen ihn, er wird verurteilt. Nach zweijähriger Gefängnishast stellt sich der wirklich Schuldige, da endlich haben die wiederholten Anträge auf Wiederaufnahme des Verfahrens Erfolg. Das Schöffengericht spricht ben Angeklagten frei, trotz des Widerspruchs des Richters, der nach wie vor sein erstes Urteil aufrechterhalten will. Jetzt erst erfährt der Freigesprochene die ganze Bitterkeit eines durch Urteilsspruch Gerichteten. Formal juristisch ist er rehabilitiert, nicht aber mensch lich. Seine Kollegen rücken von ihm ab. Die Eltern wollen ihre Kinder nicht einem Lehrer anvertrauen, der im Gefängnis gesessen
Die Geschlechtsnot während der langen haft hat ihn auch förperlich zermürbt. Die Ehe mit seiner Frau, die treu zu ihm gehalten hat, geht daran zugrunde. Berbittert verbohrt er fich in den Gedanken, seinen Richter zum Glauben an seine Unschuld zwingen zu müssen. Es gelingt ihm nicht, aber von der letzten dramatischen Unterrednung mit ihm nimmt er die Ueberzeugung mit, daß der Richter als Beamter nach bestem Wissen und Gewissen Urteile fällt, nicht als Freund, nicht als Feind.
Wie man sieht, ist das Schauspiel nicht einseitig gegen die Justiz Der Zoo- Direktor
Geheimrat Prof. Dr. Ludwig Hed, seit 1888 Direttor des Berliner Zoologischen Gartens, wird am 11. August 70 Jahre alt. Seiner Tätigkeit ist die Entwicklung des Berliner Zoos zu einem der wissenschaftlich wertvollsten der ganzen Welt in erster Linie zu verdanken.
Theater, Lichtspiele usw.
Staats- Theater
und
8 Uhr
Phaea
von Fritz v. Unruh. Reg.: Max Reinhardt Musik: Friedrich Hollaender . Bühnenbilder Ernst Schätte.
Städtische Oper Die Komödie
geschlossen.
AbonnementsAnmeldungen
werden entgegengenommen: a) für die Staatsopern und das Staatl. Schauspielhaus vom Abonnementsbüro, Berlin W56, Oberwallstr. 22 von 9-2 Uhr. Fernspr. Merkur 9024, b) für das Staatl. Schillertheater vom Abonnementsbüro, Berlin - Char
tottenburg, Grolmanstraße 70 von 9-2 Uhr. Fernspr. Steinpl. 6715. c) für die Städtische Oper vom dortigen Abonnementsbüro, wochentags von 10-2 u. v. 6-8 Uhr.
SCALA
Tägl. 5 u. 8, Uhr.
B 5 Barb. 9258 Pr. 1-6 M. Nachm. balbe Preise.
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NONI and HORACE usw.
Tägl.
PLAZA Tag. u. 815
Sonnt. 2, 5 u. 815 Alex. E 4, 8066
Puppen- Revue ,, Katia" Florian, Paetzold Co. usw.
11 Bismck.2414/ 7516
812 Uhr
Wie werde ich reich und glücklich?
Kursus von Felix Joachimson . Musik von Mischa Spoliansky . Regie: Erich Engel Bühnenbilder: Ludwig Kainer
Lessing- Theater
Weidendamm 2797 8.0846 Täglich 8 Uhr
Wiederaufnahme beantragt
v. Alexander Rau Loos, Reuß, Kenckels, Flamme, Falkenberg. Grodtczinsky.
Zentral- Theater
( Operettenhaus ) Alte Jakobstr. 30/32 Dönh. 2047
Täglich 82 Uhr Der Bombenerfolg
Ein Zille- miljon
in 3 Akten
Kinder der Straße Gesang u. Tanz von W. Loessel und Arthur Melzer. Rundfunkhörer halbe Preise.
HAUS VATERLAND
fas
KURFORST 7460
Veroni
rgnügungs
Trabrennen Rubleben Restaurant
Sonntag, den 10. August JEDERMANN
nachan. 3 Uhr
BETRIEB
KEMPINSKI
gerichtet, es zeigt nur die Probleme auf, die zu lösen find. Im Wiederaufnahmeverfahren muß die Bestimmung fallen, nach der dasselbe Gericht ein zweites Mal Urteil zu sprechen hat und also unter Umständen gezwungen ist, fein eigenes Unrecht einzugestehen. Das Schauspiel wendet sich gegen die Unduldsamkeit der Mitmenschen, für die eine vollkommnene Rehabilitierung nicht existiert. Es hat den Mangel, daß es sich darüber hinaus mit Problemftellungen überlastet, aber es bringt gute Typenzeichnungen, macht Schicksale lebendig und packt daher den Zuschauer.
wollte zuerst nicht glauben, ber afs Miefen erzählte: Jim, id höre wirklich alles. Hm, es ist mir sehr peinlich... aber so zum Beispiel gestern sagte Ihre Frau zu Ihnen um 10 Uhr 25 Minuten Trottel" und Sie erwiderten..." Bei diesen Worten schmiß Petersen zuerst Nielsen und dann seinen Radioapparat herunter, Diefer Borfall nun bringt mich zur Verzweiflung. Vielleicht
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hat mein Radio auch so eine Berbindung?! Mißtrauisch blicke ich meinen Nachbarn ins Gesicht, sind das am Ende auch Schwarz hörer?! Meine lieben Radioten, seid alle so vorsichtig wie ich jetzt am Radio. Und die Frauen, sie müssen jetzt besonders lieb zu ihren Männern sein, wenigstens solange das Radio eingeschaltet ist. Bei mir Junggesellen aber gibt es Momente, wo ich es doch vorziche meine Antenne zu erden. Vorsicht ist Vorsicht. Nathan Gurdus.
Die theinischen Befreiungsfeiern find auch durch Delgemälde und Aqua relle festgehalten worden. An den Feiern nahmen die Berliner Maler Franz und 15 Aquarelle, zeigt die Deutsche Kunstgemeinschaft gegenwärtig in ihren Räumen im Berliner Echloß, zweiter Hof( täglich von 9-19 Uhr, Sonntags bon 10-15 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet).
Unter der Regie von Leo Reuß spielen die Darsteller mit der Eindringlichkeit, der dem ernsten Schauspiel angemessen ist. Leo Reuß hedendorf und Moris Bathé teil. Das fünstlerische Ergebnis, 7 Delgemälde selbst verleiht dem Richter die falten und schneidigen Züge des Baragraphenmenschen, Theodor 2005 verförpert ergreifend die Verzweiflung und den Fanatismus des unschuldig Berurteilten. Georg H. Schnell ist ein sachlicher und überzeugender Sprachverteidiger. Der Verfasser hat in dem Gerichtsberichterstatter Ling dem unvergeßlichen, vor furzem dahingegangenen Sling, ein Dent mal gesetzt. Paul Henkels spielt diese Rolle mit einer Wärme und Hingabe, die zu Herzen geht und die Zuschauer zu Beifall auf Ernst Degner. offener Szene veranlaßt.
Achtung! Achtung!
Vorsicht am Radioapparat.
Seit einiger Zeit benehme ich mich am Radio, als jäße ich in einer großen Gesellschaft. Ich sluche nie mehr, mögen die verd... Rüdtoppler noch so pfeifen. Kalter Schweiß tritt mir auf die Stirne, wenn ich das Radio anschalte. Und flingelt's an der Tür, na, was tann das schon sein, natürlich eine Rechnung, dann öffne ich nicht, bis das Radio abgeschaltet ist. Meine haßerfüllten Augen blicken auf den Lautsprecher ha dieser Spion im Hause! Denn hören Sie bloß, was meinem Freunde Petersen in Kopenhagen passiert ist.
Petersen war eigentlich schon immer etwas verrückt. Als das Radio auffam, wurde er es ganz. Ein halbes Jahr ging er nicht ins Rino, trant fein Bier, sparte und sparte, bis er endlich das Geld zusammengefragt hatte, um sich einen großen, großen Radioapparat zu laufen. Er faufte sich auch ein Riesengerät mit allen Schikanen des 20. Jahrhunderts. Von dieser Zeit an wurde er Dom Wahnsinn der Radiotie ergriffen. Er vergaß die Welt um fich, lebte nur im Aether, träumte nur von Hoch- und Niederfrequenzen und der Fading eines Rundfunksenders fonnte ihn mehr aufregen als die Pleite eines Schuldners.
Die Abende und ganze Nächte durch saß Petersen am Radio und angelte in den Wellen herum. Seine Frau stand neben ihm, Marconi und die anderen Erfinder des Radios samt ihren Gatten verfluchend. Petersen ist auch kein Mitglied der Antifluchliga und so tam es allabendlich bei Petersen zu Gesprächen", die oft mit taputten Radioröhren endeten, die aber Herr Petersen sofort aus feinem Riesenvorrat ersetzte, um nur noch Bilbao zu hören!
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Im selben Hause vier Treppen wohnte der Student Nielsen. Und dieser Herr Nielsen hörte auf einmal im Kopfhörer seines fleinen Deteftorempfängers alles, was Petersens drei Treppen tiefer por ihrem Radio sprachen"! Durch eine Verbindung in der Erdleitung war Petersens Radioapparat zu einem Sender geworden und Nielsen war Schwarzhörer! Technisch ist das sehr gut möglich und hat sich schon paarmal ereignet. Nielsen war anständig( der Idiot!), er ging zu Petersen und erzählte ihm, er höre jedes Wort jeiner allabendlichen Unterhaltung" mit seiner Frau. Petersen
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alles fährt zu...
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FRIEDRICHSTRASSE
U
BAHN
KABARETT KAFFEE: TANZ- PALAST
แกล
Geschlossen.
Theater der Woche.
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Bom 10. bis 18. Auguft. Staatstheater.
Theater mit feftem Spielplan:
1
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Deutsches Theater: Phaec. Die Komödie: Wie werde ich reich und glüd. Metropol Theater: Tid? Theater bes Weftens: Das Land des Lächelns . Romische Oper: Liebe und Mit Dir allein auf einer einsamen Infel. LessingTrompetenblasen. Deutsches Künstlertheater: Ab 13. Weekend. Theater in der Behrenstr. 53-54: Jit Theater: Wiederaufnahme beantragt. das nicht nett von Colette ? Bentral- heater( Operettenhaus ): Rinder der Casino- Theater: Ab 15. Renaiffance- Theater: Die Wunder- Bar. Straße. der felige Sollschinsky. Rose- Theater: Heimliche Brautfahrt. Gartenbühne: Die tolle Lola. Theater in der Klosterstraße: Büchse der Pandora, 1. und 2. Teil. Schloßpark- Theater Steglig: Die andere Seite. Bintergarten, Reich ballen Theater: Stettinec Blaza, Seala: Internationales Varieté. Gänger.
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Theater am Rottbuffer Tor: Elite- Sänger. Nachmittagsveranstaltungen: Theater in der Rose- Theater , Gartenbühne: Sonzert und bunter Teil. Alofterstraße: 10., 17. Büchse der Bandora. Wintergarten: 10., 16., 17. Plaza, Scala: Internationales Varieté. Internationales Barieté.
Erstaufführungen der Woche: Montag. Rofe Theater:„ Heimliche Brautfahrt". Berantwortl. für die Redaktion: Bolfgang Schwarz, Berlin ; Anzeigen: Th. Glode, Berlin . Berlag: Borwärts Berlag G. m. b. S., Berlin , Drud: Borwärts Buch bruderei und Berlagsanstalt Baul Ginger& Co., Berlin SW 68, Lindenstraße 3. Hierzu 1 Beilage.
EINTRITT: FREI
Steinmeier
FRIEDRICHSTR.96 AM BAHNHOF
Winter Garten⭑
8.15 Uhr Bauchen eriaubl Carlos and Chita u. Co. und weitere in Berlin noch nicht gezel te Stars. Sonnabend u. Sonntag je 2 Vorstellungen 4 und 85 Uhr. 4 Uhr kleine Pr.
PARKI
Houte
Sommerfest d. Berl. Feuerwehr
( 1. Tag) Konzert- Beginn 4 Uhr ..VARIETE der 10000" gross. artist. Sonderprogramm Meisterturner der Feuerwebr Fest Feuerwerk
Tans
Der Reinertrag d. Festes zu Gunst.. d. Erholungsb. d. Berl. Feuerwehr
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in fast allen Abteilungen. Beginn 1. August
Preise teilweise 50% herabgesetzt
814 Uhr
812 Uhr
Sommergartentheater
Renaissance. Fillhalter
Theater Steinplatz 6780. Heute und allabendlich
9 Uhr Die
Wunder- Bar
Revuestück
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Theater d. Westens Neue Königstr. 43
Täglich 8 Uhr: as Land des Lächelns Franz Lehars Sen ationserfolg Sonntag nachm. 4 Ohr
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4 Uhr
,, Die tolle Lola"
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Melb
Refreu
im
( Gartenbühne)
Musik: Hugo Hirsch , Regie: Edgar Kanisch, Tänze: Bruno Arno , Orchester: Max Schmidt, Neue Ausstattungen: Walter Fischer.
Im Innentheater täglich 815 Uhr ( aber nur noch bis 10, August): Flachsmann als Erzieher".
Ab Montag, den 11. August
Heimliche Brautfahrt
mit W. Rose und Gert. Kanitz.
Metropol- Th.% Uhr CASINO- THEATER 8% Uhr Liebe und Grosses Gartenkonzert Täglich 8% Uhr Michael Bohnen
6
Trompetenblasen Eine entzückende
in
Operette von Roland. Burleske sowie mit Dir allein auf
8
Elite- Sänger
Im
Theater am Kottbuser Tor.
der auserwählte Varieté- Teil.
8.15 Uhr Gustl Beer, Gretl
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( Saal und Garten) Konzert Tanz