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Meineid auf Gegenseitigkeit. 118 Mark= 2 Jahre Zuchthaus. Der Verteidiger zitierte Heine:Und weil keiner wollte leiden, dah der andere für chn zahle, zahlte keiner von den beiden", und Holle beinahe das Richtige getroffen. Weil keiper von beiden zahlen wollte, jeder von beiden aber für den anderen gezahlt haben wollt«, standen beide vor dem Gericht wegen Meineides. Der eine von beiden, S., war einstmals Anwaltsbürooorfteher, vorher hatte er bereits drei Strafen wegen Betruges verbüßt. Der andere, Sch., war nur Büroangeftelltcr. Seine erste Strafe wegen Beihilfe zum Betrüge erhielt er gleichzeitig mit S. Aus der Zeit, als sie gemeinsam ein Büro unterhielten Sch. als Inhaber, S. als Angestellter, datieren auch ihre Meineide. Sch. hatte sich ein« Sprechmaschine auf Teilzahlung gekauft. Nur eine Restsummc van 22 Mark war noch zu begleichen. Sie wurde eingeklagt. Am 20. Oktober lS28 bekundete S. unter seinem Eid, die Schuld im Austrage von Sch. beglichen zu haben. Aber auch S. hatte einen Rechtsstreit. Er schuldete 99 Mark für einen Radioapparat. Dies- mal beschwor am 22. Januar 1929 Sch., daß er die Summe für seinen Angestellten bezahlt Hobe in Verrechnung des von diesem zu beanspruchenden Gehalts. Gezahlt hatte ober weder der eine, noch der andere: beide hatten einen Meineid geleistet. Vor dem Landgericht III blieben sie dabei, daß einer für den anderen gezahlt hätte. Sie gaben genau die Umstände an, unter denen dos geschehen sein sollte, konnten nur das eine nicht erklären, aus welchem Grunde sie keine Quittung erhalten hatten. Auch dos andere stimmte nicht: daß S. überhaupt von Sch. ein Geholt bezogen hatte: denn Sch. war mittellos, das Büro führte nur eine Scheinexistenz: es war gegründet, um Krankenkasien zu betrügen. Und das war beiden vortrefflich gelungen, weshalb sie auch oerurteilt worden waren. Auf Antrag des Verteidigers wurde ein Sachverständiger ver- nonnnen, der S. als einen minderwertigen, aber zurechnungs» fähigen Psychopaten bezeichnete. Auf Grund dieser Tatsache ver- urteilte das Schwurgericht den Angeklagten trotz seines verbreche- rffchen Vorsatzes zu der Minde st strafe von einem Jahr Zuchthaus, die auch fein Freund, der noch ziemlich unbestraft war, erhielt. Einesittenstrenge" pädagogin. Aermeliose Kleider für Schulkinder verboten. Di« Blüten, die in letzter Zeit das klerikale Muckertum in Süd- deutschland und Westfalen getrieben hat, sind hinlänglich bekannt. Man fürchtet für die Moral, wenn Kinder in ärmellosen Kleidern und ohne Strümpfe aus der Straße gesehen werden. Wer aber will glauben, daß ähnliches auch mitten in Berlin möglich sein soll? Im staatlichen Theresien-Lyzeum in der Schönhauser Allee betrachtet es eine Lehrerin als die Hauptaufgabe ihrer pädago- gischen Erziehungsarbeit, den Kindern das Tlragen von ärmel- losen Kleidern zu verbieten! Außerdem mißt sie jeden Tag mit strengem Blick, ob auch das Rockende unbedingt das Knie ihrer Schülerinnen erreicht. Zuwiderhandelnde" werden mit dem Der- weis von der Schule bedroht! Bielleicht interessiert sich. die vorgesetzte Schulbehörde ein wenig dafür, daß ihre ausübenden Organe das ihnen anvertraute Amt ein wenig zeitgemäßer ausüben. Der moderne Pädagoge soll F r e ü n d der Jugend, nicht aber ihr Feldwebel sein!

Autobroschke überfährt vier Personen. Zu einer Schreckensszene kam es am Sonnabendmittag auf dem Lebensmittelmarkt am Bahnhof Groß- görschenstraße. Der Führer einer Autsdroschke raste mit seinem Fahrzeug in einen Stand hinein und überfuhr vier Personen. Die Verunglückten wurden zur nächsten Rettungsstelle gebracht, wo sich die Verletzungen erfreulicherweise als nicht gefähr- lich herausstellten. Nach Anlegung von Notoerbänden konnten die Verletzten wieder entlassen werden. Die S chu l d an dem Unglücks- fall soll dem Drosch kenchauffeur treffen. Bor dem Hause Friedrichstr. 113 wurde gegen IS Uhr eine unbekannte-Passantin von einem Lastauto überfahren und aus der Stelle getötet. Die Tote ist etwa bis 38 Jahre alt.

30 Jahre Kasino-Theater. Wie selten eine Großstodtbühne kann sich das Berliner Kasino-Theater in der- L o t h r i n g e r Straße eines herzlichen Kontaktes zwischen Bühne und Publikum rühmen. Ein treuer Stamm des �Hauses füllt immer wieder seine Reihen und so mit dem Theater und seinen Menschen eng ver- bunden. Der Eröffnungsabend, der das 30jährige Bestehen des Theaterchens feierte, glich einer wirklich sestlichen Familienfestlichkeit, bei der es gute Wünsche. Blumen und Lorbeerkränze nur so hagelt«. So war FeMimniung und der dazugehörige Humor in großem Maß« vorhanden. Der Spaßmacher kani überhaupt nicht mehr von der Bühne und auch alle anderen Äorsührungen des guten artistischen Vorprogramms wurden mit viel Beifall ausgenommen. Als dann der Jubilar und Direktor Hans Berg in der PosseDer selige Hollschinsky" mit bester Laune einen verliebten Tappergreis mimte, dem schließlich die guten Freunde am Polterabend noch rechtzeitig die Augen über seine künstige Tantippe öffnen, dröhnte das Haus von fröhlichstem Lachen.

Sinter den Knliffen des Schlvestemheims Eine Lehre für die Wahlen Krankenschwestern, reiht euch ein!

Die Zustände in dem Schwesternheim Augsburger Straße haben Gericht und Oeffentlichkeit beschäftigt. Solche, die sich mit der Lage der Krankenpflegerinnen besaßt haben, waren darüber nicht überrascht, daß im Schwesternheim so traurige Zustände herrschen: eine schwer Morphiumsüchtige Oberin. Schwestern, die sich völlig in ihrer Abhängigkeit hielten und deren Verhallen im Gerichtssaal einen hohen Grad von Nervosität erkennen ließ. Stur der U n o r i e n t i e r t e ist über das hier entrollte traurige Bild erstaunt und folgert:Man hätte bei Krankenschwestern«in« robustere Natur erwartet", wie es in demVorwärts"-B«richt über die Gerichtsverhandlung heißt. Der Eingeweihte weiß vielmehr, daß leider kaum ein anderer Beruf so elende Gesundheit?- Verhältnisse ausweist wie der der Krankenpflegerinnen, dessen Angehörige zum überwiegenden Teil noch unter völlig ver- alteten Bedingungen und Anschauungen loben müssen. Der Berns ist an sich a n st r e n g e n d, bringt'eine Fülle trüber Eindrücke, schwere Verantwortung, verzehrt rasch Körperkrast und Nerven, obwohl die Mädchen jung, gesund und vielfach mit großen Idealen in die'Ausbildung eintraten. Krankenpflege wird immer eine aufreibende, körperlich und seelisch anstrengende Tätigkeit bleiben, um so mehr aber müßten die äußeren Bedingungen einen Ausgleich für opfervolle Arbeit bieten. Morphium erseht den fehlenden Schlaf. Das Gegenteil ist der Fall. Noch lebt die große Mehrheit der Krankenschwestern unter Bedingungen, die ohne Rück- sich auf die Pflegende zu frühzeitigem und völligem B e r- brauch führen: überlange Arbeitszeit. Nachtwachen, Mangel an Schlaf und Freizeit, geringe Erholungsnwglichkeiten und Ferien, der Zwang fortwährender äußerster Selbstbeherrschung kein Wunder, daß gerade von den Schwestern, denen Gifte leicht zu- gänglich sind, ein nicht geringer Prozenffatz sich an Rausch- Mitteln gewöhnt, diese dann nicht mehr entbehren kann. Nervös« Erkrankungen und Tuberkulose fordern unverhältnismäßig viel Opfer, die vorzeitige Sterblichkeit der Krankenschwestern ist groß. Noch sind mittelalterliche Berufsanschauungen nicht überwunden, die Pflegerin soll nur um Gotteslohn arbeiten, ein Aequivaient für die Opfer auf Erden erst im Jenseits erwarten! Als vor etwa 30 Jahren die Berufsorganisation der Krankenpflegerinnen Deutsch- lands von der tapseren Schwester Agnes K a r e l ins Leben ge- rufen wurde, war es eine Tat, die bei den religiösen Mutter- Häusern aus schwersten Kampf stieß. Man fand es unerhört, daß die Krankenpflegerin überhaupt noch ein Mensch sein wollte, der

Forderungen erhob nach Freizeit, entsprechender Entlohnung und gesichertem Alter. Es galt als unsittlich, daß sie beanspruchte, auch einmal in Zivil ausgehen zu dürfen und daher Theater, Konzert und Vorträge besuchen wollte. Noch im Weltkrieg wurden die Schwesternberufsorganisationen vom damals allmächtigen Roten Kreuz beiseite geschoben und trotz sorgfältiger Siebung ihrer Schwestern und langjähriger bester Qualifikation nicht für würdig erachtet, hinausgeschickt zu werden, während man ganz junge, eben in kurzfristigen Kursen geschulte Helferinnen verwendete. Krankenschwestern, befreit euch von dem Alten! Die Berufsorganisation ist ober heute nicht mehr ausreichend. für die Krankenpflegerinnen ist es an der Zeit, einen Schritt weiter zu machen. Schoij haben Tausende von Schwestern sich freige- werkschoftlich organisiert in der Reichssektion Ge- s u n d h e i t s w e s e n des Verbandes der Gemeinde- und Staatsarb ei t er, dessen Stellennachweis z.B. im Jähre 1928 dreimal so viel Stellen zu vermitteln vermochte als die Be- rufeorganisation. Die freigewerkschaftliche Organisation vermochte zahlreiche Krankenhäuser mit ihren Mitgliedern zu besetzen unter Anerkennung ihrer Tarife und ihrer Arbeitsbedingungen. Dabei ist sie wirksam anderen Verbänden entgegengetreten, die geringere Ge- hälter und übermäßig lange Arbeitszeit anzunehmen bereit waren. Publikum und Schwestern sind gleichermaßen interessiert an einer Betbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen für die Krankenpflegerinnen: den hohen Anforderungen des Berufes können sie nur gerecht werden, wenn'sie ausreichend e n t- lohnt, gegen Wechsefälle gesichert sind, und wenn sie in geregelter Tätigkeit gesunde, frohe, elastische Menschen bleiben können. Für diese Ziele kämpft die Reichssektion Gesundheitswesen des Ver- bandes der Gemeinde- und Staatsarbeiter, der als einer der größten bestehenden Gewerkschaften seinen Forderungen Nochdruck verleihen kann, weil er dabei!m vollen Umfange gestützt wird von der So- zialdemokratie. Leider ist ein großer Teil der Krankenschwestern politisch völlig indifferent oder in überlebten Anschauungen befangen. Hat erst die Gesamtheit erkannt, daß sie sich in Reih nnd Glied stellen muß mit den übrigen Arbeiterinnen, daß die Sozialdemokratie ihre Interessen verficht und ihre Ausbeutung beseitigt, dann wird die Krankenpflegerin die Uaerläßlichkeit ihrer freigewerkschasllichen Or- ganisalion begreifen, und dann werden die Ursachen de» Schwcsternelends.die auch die Wurzeln von Morphium. sucht und Nervenkrankheit sind, beseitigt werden. Allele Lcbreibcr.

20 Opfer eines Booisunglücks. Auf der Drau , an der ungarischen Grenze. Belgrad , IS. August. Ein furchtbares Boolsunglück, das über 20 Menscheuleben ge- fordert hat. ereiguel« sich gestern nachmittag ans der Dran in der Nähe von, Gjurgjevak. uttweit der ungoxifchen GNze. Anlößlich de» Zrtertage» waren«» oerfchiodcncn- Gemeinden woll fahrten nach dem Dorfe Blelve unternommen worden.' Auf der Heimsährt wollten die Bauern in K Schn e n über die Drau sehen. Der Fluß war infolge starker Regengüsse außerordentlich angeschwollen und halle hohen Wellengang. Zudem warea die Boote sehr über- lastet, was zur Folge halle, daß eines der Boote, da» mit 22 Personen beseht war, inmitten de» Flusse » k e n- l e r l e. Nach einer Meldung sollen alle 22 Personen, 13 Frauen und 9 Männer, ertrunken sein, eine andere Meldung be- lagt, daß drei Personen lebend au» dem Wasser gezogen werden konnten._ Deutschlands größte Höhle. Die Heimkehle bei llftrungen. Wer wußte vor 10 Jahren etwas von der Heimkehle? Nur besonders interessierte Personen suchten sie zum Zweck.' von Höhlen- studien aus. Heute ist sie in aller Munde. Eine wissenschaftlich genaue Vermessung hat eine Gssamtläng« van über 2000 Metern sestgestellt. Damit ist der Beweis geliefert, daß die Heimkehle die größte bekannte er- schlössen« deutsche Höhle ist. Aber nicht nur in ihrer Gesamtlänge übertrifft sie die anderen deutschen Hohlen, auch in der Größe und Naturgewaltigkeit der langgestreckten Hallen, in der wunderbaren Wölbung ihrer Dome mit 30 Meter Höhe bei einer Spannweite von Meter nnd mit ihren wilden Grotten und ronKintischen Klüften. Die Heimkehle ist eine unterirdische Wunderwelt für sich, ein Märchenland. So ist man träumerisch versunken beim Anblick der In feenhaft farbiger Be- leuchtung erstrahlenden Nixengrotte und der wie dieGralsburg"

phantastisch märchenhaft sich gegenüber erhebenden wunderbaren Auswaschungsgebilde. Allen bietet die Heimkehle etwas, den kühl berechnenden Verstandsmenschen, die nur in Zahlen und Größen- verhAtnissen etwas Wirkungsvolles sinbert, den schwärmerischen Romantikern, die vor allem durch Groteskes eingestimmt werden, wie es in derWilden Seehallech imNiedrigen Saal" und in der Bergschmiede" der Fall. ist, und auch den träumerischen Gefühls- tnenjchen� S« werden staunend stehen an den tiefen, spiegelklaren. stillen, von kloinen-Nachen'belebtest Hählenseen, deren es 12 in der 'Hohle gibl/Pe werden mik Entzücken an den trällinhaft schönen Grotten �nnt ihren Auswäschungsgöbilden(Ritter,' GertiANtti, Rokokodamen, Löwenkopf, Höhlenbären und Höhlentrokodil) vor- übernxindern. Und zu dem Inneren der gewalligen Höhle paßt der'äußerS Rahmen: Der wie ein Laubengang sich erstreckende Ausstieg zum ivuchtig auf sich türmenden, natürlichen Eingang mit dem das Nach- denken der Höhlenbesucher herausfordernden Spruch über der Ein- gangspforte: Ins Innere der Natur dringt kein erfchaffner Geist? Hier jind'st du ihre Spur, wenn du zu forschen weißt!" Nach dem Verlassen der Höhle laden die am Bergeshang befind« lichen grottenähnlichen Ruheplätzchen zum längeren Derweilen ein. Und steigst ,du nach einmal empor.zurWiemichshöhe", so bietet sich dir ein entzückender Rundblick. Da taucht klar und deutlich der Kyffhäuser ans und in den laubwald geschmückten Höhen, der Süd- harzberge die Josephshöhe, das größte Kreuz der Welt.. Das ganze Landschaftsgebiet mit der gesamten Höhle hat die preußische Staatsregierung als Naturdenkmal zum Naturschutzgebiet erklärt. Für Schwerhörige! In der Lindenstraße 4, vorn l Treppe, im Jugendheim, hält die 4 9. Abteilung jeden 3. Mittwoch sin Monat, abends T{A Uhr, ihre Mitgliederversammlungen ab. In den Zusammenkünften werden politische sowie Wissenschaft- liche Vorträge durch einen elektrischen Vielhörer deullich zu Gehör gebracht. All« schwerhörigen Parteimitglieder sowieVorwärts"- lefer sind zur nächsten Versammlung am Mittwoch, dem 2 0. August, eingeladen.

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