Es mtrt mtr etwas leichter bei diesen<N«danken, sogar der chunger ist beinahe vergessen--- Wir werfen uns hin, wir stehen mühsam auf wie geschlagene Hunde. .�hinlegen! Auf, marsch, marsch, Hinlegen! Auf! Hinlegen! Auf!" Das ist keine Uebung mehr nach dem Exerzierreglement, erdacht zu unserer Vorbereitung und zu unserem Schutze für das Gefecht an einer Front,— das hier ist der Ausdruck einer Freude am Quälen schwacher und willensberaubter Menschen, die gehorchen müssen, weil sie sonst hinter eiserne Gitter bei Wasser und Brot kommen, weil sie sonst als Verbrecher geächtet werden.(Fortsetzung folgt.)
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Copyrljlit 19.» by Fackelreiter-Verlas G. m. b. H.. Hambtire-Bereedorf (2. Fortsetzung.) Die letzten Worte singt er schon. Die breite Stimme Grütz- mochers, des Baucrnjungen aus Dithmarschen , fällt quäkend ein. In seiner Nähe stehen die anderen Söhne der Marsch und die aus Pommern und Mecklenburg . „Du heil'gcs Land der Treu!" Sie fühlen sich. Ihre Mägen sind gefüllt mit Fett und Brot. „Hoch leuchtet deines Ruhmes Glanz in Oft und West aufs neu!" Der Einjährige Sievcrs hinter mir kräht wie ein Hahn, dem der Komm schwillt. Er spielt sich immer furchtbar auf, als fei er jetzt schon Leutnant. Ich sehe ihn nicht, aber ich weiß, daß ihm vor Aufregung und Be- gcisterung die Augen hervortreten. „Adolf" geht irgendwo hinter mir. Er merkt sich jeden einzelnen, der mitsingt. „Du stehst wie deine Berge fest gen Feindes List und Tru.ikug"--- Kilb lacht leise und böse. Ich kann mir denken, was er sich unter dem„Feind" vorstellt. Langers Halsbinde starre ich krampf- Haft wie ein Wunder an. Di« Rinne feines dünnen, krankhaft bleichen Halses vor mir glänzt von der Feuchtigkeit des Schweißes. Sein Helm fitzt immer noch etwas schief. Ach, könnte ich schlafen--- „Und wie des Adlers Flug vom Nest— geht deines Geistes Flug." Was wird er mit uns machen, die wir nicht mitsingen--- Jetzt schwillt der Gesang plötzlich an: „Haltet aus!"-- Kilbs Baß dröhnt wie geschlagenes Metall. Und aus den Kehlen der hungernden Söhne der Großstädte, der Söhne der Arbeiter und Tagelöhner, quillt es brausend hervor wie Erlösung, immer dasselbe: „Halt das Maul, Maul, Maul, halt das Maul, holt das Maul, das Maul, das Maul!" Da springt der Schinder wie ein Tiger nach vorne, daß ich eine Sekunde lang seinen keuchenden Atem höre. „Aufhatten!", schreit er,„aufhalten, ihr Hunde!" Aber weiter wie Sturmwind, ohne Denken an das, was folgen wird: „Halt das Maul, Maul, Maul, halt das Maul--- I"— weiter bis zum Ende der Melodie. Dann ein« unheimliche Stille--- In der Nähe irgendwo lachen die verscheuchten Frauen. Wir stehen unentwegt--- und haben für diesen Augenblick gesiegt. Und jetzt kommt die Rache des Schinders. „Lorenz, Grützmacher, Wilke, Zeiß, Sievers!"— er hat sich die Gehorsamen genau gemerkt,— es sind ungefähr zwanzig— links heraus! Unteroffiziere links heraus!" Sie springen aus den Gliedern, so schnell sie können. Sie schauen uns dabei triumphierend an im Dorübergleiten, uns, die Rebellen-- Unteroffizier Preuß steht noch neben mir. Hat er es nicht gehört, weil er nicht mit hinausspringt? Träumt er? Er hat uns mal ein Bild aus seiner Schule gezeigt: Bolksschullehrer Preuß inmitten seiner Iungens auf einem Schulausjlug. Einer lehnte sich an ihm aus diesem Bilde. Alle halten frohe, helle Gesichter, wie sie Knaben haben, die ihren Lehrer lieben. Er war ihr Abgott, man sah«s ihnen an. So steht er jetzt auch bei uns, feinen Jungs. Er gehört zu uns, er will uns nicht verlassen. Adolfs schwerer Körper wiegt sich in der Borfreude des ihm bevorstehenden Genusses. „Aha! Unser liebes Schulmeisterchen. Hm, hm. Ja, ja--.* Seine Stimme vibriert:„Nicht gehört, Unteroffizier Preuß? Schön, schön, darf mitmachen." Und jetzt wieder brüllend: „Alles durcheinander, marsch, marsch!!" Ein Toben, Prasseln, Fallen, Stolpern, Keuchen. „Hinlegen!" Wir stürzen übereinander. Minullas Spaten schlägt mir an den Kopf. Es dröhnt in meinen Ohren. Ich fasse schnell hin-- eine große Beule bläht sich. Schwer wuchten die Affen mit den zehn Pfund Sand auf unseren schwachen Rücken. Es ist wohl 10 Uhr. aber heiß brütet schon die Sonne. Ich blicke mich nach Kilb um, er liegt rechts von mir und feine Nase ist weiß vor Wut. Jetzt nur Vorsicht, daß kein Sand in den Gewehrlauf kommt! Heute nachmittag ist totsicher Gewehrappell und dann wehe! „Auf!" Es fällt mir schwer, schon beim ersten Male. Wie soll das noch werden? Die Gesichter röten sich vor Anstrengung. Schief hängen die Koppel mit den Patronentaschen, mit Spaten. Seitengewehren und Brotbeuteln um die dünnen Leiber. Hunger, Hunger, wie tust du weh! Es gluckert im Magen, und das Schlimmste steht uns noch bevor. „Marsch, marsch!" Wir rennen keuchend einig« Meter. Staub und Sand hüllt alles ein. Es stinkt furchtbar aus der Grub« heraus. „Hinlegen!" Adolfs Länge immer zwischen uns. Sein fetter Hals quillt über den engen Kragen krebsrot heraus. Er grinst anhaltend. Oh! Er hält es schon aus, er hat bestimmt keinen Hunger. Die Bauern spicken ihn. Sie wissen, er dankt es ihnen, wie jetzt wieder. Sie stehen schon weit hinter uns. Die Gewehre durften sie zusammenstellen. Di« Hunde, sie schauen uns nach mit ihren dicken Schädeln und feixen. Jetzt singen sie gar. während wir geschlissen werden: „Siegreich woll'n wir Frankreich schlagen, sterben als ein tapf'rer He-he-h«>«ld——" Ja, wenn wir nur auch gesungen hätten! „Ihr Meuterer!" knirscht Adolf zwischen uns„Kipp' nich aus die Latscken" lächelt Güttler, der Weber aus dem Erzgebirge neben mir, während wir weiter rennen und auf den nächsten Befehl horchen. Jetzt beginnt der Teil des Schleifsteines mit den harten, scharfkantigen Schlacken, von denen einige groß wie Kindertöpfe
sind. Soweit hat er uns gejagt. Oh, der Schinder weiß, was er will.„Hinlegen!" Ich weiche in letzter Sekunde einer der großen Schlacken aus, um nicht darauf zu prallen und haue Preuß. der hinter mir rennt, mit den Quanten an den Kopf, daß ihm der Helm forttrudelt. Ich schnappe ihn schnell, krieche etwas zurück und reiche ihm den Helm. Während er ihn hastig aufstülpt, lacht er leise und zwinkert mir mit den Augen zu. Ich möchte ihm die Hand drücken. Es strömt von ihm zu mir und erfüllt mich mit neuen Kräften. Er ist auch unser Abgott. Seine Korporalschaft weicht nicht von ihm, dicht liegen sie alle bei ihm. Mit dem ins Feld!--- Das find alles Gedanken einiger Sekunden. Biel Zeit zum Grübeln haben wird nicht. Wir liegen gespannt und warten. „Auf! Marsch marsch!",— weiter über die knirschenden Schlacken. In den rechten, viel zu weiten Langschäftern ist mir ein Stein gerutscht bis unter die Sohle. Es schmerzt und sticht gräßlich, aber ich darf den Stiefel nicht ausziehen. Also humple ich mit. Jetzt sehe ich erst, daß Preuß' Gesicht von meinem Aufprall vorhin rechts zerschrammt ist. Ein breiter, rotblauer Striemen läuft über die Wange, mit Staub und Dreck bedeckt. Es muß sehr schmerzen; denn er wischt einige Male im Laufen mit dem Aermel seines Rockes dar- Über hin. Aber er sagt nichts. Das ist kein Unteroffizier, das ist ein Grenadier wie wir hier, ein getretenes Tier wie wir—— ein Kamerad wie Kilb, Minulla und die anderen alle. Mit einem Male steigt eine heiße Wut in meine Schläfen. Kilbs Worte von vorhin fallen mir ein:„Feiglinge seid ihr alle. Wenn wir uns einig wären! Oha!" Ja, wenn wir uns einig wären! Der Ge- danke brütet weiter: Ich sehe plötzlich, wie alle sich erheben, von einem unsichtbaren Führer befehligt, und wie sie auf den Schinder los- stürzen und ihn mit dem Kolben— halt! hier reißt der Faden ab. „Dann werden wir alle erschossen", denke ich weiter. Aber viel- leicht— ja, warum ist nicht einer zwischen uns, der ruft:„Auf, marsch, marsch! Auf den Schinder!" Aber nicht nur hier— dann überall: bei den Maikäfern, den Alexandern, den Kronesetn,— bei allen Regimentern, Bataillonen, Kompagnien, Korporalschaften der ganzen Erde. Dann überall los auf die verfluchten Schinder, die oer- körpert sind durch diesen einen hier--
Carl Sonnenschein *) Als der Tod Carl Sonnenschein 1920 zweiundfünfzigjährig aus einer fruchtbaren und reichen feelforgerifchen Tätigkeit herausriß, wurde die Bedeutung seiner Persönlichkeit weit über katholische Kreise hinaus gewürdigt. Wenn jetzt fein Freund Karl Hoeber Werden und Wesen dieses bedeutenden Seelsorgers uns noch einmal vor Augen hält, fo müssen wir ihm dankbar sein,— zeigt uns doch Leben und Wirken Carl Sonnenscheins, das bis zuletzt von echter sozialer katholischer Karitas beseelt war, den Gegensatz auf zu den Tendenzen, die sich zur Zeit in der Reichspoliktik des Zentrums durchzusetzen verstanden haben. Sonnenschein, aus einer Handwerkerfamilie stammend, hat schon früh die soziale Richtung feines Wesens erkannt. Erzogen auf dem Germanikaum in Rom , vertraut mit den besten und tiessten Gütern der katholischen Tradition, beginnt er dann in Deutschland , in seiner rheinischen Heimat, als.junger Kaplan feine priesterliche Tätigkeit. Er wird, ein Mensch von unerhörter Aktivität, der Organi- sator des katholischen Sozialstudententuins, das er vor allem mit der Lage der Arbeiterschaft oertraut machen will. Seit 1919 wurde dann Sonnenschein in Berlin der Mittelpunkt eines intensiven karitativen und seelsorgerischen Schaffens. Aus feinem Sekretariat sozialer Studentenarbeit wächst ein allgemeines Arbeitsamt heraus, fein Büro wird der Zufluchtsort vieler Mühseligen und Beladenen. Er gründet eine akademische Lesehalle,«ine katholische Volkshochschule , aber er verstand auch als einer der ersten, daß die Sportbewegung in die katholisch« Kulturarbeit einzubeziehen sei— lange bevor sich Kaplan Fahjel für den„Weltspiegel" im Aoxköstüm pholo- graphieren ließ. So ruht das Wirken Carl Sonnenscheins auf einer tiefen sozialen Verantwortung, die freilich letztlich von der Idee der Katholizität genährt und getragen wurde. Hoebers Buch erscheint gerade recht- zeitig, um den Leser in stiller Betrachtung das Wirken des Studenten- führers und Großftadtseelsorgcrs Carl Sonnenschein mit der gegen- wärtigen„sozialen" Praktik des Zentrums vergleichen zu lassen. J. P. Mayer.
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WAS DER TAG BRINGT aiiiiiiiiiniiimnninmiinmiiiinnniiuiiiiiiiiiiiiiiiiiuiiiinnmnnmnniuiiimiiiiiniiiniimuRmiinnnniininnmiiiiiiniiiuiiuiuiuiinininiiiiiiiiiiiiiiiiiiiuiiuiiiuiiiiiiiiiiimiiiniiiiiiiiir
Was wird aus den alten Fernsprechbüchern? Zu Zeiten, wenn der Umtausch von Fernsprechbüchern statt- findet, häufen sich auf den Aemtern ganze Berge von Papier an. Dieses bleibt natürlich nicht unbenutzt. Man fertigt daraus Dach- pappen, künstliches Linoleum, Fußmatten und dergleichen mehr. Dazu muß das Papier zuvor zerschnitten und zu einer Art Staub oder Brei gemacht werden, und das ist nicht ganz leicht zu bemerk- stelligen. Solche Bücher setzen nämlich ihrer Zerstörung«inen Widerstand entgegen, den man nicht erwarten würde. Es mußte darum eine besonders kräftige Schneidemaschine erfunden werdem Man wird sich von deren Kraft und Stärk« ein Bild machen können, wenn man hört, daß sie drei Tonnen wiegt, und daß der um- laufende Teil des Schneiders aus Nickelftahl besteht, der ge- hämmert ist. Was bat die Entdeckung Amerikas gekostet? Vor kurzem erschien in spanischen Blättern eine Zusammen- stellung der Kosten, welche die erste Reise von Kolumbus nach Amerika im August 1492 erforderte. Diese Ausstellung gründete sich auf die alten, noch vorhandenen Rechnungsbücher der spani - schen Schiffahrtsrecderei Pinzon in der Hafenstadt Palos , von wo Kolumbus die Reife nach Amerika antrat. Aus diesen Büchern ergibt sich, daß Kolumbus selbst ein jährliches Einkommen von 1600 Pesetas, also 1200 Mark, bezog, während die Befehlshaber der beiden anderen Schiff«, die das Admiralsschiff von Kolumbus begleiteten, nur 900 Pesetas erhielten. Von den Mannschaften er- hielt jeder im Monat 60 Reales, etwa 20 Mark, außerdem war für ihre Verpflegung die Summe von 6 Peseten, also noch nicht 5 Mark, festgesetzt. Die Ausrüstung der drei kleinen Schiffe, die Spanien übernommen hatte, betrug 14 000 Pesetas, dagegen mußten die Unkosten für die Gehälter und die Verpflegung der beiden Ka- pitäne und der Mannschaft von Kolumbus Übernommen werden, da der spanische Staat außer der Schiffsausrüstung keine weiteren Kosten in das unsichere Unternehmen stecken wollte. Diese Aus- lagen in Höhe von 22 000 Pesetas erhielt Kolumbus später zurück, so daß die Entdeckung Amerikas rund 36 000 Pesetas oder 24 000 Mark rostete. Baldwin gegen die Sprachverwilderung Die Verwilderung der englischen Sprache, wie sie sich besonders in der sogenannten Pennypresse Londons und anderer großer eng- lisch« Städte zeigt, hat dem englischen Staatsmann Stanley Baldwin vor einigen Tagen Veranlassung gegeben, die Vertreter der eng- lischen Presse auf die großen Verpflichtungen hinzuweisen, die sie der Sprache ihres Landes gegenüber hätten. Er bemerkte dabei, daß die englische Presse in der ganzen Welt gelesen werde, und daß die Vernachlässigung der englischen Sprache eine Vernachlässigung eng- lischen Wesens bedeute. Der englische Zeitungsschreiber dürfe niemals vergessen, daß Männer wie Swift, Carlyle, Dickens und viele, die England zu seinen hervorragendsten Schriftstellern zähle, aus den Reihen der Zeitungsschreiber hervorgegangen feien, und ihrem Vorbilde solle daher jeder nacheifern, der für ein öffentliches Blatt schreib«. Freilich fehle der englischen Presse in sprachlicher Hinsicht der starke Rückhalt, den die französische Presse an der Pariser Akademie habe, die unausgesetzt die Reinheit der Sprache überwach«. Es werde daher in der Presse Frankreichs ein Französisch geschrieben, das weit reiner fei als die englische Sprache ül vielen Zeitungen
Englands. Da nun an die Gründung einer englischen Akademie in absehbarer Zeit doch nicht zu denken sei, so empfahl Baldwin, öfsent- liche Sprachkurse durch den Rundfunk zu veranstalten, wodurch nicht nur weite Volkskreise«in besseres Englisch sprechen lernten, sondern sich auch der Stil und die Ausdrucksweise vieler englischer Blätter verbessern werde. Rettung durch einen Fisch Ein Walfischfänger, der vor kurzem nach Southampton zurückkehrte, berichtet über eine eigentümliche Rettung aus Seenot, die er an der Küste von Grönland erfuhr. Einer der gefangenen Wal - fische, ein Tier von 92 Fuß Länge, schlug im letzten Kampf ein Loch in die Schiffswand. Die Pumpen konnte das eindringende Wasser trotz angestrengtester Arbeit nicht vollkommen entfernen. Nach einiger Zeit ließ jedoch der Einstrom von Wasser merklich nach. Es wurde festgestellt, daß ein großer Fisch sich in dem Leck versangen hatte. Es gelang mit dieser eigentümlichen Sicherung bis in die Nähe des Hafens zu kommen. Zuletzt riß sich der Fisch los und das Schiff erpeichte den Hafen nur noch mit knapper Not. Ein See aus Salz In Australien existiert ein See, der zu den merkwürdigsten der Welt gehört. Man nennt ihn dort Lake Eyr«. Eigentlich hat er den Namen See nicht recht verdient; denn statt mit Wasser ist er bis zum Rande mit reinem Salz gefüllt. Das kommt daher, weil fünf ver- schieden« Flüsse dem Lake Eyre seit Jahrhunderten sehr salzhaltiges Wasser zuführen, das aber in der großen Hitze bald verdunstet und als Niederschlag das Salz im See rein zurückläßt. Da dieser nun über ungefähr hundert Meilen groß ist, würde er natürlich ungeheure Mengen Salz»liefern, wenn man ihn ausbeuten könnte, aber das geht deshalb nicht, weil der See zu tief im Innern des Landes liegt und sich das Salz infolgedessen durch den sehr teuren Transport im Verkauf später viel teurer stellen würde als das, was wir jetzt haben. Unbotmäßige Widersetzlichkeit In der Nummer 160 der.Löniasberger Volkszeituug" las man unter der Ueberschrift:„So springt man mit Landarbeitern um" im letzten Abschnitt die Bemerkung:„Es fehlte nur noch, daß man einem Landarbeiter kündigt, weil er unerlaubterweise sein« Notdurst verrichtet hat!" Nur immer sacht«, auch das hat sich jchon zu- getragen. Auf einem Gut im Kreise Heilsberg sitzt feit Iahren ein Herr, der sich dank einer Tüchtigkeit, die hauptsächlich in restloser Ausnutzung der bei ihm beschäftigten Arbeitskräste besteht, nach und nach vom kleinen Bauernsvhn zum Besitzer eines zirka 1000 Mvrgen großen Gutes„heraufgearbeitet" hat. Bei diesem Herrn war im vorigen Jahr ein Gespaimführer beschäftigt, der im Gegensatz zu den anderen Arbeitern das Volksbegehren nicht unterzeichnet hatte. Seitdem verfolgte ihn der Gutsbesitzer, und eines schönen Tages kam der Knalleffekt. Der Geschirrführer pflügte mit anderen zusammen, läßt auf einmal die Pierde stehen und verschwindet aus naheliegen- den Gründen in einem Gebüsch. Da stürzt der Besitzer wutentbrannt l)«rbei und herrscht ihn an:„Während der Arbeitszeit wird hier nicht...... Dazu haben Sie am Morgen, Mittag und Abend Zeit!" Ms der Gefpannführer erklärte, es fei ihm nicht möglich. zu stoppen, war's um ihn geschehe». Andertags hatte er d'e Kündigung in Händen. Begründung: unbotmäßige Widersetz- lichkeit,