3m Rampfe mit dem Lärm

Von Erna Büsing

Der Lärm zerfrißt unsere Nerven, vermindert unsere Lebens­freude, hemmt unsere Schaffenskraft. Unsere volle Nervenkraft aber ist unser notwendigstes Material, das wir brauchen, um den Lebens­kampf zu bestehen. Daher ist der Lärm unser Feind, wir müssen ihn erkennen und ihn regelrecht bekämpfen.

Nebst Radiolautsprecher und Grammophon sind die fleißig übenden Musikschüler bekanntlich noch immer der Grund schlimmster Mergernisse. Wenn der viel gefeierte Paderewsti früher eine Ozean­reise antrat, ließ er für sich ein stummes Klavier an Bord des Dampfers schaffen. Doch wenn auch einer der begnadetsten Künstler Rücksicht nimmt, so tut es der kleine Klimperer nicht. Im Gegenteil, er wütet musikbeslissen auf seinem Instrument, und selbst ein Björnson mußte in Paris einmal das Feld vor auf dem Klavier übenden höheren Töchtern räumen. Er wechselte seine Wohnung, um in Ruhe schaffen zu können.

Aber es gibt ein Klavier mit Dämpfer, bei dem sich, sobald man es wünscht, ein Filz quer über die Gaiten legt. Die Hämmer schlagen sodann auf den Filz. Der Ton bleibt rein, aber er ist derartig gedämpft, daß selbst die unerquicklichste Uebung nicht mehr stört. Ebenso tann man auf einer stummen Bioline üben, der die Resonanzflächen fehlen.

Doch fämpft man nicht nur für die Ruhe im Heim, man bes tämpft desgleichen den Fabriflärm. In dem von Prof. Johannes Biehle geleiteten Institut für Raum- und Bauakustik, das sich in der Technischen Hochschule, in der früheren Fabrit von Siemens am Salzufer befindet, probiert und studiert man und findet manches Abwehrmittel. Der Fabriflärm führt wiederholt zu dauernden Schäden des Gehörs, weshalb Sanitätsrat Dr. Peyser sinnvolle Ohrenschützer konstruierte. Ferner wendet man im Institut alles auf, um zweckdienliche Unterlagen zu schaffen, die bei Maschinen­teilen die Geräusche abfangen oder die Weiterleitung des Geräusches unterbinden. Daß Unterlagen angebracht sind, dürfte heute jedem flar fein, wenn er nur an die Filzunterlagen für Schreibmaschinen denkt. Genau so gut wie man Isolierstoffe gegen das Eindringen von Wärme oder Kälte verwendet, kann man sie zur Abwendung

Notlage der Deforations: Bildhauer.

Die heutige Richtung unserer Baukunst, die ebenso aus mirt­schaftlichen wie aus fünstlerischen Gründen die glatten Flächen bevor­zugt, droht einen ganzen Stand beinahe zum Erliegen zu bringen, der bisher mit seiner dekorativen Mitarbeit am Fassadenschmuck usm. einen wesentlichen Teil seiner Arbeit leistete: die Bildhauer. Ein Schritt des Allgemeinen Deutschen Bildhauerbundes beim Reichskommissar für Handwert und Kleingewerbe sollte zur Steue­rung der Notlage des Berufes in Form einer Aussprache mit Ber­tretern verschiedener Verbände dienen. Der Vertreter des Reichs­

verbandes des Handwerks berichtete dabei über die Lage des Bild­

hauergewerbes und die Notwendigkeit einer Stügung. Der Vertreter des Bundes Deutscher Architekten stellte fest, daß der große Teil unserer Architektenschaft der Verwendung von Plastik nicht abhold sei. Er sagte die Einwirkung auf die Architektenschaft zu. Dagegen waren die Ausführungen des Vertreters des Deutschen Werkbundes vorwiegend negativ. Der Reichskommissar versprach den Bildhauern Hilfe, wann und wie es nur immer möglich sei.

Die höchsten Gebäude auf der Erde.

Der Eiffelturm mit seinen 300 Metern war bis vor wenigen Jahren das höchste Bauwerk. Die„ Bank of Manhattan " mit 270 Meter war niedriger, das Haus der City Bank and Farmer Trust" mit 300 Meter, ebenfalls in New York , gleich hoch. Der Woolworth- Bau hat 250 Meter, der Crysler- Bau 270 Meter, gleich hoch ist die Bank of Manhattan . Nun wird aber an Stelle des alten Waldorf- Astoria- Hotels, Ecke 34. und 5. Avenue, ein Haus von ins­gesamt 360 Meter Höhe errichtet. Die oberste Partie soll Flug­

Theater, Lichtspiele usw.

Staats- Theater

geschlossen.

Abonnements­Anmeldungen

werden entgegengenommen: a) für die Staatsopern und das Staatl. Schauspiel­haus vom Abonnements­büro, Berlin W56, Ober­wallstr. 22 von 9-2 Uhr. Fernspr. Merkur 9024,

b) für das Staatl. Schiller­theater vom Abonne­mentsbüro, Berlin- Char­

lottenburg,

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straße 70 von 9-2 Uhr. Fernspr. Steinpl. 6715,

c) für die Städtische Oper vom dortigen Abonne­mentsbüro, wochentags von 10-2 u. v. 6-8 Uhr.

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des Bodenschalles anbringen. In einem solchen Falle tun u. a. Unterlagen von Korfplatten vorzügliche Dienste. Kork wird über­haupt( Breßkort) viel verwandt. Ferner wirkt Sperrholz oft Wunder, wie es mitunter auch angebracht ist, Hohlräume in Wänden und Türen zu lassen.

Natürlich muß der Streiter wider den Lärm ganz genau mit der Akustik vertraut sein und wissen, um welche Art des Schalles es sich handelt. Allgemein ist der für akustische Zwecke konstruierte Schalldeckel über der Kirchentanzel bekannt. Jedoch ist man hierbei des öfteren von der richtigen Anwendung abgewichen und hat die bewußten Deckel nur nach architektonischen Gesichtspunkten ange­bracht und nicht mehr zweckmäßig für den Luftschall ausgenutzt. Prof. Biehle hat bereits vor längerer Zeit, für die im Lichthof der Technijchen Hochschule stattfindenden Feiern einen eigenartigen, von der üblichen Form abweichenden Schalldeckel hergestellt. Er be­wirkt die günstigste Schallausbreitung in dem zwei Stockwerk hohen Gebäude. Unter diesem Schalldeckel steht der Redner in der Ecke, während die Stuhlreihen diagonal gestellt sind.

Doch auch bei Dingen, die alle angehen, zieht man seine akustischen Folgerungen. So ist es bereits gelungen, einen Eimer zu konstruieren, der beim Hinjeßen, Umfallen und Angestoßenwerden nicht das allgemein bekannte freischende, sondern bloß ein dumpfes Geräusch von sich gibt. Ferner hat man ein Regelspiel geräuschlos gemacht. Das geschieht sogar auf ganz einfache Art und Weise, indem die Kegel samt König Gummireifen um den Bauch bekommen. Dadurch wird keineswegs der Kegelfreude Einhalt getan, aber die Nerven der näheren und weiteren Umgebung werden geschont.

Jules Verne wurde einst ob seiner fühnen Phantasie belächelt. Heute haben Erfindungen mannigfacher Art Jules Vernes Phantasie bei weitem überholt. Gegenwärtig möchten wir durch Lärm er­frankten Menschen, genau wie wir ein Radio einstellen, in unserem 3immer Ruhe andrehen können. So weit sind wir freilich noch lange nicht. Jedoch soll die Tatsache uns schon immerhin mit Genugtuung erfüllen, daß ernst und auf wissenschaftlicher Grund­lage an der Beruhigung unseres Zeitalters gearbeitet wird.

zwecken dienen, also entweder Landungsplätze oder Anfermaste haben. Bis zur 300- meter- Grenze sollen 85 Stockwerke über der Erde und 5 unter der Erde gebaut sein.

Bei 400 Meter dürfte die Grenze der Wirtschaftlichkeit für Hoch­häuser liegen. Abgesehen von der Belastung der Verkehrsmittel bietet der Wolkenkrazer rein bautechnisch Grenzen. Der Raum für die Fahrstühle, ihr Gewicht, das Gewicht der Seile, das sind alles wirtschaftlich- technische Grenzbedingungen. Beachtenswert ist auch, daß bei raschem Emporsteigen in die oberen Stockwerke mit Schnell. lift eine Art Höhenkrankheit auftritt, die nicht immer unbedenklich ist.

Schriften vielfach aus diesem Tagebuch schöpfté, fo war es bisher doch noch nicht vollständig bekannt, und erst die Veröffentlichung er schließt der Wissenschaft dieses wichtige Dokument eines ihrer größten Vertreter.

Gefahr für die Chicagoer Weltausstellung.

Das Borbereitungskomitee für die Jahrhundertausstellung in Chicago 1933, die von allen internationalen großen Ausstellungen sich mit Recht den Namen Weltausstellung beizulegen wünscht, iſt in großer Sorge. Von einer Reihe von Ländern, die bereits eine offizielle Beteiligung zugesagt hatten, sind jetzt Absagen eingetroffen, und zwar werden diese mit der neuen amerikanischen Zollpolitik begründet. Die franzöfifche Ausstellungsgruppe hat ihren Vertreter aus dem Komitee bereits zurückgezogen. Auch Schweden hat jetzt eine Beteiligung an der Ausstellung abgelehnt.

Eine Abschiedsfeier für die Teilnehmer des Ferienturfus des Deutschen Instituts für Ausländer an der Uni+ versität Berlin fand dieser Tage in den Gesamträumen des Hauses der deutschen Presse statt. Dieser Ferienkursus, der im fünften Jahre veranstaltet wurde, wurde von über 400 Ausländern aus 42 Natio= nen besucht. Unter den ausländischen diplomatischen Vertretern bemerkte man bei der Abschiedsfeier den Gesandten von Irland, Prof. Dr. Binchy, den türkischen Botschafter u. a. m. Außerdem waren zahlreiche Vertreter des Auswärtigen Amtes, der Ministerien und Behörden erschienen.

Borstellungen zu besonders ermäßigten Preisen in der Oper am Platz der Republik . Vom Sonntag, 24. bis Sonntag, 31. August werden folgende Werke aufgeführt: Fliegende Holländer"( 24.), Hoffmanns Erzählungen "( 25.)," Rigoletto"( 26.)," Carmen"( 27.), " Freischütz "( 28.), Fidelio"( 29.), Fledermaus"( 30.), Sauber­flöte"( 31.). Der Vorverkauf zu diesen Aufführungen, deren Preise besonders ermäßigt sind, beginnt am Mittwoch, dem 20. d. Mts., an den üblichen Stellen.

Die Engagementslosenfürsorge der Bühnengenossenschaft hat mit Unterstützung des Reiches, Preußens und der Stadt Berlin in der Spielzeit 1929/30 wieder tatkräftige Hilfe geleistet. Die Gastspiel­Abteilung( Leitung Werner Bernhardy ), der auch das Landes­Jugendtheater angeschlossen ist, beschäftigte 676 engagementsloje Bühnenangehörige. Die Dauer der Beschäftigung betrug drei, meistens vier Wochen. Der Spielplan umfaßte:„ Der Wider­fpenftigen Zähmung", Hanneles Himmelfahrt"," Iphigenie ",„ Das Konzert", Katharina Knie",„ Das Frühlingsmädel",„ Die Zwil lingsschwester"," Mein Leopold"," Der Geizige". Für die Schüler­veranstaltungen der Stadt Berlin wurden gespielt:„ Ein Sommer­nachtstraum"," Stüßen der Gesellschaft"," Minna von Barnhelm ", ,, Lumpaci Bagabundes",„ Des Meeres und der Liebe Wellen". 3wei Ur resp. Erstaufführungen fanden statt:„ Der Fall Elo­mensti" im Theater am Schiffbauerdamm und„ Der Krach una Leutnant Blumenthal" im Berliner Theater. Ferner wurden mit: Schlafstelle"( Granach Studio),„ Der Sprung in die Ehe", ,, Familie Hannemann", Walzertraum“ und„ Als ich noch im Flügelfleide" in Kino- Theatern Nachtvorstellungen veranstaltet Diese Angaben gelten nur für Berlin , da in Dresden , Hamburg und München ebenfalls Wanderbühnen der Genossenschaft bestehen. Amerika photographiert Dokumente, Der Leiter der Staats. bibliothek in Washington , Herbert Putman, ist mit einem zahlreichen dokumente und sonstige auf Amerika und die amerikanische Geschichte betreffende Schriftstücke für die Washingtoner Staatsbibliothek photographisch aufzunehmen. Wenn die Kommission ihre Arbeiten in Frankreich beendet hat, fährt sie nach Deutschland weiter. Ihr Gesamtaufenthalt in Europa ist auf zwei Jahre berechnet.

"

Die Jahrhundertfeier der Dynamo- Maschine. Stamm von Mitarbeitern in Paris eingetroffen, um alle Staats­

Am 29. August des nächsten Jahres wird ein Jahrhundert ver­gangen sein, seitdem der große englische Naturforscher Michael Faraday die Dynamomaschine erfand und damit die ganze elet­trische Industrie begründete. Wenn wir den ungeheueren Aufschwung dieses Zweiges der Technik bedenken, so wird man in dieser Taf eines der großen Ereignisse der Welt erblicken müssen. Aus diesem Grunde rüsten sich in England Regierung, Hochschulen und wissen schaftliche Institute in gemeinsamer Arbeit, um den Gedenktag würdig zu begehen. Die Hauptfeier wird von der Royal Society ver­anstaltet, in deren Laboratorium Faraday den ersten entscheidenden Versuch machte. Daran soll sich eine Faraday - Ausstellung schließen, die in der Londoner Albert Hall stattfindet und einen Ueberblick über die Versuche und die Apparate, die bei der Erfindung eine Rolle spielten, bieten wird. Eine besonders wertvolle Veröffentlichung aus diesem Anlaß wird die Herausgabe von Faradays Tagebuch sein. Der große Gelehrte hat alle seine Arbeiten in sogenannten experimentellen Noten" aufgezeichnet, die nach seinem Tode in den Besitz der Royal Society übergingen. Wenngleich er selbst in seinen

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Operette von Hugo Hirsch

Regie: Udgar Kanisch

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Tǎnze: Bruno Arno

Der zum dritten Male fotgejagte russische Maler Repin befindet sich auf dem Wege der Besserung. Der behandelnde Arzt meint, die Krise sei überwunden.

Der englische Aftronom Turner gefforben. Am Mittwoch abend starb in Stodholm der bekannte englische Astionom und Erdbebenforscher Prof. Turner. Er hatte während der Verhandlungen des Internationalen Geodaten- Kongresses einen Echlaganfall erlitten.

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Wetter für Berlin : Weitere Erwärmung und noch ziemlich heiter, südöstliche Winde. Für Deutschland : Im Westen strich­weise Gewitterregen, sonst trocken und vielfach heiter, überall weitere Erwärmung.

Berantwortl. für die Redaktion: Wolfgang Schwarz, Berlin ; Anzeigen: Th. Glode, Berlin . Verlag: Vorwärts Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts Buch druckerei und Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW 68, Lindenstraße 3. Sierzu 1 Beilage.

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