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williges Parlament befommt, einen Staatsstreich zu vollziehen? Die Antwort wird wiederum in dem nächsten Saz völlig unzmeideutig gegeben: Wir wollen für diesen Fall nur bemerken, daß die christliche Moral nicht bloß dazu da ist, um ein fait accompli( vollendete Tatsache. D. Red.), das ihre Gegner machen, hinterher gutzuheißen, sondern daß fie auch dem fatholischen Staats­mann die Möglichkeit gibt, unter gewissen Bedin­gungen ein fait accompli zu schaffen." Es läßt sich also ein von dem fatholischen Staatsmann als Reichsfanzler vollzogener Staatsstreich durch die chriftliche Moral rechtfertigen. Es ist schon eine fast überflüssige Ueber betonung, wenn in diesem Auffah noch folgende Worte von Herrn Dr. Eugen M. Kogon zitiert werden: Man möchte meinen, daß nun der Augenblid gekommen ist, wo die christlichen Führer sich erheben und dittato= rial den Weg durch die Mitte bahnen werden."

Wir schließen uns der Bemerkung von Herrn Muder­mann an: Alle Wähler im Lande sollen wissen, was dieses Mal gespielt wird." Es wird wirklich ein außerordentlich gefährliches Spiel gespielt, wenn die Auffassungen von Herrn Mudermann nicht nur seine eigene, für niemanden mehr ver­bindliche Meinung sind. Sein hochpolitischer Aufsatz stand aber im Zentralorgan des Zentrums an der Stelle des Leit­artikels, und wir haben bis jetzt keinen Anhaltspunkt dafür, daß die Redaktion der Germania  " die Auffassung dieses Artikels nicht teilt. Gewiß wird die Zulässigkeit des Staats­streiches im Artikel von Muckermann nur für den Fall be jaht, daß sich der neue Reichstag als arbeitsunfähig erweisen wird. Auf diese Weise pflegen aber auch alle Diktatoren von Mussolini   bis Pilsudski   die von ihnen vollendeten Tatsachen zu rechtfertigen.

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Das Problem, wie man das Parlament arbeitsfähig macht, besteht für uns auch. Wir sehen aber das stärkste Hindernis für die Arbeitsfähigkeit des Reichstages und damit die größte Gefahr darin, daß ein Teil der Parteien, und zwar ein Teil der bürgerlichen Parteien, feinen arbeits­fähigen Reichstag will, wenn er in diesem Reichstag teine Mehrheit für seine Wünsche findet. Mit solchen Be­strebungen ist auch im neuen Reichstag zu rechnen. Daraus ergibt sich für uns aber eine ganz andere Schlußfolgerung als für Herrn Muckermann, nämlich die, daß es die wichtigste Aufgabe dieser Wahlen ist, im neuen Reichstag eine Mehrheit derjenigen, die überhaupt für die Erhaltung der Demokratie find, zu schaffen. Wenn das Zentrum der gleichen Auffassung ist, so muß es mit aller Deutlichkeit sagen, daß es auf dem Boden der demokratischen Verfassung bleiben mird, daß für es Teilnahme an einem Staatsstreich nicht in Frage tommt, mögen einige fonst von ihm vielleicht sehr geschätzte Geistliche die Zulässigkeit der vollendeten Tatsachen" auch mit der chriftlichen Moral begründen. Wir wiederholen: die Klärung in dieser Frage würde uns als eine wesentliche Erleichterung der politischen Situation erscheinen. Nicht in dem Sinne, daß wir uns davon eine Erleichterung unseres Wahlkampfes versprechen. Ein solches Bedürfnis haben wir überhaupt nicht. Wir wollen aber erreichen, daß sich schon mährend des Wahl­tampfes trotz aller Schärfe des Kampfes und trotz aller zweifelsohne sehr gewichtigen Interessenverschiedenheiten wenigstens eine breite Front der Parteien herausbildet, die feften Willens find, ihre Gegenfäße auf dem Boden der Démotratie auszufämpfen und allen Angriffen gegen die Demokratie geschlossene Abwehr zu bieten. Dadurch würden sich auch die Chancen dafür verbessern, daß aus diesem Wahlkampf ein arbeitsfähiges Parlament entsteht. In einer anderen Haltung zu dem Problem der ,, Erneuerung" der Demokratie sehen wir die größten Gefahren. Darüber darf man sich doch nicht täuschen, daß jedes Spiel mit den bollendeten Tatsachen" zugleich ein Spiel mit dem Bürger friege ist.

Hugenberg   gegen das Zentrum.

Eine Musterfarte deutschnationaler Böflichkeit. Das Zentrum richtet seinen Wahlkampf gegen die Sozialdemo­fratie. Es besdywert sich über sozialdemokratische Angriffe, es spricht non Demagogie, von vergifteter Agitation, sobald Sozialdemokraten jachliche Kritit an der Haltung des Zentrums üben.

Bergiftete Agitation- das gibt es wirklich, aber nicht auf der

Seite der Sozialdemokraten! Hier sind einige Proben:

,, Dem Zentrum ist es hauptsächlich zu verdanken, daß das deutsche Volt bis nahezu an die Jahrhundertwende in die Tributsklaverei verfauft ist.

Die sogenannte Friedensresolution Erzbergers hat unseren nationalen Zusammenbruch eingeleitet und hat mit dazu beigetragen, unsere nationale Widerstandskraft schon im Jahre 1917 entscheidend zu lähmen. An den Namen Erzberger  fnüpft sich die eht lose Kapitulation vor dem Feindbund

im November 1918.

Keine Bartei des Deutschen Reichstages hat das deutsche Bolt fo irregeführt wie das Zentrum!

Berbrecher am Bolt und Vaterland

politische Charafter­

Landesverrat! Landesverrat!

Schweigen über Rußland   als nationale Pflicht.

Das Organ der mitregierenden Ronservativen Bolkspartei und der Minister Schiele und Trepiranus, die ,, Deutsche Tages zeitung", fordert die Erhebung der Antlage megen Landesverrats gegen das Berliner Tageblatt" und darüber hinaus eine Ver­schärfung des Landesverratsparagraphen des Strafgejeges. All das, meil das ,, Berliner Tageblatt" gewagt hat, die Wahrheit über den Fall Amlinger vorsichtig anzudeuten! Wörtlich schreibt das genannie Regierungsorgan:

Wenn die Angaben des Blattes zutreffen würden, so würde es sich bei seinem Borstoß um einen offenen Aft des Landesverrats handeln. Das gibt das Blatt felbst zu, indem es von einer diskreten Aufgabe" spricht. Das Unerhörteste dabei ist es, daß die angenommene Teilnahme eines ehemaligen deutschen   Offiziers an einem ruffischen Militärflug, die höchstens einen militärtech nischen Charakter haben fönnte, in einen politischen Att umgefälscht wird, mit der Absicht, das Ausland auf angebliche Um= triebe der Reichswehr   aufmerksam zu machen. Im richtigen Augenblick enthüllt so das- staatsparteiliche!- ,, Berliner Tageblatt" wieder seine völlige Unzuverlässigkeit.

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Wer national zuverlässig ist, der läßt einen in Rußiand ver­unglückten Fliegeroffizier sich bei einem Pferderennen in Berlin   den hals brechen. Zwar macht man durch solche plumpe Swin­deleien das Ausland erst darauf aufmerkjan, daß man etwas verbergen will, man spart sich aber vielleicht im Inland unan­genehme Auseinandersetzungen...

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Zu diesem Zwed mill auch die Deutsche Tageszeitung" dem Berliner Tageblatt" den Mund stopfen. Daß von zwei der gegenwärtigen Reichsregierung nahestehenden 3eitungen die eine der anderen mit dem Landes­verratsparagraphen droht, ist ein Bild von be fonderem Reiz.

Ein Artifel Hammersteins.

Auffah, der wie der Demokratische Zeitungsdienst jetzt enthüllt- Vor einiger Zeit erschien in der Magdeburger Zeitung" ein von General von Hammerstein verfaßt war. In diesem Auf­sag hieß es:

Während des Bordringens der russischen Heere nach Polen  , stand der Nationalbols chemismus" auf seinem Höhe punit. 1923, während des Ruhrkampfes, lebte er noch einmal auf. Damals bändelte Ruth Fischer   mit rechtsstehenden Kreisen an, um mit ihnen ,, ein Stück Wegs zusammenzugehen". Damals

richtete eine angebliche Gruppe tommunistischer Offiziere" in Wahrheit August Thalheimer   einen Werbebrief an die Offiziere und versprach ihnen Ruß­ lands   Hilfe gegen Frankreich  , wenn sich die Reichswehr   auf die Seite der Kommunisten stellte. Damals ging die Initiative also von den Kommunisten aus, als ein Versuch, die Reichswehr   für den Aufstandsversuch vom Herbst 1923 zu neutralisieren oder zu geminnen. Seitdem ist der Gedante des ,, Nationalbolsche= wis mus" tatsächlich tot.

So ganz tot ist er nun freilich nicht, denn die neueste Prograntm­erklärung der KPD.   ist weiter nichts als eine Wiederaufnahme des Ruth Fischer  - Kurses Andererseits ist Herrn von Hammerstein ohne weiteres zu glauben, daß er den Boischemismus für Deutschland   ab­lehnt. Der General Jagt dann weiter:

Politik betreibt die Reichswehr   überhaupt nicht, sondern die Richtlinien für ihr Handeln empfängt sie von der Reichsleitung. Gegenüber Rußland   sind es dieselben wie gegenüber jedem Staat, zu dem das Deutsche Reich gute Beziehun gen unterhält: wir suchen militärisch von ihm zu lernen und zeigen seinen Offizieren auch, was wir militärisch fönnen, ebenso wie wir es mit Schweden  , Spanien  , der Schweiz  , den Vereinigten Staaten von Nordamerifa und anderen halten. Die Sowjetunion   etwa anders zu behan= deln als jene Staaten, wäre unsinnig und ge­fährlich. Denn, so sehr wir auch die weltrevolutionären Be­strebungen ablehnen und bekämpfen, so darf Deutschland   darüber nicht vergessen, daß Moskau   nicht nur das Effi", sondern in erster Linie die Regierung des russischen   Reichs beherbergt, das auch heute noch ein wirtschaftlicher und politischer Macht= fattor ist, mit dem jeder europäische   Staat rechnen muß.

Nach der Theorie des Generals von Hammerstein gibt es also eine Gruppe von Staaten, zu denen Deutschland   politisch und mili­tärisch gute Beziehungen" unterhält. Das sind Rußland  , die Vereinigten Staaten  , Schweden  , Spanien  , die Schweiz   u. a. Daneben gibt es dann natürlich andere, nicht namentlich aufgezählte Staaten, zu denen so gute Beziehungen nicht bestehen, B. Frankreich, England, die Tschecho­flowakei u. a.

Nach dieser Leistung scheint es uns nicht mur vollständig un­möglich, daß Herr von Hammerstein die Nachfolge Heyes übernimmt, es scheint uns vielmehr auch geboten, daß er schleunigst seinen Ab­fchied erhält.

Sprünge im Hafenkreuz.

Rebellion der GA. gegen Goebbels.  - Lohnbewegung der Raufbolde.

In der Berliner   Bresse   wurden gestern Meldungen ver breitet, nach denen der gesamte Gausturm der Berliner   S2. aus der Nationalsozialistischen   Partei ausgetreten fei. Diese Meidung ist nicht richtig, richtig aber ist, daß unter den Ber liner SA.  - Leuten eine organisierte Rebellion gegen Goebbels   und Co. im Gange ist.

Das Organ Otto Straßers berichtet darüber:

Die inneren Zustände in der Berliner   Hitler  - Partei haben zu neuen schweren Auseinandersetzungen zwischen SA. unb Partei geführt. Die Berliner   Bonzofrotie, als deren ausgeprägtester Bertreter der Geschäftsführer des Berliner   Gaues, Wilke, und der stellvertretende Gauleiter Much ow, beides Brtrauensleute von Goebbels  , zu betrachten sind, die Zustände auf der Gaugeschäftsstelle, Gegensäge zwischen der obersten SA.  ­Führung für Nordost- Deutschland  , die in Händen von Hauptmann Stennes liegt, und dem Gauleiter Goebbels  , Goebbels Ber halten im Hindenburg  - Prozeß, alle diese und andere Dinge haben jeßt die seit langem bestehenden Gegensäge offen zum Ausbruch tommen laffen. Die Münchener   Reichsparteileitung ist auf das eifrigste

bemüht, den schweren Konflikt beizulegen und vor dem 14. Sep.

tember nichts in die Deffentlichkeit dringen zu lassen.

Hinzu kam, daß die Unzufriedenheit der SA  .- Leute durch eine Reihe von Tatsachen verstärkt wurde.

Der Erwerb eines Münchener   Balastes, um ihn zu einem eigenen Parteihaus umzubauen, für das jeder Partei­genoffe mit einer Sonderumlage von 2 M. herangezogen wurde. Die Mißwirtschaft auf der Gaugeschäftsstelle Berlin  . Die unglaubliche Behandlung einfacher Parteigenoffen durch Wilke und Muchow, die von Goebbels   in jeder Situation

gedeckt wurden.

Das Instichlassen der in die Röntgentaler Angelegen. Tofigkeit und Grundfaßlofigkeit überhaupt feine eigenen Grundheit verwickelten Parteigenoffsen durch den Gaugeschäftsführer Wilte. säge mehr. Förderer des Kulturbolichemismus."

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Die Proben entstammen einem Flugblatt der Deutschnatio. nalen Schriftenvertriebsstelle, das bei Hugenberg   ge­druckt wurde. Nichtsdestoweniger gibt es Zentrumskreise, die in Hugenberg   schon den kommenden Koalitionsfreund sehen.

Jedem Wähler seine eigene Partei. 25 Wahlvorschläge in Berlin  .

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Bei dem Kreiswahlleiter für den Wahlkreis 2 Berlin  find folgende Kreiswahlvorschläge rechtzeitig eingegangen: Sozialdemokratische Partei Deutschlands  , Deutschnationale Volkspartei  , Deutsche Zentrumspartei  , Kommu nistische Partei, Deutsche Volkspartei  , Deutsche Staatspartei, Reichs­partei des deutschen Mittelstandes( Birtschaftspartei) E. B., National. sozialistische Deutsche Arbeiterpartei  ( Hitler- Bewegung), Bolfsrecht­partei( Reichspartei für Boltsrecht und Auswertung) und Chriftlich Soziale Reichspartei, Deutsche Bauernpartei, Chriftlich- Sozialer Boltsdienst, Haus- und Landwirtepartei, Bolnische Boltspartei, Un abhängige Sozialbemokratische Partei Deutschlands  , Freibund des Handmetts, Kleinhandels- und Gewerbes( Reichsbund des Deutschen Mittelstandes), Arbeiterpartei für das arbeitende und schaffende Bolt, Partei gegen den Alkohol, Deutsche Stulturpartei der geistigen Berufe, Angestellten und Beamten, Deutsches Landvolk, Reichspartei der Arbeitslosen Deutschlands  , Evangelische Wähler und Wählerinnen, Konservative Bolkspartei, Chriftlich- Soziale Boltsgemeinschaft, Menschheitspartei und Neue Boltsgemeinschaft, fomie ein Wahl. vorschlag der Mieter- und Boltsreichspartei.

Die Militärjunta in Cima ift zurückgetreten und General Sanchez Cerro hat die neue Regiering Berus   gebildet.

Für die Sozialdemokratie!

Beschluß der Eisernen Internationale. Kopenhagen  , 29. August.( Eigenbericht.) Der Internationale Metallarbeiterbund hat seine Tagung beendet. Die ,, Eiserne Internationale" wird fünftighin, gemäß einer von Stein Oesterreich und Urich Deutschland begründeten Entschließung, die der Kongres einstimmig annahm, in cugster Wer. bindung mit der Sozialdemokratie arbeiten.

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Teddy, der Erbarmungslose. Achtung, Achtung! Die Thälmann   Regierung fommt. Also sprach Heinz Neumann   in Dresden  , und man liest es in der kommunistischen Arbeiterstimme":

Die von Thälmann   geführte Sowjetregierung mird in Deutschland   aufräumen unter den Boltsfeinden Sie wird mit Stahl und Eisen ohne Erbarmen jeden Widerstand gegen die Macht der Arbeiter brechen. Wenn mir die Macht haben! Die von Eraft Thälmann geführte Regierung, fie wird gewählt werden von den bewaffneten Arbeitern. Sie wird so start sein durch das Bertrauen der Arbeiter, daß feine Macht der Welt sie zu er­schüttern vermag.

Woher Heinz Neumann   die Waffen nehmen wird, um die Arbeiter zu bewaffnen, wollen wir lieber gar nicht fragen ,; das wird er uns Landesverrätern ja doch nicht sagen. Wenn er aber jetzt schon weiß, daß die bewaffneten Arbeiter Thälmann   zum Re­

Die Behandlung der Angestellten auf der Bau­geschäftsstelle; für die eine Geschäftsordnung entworfen murde, mie fie schlimmer von dem re attionarten Arbeitgeber nicht entworfen werden fonnte.

Die Iuguriofe Einrichtung auf der Gangeschäfts. stelle im Gegensatz zu der einfachen Einrichtung der SA  - Be schäftsräume.

Bonzenwirtschaft, Absegung von nicht bedingungslos den Bilte furs mitmachender Funktionäre, llebergabe von Funktionärämtern in der Hauptsache nur noch an bürgerliche Parteigenossen, Aumi. perherrlichung, zunehmende Berbürgerlichung ufm. find weitere Gründe.

Goebbels   Verhalten im Hindenburg  - Prozeß, die Tatsache, daß er sich heute einen abgfeimten Lügner nennen lassen muß, ohne zu Nagen.

So fam es, daß die SA  - Stürme und Standarten nicht mehr vollständig in Affion frafen, daß die Zahl der SA- Ceute, die dem affiven Dienst fern blieben, von Woche zu Woche wuchs."

Anlaß zum offenen Ausbruch der Rebellion die Auf­hebung der Zahlung von Spefen für Propa gandafahrten gewesen sei, die die SA.- Leute bisher er­hielten. Inzwischen sollen die SA.- Leute sich wieder beruhigt haben, weil ihnen neue Spesenzahlung versprochen wurde.

Aus anderer Quelle erfährt man noch, daß der letzte

Die eiserne militärische Disziplin, der unbedingte Ge­horsam gegen den Führer und den Grad der Begeisterung scheint demnach bei den Hafenkreuzlern vom Grad der Bezahlung abzuhängen!

Hier eröffnen sich liebliche Einblicke in die intimen Ge­heimnisse der Hitlerpartei!

gierungschef wählen werden, so hat er offenbar die Absicht, bei der Waffenausgabe sehr vorsichtig zu sein, denn von zehn Arbeitern werden sich neun angesichts einer solchen Kandidatur vor 2a dhen den Bauch halten.

Aber freilich, daß es noch immer Arbeiter gibt, die dieser maulrevolutionären Hanswurstgesellschaft nachlaufen, ist eher zum Heulen als zum Lachen.

Gefängnis für Gregor Straßer  . Gerechte Strafe für einen völkischen Berleumder. Am Freitag hatte sich Gregor Straßer   vor dem Oranienburger Echöffengericht in nicht weniger als sechs Prozeffen wegen Belei bigung zu verantworten.

In einem Falle murde Straßer megen Beleidigung mehrerer Mitglieder der Reichsregierung zu zwei Monaten Gefängnis und in einem anderen Falle megen Beleidigung des Regierungs­präsidenten Dr. Friedensburg zu einem Monat Gefängnis verurteilt.

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In drei weiteren Fällen wurde der völkische Ehrabschneider wegen Beleidigung des Berliner   Polizeivizepräsidenten Dr. Weiß- es murde fortgesette Handlung angenommen mit 500 m. Geld ftra fe und schließlich wegen Beleidigung mehrerer Beamten der Stadt Brieg   in Schlesien   mit 600 m. Geldstrafe belegt.

Keine Pofttariferhöhungen zum 1. Oftober. Die Meldung eines Berliner   Mittagsblattes, daß zum 1. Oktober die Erhöhung der Post­tarife geplant jei, wird vom Reichspost ministerium für völlig aus der Luft gegriffen ertlärt. Tariferhöhungen feien meder beabsichtigt noch in Erwägung gezogen gewesen.