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2. Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 91.
Abgeordnetenhaus.
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Ein hierzu vorliegender Antrag Bartels( f.) geht dahin, daß die Schulbehörde zu verlangen berechtigt sein soll, statt der Beschaffung von Brennmaterial wie die Vorlage verlangt nur die Beschaffung des dem Bedarf entsprechenden Brennmaterials. Die Debatte erstreckt sich zugleich auf den entsprechenden Theil des§ 18, Anrechnung des Brennmaterials auf das Grundgehalt". Abgestimmt wird zunächst nur über§ 15; derfelbe wird mit dein Antrage Bartels( v. Heydebrand) angenommen. Der§ 16 Gewährung von Dienstland" wird unverändert nach den Kommissionsbeschlüssen angenommen. Nach unwesentlicher Debatte wird§ 17 angenommen; er handelt von Naturalleistungen", wo deren Gewährung bisher stattgefunden hat, soll es dabei unter Anrechnung auf das Grundgehalt bis zur Ablösung der Naturalleistungen sein Be
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wenden behalten.
Es sprachen die Abgg. Frhr. v. Jedlik( frt.) und Mölle( natl.) für den Antrag Zedlig; die Abgg. v. Heydebrand( t.), Knörcke( frs. Vp.), Bartels( t.) und Wolczyk( 3.) gegen diesen Antrag, der darauf abgelehnt wird; der Antrag Bartels gelangt zur Annahme.
Bei§ 20 Umzugskosten" erwidert auf eine Anfrage des Abg. Knörcke"( frf. Bp.) Finanzminister Miquel, daß er die Theilnahme der Lehrer an den Kreiskonferenzen für nöthig und nüglich halte und bereit sei, zur Entschädigung der Lehrer für diese Theilnahme an diesen Konferenzen eine entsprechende Position in den Etat einzustellen, vorausgesetzt, daß die Finanzlage dies geftattet.
Sonnabend, den 18. April 1896.
Parteien
Nun naht die Zeit des V. Deutschen Sängerfestes in Stutt gart heran, bei dem der Liederkranz als tonangebender Verein Stuttgarts selbstverständlich die erste Stolle spielt.
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13. Jahrg.
haften Ablehnung erfüllt. Die Folge war die Bontottirung| worden sei, was zum Schuße der Gesellen und Arbeiter dienlich der Liederhalle. ist und auch verschiedene Erfolge zu verzeichnen sind, welche 53. Sitzung vom 17. April 1896. 11 Uhr. Seit bald fechs Jahren meiden nun die Arbeiter Stuttgarts , die namentlich vom fönigl. Polizeipräsidio anerkannt und zur Am Ministertische Kultusminister Dr. Bosse und Rom - meisten Gesang- und alle Arbeitervereine das ungaftliche Haus, Verpflichtung gemacht worden sind; leider wird seitens missarien. fie ließen den Liederkranz„ Herr im Hause" sein. In dem Saale , des Bauleiters resp. Bauunternehmers in dieser Beziehung Das Haus setzt die zweite Berathung der Lehrer- wo früher auch sozialdemokratische und gewerkschaftliche Ver- noch viel gefündigt. Es wird auch bemängelt, daß die Beamten Besoldungs - Vorlage beim§ 15 derselben fort, der von fammilungen rnd Festlichkeiten gleichwie diejenigen aller anderen der Aufsichtsbehörde nicht streng genug wachen über die zweckBeschaffung des Brennmaterials" handelt. und Gesellschaften abgehalten werden konnten, mäßige Anbringung der Schuhvorrichtungen. wo Bebel und andere sozialdemokratische Redner vor Schöner Trost für die Dachdecker! Wie viele von ihnen Jahrzehnten ungestört reden durften, verkehrt heute nur noch das noch an Leib und Leben Schaden leiden sollen, bevor der fogenante" gutgesinnte" Bürgerthum. Kompetenzstreit entschieden ist, wer eigentlich für Un Versuchen, den Boykott auf gütliche Weise zu beseitigen Schuhvorrichtungen zu sorgen hat, darüber hat und der Arbeiterschaft den wegen seiner Größe nur ungern ver- man sich natürlich den dicken Kopf nicht zerbrochen. Daß die ißten Saal wieder zu erschließen, hat es nicht gefehlt, aber dritte Forderung, Freigabe des 1. Mai, als eine der un alle diesbezüglichen Bemühungen scheiterten an der Starrföpfig- gerechtesten" bezeichnet wurde, versteht sich nach der vorerwähnten feit des Ausschusses der Liederkranzgesellschaft. Selbst ein Musterleistung der Herren Dachdeckermeister von selbst. Fordewiederholter Versuch des Oberbürgermeisters, den Boykott durch rung 4, Abschaffung der Affordarbeit, haben die Herren, ver ein Entgegenkommen des Liederkranzes aus der Welt zu schaffen, muthlich um etwas Abwechselung in die eintönige Neinblieb ohne Erfolg; der Liederkranz blieb dabei, daß der fagerei zu bringen, rundweg" abgelehnt: die Abschaffung der Arbeiterschaft Stuttgarts durch einseitige beharrliche Verweige- lebenverkürzenden Affordarbeit wird als einarger Eingriff in rung feiner Lokalitäten gezeigt werden müsse, wie wenig sie von die Rechte des Arbeitgebers" bezeichnet und soll angeblich, auch ihm geachtet wird. " gar nicht" im Interesse des fleißigen und befähigten Gesellen liegen. Daß die Gehilfen für Sonntagsarbeit und Ueberstunden 50 pet. Zohnaufschlag haben wollen, ist den Meistern natürlich ebenfalls außerm Spaße, denn bei den heutigen" Preisen, die § 18 handelt von der Anrechnung anderer Bezüge auf Die Boykottkommission glaubte auch diese Gelegenheit nicht diese von den Kunden bekommen, gehört eine derartige" Lohndas Grundgehalt. Hierzu liegt der bereits bei§ 15 erörterte vorübergehen lassen zu sollen, ohne einen abermaligen Versuch erhöhung zur„ Unmöglichkeit". Die Gehilfen verlangen weiter, Antrag Bartels vor, das über den Bedarf hinaus zu liefernde aur gütlichen Beilegung des Boykotts zu machen. Šie trat zu daß am Sonnabend bei der Lohnzahlung nach Feier Brennmaterial auf das Grundgehalt anzurechnen; ferner ein diesem Zweck an den Feſtausschuß heran, unter Darlegung der abend jede Stunde Wartezeit bezahlt werden soll. Diese Antrag v. 3edlish( frk.), daß der Lehrer mit Genehmigung der Verhältnisse dessen Intervention anrufend. Es kam nach langem Unersättlichen! Als wenn sie nicht froh sein müßten, Schulaufsichtsbehörde berechtigt sein soll, für seine Amtsdauer Warten endlich zu einer gemeinschaftlichen Sitzung, in der der überhaupt' was zu kriegen! Kurz, die Dachdeckermeisterfür Landnußung und Naturalleistungen den anzurechnenden Festausschuß, der Liederkranzausschuß, die Boykottkommiffion, Bersammlung hat es fertig gebracht, alle Forderungen Geldbetrag zu verlangen. sowie der Gutenbergverein vertreten waren. Ein günftiges Re- abzulehnen, obwohl während der jetzt lebhafteren Bauthätigkeit fultat wurde wiederum nicht erzielt, die Vertreter des Lieder sicherlich auch die Dachdeckerei florirt. Nachdem der Herr Obertranzes zeigten feinerlei Entgegenkommen, verlangten dagegen in meister noch eine durch großstädtische Höflichkeit nicht überlastete naivfter Weise die zeitweilige Aufhebung des Boykotis. Das Rede gegen die Lohnkommission der Arbeiter gehalten und ein founte natürlich nicht geschehen, der Kampf muß also durch Herr Hermann May die naive Erklärung abgegeben hatte, die alleinige Schuld des Liederkranzes weitergeführt werden. daß er, der die Forderungen der Arbeiter sämmtlich bewilligt Der Boykottkommission erwächst hierdurch nun die Pflicht, den hat, die Bewilligung nur so lange aufrecht erhalte, bis die etwa aus allen Gauen Deutschlands herbeiftrömenden Gästen bei feßigen dringenden Arbeiten fertig seien, und nachdem, soweit sich Beiten Kenntniß zu geben, weffen sie sich in Stuttgart von Seite aus dem Protokoll schließen läßt, von den Firmen Scharfe, Liz des Liederkranzes zu versehen haben. An jeden Sänger, der im und Karl Lehmann eine ähnliche Erklärung abgegeben wurde, Liede die Freiheit und den Mannesmuth besingt, an nahm die Versammlung einstimmig eine Resolution an, worin ieden Gast, dem Gerechtigkeit und Gastfreundschaft and unter reichlichen Seitenhieben auf die„ Agitatoren" u. a. gesagt gegenüber der Arbeiterschaft kfeine leeren Begriffe sind, tritt ist:„ Es soll vorläufig teine Lohnerhöhung bewilligt, sondern an jetzt die Frage heran: Billigst du eine solche Handlungs- den alten Lohnfäßen, welche vollständig ausreichen, sogar gut weife der Stuttgarter Liederkranzgesellschaft oder billigst du find, festgehalten werden. Gefellen oder Arbeiter, welche mit fie nicht? Und willst du angesichts solcher Gastfreundschaft das Forderungen, wie folche jetzt aufgestellt werden, an die Meister Deutsche Sängerfest besuchen? Willst du dich der Gefahr aus- herantreten, find sofort zu entlaffen. Wer entgegen dieser Resetzen, diese Art Gastfreundschaft an deiner eigenen Person zu solution handelt, schädigt nicht allem sich, sondern das gesammte erproben? Wir glauben, es kann sich hierauf jeder selbst die Gewerbe und kann ferner auf Unterstützung, wenn über sein Antwort geben. Geschäft einmal die Sperre verhängt wird, unter keinen Um Zahlreiche Vereine in Stuttgart - darunter der zweitgrößte ständen rechnen." und leistungsfähigste, der Gutenbergverein- haben ihre Nach dem Wortlaute dieser Resolution darf in Berlin ein Mitwirkung beim Sängerfest insolange abgelehnt, bis die Dachdeckergehilfe also nicht einmal pünktliche Hand Boykottfrage durch Entgegenkommen des Liederkranzes beseitigt habung der von der Polizei vorgeschriebenen § 25 betrifft die Leistungen des Staates. Im Ab- st, und so sieht sich das Festkomitee veranlaßt, die Vereine der Schuhmaßregeln verlangen, ohne die sofortige § 25 betrifft die Leistungen des Staates. Im Ab- Nachbarstädte zur Mitwirkung bei den Gefängen heranzuziehen, Entlassung gewärtigen zu müssen. Das genügt sah II wird der Staatsbeitrag festgestellt. Die Vorlage bestimmt, damit" Stuttgart wenigstens einigermaßen entsprechend re- wohl, um zu beweisen, daß sich die Innung in der Wahl ihres daß derselbe bis höchstens 25 Schulstellen einer politischen Ge- präsentirt" ift. Und wie zum Hohn forderte neulich der Ortes vergriffen hat. Von der schwarzen Liste, die der meinde gewährt wird. Wohnungsausschuß für das Deutsche Sängerfest die gesammte Vorstand der Junung in Umlauf gebracht, ist im„ BorHierzu liegen mehrere Anträge vor. Der Antrag Groth ( natt.) verlangt, daß, wo mehr als 25 Schulstellen vorhanden Einwohnerschaft Stuttgarts , ohne Unterschied des Standes wärts" schon Mittheilung gentacht worden. Auf dieser und der Parteirichtung, zur Abgabe von Quartieren Liste sind die Namen der streifenden Gesellen und Arbeiter find, der Staatsbeitrag für die Hälfte der überschießenden Stellen auf gewährt wird, jedoch nur soweit, als diese Stellen bei Inkraft über dem größten Theil der ansässigen Bevölkerung vom Lieder name, in derselben Stadt, wo die Gastfreundschaft gegen veröffentlicht, insgesammt 118. Vielfach fehlt der Vorfreten des Gesetzes vorhanden sind; für spätere Stellen nur in franz" mit Füßen getreten wird. Zahlreiche Bürger haben auch Personen durch diese schwarze Lifte an ihrem Fortkommen beso daß, wenigstens in in späteren Jahren, auch solchen Gemeinden, in denen die Zahl von 25 Schulstellen noch die Zusage von Quartieren verweigert mit dem Hinweis auf die hindert werden können, die an dem jezigen Streit gar nicht bes nicht vorhanden ist, bis zur Höhe von 25 Stellen. so Abg, Seyffardt( natt.) begründet den nationalliberalen wenig gastfreundliche Haltung des Liederkranzes. Wenn theiligt find. Auf der Liste ist weiter angegeben die Bezeichnung zahlreiche Gäste des Sängerfestes nach Ver- der Krankenkasse, zu der der Streifende gehört, und die BuchAntrag. Abg. Winckler( t.) bekämpft den Antrag Groth; die Kom- auf desselben die schwäbische Hauptstadt nummer; ferner enthält die Lifte eine Rubrik für„ Bemerkungen". mit sehr gemischten Gefühlen verlassen, Kurz, die Liste ist ein neuer Beitrag dafür, wie wohl organisirt missions- Vorlage habe auch die Interessen der großen Städte wenn sie über die Gastfreundschaft in der der Verruf der Arbeiter vom Unternehmerthum betrieben wird. berücksichtigt. Feststadt Stuttgart bitter enttäuscht sein Einziges Mittel, um dessen Machinationen in ihrer beabsichtigten Minister Dr. Miquel legt dar, daß durch den Antrag der werden, so mögen fie die Schuld hieran nicht Wirkung zu vereiteln, ist die Organisation der Arbeiter. So Nationalliberalen eine Mehrausgabe von 896 000 m. gegenüber der Einwohnerschaft im ganzen, sondern lange noch ein großer Theil in thörichter ereinzelung verharrt, den Beschlüssen der Kommission erforderlich wird; diese haben aber jenem Theil derselben beimiessen, der im wie das auch bei den Dachdeckern Berlins der Fall zu fein schon eine Erhöhung der Schulausgaben gegenüber der Regierungs- iederkranz vereinigt ist. Die Bontottfommission wird scheint, wird das Unternehmerthum nicht nur das natürliche, vorlage um 1 630 000 M. zur Folge. Angesichts der ungünstigen Finanz nicht verabsäumen, zu gegebener Zeit noch weiter an die Gäste, sondern auch das gesetzliche Recht des Arbeiters mißachten. lage fei an höhere Aufwendungen für Schulzwecke nicht zu denken, die Sänger und das gesammte Publikum heranzutreten, um das Schließt Euch der Organisation an, ohne sie ist kein Heil! Das zumal andere Ausgaben, namentlich die Erhöhung der Beamten in alle Kreise zu bringen, was noch gesagt werden muß. Vor- rufen wir auch den Dachdeckern Berlins zu. Mögen sie diese gehälter, brängen. Die Belastung der Großstädte durch dies läufig genügt es, wenn überall, namentlich da, wo Arbeiter- Mahnung beherzigen! Gesetz ist teine übermäßige; es müssen die verschiedenen Gesangvereine sich anschicken, das Eängerfest zu besuchen, von Gegenden gleichmäßig behandelt werden, das verlangt die Vorstehendem Notiz genommen und entsprechend gehandelt wird. Gerechtigkeit.
§ 20 wird angenommen.
Bu§ 21 Gnaden- Quartal" beantragt Abg. v. Tscheppe( frt.) die Wiederherstellung der Bestimmung der Regierungsvorlage, wonach die Schulunterhaltungspflichtigen die Kosten einer Ver: tretung zu tragen haben.
Die Abg. v. Heydebrand( t.) und Wolozyk( 3.) bekämpfen diesen Antrag, dessen Annahme die Vorlage für sie unannehmbar machen würde, denn die Bestimmung gehöre in ein Schulunterhaltungsgesetz nicht aber in ein Lehrerbesoldungsgeseh. Der Antrag v. Tscheppe wird abgelehnt. Die§§ 22 bis 24 bleiben unverändert.
Abg. Dr. Krause( natl.): Die Behandlung der Großstädte durch diese Vorlage ist bedrückend und ungerecht. Das platte Land wird wieder, wie schon seit Jahren, durch unsere Gesetzgebung bevorzugt. Will denn der Staat, daß die Städte in ihrem Schulwesen zurückgehen?
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Gewerkschaftliches.
Die Maurer Berlins und Umgegend haben in der stark besuchten Versammlung vom 16. April beschlossen, ihre Forderungen Minister Miquel: Das will der Staat nicht; aber wenn nun zur Durchführung zu bringen und überall da die Arbeit nieder eine reiche Stadt beschließt, ihre Lehrer beffer zu fiellen als die zulegen, wo dieselben bis zum 20. April nicht bewilligt worden zurichten, verlangen Sie dann, daß der Staat dafür Zuschüsse von 9 Stunden. Beginn der Arbeitszeit morgens 7 Uhr: in anderen Städten, oder die Klassen nur zu 30 Schülern ein- find. Die Forderungen lauten: 1. Eine Marimalarbeitszeit zahlt?( Unruhe links, Zwischenrufe, Sehr richtig rechts!) Darin Die Baufen sollen fallen in die Zeit von 81/ 2-9, 12-1, 4 bis liegt der Kernpunkt der ganzen Frage.( Rufe: Nein!)
Abg. v. Lieres( Hospt.) fucht nachzuweisen, daß die Rom. missionbeschlüsse nur wenige Großstädte belasten, die sich in sehr günstigen Steuerverhältnissen befinden. Er empfiehlt die Kommissionsbeschlüsse zur Annahme.
Hierauf vertagt das Haus die Weiterberathung auf morgen Schluß 4 Uhr.
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dänischen Berufsgenossen ersucht, nicht nach Kopenhagen Die deutschen Rad- und Stellmacher werden von den zu reifen, da dort eine Bewegung im Gange ist, um eine Ber besserung des Lohntarifs durchzusetzen.
Der Tarifandschuß der deutschen Buchdrucker, der am 15. April in 2 ei paig zufammengetreten ist, hat auf Antrag des Prinzipalsvertreters Ba en sch aus Leipzig und des Gehilfen verbands- Borsitzenden Döblin aus Berlin beschlossen, daß während der Dauer der Verhandlungen nichts über die Sigungen veröffentlicht werden soll, damit die Verhandlungen ungestört verlaufen. Wir glauben, daß der Ausschuß mit diesem Beschluß 412 Uhr. Um 6 Uhr Feierabend; Sonnabends eine Stunde und nicht gut berathen ist. Ganz abgesehen davon, daß die Deffentlich. an den Tagen vor den sogenannten Festtagen zwei Stunden feit an den Tarifberathungen das größte Intereffe hat, verfehlt früher.( An diesen Tagen fällt die Vesperpause weg.) Der Lohn die Geheimnißkrämerei ihren Zweck. Ist doch trotz des Be wird voll ausgezahlt. 2. Abschaffung fämmtlicher Affordarbeit schlusses jetzt schon ein Bericht über die Verhandlungen in die und ein Minimallohn von 55 Pf. pro Etunde. 3. Pünktliche Preffe gedrungen. Wir verzichten auf deffen Wiedergabe, da wir Innehaltung der festgefeßten Arbeitszeit außer da, wo Leben und ihn auf seine Richtigkeit nicht prüfen können. Wir meinen aber, Gefundheit anderer in Gefahr sind.( Durch den ersten Satz soll diese Erfahrung sollte den Ausschuß belehren, daß er besser die Unfitte des 10-20 Minuten zu späten Pfeifens des Poliers baran thut, jeden Tag felbst eine zuverlässige Darstellung seiner beseitigt werden.) 4. Humane Behandlung seitens der Boliere. Verhandlungen zu veröffentlichen. 5. Auf jedem Bau muß jemand bestimmt sein, der die Nahrungs Der dritte internationale Buchdrucker- Kongrek wird mittel herbeifchafft. 6. Ferner muß eine wetterdichte, zugfreie am 5. August in Genf abgehalten. Auf der Tagesordnung verschließbare Bude vorhanden sein zur Benukung( zum Schuß gegen Witterungseinflüsse während der Paufen und gegen Dieb stahl). 7. Der Lohn ist sofort nach Feierabend auf der Baustelle jeden Sonnabend für die gesammte in der Woche geleistete Arbeit Als vor nunmehr sechs Jahren die Arbeiter allerorts sich 8. Abschaffung des Zwanges, eigenes Werkzeug zu halten( wie zu zahlen, ohne den Betrag für einige Tage einzubehalten. anschickten, den 1. Mai als Weltfeiertag in würdiger Weise Meißel, Schlägel u. f. w.), sowie Beseitigung des gegenwärtig durch Massenversammlungen zu begehen, irat der Vorstand der üblichen Zahlenmarken- Systems betreffs der von den Polieren beSozialdemokratischen Partei als beauftragter Vertreter der stimmten Budiker. organisirten Arbeiter Stuttgarts an den Vorstand des Stutt=
11 Uhr.
um Veröffentlichung zu:
stehen u. a. folgende Punkte: Revision des Reglements für das internationale Buchdrucker- Sekretariat( Antrag des Verbandes der Deutschen Buchdrucker), Schaffung einer internationalen Refervekasse( Antrag der Aufsichtskommission),
ein Bericht zu, den wir, obwohl er manches schon Bekannte entUeber die Lohnbewegung in Mittelfranken ging uns von dort hält, hiermit veröffentlichen, weil er ein zusammenfassendes Bild der ganzen Bewegung in diesem bayerischen Kreise gewährt. Bei den mittelfränkischen Industrie- Arbeitern, schreibt unser Kor garter Liederkranzes mit dem Ersuchen heran, ihm Der Junung der Berliner Dachdeckermeister merkt man respondent, ist die Erkenntniß zum Durchbruch gekommen, daß den Festsaal der Liederhalle" gegen die übliche Ent- es nicht an, daß sie mit Spreewaffer getauft ist. Sie würde ihr Forderungen an das Unternehmerthum, soweit sie nur Lohnschädigung für den Abend des 1. Mai miethweise zu überlassen. Domizil unserer Ansicht nach besser im Königreich Stumm auf- erhöhungen betreffen, nicht mehr zeitgemäß sind. Die Nürnberger Die Gesuchsteller waren zu diesem Schritte genöthigt, schlagen. Die Dachdeckergehilfen haben bekanntlich Forderungen Former versuchten zwar noch vor einigen Wochen, einen Minimalaveil in Stuttgart fein anderer, genügend großer Saal für diesen gestellt. Am 10. April beschäftigte sich eine allgemeine Dach- lohn und 10prozentige Lohnerhöhung zu fordern, fanden aber in den Zweck vorhanden ist, eine zersplitterte Feier in verschiedenen deckermeister- Versammlung damit. Da über dem Redegewässer eigenen Reihen derartigen Widerspruch, daß die Forderung garnicht fleineren Sälen aber nicht jenen imposanten, erhebenden Ein- der Geist der Junung schwebte, fielen die Beschlüsse denn auch an die Industriellen gestellt wurde. Auf der ganzen Linie wird die druck macht, der mit dieser großen Rundgebung verbunden sein ganz im Sinne derselben aus. neunstündige Ar- Verkürzung der Arbeitszeit unter Beibehaltung des
foll. Nicht gering war aber das Erstaunen, als vom Lieder beitszeit und 15prozentige Lohnerhöhung für Gesellen und bisherigen Lohnes gefordert. In Erlangen erhoben zuerst die franz- Ausschuß die lakonische Antwort eintraf, daß dem Gesuch Arbeiter, wurde für vollständig ungerechtfertigt" erklärt und Flaschner und Metalldrücker diese Forderung, sie nicht entsprochen und die Liederhalle zu dem Zwecke der Ab- einstimmig abgelehnt. Bei der zweiten Forderung, pünktliche wurde ihnen ohne Streit bewilligt; ihnen folgten die Kam m= haltung der Maifeier auch gegen Entschädigung nicht abgegeben Handhabung der von der Polizei vorgeschriebenen Schuhmaßregeln, ma cher, die sich heute noch im Streit befinden. In Nürnwerde, und mit Unwillen und gerechter Entrüstung wurde die stellt" wie es im Protokoll heißt der Herr Obermeister berg, der größten Judustriestadt Bayerns , dürfte es nur wenige gesammte Arbeiterschaft Stuttgarts ob der unerwarteten prozen fest, daß bereits seit Jahren seitens der Junung alles gethan Gewerkschaften geben, welche nicht die Forderung auf Verkürzung
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