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Lebendige Bewegung. Goebbels verherrlicht seine Keile.
Das alte Beschwichtigungsmittel
Hitler:Man Verse Geld unter das Volk!"
Nationalkommunismus 1924. Das Vorbild derneuen Programmerklärung" der KPO  .
.ezltlsrs Sturmtrupps hoben gemeutert. Sie haben unter dem Gesang der Internationale den Führer der Berliner   National. sozialisten Dr. Goebbels   für vogelfrei erklärt. Sie haben einen Sturm auf das Gaubüro der Partei unternommen und find von der Leibschgtzgarde der Naziführer mit Schützenfeuer empfangen worden. Bier Schwerverletzt« blieben auf der Strecke. Kaum daß es dem im Flugzeuge herbeigeeilten Hitler gelang, den Nitz vor den Wahlen notdürftig zu verkleistern. Also olles m allem eine schwere Erschütterung in dem GefLge der mili­tärischen Organisation der Nationalsozialistischen   Arbesterpartei. Von allen diesen Dingen weiß Herr Goebbels   nichts. Auf der gestrigen Versammlung im Sportpalast, wo er unter ollgemeiner Hochspannung zu dem Ausruf Stellung nehmen sollte, bezeichnete er nach dem Bericht des Wolffschen Telegraphenbüros die Aus» einandersetzung innerhalb der Partei als eine Folg« der leben. digen Entwicklung der Bewegung, auf die die National. sozialisten stolz seien, da nur dadurch eine Erstarrung der Be- wegung vermieden werde. Die Streikgkeiien inner- halb der Partei würden in gemeinsamer Tagung geregelt, und was im eigenen hause vorgehe, so führte Goebbels   wörtlich ans, gehe die Judenpresse einen Dreck an.' Nun wissen wir es also. Wenn die Kerntruppe der Parteiorga- nisation meutert, die Führer auspfeift, den Gehorsam verweigert und sich nur durch höhere Zulagen wieder zur Raison bringen läßt, dann ist das lebendig« Bewegung. Wir wünschen dieser lebendigen Bewegung" eine recht baldige Fortsetzung, dann wind sie sich in kürzester Zest totgelaufen haben.
Vaugoms Vachs. Bondlstruppen lehnen Wiener   Einladung ab. Auch die kleine Wehrmacht der Republik Deutschösterreich hat allsommerlich ihre Manöver; ihr Abschluß bringt in den nächsten -!-agen  »ine ganze Anzahl Truppen aus den Bundesländern nach Wien   und nicht wenige Soldaten der Republik   werden so zum ersten Male die Hauptstadt sehen. Bürgermeister und Landes- Hauptmann Karl S« i tz und die Stadtverwaltung ließen darauf an diese Truppen die Einladung zu einem festlichen Empfang und einem Esten im Rathaus ergehen, das in seinem Ratskeller, seinem weiten Askadenhof, dem Festsaal und sonstigen Räumen Allen Platz bieten kann. Außerdem sollten die militärischen Gäste freie Fahrt auf der städtischen Straßen- und Stadtbahn sowie zum Andenken die LichtbUder der. schönsten Gebäude Wiens erhalten. Der Heercspersonalaus schuh  , im Wehrministerium aber, dank der Soldatenauslese und den Wahlkunststücken der Baugoinschen.Heeresleitung mit einer chrsttlichsozialen Mehrheit oersehen, lehnt« die Einladung der Wiener   Landes- regierung ab, natürlich nur aus Angst, daß etwa die ver- hetzten Soldat«, in denRothaus Marxisten  " auch anständige und überbies österreichisch  -liebenswürdige Menschen«rkeimten. Darauf hat die Stadtverwaltung das ganz« Festprogramm ausgegeben. Die Soldaten können nun die Fahrten in der Stadt selbst bezahlen und die Schaffner werden ihnen den Grund schon mstteilen. : Gtarhemberg statt Sieidle. �7'; TBim, 3. September(Eigenbericht). Die Rtoaütäten in der Bundesleitung der Heimwehr haben zum Rücktritt der Bundesleitung geführt. An Stell-, von Steidl««ure der eh malige Fürst Starhemberg zum alleinigen Bundesführer gewählt. Starhemberg   hat sich ausbedungen, daß «r aste leitenden Aemter der Heimwehr   nur mit Männern seines Bertranens besetze. Die Wahl Starhembergs ist mit einer einzigen Stimm« Mehrheit erfolgt. Der Vertreter der Steiermark   hat sich bei der Abstimmung der Stimme enthalten. Er war zwar für den Rücktritt Steidks, wollte aber den Zwesten Bundesführer Pfriemer in seiner Stellung hasten. Stechle ist christlichsozialer Bundesrat und auch Pfriemer gehört zu den Christlichsozialen, während Starhemberg, obwohl sein« Mutter chrrststchsoziale Bundesrätin ist, zu Hitler  in Beziehungen steht, Baltikumer und am hitlerputsch in München   beteiligt war und besonders in seinen letzten Reden ausschließlich national- sozialsttische" Töne anschlug. Im christlichsozialen Lager befürchtet man daher, daß die Heimwehr unter Starhemberg bei den im Frühjahr zu erwartenden Wahlen als eigene Partei auf- treten oder von den Ehristllchsozialen mehrere Mandate für Heim- wchrkandidaten erpressen werden. Andererseits standen Steidl« und Psriemer stark unter dem Einfluß des Majors Pabst, der auch van Venedig   aus die Heünwehrführung bearbeitet. Im Gegensatz hierzu ist Starhemberg   ein Feind des Pabst, so daß Pabst für die Heimwehr jetzt endgültig erlebigt sein dürfte.
Oer Ltebersall aus Oombsti. Protest polnischer Offiziere. In Warschauer   Zeitungen ist am 31. August d. I. folgend« Erklärung erschienen: .Die vorgestrigen Blätter brachten eine ausführliche Dar­stellung des von fünf Offiziersuniformen tragenden Mllitärperfonen verübten Ueberfalls auf den Abgeordneten Jan Dombsk,;«inen Menschen, der einen Ueb-rfall nicht erwartet hat und schwer krank ist Zwei Offizier- sollen das neun, ährige Töchterchen des Herrn Donwski geschlagen haben. Bläüer. Meldungen zufolge sollen die Namen der Täter dem Gendarmerie- Hauptmann Jakob Zapala bekannt sein. Im Namen der Ofsizi-rsehre fordern wrr dre Toter hierdurch auf. ihre Nomen bekannt zu geben und die tfolgen ihrer Tat zu tragen. Ein Angriff von fünf gegen einen ist eine«chand«, ,st eine niederträchtige Tat und ei» das ganze Offizierskorps ent- ehrendes Verbrechen, das geeignet erscheint, eine Spaltung zwischen Gesellschast und Offizierskorps zu verursachen. Wir fordern kategorisch die Ermsttkung der Schuldigen und deren Lusichluß aus dem polmschen Ofi'zi-rstnrps. Di« Waffen- h r ü d e r I cha ft mit Leuten diesen Typ» erkennen wir nicht an. Die Militärgerichtsbarkeit und Gendormerre müssen diesmal ihr« Pflicht tun. Wdriaeusalls werde» wir die Schuldigen unter uns selbst ausfindig mache». (gez.) Ew Kreis Offiziere de» polnischen Heeres. W a r sch a u, den 3l>. August 1930. Bizemarschall D o m b s k i, ein um Polen   hochverdienter Mann. dabei ein aufrechter Demokrat und wahrer' Freund der Ber- sländigung mit Deutschland  , ist ein kaum mittelgroßer, älterer Mann von sichtlich Pirter jkörpertonstitution. Es geHärte schon «eine besonder» ehrlos« Gesi»»»««$b diesem veberfall.
An der Spitze der Reichslist« der Kommunistischen Partei stehen die Namen Thälmann  , Remmele und Heinz Neumann  . Thälmann und Remmele sind die proletarischen Aushängeschilder, Heinz Neumann   aber, der ihnen den Kurs vorschreibt und die Konzepte herstellt, ist heute der eigentliche Führer der Kommunistischen Partei in Deutschland  . Wer ist Heinz N e u m a n n, der Reichslistenkandidat und zugleich Groß-Berliner   Kandidat der KPD.? Alle jene Kommunisten, die aus Verzweiflung über die völlige Entar- tung der Partei die KPD.   verlassen haben mögen sie sich nun Links- oder Rechts kommunisten nennen, bezeichnen Heinz Neu- mann als eine Gestalt ohne Ueberzeugung und ohne Charakter. Die um Brandler und Thalheimer nennen chn   systematisch das Lümpchen Heinz Neumann  , ohne daß er sich dagegen zur Wehr gesetzt hätte. Sie rechnen ihm seine blutige Dolle als Lockspitzel der Komintern   in Kanton(China  ) vor. Der Cha- rakter dieses Neumann wird beleuchtet durch eins seiner lite« rarischen Fabrikate. Unter dem Datum 27. Januar 1924 also Kaisers Geburtstag wurde seinerzeit ein Rundschreiben einer angeblichenGruppe kommu« nistischerOfsiziere" an aktive und ehemalige Offiziers verbreitet. Es trug die AnredeHerr Kamerad" und warb für eine Einheitsfront zwischen den Kommunisten und den aktivistischen Offizieren zur Befreiung Deutschlands   vom aus- wärtigen Feind, also zum Krieg. In diesem Rund- schreiben befanden sich die folgenden Stellen: Wenn man der deutschen Sozialdemokratie den nationalen Charakter abspricht und sie als antinational bezeichnet, so ist das vollkommen richtig. Die deutschen   Sozialdemokraten, wie Ebert, Scheidemann  , Noske, Hermann Müller   usw. roollten in der Tot vor, am und nach dem 9. November die Unterwerfung unter die Entente. Sie waren die Macher der Erfüllungspolitik, sie waren die Verräter am Vaterland. Sie zerschlugen die deutsch  « Armee. Sie lieferten die deutsch  « Wirtschast aus. Sie trieben Deutschland   in den Zusammenbruch. Mit berechtigtem Haß blickt jeder" ehrliche deutsch  « N a t i o n a li st, blicken wir alle auf dies« November. Helden, die im Augenblick des Einzugs in die Wilhelmstraß« ihre jahrzehntelangen Versprechungen vergaßen und den blutigen Bruderkampf zwischen Deutschen   und Deutschen   entfesselten. In der Mitte aber saßen die Herren Fritz Ebert, Hugo Preutz. Erzberger und R at h« na u, die sich ins Fäustchen lochten." .Mit den Sozialdemokraten, den Verderbern und Verrätern Deutschlands  , gibt es für uns alte und jung« Offiziere keine Gemeiirschaft. Aber wir haben Achtung vor
Oer englisch-russische Konzessionsstreii. Sowjetunion   lehnt Schiedsspruch brüst ab. toudo«. 3. September. Der russische   votschafker in London   erklärte zum Schiedsspruch iu Sache» der Lena Goldftelds, daß dl« Sowjet» uton die Zuständigkeit des- Schiedsgerichts niemals anerkannt Hobe und daß infolgedessen die Zahlung von 260 vlllllonea Mark überhaupt nicht in Frag« komme. * Da» Urteil des Schiedsgericht» und ine.anukch« Erklärung des russische» Botschafters haben in Kreisen der englischen Industrie,
Moli�re in den Kammerspielen. Vokittsches Theater von 1562 bewährte die Kraft feiner geistigen Rebellion,Di«.Schul« der Frauen", liebenswürdigster Auf- stend gegen den männlichen Sklavenhalter, köstliches Dorgewittcr der bürgerlichen Freiheft erwies den Dicht« als Propheten. Die Airfführnng. svn Hans Deppe   geleitet, war zeitgetreu zeitlos.
der roten Sturmarmee der Kommunisten, vor«inent Lieb­knecht, der für seine Sache das Leben geopfert hat. vor den Tausenden seiner Anhänger, die täglich bereit sind, für die gleiche Sache ihr Leben einzusetzen. Und wir verraten kein Geheimnis, wenn wir aussprechen, daß die kommunistischen   Stoß. t r u p p s, die in Pfalz  , in der Eise! und am Düsseldorfer   Toten  - sonntag mit Revolvern und Handgranaten die Separatisten au»- einandergetrieben haben, unter der Führung nationalgesinnter preußischer Offiziere standen." Unleugbar drängen sich auch der kommunistischen   Bewegung eine Anzahl Lumpen und Verbrecher auf, aber die größ« Masse der deutschen Kommunisten bildete das prächtigste Menschen material der deutschen Arbefterklasie." i>Um die Masse» um die7.Fahn« be« Befreiung». kämpfe» zu stellen, brauchen wir die1 Revolution. Um der stärkeren Technik die besser« Führung entgegenzusetzen, brauchen wir die Teilnahm« des deutschen vffiziertorp«." Der Verfasser dieses kriegslüsternen nationalistischen Schriftstücks, dieser Anbiederung an die gegenreoolutipnären nationalistischen Offiziere, dieser Bespeiung der Massenpartei der deutschen Arbesterschaft vor den Faschisten, dieser Ver- fasier war Heinz Neumann  . Die sogenannte neue Program merkläruflg der Kommunistischen Partei, deren Verfasser er ebenfalls ist, ist nichts als ein Abklatsch dieses Kaifer-Geburts  - tags-Briefes vom Jahre 1924. Damals wie heute will piefer Heinz Neumann   selbstverständlich auf Befehl seiner Mos- kauer Hintermännerdas prächtigste Menschenmaterial der deutschen Arbeiterschaft" kriegslüsternen nationalistischen Abenteuern alsMaterial", als Kanonenfutter zur Der- fügung stellen. Daß er damals Karl Liebknecht   mit seinen Mördern Seste an Seite stellt, daß er den schlimmsten Fein- den der Arbeiterschaft versicherte,«in Teil seiner eigenen Partei bestehe aus Lumpen und Verbrechern, hemmt« ihn ebensowenig wie die historische Lüge, daß die Millionen» masfen der radikalen Arbeiter und Soldaten im Jahre 1918 für die Fortsetzung des Westkrieges gewesen seien. Der Kaiser-Geburtstags-Brief von 1924 wie die neue Programmerklärung von 1930, sie sind beide das Werk d«s gleichen charakterlosen Burschen, und dieser Bursche ist heute der anerkannte Führer und geistige Inspirator der Koinmu- nistischen Partei. So tief ist diese Partei gesunken! Arbeiter, wollt ihr den Komplicen dieses Mannes, wollt ihr dem Bundesgenossen kriegslüsterner nationalistischer Offiziere eure Stimme geben?
in der City sowie in der Diplomatie großes Aufsehen er. regt. Die englischen Kreise, die die Wiederannäherung Englands an Rußland   begrüßt hatten, bedauern, daß jetzt neue SchwU- rigteiten austreten, da die Verhandlungen über die Regelung der englisch  -russischen Schuldensrag« bevorstehen. Dys Verhalten der Sowjetunion   zum Schiedsspruch dürfte von weittragender internationaler Bedeutung sein, da es die Moskauer   Kreditwürdigkeit stark beeinflussen wird.
Henderson in Paris  . Aussprache mit Briond. Pari». 3. September.  (Eigenbericht.) . Der englische   Außenminister Henderson ist am Mittwoch» nachmittag auf der Durchreise nach Genf   in Park» eingetroffen. Hendersöns Reis« geht incognitv vor sich. Der englische   Außenminister hat die Gelegenheit benutzt, um sich mit B r i n n d über die aus der Genfer   Ratstagung zur Be- Handlung stehenden Fragen sowie über die bevorstehende Europa  - Konferenz auszusprechen.
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