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gewalf auf, nicht nur darin, daß die Organisationsbildung auf staatlichen Gefehen und Verwaltungsgrundsägen beruht, die sich grundlegend pon den organisationsfeindlichen Marimen der Borfriegszeit unterscheiden, sondern vor allem auch darin, daß der Staat mit Hilfe des Schlichtungswesens auf die Tarifträgereigenschaft der Organisationen und ihren Machtbereich weitgehend Einfluß ausübt und damit wiederum auch von dieser Seite her auf die soziale Funktion der Ar­beitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung einwirft.

Man braucht die fohnpolitische Funktion des Schlichtungswesens nicht zu überschäzen, man braucht sie aber auch frog oder vielmehr angesichts des engen Rahmens, in dem sich die deutschen   Arbeitskämpfe zur­zeit abspielen und für längere Zeit abspielen merden nicht zu ignorieren. Staatliche Lohnpolitit mit Hilfe der Schlich tung ist ein wichtiger Ausschnitt aus dem großen Kampf um die Lastenverteilung, der auf allen Gebieten des mirt­schaftlichen und sozialen Lebens jetzt zum Austrag gelangt. Der Wähler, der seine Stimme den Interessentenhaufen" mit ihren Beauftragten aus den Wirtschaftsverbänden oder der durch das Prinzip der Arbeit zusammengehaltenen sozialistischen   Partei gibt, entscheidet sich damit zugleich in seiner Eigenschaft als Lohn- oder Gehaltsempfänger für die Richtung der staatlichen Einflußnahme auf die Arbeits­bedingungen, für das Maß der gesellschaftlichen Freiheit, das er selbst durch die Organisation an Stelle der individuellen Freiheit einer vergangenen Geschichsepoche wiedergewinnen fann.

Unterdrückung der Organisation, Schuß der Arbeits­willigen, Unfreiheit der Arbeit das war das Leitmotiv der Deynhausener Kaiserrede von 1898, Freiheit der Arbeit, Entfaltung gewerkschaftlichen Wirkens, tarifliche Unabding barkeit, staatliche Lohnpolitik, gesellschaftliche Regelung der Arbeit, Kampf um die Macht im Staate diese Gedanken­fette wedt der Schiedsspruch von Deynhaufen aus dem Jahre 1930!

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Das wahre Gesicht der KPD  .

Die Hoffnung der Faschisten.

In der rechtskommuniffischen Arbeiterpolifif" schreibt August Thalheimer  :

,, Jm Bürgertum rechnet man auf einen starten tommu- nistischen Wahlerfolg als Hebel, um die Entwicklung in der Richtung der faschistischen Dittatur zu beschleunigen. Und in den faschiffifchen und militärischen Kreisen stellt man offen­fichtlich einen tommunistischen Puffch in Rechnung, der erlauben foll, zur offenen Gewalt, zum systematischen Terror zu greifen. Die gegenwärtige Taktik der Partei erleichtert nur zu sehr folche bürger­liche Spekulationen."

Wähler aufgepaßt!

Barnung vor Mißbrauch mit Stimmscheinen. Dem preußischen Ministerium des Innern gegen über sind in der letzten Zeit wiederholt Befürchtungen geäußert und von verschiedenen Seiten von der Absicht entsprechende Mitteilungen gemacht worden, daß in gewiffen Kreijen versucht werde, mit der gefehlich vorgesehenen Einrichtung des Stimmscheins zum Zwecke der Fälschung des Wahlergebnisses Mißbrauch zu treiben; insbesondere soll der Versuch unternommen werden, Stimmscheine von Nichtwählern sich zu beschaffen und in unrechtmäßiger Weise zur Stimmabgabe zu verwenden. Das preußische Ministerium des Innern weist daher durch den Amtlichen Breußischen Pressedienst darauf hin, daß die Wahlvor. steher nicht nur das Recht, sondern die Pflicht haben, von Inhabern von Stimmscheinen die Vorlegung einer Legiti mation zu verlangen und im Falle der Feststellung von Fälschun­gen sofort einzuschreiten, so daß ein derartiger Versuch für die betreffenden Persönlichkeiten von schweren strafrechtlichen Folgen begleitet sein würde.

Ein geplatzter Wahlschwindel. Scheidemanns Bankkonto.- Einstweilige Verfügung gegen die Kommunistenblätter.

Genosse Philipp Scheidemann   hat durch seinen Rechts­vertreter Justizrat Werthauer eine einstweilige Verfügung gegen die Berbreitung der Lügen über sein angebliches Banktonto bei Bett, Simon u. Co. erwirkt. Die Verfügung verpflichtet Redaktion und Berlag von Rote Fahne" und ,, Welt am Abend", fämtliche Exemplare der Nummern vom 10. September dem Gerichtsvollzieher herauszugeben und die Weiterverbreitung einzustellen. Ferner unter. sagt die Verfügung den Redakteuren und den Verlegern beider Blätter, die Behauptungen weiter zu verbreiten.

Die Verfügung ist ergangen, nachdem der Rechtsvertreter Scheidemanns erwiesen hat, daß die Angaben beider Blätter inhaltlich vollkommen unwahr sind.

Kommunisten im Sportpalast.

Weltpolitiker Thälmann   erzählt Märchen. Teddy Thälmann   ist doch ein sehr großer Politiker! Das hat er pieder einmal gestern abend im Sportpalast bei einer Kommunisten­fundgebung bewiesen. Mit der Ueberlegenheit eines Mannes, der weltwirtschaftliche und weltpolitische Erfahrungen" gesammelt hat, sprach er. Bon jedem Lande, sei es Polen  , Rumänien  , China   oder England, wußte er zu erzählen. Natürlich sind in allen Ländern die Abwehráttionen gegen den Faschismus lediglich auf fommunistischem Grund gewachsen. Teddy Thälmann   schämt sich nicht, auch den Auf marsch der Sozialdemokratie in Budapest   für sich zu beanspruchen. leber alles redet er, nur weiß er nichts darüber zu sagen, wie es in seinem Zukunftsstaat Sowjetdeutschland aussehen soll. Den größten Teil seiner Rede hatte er der Sozialdemokratie zugedacht, gegen die er aber nicht sachliches Material vorbrachte, sondern sie nur Berleumder" schimpfte.

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Während die Kundgebung im Sportpalast überfüllt war, mißlang die Rundgebung auf dem Winterfeldt plaz, zu der fich nur etwa 300 Kommunisten einfanden, die Erich Weinert   mit dem Versuch, kommunistische Hehreben zu halten, langweilte.

Oeffentliche Wählerkundgebungen

Heute, Sonnabend, 13. Septbr.:

1. Areis mitte. Treffpunkt zum Werbeumzug mit Mufit ( 3 Kapellen) pünktlich 17 Uhr Urfonapfaz. Rote Fahnen und Transparente find mitzubringen.

2. Kreis Tiergarten. Werbeumzug mit Fadeln.-Ahmarsch pünktlich 18 Uhr vom Kleinen Tiergarten. Fahnen und Transparente find mitzubringen.

3. Kreis Wedding  . Alle radfahrenden Genoffen treffen sich zur Werbefahrt 18 Uhr Pantstr., Ede Biesenstr.( Weltliche Schule.) Motorradfahrer müffen Stunde vorher an wesend sein.

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4. Kreis Prenzlauer Berg  . Treffen zum Radfahrer- Werbe­umzug pünktlich 17% Uhr vor dem Bezirksamt, Danziger Straße 64.

6. Kreis Kreuzberg  . Pünktlich 15 Uhr 2bfahrt zur Pro­paganda- Radfahrt Fontanepromenade.

11. Kreis Schöneberg  . 20 Uhr in der Sieblurg Lindenhof Redner: Stadtrat Georg Wendt. Steglit. Fadelzug und Demonstration durch Steglitz  . Treffen pünktlich 18 Uhr auf dem Marktplag, Düppelstraße. Fahnen mitbringen.

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Lankwik. Treffpunkt zum Werbeumzug mit Fadeln und Mufit 18% Uhr, Frobenstr., Ecke Zietenstr. Anschließend Rund­gebung auf dem Rathausplatz. Redner: Friz Schröder. Tempelhof  . Treffpunkt zum Werbeumzug 18 Uhr Ulsteinhaus.- Anschließend Kundgebung im Lofal Birkenwäldchen", Man­teuffelstr., gegenüber dem Boſepart. Redner: Georg Mader­holz, M. d. L. Johannisthal. Blaktonzert um 18 Uhr am Kaifer- Wilhelm- Blah. Anschließend Fadelzug. Redner: Friz Müntner. Dritter Wahlmerbeumzug. Treffpunkt: 14. Kreis Neukölln.

18 Uhr Richardplay, Spize Kirchhofstr. Vorher treffen sich die Abteilungen wie folgt: 89. und 90. Abt. Reuterplay 17% Uhr; 91., 94. und 95. Abt. Boddinplay 17 Uhr; 92. und 93. Abt. Hertzbergplatz 17% Uhr; 96, 97. und 98. Abt. Richardplatz 17% Uhr; 99. Abt.  ( Brit) Plaz an der Hannemannstr. 17 Uhr. Schlußfundgebung in dem Gartenlokal Bergschloßhöhe". Bei

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diesem Aufmarsch am Vorabend der Bahl darf fein Bartei mitglied fehlen. Alle Zeiten müssen genau eingehalten werden. Treptow  , 101. Abt. Antreten zum Werbeumzug mit Musit 18 Uhr Bildenbruchstr., Ede Graegstr. Anschließend Rund­gebung auf dem Platz, Wildenbruchstr., Ede Graeßstr. Redner: Wilhelm Strieber. 17. Kreis Lichtenberg  . Treffpunkt zum Berbeumzug 17 Uhr, Blag vor der Jugendbühne.

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18. Kreis Weißensee. Treffpunkt zum Berbeumzug mit Fadeln 17% Uhr Heinersdorfer Str., Ede Gustav Adolf- Str. 3mei Musikkapellen. Fahnen und Transparente sind mitzubringen. Bohnsdorf  . 19% Uhr im Lofal zu den vier Jahreszeiten", Bahnhofstr. Redner: Emil Barth  .

Friedrichshagen  . Treffpunkt zum Werbeumzug mit Mufit und Fadeln 19 Uhr am Bahnhof. Abmarsch pünktlich 19 Uhr.- Anschließend Rundgebung im großen Saal des Gesellschafts­haufes, Friedrichstr. 137. Redner: Dr. Julius Moses.- Hohenschönhausen. 19% Uhr Kundgebung am Blak Degnerstr., Außerdem Konzert, Gesangsvorträge, Rezitationen. vor dem Feuerwehrdepot. Redner: Hans Plettner.- Treffen zum Werbeumzug 17% Uhr Weißenseer Weg, Ede Hohen Schönhausener Str. Rote Fahnen und Transparente sind mit­zubringen.

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Pankow  , 128. bis 130. Abt. Treffpunkt zum Werbeumzug mit Musik und Fackeln pünktlich 18% Uhr, Marktplag. Rote Fahnen sind mitzubringen. Buch. 20 Uhr im Lokal Lange, am Bahnhof. Redner: Stadt­Bor verordnete Dr. Käte Frankenthal   und Otto Theuner  . her Treffen zum Werbeumzug mit Mufit 18% Uhr am Bahn­hof Buch. Karow  . 20 Uhr im Lokal Meie, Dorfstr. Redner: Hans Bauer. Freie Scholle. Antreten zum Werbeumzug mit Musik und Fackeln pünktlich 18% 1hr vor dem Konsumhaus, Hermsdorfer Str. Anschließend Kundgebung im Schollenkrug". Redner: Otto Meier  , M. d. L.

Rosenthal und Niederschönhausen  - West. 20 Uhr im Lokal Manthey, Hauptstr. 1. Redner: Dr. Richard Mischler. Borher Treffpunkt zum Werbeumzug 18% Uhr Sachsenstr., Ede Germanenstr., an der Schönholzer Heide.

Männer und Frauen, erscheint in Massen!

Otto Braun   im Wahlkampf.

Kritik an Schiele und Treviranus.- Was will Brüning?

Gumbinnen  , 12. September.

Der preußische Ministerpräsident Dr. Braun, der gestern abend hier in einer Wahlversammlung der Sozialdemokraten sprach, ging in feiner Rede nach Erörterung des Begriffs Marrismus auf die Taftit der Rommunisten und Nationalsozialisten ein. Es gehe nicht an, daß die Berwilderung des politischen Lebens peiterhin sich ausbreite, man fomme sonst auf das Niveau einer halbzivilisierten Bevölkerung. auf die Reden des Reichsministers Treviranus eingehend, stellte der Ministerpräsident fest, daß Treviranus toefent fich zurückhaltender geworden sei.

Die Wirkung seines Draufgängertums habe sich aber leider trotzdem schon gezeigt; man brauche nur die Demonstrationen in Polen   ins Auge zu fassen.

Weiter beschäftigte sich der Ministerpräsident mit Ausführungen des Herrn von Oldenburg Januschau  , der seine, Brauns, Entfernung gefordert habe. Er fönne sich mit Oldenburg   als Person vertragen, aber niemals als Politiker. Er size auf seinem Platz durch das Vertrauen des preußischen Volkes. Auf die Haltung des Reichsministers Schiele eingehend, sagte der Redner:

Reichsminister Schiele treibt eine sehr kurzichtige Politik.

Er hat schon fast die ganzen Mittel in feine Stügungsattion hineingesteckt, um den Roggenpreis zu halten. Wenn er nach ben Wahlen fein Geld mehr hat, nimmt die Sache doch ihren Bauf. Mit Illufionen ist weder der Landwirtschaft noch anderen Ständen geholfen.

behauptet wird, Preußen betreibe die Einstellung des Baues des Mittellandfanals, um die Arbeitslosigkeit zu vermehren. Man nimmt uns übel, daß wir an unferer Forderung gegen das Reich wegen Abtretung der Schiffahrtswege erinnern. Wir haben die zwanzig Millionen nicht erst jest gefordert, sondern noch vom früheren Rabinett Müller, und wenn wir einen Teil davon be­fommen, fönnen wir auch weiterbauen.

Im Anschluß an eine Auseinandersetzung des Unterschieds zwischen Artikel 48 der Reichsverfaffung und Artikel 155 der preußischen Berfaffung ging der Ministerpräsident auf das Frage und Antwortspiel zwischen Reichstanzler Brüning und ihm ein. Ich will Herrn Brünings. Antwort so auffaffen, fagte Dr. Braun, daß er bei der Kabinettsbildung die Unterstütung dort nimmt, wo er fie betommt, und ich bin überzeugt, daß er es mit den Mittelparteien allein zu feiner Mehrheit bringt. Es ist mitnichten so, daß wir Sozialdemokraten uns aufdrängen, ebensowenig haben wir versagt.

Wir übernehmen das Maß von Verantwortung, das uns nach unserer Stärke zukommt, wir können aber nicht zu Dingen unsere Zustimmung geben, die ohne unsere Mitwirkung und ohne unser Einverständnis vereinbart werden.

Bir fönnen befonders in Preußen uns ruhig darauf berufen, mas burch unsere Mitarbeit gefeiftet worden ist. Rabitale Programme find leicht aufzustellen, es tommt aber nicht darauf an, sondern darauf, was sich in der Praris verwirklichen läßt.

Stärken Sie die Sozialdemokratie, denn je stärker sic

Man versucht, gegen Preußen Stimmung zu machen, indem ist, desto mehr wird sie für die Werktätigen leisten!

Wieder ein politischer Mord.

Student in Effen erstochen.

Effen, 12. September.

Der 21 Jahre alte Student Heinz Etting aus Glabbed, ber an den am gleichen Abend abgehaltenen Veranstaltungen der Nationalsozialisten teilgenommen hatte und ein Hakenkreuzabzeichen trug, wurde gestern abend von unbetannten jungen Burschen durch einen Messerstich in die rechte Brustseite so schwer verletzt, daß er furz nach seiner Einlieferung in das Kranken­haus st ar b. Die Täter fonnten noch nicht ermittelt werden.

Zwischenspiel im Bombenprozeß.

Die Rolle der Frau von Dergen.

Alfona, 12. September.

Bei Beginn der heutigen Verhandlung wurde Zeuge Rechts anwalt Dr. Conrad eingehend über die Persönlichkeit des Ange­flagten Bold und der vielgenannten angeblichen Polizeiagentin Frau von Dergen befragt. Von dem Berteidiger des Ange­flagten Bold wird. Frau von Derken der Lodspigelei be 3ichtigt.

Auf die Frage des Verteidigers v. d. Goltz befundet Dr. Con­radi, der für Frau von Dertzen als Rechtsanwalt tätig gewesen ist, daß sie über die Tätigkeit Bolds im Bilde gewesen sein müsse. Die beiden feien ein Herz und eine Seele gewesen. Er habe sich immer über die Ergebenheit Volds gewundert, der gänzlich unter dem Einfluß dieser Frau gestanden habe. Auch habe Frau von Derzen wiederholt erklärt, daß Volck völlig in ihrem Banne sei. Der Anwalt fragt weiter, was der Zeuge über die astrologischen Neigungen der Frau von Dergen wisse. Die Astrologie,

erwidert Dr. Conradi, habe wie bei Bold in dem Leben dieser Fra  eine große Rolle gespielt. Auch er habe mit ihr gesprochen, und sie habe ihm das Horoskop gestellt und ihm eine große Zukunft prophezeit, wenn er fich ihrem Einfluß unterordne.

Auf die weitere Frage des Berteidigers nach angeblichen poll tischen Beziehungen der Frau von Dergen zu Staatssekretär Dr. Weismann und sozialdemokratischen Politikern gibt der Zeuge unter Hinweis auf seine Schweigepflicht teine Antwort. Die Frage, ob er es für möglich halte, daß Frau von Derzen den Angeklagten Bold zu den Bombenattentaten veran laßt habe, beantwortet der Zeuge damit, daß er bei der geringsten Vermutung in dieser Richtung sofort Anzeige erstattet hätte.

Das Maffenangebot.

589 Kandidatenlisten für die Wahl.

Nach Feststellungen des Reichswahlleiters find für die Reichs­tagswahl 565 Kreiswahlvorschläge und 24 Reichs­mahlvorschläge, insgesamt 589 Wahlvorschläge zu­gelaffen, gegenüber 642 Kreiswahlvorschlägen und 31 Reichswahl­vorschlägen= 673 Wahlvorschlägen bei den Reichstagswahlen am 20. mai 1928. Die 3 ahl der Wahlvorschläge ist mithin zu rüd­

gegangen.

Die Zahl der Bewerber beträgt auf den Kreismahl­vorschlägen 6651( 6051 männliche und 600 weibliche Bewerber), auf den Reichswahlvorschlägen 464( 427 männliche und 37 meibliche Bewerber), zusammen 7115( 6473 männliche und 637 weibliche Be­merber). Bei der Reichstagswahl am 20. Mai 1928 maren 6209 Bewerber vorhanden, davon 5718 männliche und 491 weibliche Be­werber. Die Zahl der Bewerber insgesamt ist mithin um 906 oder 15 Prozent, die der männlichen Bewerber um 760 oder 13 Prozent, und die der weiblichen Bewerber um 146 oder 30 Prozent gestiegen,