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Der größte Tunnel

wird zwischen den englischen Ha­fen- und Industriestädten Liverpool und Birkenhead unter dem Mer fey- Fluß erbaut. Der Tunnel hat einen inneren Durchmesser von 14 Meter Höhe, wird 3,5 Kilo­meter lang und kostet 100 mil

lionen Mark.

Reform des Strafvollzugs

Der internationale Gefängnisfongreß in Prag

In seiner Begrüßung des 10. Internationalen Rongreffes für Gefängniswesen zu Prag hat der tschechoslowakische Justizminister, der Sozialdemokrat Dr. Meißner, die Kriminalität als soziales Hebei , die Vorbeugung als wichtigstes Mittel zu deren Bekämpfung bezeichnet und er forderte die Fürsorge der Gesellschaft wie die Mitwirkung der Laien.

Benesch für Todesstrafe.

Die Kongreßresolution verneint die absolute Unerzieh barkeit bestimmter Kategorien von Verbrechern und nennt die Maßnahmen, die unter gewissen Bedingungen eine Bewahrung in Anstalten überflüssig zu machen geeignet wären Anstalten überflüssig zu machen geeignet wären etwa durch Schutzaufsicht oder Auflagen bei Alkoholifern. Auch entschied sich der Kongreß für die Zulässigkeit eines bedingten Aufschubs der sichernden Maßnahmen.

Strafvollzugsprobleme.

Hier galt es, das Problem der Aufrichtung und Wiedereinord­nung des Verurteilten in die Gesellschaft ein Stück weiterzubringen. Gegen die Mitwirkung von Privatpersonen dabei hatte niemand grundsäglich etwas einzuwenden. Doch befürchteten einige, ein Recht der Kontrolle durch Laien könnte die Disziplin unter den Gefangenen gefährden. Ein flarer Beschluß darüber war nicht zu erzielen.

Es wäre ein Irrtum zu glauben, daß auf dem Kongreß voll­tommene Einmütigkeit mit dem Justizminister des Tagungslandes bestanden hätte. Kein Zufall vielleicht, daß niemand anders als der Außenminister Dr. Benesch, im Gegensatz zu seinem sozial­demokratischen Kollegen, sich zum Sprecher der Abschreckungs­theoretiker machte und die Todesstrafe als unerläßliches Mittel im Kampfe gegen das Verbrechertum proflamierte. Die Ab­schreckungs- und Vergeltungstheorie ging auch bei Erörterung ver­Harte Kämpfe gab es auch um Musik und Theater schiedener Frgen um; besonders Vertreter romanischer Länderspielen im Gefängnis und um die Arbeitsentlohnung schienen dieses Rüstzeugs nicht entbehren zu wollen. Dagegen waren der Gefangenen. In der letzten Frage unterlag der deutsche Stand­Amerikaner, Belgier, Deutsche und Engländer die konsequentesten puntt. Verfechter des Besserungs- und Erziehungsgedankens im Strafvoll­zug. Nicht zum wenigsten ihrem zähen Kampfe ist es zu ver= danken, daß der Kongreß sich für die Berwirklichung des Er= ziehungsstrafvollzugs eingesetzt hat. Die reichsdeutschen Delegierten Ministerialdirektor Dr. Schäfer und Reichsgerichts­präsident Dr. B um fe für das Reich, Ministerialdirigent Dr. Bür­ger für Preußen, Ministerialdirektor Dr. Degen für Bayern , Ministerialdirektor Dr. Mansfeld für Sachfen, wie auch die übri­gen, so die Ministerialräte Dr. Cent- Berlin, Dr. Starte und Dr. Schröder Dresden, Senator Nöldecke und Direktor Koch Hamburg, wußten sich im Ziel einig. Die preußische Ver­ordnung über den Vollzug der Freiheitsstrafen in Stufen, auf deutsch und englisch in den Händen der Kongreßmitglieder, leistete gute Dienste. So war es nur recht und billig, daß der nächste Kon­greß 1935 in Berlin zusammentreten wird.

Aus der Fülle der Kongreßarbeiten können nur einige Probleme herausgehoben werden.

Sichernde Maßnahmen.

Es erhoben sich Stimmen, die eine scharfe Trennung forderten zwischen Anstalten für unheilbare und unerziehbare gemeingefähr liche Verbrecher, die vielleicht doch noch einmal in die Gesellschaft zurückzukehren imftande wären. Den Sieg trug der Standpunkt des Professors Aschaffenburg - Köln davon, der mit vielen anderen Sektionsmitgliedern aus seiner psychiatrischen Erfahrung eine Tren­nung zwischen Heil- und Pflegeanstalten als unhaltbar bezeichnete.

Theater, Lichtspiele usw.

Mittwoch, 17. 9. Staats- Oper

Unter d. Linden A.-V. 17 20 Uhr

Der

Mittwoch, 17. 9.

Städt. Oper

Bismarckstr. Turnus IV 20 Uhr

Liebestrank Bohème

Ende 22 Uhr

Staats- Oper Am Platz der Republik.

Vorst. 137 20 Uhr

Der fliegende Holländer

Ende 222 Uhr

Staatl. Schausph. ( am Gendarmenmarkt). A.-V. 15

20 Uhr

Liebe auf dem

Lande.

33 Minuten in Grüneberg

Ende n. 222 Uhr Ende n. 2234 Uhr

Staat. Schiller- Theater, Charitbg.

20 Uhr

Der Mann mit dem Klepper

Ende 222 Uhr.

SUPERCARS

Tägi. 5 u. 815

PLAZA Sonat. 2, 58. 8 10

Alex. E 4, 8066

Weintraubs Syncopators Frakson, Kremo u. Karlino usw.

Theater 1. d. Behrenstr. 53-54 Direktion: Ralph Arthur Roberts 8% Das häßliche Mädchen Englisch Roberts Riemann.

Winter Garten*

8.15 Uhr

Rauchen erlaub! Hans Kolischer Argentino Little Esther tanzt u. singt u. a.

GROSSES

Der Kongreß entschloß fich für die Arbeitsentlohnung nicht als Recht der Gefangenen, fondern als Belohnung für gute Führung und Fleiß.

Dagegen siegte die Ansicht der Deutschen , Engländer, Amerikaner und Belgier hinsichtlich der Erholungsmöglichkeiten der Gefangenen. Die Freizeit soll der intellektuellen wie physischen Hebung der Gefangenen dienen und nach den Verhältnissen der ein zeinen Länder ausgestaltet werden. Der Kongreß legte auch fest, daß sämtliche Mittel der Pädagogit zur fittlichen, in­telleftuellen und physischen Erziehung des Gefangenen anzuwenden find. Das Beste in der Welt ist auch das Beste für die Gefangenen," meinte der Generalsekretär des Kongresses, der Holländer Simon van der Aar. Wo bleibt dann die Strafe?" fragten die Gegner.

"

=

Auch in einer anderen Frage machte sich die Reaktion bemerk­bar. Sie befürwortete die absolute Einzelhaft als Auheil­mittel bei Bollstreckung langer Strafen. Die Engländer, Amerikaner, Belgier und Deutschen setzten sich zwar für die nächtliche Trennung der Gefangenen entschieden ein, forderten aber Ge­meinschaftsarbeit, wie die Verwirklichung anderer Formen des Gemeinschaftslebens im Gefängnis, damit der Gefangene sich als Gemeinschaftswesen betätigen kann. Mit geringer Ab­weichung zu Gunsten der Einzelhaftfanatiker drang dieser Vor­schlag durch.

Größere Einmütigkeit herrschte dagegen hinsichtlich der beruf­

Volksbühne Deutsches Theater Barnowsky- Bühnen Theater am Kattb. Tor

Theater am Bülowplatz .

8% Uhr

Der fröhliche Weinberg von Carl Zuckmayer Staatl. Schiller- Th.

8 Uhr

Der Mann mit dem Klepper

Theater am

84 Uhr

1914 von Georg Wilhelm Muller

Regie: Gustav Gründgens .

Theater in der Stresemannstr. Täglich 8% Uhr

Marguerite: 3

Lustspiel von Schwiefert

Kammerspiele Komödienhaus

8 Uhr

84 Täglich 84

Kottbusser Str. 6

Tägl. 8 Uhr auch Sonnt. nachm. 3 Ubr Elite­Sänger

Das Barwunderl Liederspiel

Die Schule Konto X. die tolle Posse

der Frauen

von Molière . Regie: Hans Deppe .

von Bernauer und Desterreicher

u.

Die lieben Verwandten.

Zum Schluß: Pinselheinrichs

Komische Oper Himmelsklause!

Schiffbauerdamm Die Komödie Heute Premiere,

8 Uhr

Feuer aus den Kesseln

SCHAUSPIELHAUS Staatsoper

8 Uhr

Lustige Witwe

Hesterberg, Hansen, Arno, Schollwer, Jankuhn, Schaeffers, Winkelstern, Desni .

REGIE

CHARELL

Reichshallen- Theater Abends 8 Sonntag nachm. 32

Stettiner Sänger Das gr. September- Progr mit

Am Pl. d. Republik

8 Uhr

8 Uhr Heute letzte Auf­führung

Der Diener zweier Herren

von Goldoni

Der filegende Regie: Max Reinhardt .

Holländer

Lessing- Theater

Neues Theater Weidendamm 2797 u. 0846

am Zoo

Am Bahnh. Zoo. Stpl. 6554

Täglich 84 Uhr

Lommel

in der Posse

Täglich 8 Uhr

Gastspiel der

Piscatorbühne Des Kaisers Kulis

von Th Plivier.

Paul und Pauline Regie: Erwin Piscator .

Rundfunkhörer

halbe Preise.

Theater am

Lustspielhaus Lustspielhaus Schiffbauerdamm

Täglich 8% Uhi

Tägl. 8% Uhr

734 Uhr

Das Mädel

am Steuer HAUS VATERLAND

Deutsches Künstler- Theat.

Tel. Barbarossa 3937

8 Uhr

Jim und Jill Operette v. Vivian Ellis

Renaissance Theater Steinplatz 6780

9 Uhr

KURFURST 7460

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lichen Ausbildung der Anstaltsbeamten.( Hier erhielt der Borschlag des Ministerialrats Starte Sachsen den Vorrang.) Die Anstaltsbeamten sollen nicht nur eine wissenschaftliche Bord bildung in erster Linie eine pädagogische erhalten, sondern auch gewissermaßen einen Befähigungsnachweis für den Ge­fängnisdienst erbringen. In Frauengefängnissen sollen nur Frauen auch als Geistliche angestellt werden.

Borbeugung. Jugendgericht.

-

als

Es war die Frage zu beantworten: Wie läßt sich das Bedürfnis der Rechtspflege, und der Gesellschaft, das Vorleben bestimmter Bersonen zu fennen mit dem Bestreben vereinbaren, den Straf­entlassenen ein ehrliches Fortkommen in der Freiheit zu erleichtern? Die einen meinten, es sei Sache der Gesellschaft, dem Entlassenen Arbeitsmöglichkeit zu gewähren, die anderen erachteten es Pflicht des Staates; dieser möge ihn in seinen Dienst nehmen in Stellungen, in denen er nicht gefährlich werden kann. Die Reso­lution bestimmt, daß unter den Entlassenen bei der Arbeitszuteilung zu unterscheiden wäre zwischen Unverbesserlichen und solchen, die mit gutem Gewissen zur Arbeit empfohlen werden können.

Sollen Kinder als Rechtsverleger dem Richter entzogen und anderen Behörden überantwortet werden? Einig war man darüber, daß nur Persönlichkeiten mit besonderem Wissen um die kindliche Psyche solche Aemter bekleiden dürfen. Die Ansicht überwog, daß geeignete Einzel- Jugendrichter am besten wären. Wo Beifizer mitwirken, sollen fie Pädagogen, Aerzte oder soziale Für forger sein, vor allem auch Frauen.

Ein außerordentlich harter Strauß war für die Schaffung eines besonderen Strafgesetzes besonderer Richter und besonderer An­stalten für Jugendliche über 18 Jahren auszufechten. Der Kongreß entschied diesmal im Sinne seines fortschrittlichen Teiles.

Internationale Zusammenarbeit.

Der von 34 Staaten beschickte Rongreß sollte auch über die Ber einheitlichung der grundlegenden Prinzipien des Strafa rechtes wie über eine internationale Zusammenarbeit zur Beobs achtung der Schwankungen in der Kriminalität und zur Ers forschung ihrer Ursachen beschließen. Zur ersten Frage beschränkte er sich auf den Hinweis, daß eine Vereinheitlichung wünschenswert erscheine; weiter beschloß er die Schaffung einer Unterkommission, die die Voraussetzungen der internationalen Zu­sammenarbeit zur Erforschung der Ursachen der Kriminalität prüfen und auch die erforderlichen Vorarbeiten treffen soll.

Das Ergebnis.

Die Ergebnisse des Prager Kongresses werden in erster Linie den Ländern zugute fommen, deren Strafvollzug besonders rüd­fchrittlich ist. Die Leiter des Gefängniswefens und die Gefängnis­direktoren hatten Gelegenheit, miteinander Fühlung zu nehmen und voneinander zu lernen. Hierin besteht vielleicht die Hauptbedeutung der Tagung. Die Beschlüsse werden nicht ohne Wirkung auf die Gesetzgebung der Länder bleiben, und gerade die arbeitende Bevölkerung, die von der zunehmenden Arbeits­losigkeit immer mehr in Mitleidenschaft gezogen wird und vom Verfall in Strafbarkeit bedroht wird, hat das größte Interesse, daß diese Beschlüsse ins Leben umgesetzt werden.

Für die nächsten fünf Jahre ist Reichsgerichtspräsident Dr. Bumfe zum Vorsitzenden der internationalen Gefängnis­fommission ernannt worden. 1935 werden aus drei Dugend Staaten Strafrechtler und Kriminalpolitiker, Gefängnisbeamte und soziale Fürsorger nach Deutschland kommen, um durch persönliche Beob­achtung den deutschen Strafvollzug fennenzulernen. Da heißt es die Zeit zu nützen, um den Gästen zu beweisen, daß in Deutschland zwischen Theorie und Praxis kein klaffender Abgrund gähnt.

Leo Rosenthal.

2bteilungsergebnisse.

Wir tragen noch einige erst jetzt eingegangene Berliner Er gebnisse nach. Abt. 47: S03. 7787, Dnl. 3169, 3. 967, KPD . 9526, Bp. 494, Staatsp. 907, p. 640, foz. 3017, Landvolk 5, Kons. Bp. 57, Chrift!.- Soz. 209.

21bt. 103: S03. 5207, Dnl. 1485, 3. 1051, PD. 7222, Bp. 432, Staatsp. 663, p. 535, Njoz. 1983, Landvolk 8, Kons. Vp. 127, Christl.- S03. 271.

Abt. 107: S03. 1102, Dnl. 583, 3. 68, PD. 1380, p. 136,

Staatsp. 206, p. 187,' Nioz. 439, Landvolk 22, Konj. Bp. 20,

Christl.- So3. 62.

Berantwortl. für die Redaktion: Wolfgang Schwarz, Berlin ; Anzeigen: Th. Glode, Berlin . Verlag: Vorwärts Verlag G. m. b. S., Berlin , Drud: Borwärts Buch . bruderei und Berlagsanstalt Paul Ginger& Co., Berlin SW 68, Lindenstraße 3. Sierzu i Beilage.

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u.a. Orig. H. Jackson- Girls. Trio Fratellini- Lopez etc.