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MUT

~ Sportund Spiel~

Oesterreich warnt

die deutschen Fußballer

In dem Kampf des bürgerlichen Deutschen Fuß­ballbundes gegen den vertappfen Profeffio. nalismus in den Vereinen meldet sich eine wichtige Stimme aus Defferreich, das eine ähnliche Entwicklung im Fußballsport durchmachen mußte, wie sie jetzt in Deutschland zu beobachten ist.

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Das Biener ,, Sport Tageblatt" schreibt: ,, Nunmehr, da die Situation in Deutschland unhaltbar geworden ist, würde es fich für jene, die draußen mit zu entscheiden haben, empfehlen, die Entwicklungsgeschichte des österreichischen Berufssports durchzusehen, um auf diese Weise vielleicht doch den richtigen Weg zu finden. Man hat ja in Desterreich, als die ersten Ver irrungen festgestellt wurden, auch versucht, durch Berbote und strenge Strafen ein Weitergreifen des Unheils zu verhin= dern. Umsonst! Man ist dann jenen Schritt, den Deutschland an­scheinend jetzt zu tun beabsichtigt, weitergegangen, indem man fest­setzte, bis zu welchem Ausmaß eine Spesenvergütung erlaubt sei. Es blieb aber nicht beim Abendessen, der Spieler wollte auch zu Mittag essen, frühstücken, sich fleiden usw., und so wurde die vom Verband festgesetzte Grenze schon an dem Tage, an dem sie festgesetzt worden mar, übertreten. Man war nur und auch das bloß für furze Zeit vorsichtiger als vorher, bis dann eben die Kenntnis von der Regelmäßigkeit der erfolgten Zahlungen die Legitimierung dieses Zustandes durch Einführung des offenen Be­rufsspielertums erzwang. Mit Spesenvergütung und ähn­lichen Auskunftsmitteln wird man also auch in Deutschland die Lösung vielleicht verzögern, aber nicht aufhalten fönnen, man führt aber durch ein solches System den Nachteil herbei, unter dem der österreichische Sport lange Zeit gelitten hat, nämlich daß fich das Berufsspielertum doch weiter als notwendig verbreitet, und daß man dann in dem Augenblick, in dem man zur Einführung des offenen Berufsspielertums schreiten muß, teine irgendwie fchlagkräftigen Amateurmannschaften mehr zur Verfügung haben wird. Dieser unerfreuliche Zustand war in Desterreich eingetreten, weil man zu lange gewartet hatte, und es bedurfte jahrelanger Arbeit, wieder neue Amateurmannschaften, wenn auch unter altem Namen, zu schaffen."

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Aus diesen Bemerkungen des österreichischen Blattes könnten die deutschen bürgerlichen Fußballer praktische und grundsätzliche Schlüsse ziehen, wenn ja wenn sie den Willen dazu hätten. Dieser Wille ist allerdings abhängig von einer radikalen Aenderung der Gesamt­einstellung dem Sport gegenüber: Es wird ganz einfach das Problem des Rekordsportes gegenübergestellt dem Sportals Leibesübung! Solange es im bürgerlichen Fußballager immer noch darauf antommt, Serien und Meister schaften zu gewinnen, um mit den eroberten Titeln die Kassen füllen zu können, solange ist keine endgültige Klärung der Frage: ,, Amateur oder Professional" möglich.

Aber nicht nur das ist ausschlaggebend, fondern noch etwas anderes. Als Desterreich dazu überging, feine bezahlten Amateure 311 Berufssportlern zu erklären, erlebte man zwar, daß die Mann­schaften in der ersten Beit start beschäftigt wurden und guten Ver­dienst hatten, aber nur zu bald wandte sich die Gunst des Publi­fums von ihnen wieder ab. Jetzt haben sich viele Berufsfußball­vereine wegen Mangel an Beschäftigung aufgelöst, die meisten Spieler sind ohne Lohn und Brot und ein nicht geringer Teil von ihnen ist in die Arbeiterfußballvereine gegangen, wo wirklicher, technisch hochstehender Amateur fußballsport ge trieben wird. Die bürgerlichen Fußballvereine sind von guten Spielern entblößt, sie stehen technisch unter den Arbeitervereinen. Sollte diese Entwicklung nicht den Führern der deutschen bürger lichen Fußballbewegung eine Warnung sein?

Arbeiter- Tennis

Vor Serienschluß

21:15 Punkte, 4. Tennis- Rot- Prenzlauer Berg 18: 18 Punkte, 5. FIGB.- Wedding 15:21 Bunfte, 6. Tennis- Rot- Wedding 12:24 Punkte, 7. Tennis- Rot- Gesundbrunnen 0:36 Punkte( während der Runde zurückgezogen). Die Treffen der Frauen waren immer außerordentlich interessant, da gerade die Spielstärke der Frauen sehr beachtlich ist.

Männer.

Serienspiele am 21. September. A- Gruppe: Tennis- Rot- Friedrichshain gegen Tennis Rot- Neu­fölln, 14 Uhr, Sportplay Friedrichshain. FTGB.- Wedding gegen Tennis- Rot- Lichtenberg II, 9 Uhr, Volkspark Rehberge. Frauen­B- Gruppe: Tennis- Rot- Neukölln gegen FI- Spandau , 9 Uhr, Volkspart Neukölln. Männer B Gruppe: FT.- Spandau gegen FTGB.- Wedding, 9 Uhr, Tennispläge an der Heerstraße ( Börnicker Hütte, Straßenbahnen 58, 75, 93). Tennis- Rot- Wedding gegen Tennis- Rot- Gesundbrunnen, 9 Uhr, Volkspark Rehberge.

Noch mal im Freien

Die FTGB. im Weißenseer Stadion

Zum Abschluß des Sommerbetriebes tritt die Freie Turner­schaft Groß- Berlin mit einem Sportfest im Weißenseer Stadion am Sonntag, 21. September, an die Oeffentlichkeit. Hier foll im größeren Rahmen ein Einblick in die sportliche Tätigkeit des Vereins gewährt werden, der es sich als Zentralverein für volkstümlichen Sport zum Ziel gesetzt hat, weitesten Kreisen die Teilnahme am Sport zu ermöglichen. Ein sehr reichhaltiges leicht­athletisches Programm bietet in Verbindung mit Hand- und Fuß­ballspielen allen Zuschauern eine willkommene Abwechslung. Dazu spielt das 30 Mann starke Musikkorps der FTGB. unter seinem Dirigenten Walter. Der Hauptteil des Programms beginnt um 14 Uhr. Die Vorkämpfe um 9 Uhr. Der Eintritt ist frei! Ein geselliger Abend im Wirtshaus am Dranke- See beschließt den Tag.

Das internationale SCC.- Sporifest

Die Berliner Leichtathletiksaison wird am Sonntag mit dem Nurmi Sportfest des GC. Charlottenburg einen großen Abschluß erhalten. Es war schwer, für den über 5000 Meter star­tenden Weltmeister Nurmi geeignete Gegner zu finden. Eine gute

Wer wird Bundesmeister?

Allerlei vom Handball

Der Kampf um die Arbeiter- Handball- Bundesmeisterschaft steht| die Turner, Schwimmer und Sportler bereits acht Altersmann­furz vor der Entscheidung: am 28. September ist in Hannover das schaften beisammen, so daß eine geruhsame und würdige Serie be­Schlußspiel." Hannover - Hainholz, der norddeutsche Meister, war in ginnen kann. Beachtenswert ist es, daß die Wassersportler, sowohl der Vorrunde gegen den süddeutschen Meister Pfeddersheim zunächst Schwimmer wie Ruderer, Kanuisten usw., großes Interesse für mit 7: 6 unterlegen, jedoch wurde das Spiel wegen verschiedenen Handball zeigen. Unregelmäßigkeiten durch die Protestkommission neu angefeßt. Das Wiederholungsspiel am 13. September brachte den Norddeutschen mit 4: 2 den Sieg, so daß Hannover - Hainholz nun um die End­runde fämpft. Der Gegner steht noch nicht fest. Magdeburg Fermersleben war gegen Berlin- Wedding mit 12: 7 erfolgreich. Am fommenden Sonntag ist in Wien nun die letzte Vorrunde, Magde­ burg gegen Wien - Ottakring . Beide Mannschaften sind erstklassig. Der Sieger aus diesem Spiel kämpft dann gegen die Hannoveraner. Das Endspiel wird auf die meisten deutschen Sender übertragen. Bei der großen Bedeutung dieses Spiels dürfen wir wohl an­nehmen, daß auch der Berliner Sender für den Arbeitersport zur Verfügung steht.

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Handball ist auf dem Wege, ein Universalspiel gleich dem Fuß­ball zu werden. 1923 war es noch der Liliputaner unter den so­genannten Turnspielen, dann folgte ein ständiger sprunghafter Auf­stieg. Folgender Bergleich der verschiedenen Spielarten soll dies verdeutlichen. Es wurden Spiele ausgetragen:

Handball Raffball

Schlagball

Faustball Trommelball Hockey

1927

1923 308

1925 12 401

4834

18 695

39 762 17 174

2190

6 233

4 599

7313

19 524

771

1678 182

23 306 2 604 524

1929 57 599 11 897 1.803 14 413 1 203 326

Fauftball, das frühere Universalspiel der Turner, hatte 1927 seinen Höhepunkt erreicht, 1928 jant es bereits auf 16 686 und 1929 weiter auf 14 413. Trommelball, das Tamburinspiel der Turnerinnen, ist ebenfalls seit 1928 im Abstieg. Selbst das Hockenspiel will trotz reger Propaganda nicht recht in die Höhe kommen und hat seit 1928 ebenfalls einen Rückgang zu verzeichnen. Das interessante und stark den Körper durcharbeitende Handballspiel dürfte in den nächsten Jahren noch eine weitere Entwicklung aufweisen.

Im Januar 1931 soll das eigene Bundesorgan der Handballer das Licht der Welt erblicken. Daraus ist zu ersehen, daß der Bund von der weiteren großen Entwicklung dieses Spiels überzeugt ist. Leichtathletik und Wintersport werden den Inhalt dieser neuen Beitung ergänzen. Das könnte eine große Sache werden, wenn ja, wenn nicht die Kreise noch ihre besonderen Zeitungen hätten. Das jetzige Organ, die Freie Sportwoche", hat 7000 Abonnenten, was 10 Broz. der Handballspieler ausmacht. Damit kann man fein großes Propagandaorgan schaffen, was aber durchaus nötig wäre. 3u erwägen wäre wohl auch, ob man nicht neben dem Techniker einen gewandten Journalisten mit der Leitung des Blatts beauftragt. Das heutige Zeitungswesen verlangt populäre Propaganda, schlag­fertigen Tagesdienst, wenn das Blatt unter die Masse kommen soll. Dadurch würde sich auch das Bundesorgan noch mehr wie bisher fchon von den Kreisblättern unterscheiden, die lediglich Mitteilungs­blätter einer bestimmten Sportgruppe, aber feine moderne Zeitung find. Da für das Fußballspiel gleichfalls ein Bundesorgan geschaffen werden soll, so würde eine besondere journalistische Kraft sich sicher bezahlt machen.

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Das Handballspiel hat seine Interessenten nicht nur inner= halb der Sportverbände, sondern auch beim Reichsbanner, der SAJ. und Gewerkschaftsjugend. 3umeift wird in diesen befreundeten Organisationen der Sport nur nebenbei, nicht fyftematisch betrieben. Wo das letztere aber der Fall ist, sollte eine Zusammenarbeit er­ftrebt werden. Hier dürfen nicht organisationsegoistische Gründe hinderlich im Wege stehen. Der Bezirk Anhalt vom 2. Kreis berichtet, daß anfänglich Freundschaftsspiele, dann regelmäßige Spiele mit Reichsbannersportabteilungen gepflegt wurden, die schließlich zum Uebertritt sämtlicher Abteilungen in den Arbeiter­Turn- und Sportbund führten. Einer der Vereine verfügt über vier Mannschafter zwei Jugend-, eine Sportlerinnen- und eine Schüler­mannschaft, ferner ist eine Tennisabteilung vorhanden. Aehnlich liegt es auch vielfach bei der SAJ. und der Gewerkschafts- und Angestelltenjugend. Es liegt im Allgemeininteresse, dieser Jugend

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Daß die Sportlerinnen am Siegeszug des Handballs stark beteiligt sind, ist bekannt. Jetzt beginnen auch die Allersmann- Spielgelegenheit beim Arbeitersport zu geben. Mit Recht heißt es schaften" mit Serienspielen. Das Handballspiel hat infolge seiner Intensität mit der Leichtathletik gemeinsam, daß die Alten" bereits Bei einigermaßen günstiger Witterung werden die Serienspiele mit 25 bis 30 Jahren anfangen. Das sind zwar eigentlich die Blüte im Laufe dieses Monats zu Ende geführt werden können. Die jahre, aber die jugendliche Sturm- und Drangperiode ist bereits er­Runde der Frauen- A- Gruppe ist bereits durchgespielt. Sie zeigt heblich im Abflauen. Die Jungen medern über die Wurschtigkeit folgendes Ergebnis: 1. Tennis- Rot- Friedrichshain 32: 4 Punkte, der Dllen", und da ist es das beste, man läßt das junge Gemüse 2. Tennis- Rot- Reukölln 28: 8 Buntte, 3. Tennis- Rot- Lichtenberg unter sich und macht einen eigenen Laden auf! In Breslau haben

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in einer offiziellen Bekanntmachung: Bersperren wir ihnen den Weg zu uns oder verhindern wir die Spielmöglichkeiten, dann find diese Mitglieder für immer dem Arbeitersport entzogen. Sie gehen als Einzelmitglieder im bürgerlichen Lager ihrem sportlichen Drang nach." Die immer mehr sich vollziehende Klassenscheidung macht es erforderlich, daß alle befreundeten Organisationen eine geschlossene Front bilden.

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