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Die Unfallfurve steigt.

Starte Zunahme der Verkehrsunfälle im Auguft.

Während im Monat Juli die Verkehrsunfälle in Berlin   um einige Hundert zurückgegangen waren, wies der Monat August die höchste Zahl der Berkehrsunfälle in diesem Jahre 3 auf. Es ereigneten sich 2555 Unfälle, an denen 5067 Wegebenutzer beteiligt waren.

Auf die 40 839 Personenkraftwagen entfallen 1218 Unfälle( Juli 985), auf die 16 173 Laft- und Geschäftskraft­wagen einschließlich Elektrokarren 499( 493), auf die Last- und Ge­schäftskraftwagen mit Anhängern 67( 56), auf die 1697 3ug­maschinen 9( 9), auf Zugmaschinen mit Anhängern 17( 18), auf die 8967 Kraftdroschten 735( 630), auf die 754 Kraft omnibusse 104( 77), die 39 309 Krafträder und Klein­frafträder 633( 612), auf die 2119 Triebwagen und 1783 An­hänger der Straßenbahn 216( 181), auf die Handwagen 47( 47), auf die Treträder 791( 700) und auf die Fußgänger 501( 436) Unfälle. Auf die einzelnen Tage der Woche verteilen sich die Unfälle folgendermaßen: Sonntage 223, Montage 342, Dienstage 343, Mittwoche 359, Donnerstage 346, Freitage 443 und Sonnabende 499. Bei den Unfällen wurden im Monat August 22 männliche und 8 weibliche Personen getötet, sowie 848 männ­liche und 340 weibliche Personen verlegt. Auch im Monat August gab zu schnelles Fahren die meisten Ursachen zu den Unfällen ab( 242). Erschreckend hoch sind auch die Unfälle, die durch die Trunkenheit des Führers verursacht wurden. Im Zählmonat wurden allein 45 Fahrer, die bei einem Straßen­unfall beteiligt waren, vom Arzt als betrunken festgestellt.

Die Zahlen sind außerordentlich lehrreich. Man darf aber nicht außer acht lassen, daß die verhältnismäßig geringe Bahl der Unglücksfälle bei Personentraftwagen und die demgegen über sehr hoch erscheinende Frequenz der Unfälle bei den Kraft droschken zum großen Teil auch auf einen besonderen Umstand zurückzuführen ist: Die Personenkraftwagen befördern ein-, zwei oder höchstens drei bis viermal am Tage, während die Kraft­droschten an sich, soweit ihnen nicht erzwungene Ruhe auf erlegt ist, ständig in Bewegung sind. Aus den Ziffern einen Rückschluß auf die Zuverlässigkeit der Privatchauffeure und der Kraftdroschfenchauffeure abzuleiten, wäre also durchaus ab­megig. Die erneute Feststellung, daß die Zahl der Unfälle am Freitag und Sonnabend besonders hoch ist und daß andererseits die Ziffer der durch Trunkenheit des Führers verursachten Unglücksfälle sich als geradezu erschreckend darstellt, weist auf die gleiche Ursache hin: Den Mißbrauch des Altohols. Der betrunkene Fußgänger gefährdet sein Leben und das Leben anderer ebenso wie der betrunkene Kraftwagen­führer. Von Grund aus Remedur zu schaffen, erscheint heute nach der Lage der Verhältnisse und dem Stand der gesetzlichen Bestim= mungen noch nicht möglich. Es bleibt dem gewissenhaften Beob­achter der Statistik nur die Pflicht, Fußgänger und Chauffeure in gleichem Ernst zu warnen, daß sie beim Genuß alkoholischer Ge­tränke jene Sorgfalt zeigen, die sie nicht zu einer Gefahr für Gesundheit, Leben und Eristenz ihrer Mitmenschen werden lassen.

Feuerwehr aus ihrer schwierigen Lage befreit werden, und mußte mit schweren Verlegungen einem Krankenhaus zugeführt werden.

Rotkäppchen und der Wolf. Das Theater in der Kloster. straße bringt das dreiaftige Märchenspiel von Direktor Franz Sandinger als Nachmittagsvorstellung für Kinder heraus und er ringt damit dank der entzückenden Darstellung des Rotkäppchens durch die kleine Hannell Maierzack bei den Kindern eine echten jubelnden Erfolg. Die Aengste und Nöte der guten Mutter fanden in Ingeborg Möller beste Vertretung Der direktoriale Autor spielte den Baron und er sowie auch der Jäger Georg Kruses und die Großmutter Agnes Möllers gefielen den Kindern über die Maßen.

Gartenbauausstellung in Reinickendorf  . Wie im vergangenen wird auch in diesem Jahre der Bezirksverband Reinickendorf   des Provinzialverbandes Groß- Berlin E. V. im Reichsverband der Kleingartenvereine Deutschlands   sich wieder die größte Mühe geben, seine Interessenten zufrieden zu stellen. Alles, was die Kleingärtner Reinickendorfs mit den primitivsten Mitteln, dafür aber mit äußerster Liebe zur Scholle der Mutter Erde abgerungen haben, wird am Sonntag, dem 21., und Montag, dem 22. September, im ustulum", am Tegeler See   gelegen, öffentlich zur Schau ge­stellt. Allgemeine Wetterlage.

19.Sept. 1930, abds.

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Aus Rache niedergeschossen.

Das traurige Ende einer Freundschaft.

In einem Cotal in der Schulstr. 63 schoß gestern abend der Arbeiter Mag Martus feinen ehemaligen Freund Paul Starhiesti nach einem furzen Wortgefecht nieder.

Starziesti hatte vor zwei Jahren nach einem Streit seinen Freund verprügelt, der ihn darauf vertlagte. Das Gericht tam zu einem Freispruch. Darauf sann Markus auf Rache. Gestern abend schritt er zur Ausführung des lange gehegten Blanes. Er bestellte Starziesti durch einen Zettel, mit der Angabe, ihn sprechen zu müssen, in das Lokal Schulstr. 63. Starziesti ging auch hin. Markus überhäufte ihn, faum, daß er das Lofal betreten

hatte, mit Vorwürfen. Ehe der andere antworten fonnte, hatte Martus einen Revolver gezogen und schoß. Der Schuß traf Starziesti, der sofort zusammenbrach, in den Mund. Die Gäste sprangen zu, schlugen Markus den Revolver aus der Hand und übergaben ihn der Polizei. Der Berlegte wurde ins Krankenhaus übergeführt.

Den Polizeibeamten gegenüber gab Markus zu, daß er seinen ehemaligen Freund erschießen wollte.

Besichtigungen der KGB.- Anlagen in Lichtenberg  .

Gewaltig haben sich die fonsumgenossenschaftlichen zentralen An­lagen in Lichtenberg   in den legten Jahren ausgedehnt Auf 100 000 Quadratmeter Grundfläche sind im Laufe der Jahre erstan­den: mehrere größere Wohnhausgruppen, Verwaltungs­gebäude, Wertstattgebäude mit Garagen, Schlosserei, Tischlerei, zwei Bäckereien, Lagergebäude, Heiz- und Kesselhaus, Fleisch und Wurstwarenfabrit, Wohlfahrtsgebäude usw. Es ist ver­ständlich, daß die rund 200 000 Mitgliederfamilien der Genossenschaft den Wunsch haben, das von ihnen aufgebaute Wert, das ihr Eigentum ist, durch Besichtigung kennenzulernen. Diesem Wunsche wird weitestgehend entsprochen, indem an sieben Sonntagen der Monate September, Oktober, November allgemeine Führungen stattfinden, an denen auch nichtmitglieder teilnehmen tönnen. Die ersten Besichtigungen finden am Sonntag, dem 21. Sep. tember, in der Zeit von 9 Uhr vormittags bis 1 Uhr mittags, statt. zur Teilnahme sind eingeladen die Verbraucher der Bezirke Tier garten, Charlottenburg  , Moabit  , Spandau   und einer Reihe von Gemeinden des Kreises Osthavelland  ( Briese lang, Belten, Kremmen   usw.). Es unterliegt feinem Zweifel, daß die Besichtigung der konsumgenossenschaftlichen Produktivbetriebe bei allen Teilnehmern volle Befriedigung auslösen und dazu bei= tragen wird, das Verständnis für die konsumgenossenschaftlichen Be­strebungen in weitere Kreise der Bevölkerung zu tragen.

Kinderlachen im Rose- Theater. Das war ein fröhliches, unbe­schwertes Kinderlachen, wenn der dicke Friedel, der Ober­mundtoch mit seinem Kochlöffelszepter seinen Küchenstift traftierte und dabei mit seinem reichgestopften Bauch allerhand schwerfällige priolen schlug. Ein bißchen antiquiert ist ja der selige Hundert­der Aufmarsch der guten und bösen Geister und es hrschlaf vibt Kinderhistorien, die stärkeren Gegenwartswert befißen. Aber

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letzten Endes schön ist, was gefällt und nachdem die Gebrüder Rose in einem Brief ihres Programmheftes heiligst gelobten, dem­nächst auch zeitgemäßere Märchenvorstellungen zu servieren, so mag dies Stückchen Vergangenheit ruhig mit durchschlüpfen. Sehr hübsch die Bühnenausstattung, eine flotte Regie und ein liebevoll bemühtes Darstellerensemble, der kleinen Gesellschaft ein paar fröhliche Stun­den zu bereiten.

Wieder ein Militärflugzeug abgestürzt.

Beneschau   stürzte ein Flugzeug des tschechoslowakischen Flieger­Aus Prag   wird gemeldet: Etwa zwei Kilometer südlich von regiments Nr. 4 bei einem Staffel- lebungsfluge ab. Der Pilot sand hierbei den Tod.

Nicht einsteigen, wenn der Zug schon in Fahrt ist!

Auf dem Hamburger Hauptbahnhof   versuchten ein Ehepaar und seine zwei Töchter den schon fahrenden Personenzug nach Frankfurt am Main   zu besteigen. Während die beiden Töchter noch in ein Abteil gelangten, geriet die Ehefrau zwischen Bahnsteigfante und Trittbrett. Der 3ug wurde zwar sofort zum Stehen gebracht, die Frau tonnte jedoch nur mit Hilfe der

Funkwinkel.z

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Owolkenlos, heiter: halb bedeckt wolkig, bedeckt Regen Graupeln Schnee, Nebel, GewittecWindstille

Unter dem Einfluß einer allgemeinen füblichen Luftströmung. war am Freitag das Wetter im größten Teile Deutschlands   ziemlich warm. Im Binnenlande wurden vielfach 20 Grad erreicht, in Süd­ deutschland   sogar 25 Grad überschritten. Bom Atlantischen Ozean ist jetzt eine tiefe Sturmzyflone bis nach Irland   gelangt; einer ihrer Ausläufer ist bis zum Freitagabend nach Nordwestdeutschland   vor­gedrungen und bringt hier vielfach Regen. Auch im übrigen Deutsch­ land   hat die Bewölkung rasch wieder zugenommen. Die Rand störungen des erwähnten Tiefs dürften bei ihrem weiteren Vor­dringen nach Nordosten auch unseren Bezirk in Mitleidenschaft ziehen. Wetteraussichten für Berlin  : Zunächst start woltig bis trübe mit Regenfällen und etwas Erwärmung; später Uebergang zu unbe Für Deutschland  : Im Nord­ständigem, wieder fühlerem Wetter. mesten sehr unbeständig bei starken südwestlichen Winden; im übrigen Reiche start woltig, vielfach Regen.

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Die neue Veranstaltung Das musitatische Magazin" bewährt sich diesmal. Der aktuelle Querschnitt durch die mufitali­schen Neuerscheinungen gibt sich nicht mit Tänzen, Songs oder an­deren schönen Dingen ab, er zeigt vielmehr das Gesicht der ernsteren Musit, vor allem der Oper. Hört man diese Stücke etwa aus Wein­bergs" Die geliebte Stimme", so merft man, daß die höchst problematische Atonalität immer mehr zu den tten gelegt wird. Man tommt zur Melodie wie. der zurück, allerdings zu einer Melodie, die differenzierter ist als die früherer Zeiten, und diese Melodie findet man auch in Her manns Chorwert Im 30 o", nach Ringelnak, das starte groteske Elemente orchestralen Charakters damit vereinigt. Jedenfalls er. weist diese Veranstaltung ihre Notwendigkeit. Der Vortrag Dr. Harold Brauns über Probleme der Ehelosigkeit in behandelt, ohne daß er sie auch bewußt und betont in den Zu­der Zeitdichtung" befriedigt infofern nicht, als er einige Berte Vorträge, Vereine und Versammlungen. sammenhang der gesamten sozialen Entwicklung stellt und sie haupt­sächlich von diesem Gesichtspunkt aus erklärt. Den Ausführungen Die Rubrik" Das neue Buch" fehlt die flare Richtlinie. scheint sich in letzter Zeit nur noch mit aktuellen Dingen zu beschäfti­gen. Gibt es wirklich nichts Wichtigeres als die Eiszeit und die Sumerer? Die Leute haben eben Sorgen. Dann spricht Regierungs präsident Dr. Hans Simon über Parteimandel im legten Wahlkampf". Er flärt für den Hörer die nach den Wahlen geschaffene inner deutsche Situation, vor allem sucht er an Hand der Wahlstatistik die Wandlungen im Wirtschafts­und Gesellschaftsleben Deutschlands   festzustellen. Hunger und Not find entscheidende Momente. Ausgezeichnete Bemerkungen über die Psychologie der bürgerlich orientierten Angestellten- und Be= amtenschaft, aus denen sich ein großer Teil der Nationalsozialisten refrutieren. Es ist ein sehr instruktiver Vortrag. Ueber das Sende­F. Sch. spiel wird morgen hier berichtet werden.

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Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold". Gefchäftsstelle: Berlin   G. 14. Gebaftianftr 37-38. Sof 2. Tr. Mitte. Sportabteilung. Conntag, 21. Geptember, Herbstwanderung nach Niederlehme, Anschließend Handballspiel der zweiten Mann­schaft dortfelbst. Treffpunkt Bahnhof Börſe.

Freireligiöse Gemeinde. Sonntag, 11 Uhr, Pappelallee 15, Bortrag des Herrn Dr. R. Sturm: Die Gegenreformation  ". Harmonium: Themen aus der Mufit zu dem Schauspiel' Arlesienne( Bizet  ). Gäste willkommen.

3m Rose- Theater geht täglich 8,15 Uhr, Sonnabends 7 Uhr und 10,15 Uhr, Gonntag 5,45 Uhr und 9 Uhr Die Braut von Messina mit Irene Triesch  als Isabella in Szene. Die Märchenspielzeit hat begannen. Sonnabends 4,15 Uhr und Sonntags 2,30 Uhr Dornröschen", jeden Mittwoch, um 5 Uhr Hänsel und Gretel".

Casino- Theater. Unwiderruflich nur noch bis 30. September wird das erfolgreiche Stück Der selige Hollschinsky" auf dem Spielplan verbleiben, um dem Schlager Surra ein Junge" von Arnold und Bach Platz zu machen. Die Erstaufführung findet Mittwoch, 1. Oktober, statt.

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