Einzelbild herunterladen
 

tischen geistigen Erhebung" des deutschen   Volkes zu sprechen und fährt dann fort: Unsere Bewegung hat in 10 Jahren sich zur zweitstärksten politischen Partei Deutschlands   emporgearbeitet. In drei Jahren wird sie die stärtste Partei jein und in Zukunft werden

von 40 Millionen Wählern vielleicht 35 millionen hinfer uns

stehen

Bors: Ich komme nun auf Ihre Rede im März 1929 in München  , die Sie gedruckt als Reichswehrsonder­

nummer" erscheinen ließen. Was hatten Sie damit vor?

Hitler  : Ich wollte unsere Stellung zum Wehrproblem prä­zisieren. Die politische Mehrheit im Reichstag ver­fügt über den Geist und die Form der Reichswehr  . Wenn wir mit

Zehn Jahre Zuchthaus   beantragt

E

Das Plädoyer des Staatsanwalts im Ali Höhler- Prozeßm.£

Am Schluß seines anderthalbstündigen Plädoyers be möge das Gericht auf körperverlegung mit Iodes­Dr. Apjet erwähnt zum Schluß die großen erfolg erkennen. Dr. Apfel erwähnt zum Schluß die großen psychologischen Ungeschicklichkeiten der Führung der kommunistischen   Partei, für die teilweise Ali Höhler jetzt büßen soll.

und bei der nächsten Wahl werden wir anstatt 107 vielleicht 150 antragte Staatsanwaltschaftsrat Fischer gegen die An­| bis 200 Abgeordnete haben. geklagten im Wessel- Prozeß folgende Strafen: gegen Ali öhler wegen gemeinschaftlichen Totschlags, Nötigung und verbotenen Waffenbesizes zehn Jahre und einen Monat Zuchthaus, gegen Erwin Rückert acht Jahre und einen Monat Zuchthaus, gegen Josef Kandulski sieben Jahre und einen Monat Zuchthaus, gegen Walter Jambrowski fünf Jahre Zuchthaus, gegen Frau Salm wegen Beihilfe unter Versagung mildernder Um­stände zwei Jahre Zuchthaus, gegen Else Cohn, der mildernde Umstände zugebilligt werden, ein Jahr sechs Monate Gefängnis, gegen Max Jambrowski drei Jahre Gefängnis, gegen Walter Jonek zwei Jahre Gefängnis und gegen Willi Jambrowski ein Jahr und sechs Monate Gefängnis, dazu bei den Angeklagten Höhler, Rückert, Kandulski, Walter Jambrowski und Frau Salm fünf Jahre Ehrverlust.

Wieder Blutfchande- Prozeß.

Berufungsverhandlung im Fall Frenzel.

Unter großem Andrang von Presse und Publikum begann heute vormittag in Potsdam   die Berufungsverhandlung des Prozesses gegen den Bornimer Amtsvorsteher Frenzel. Bor dem Potsdamer   Landgericht hatten jich zahlreiche Personen ein­gefunden, die auf das Eintreffen des Angeklagten warteten. Ju irgendwelchen Zwischenfällen tam es jedoch nicht.

Der Verhandlungssaal, in dem infolge der großen Zahl der Pressevertreter und Sachverständigen drangvolle Enge herrschte, hatte wieder durch zwei Polizeibeamte, die zur Verstärkung der Bei den wegen Begünstigung Angeklagten beantragt der Staats- Justizwachtmeister herangezcgen waren, polizeilichen Schuß er anwalt folgende Strafen: gegen will und Sander je neun Mo- halten. Der Angeklagte Frenzel machte auch diesmal, trotzdem er nate Gefängnis, Drewigti und kupferstein sechs Monate fich auf freiem Fuß befindet, einen sehr gedrüdten und frant­Gefängnis, gegen Käthe Schmidt drei Monate Gefängnis und haften Eindruck. Die Verhandlung, die Landgerichtsdirektor gegen die Ehefrau Schmidt und Gudowski zwei Monate Dr. Hellwig leitete und zu der noch feine Zeugen heute geladen Gefängnis. Im Falle des Ehemanns Schmidt wird wegen seiner waren, begann mit der Feststellung der Prozeßbeteiligten und der Trunfenheit am Tage nach der Tat Freispruch beantragt. Wäh- Sachverständigen. Der Vorsitzende richtete dann einen Appell en rend der Berlesung der Strafanträge bricht Else Cohn zusammen und die Presse, bei der Berlefung des erstinstanzlichen Urteils, das bes wird ohnmächtig aus dem Gerichtssaal getragen. lanntlich wegen Blutsdhande auf ein Jahr und sechs Monate Zuchthaus   und drei Jahre Ehrverlust lautete, auf die in der Bes gründung genannten jugendlichen Zeugen Rücksicht zu nehmen und Der Verteidiger Ali Höhlers, Rechtsanwalt Apfel, betont, die ihre Namen nicht zu nennen. Die Begründung geht sehr aus­Tat nicht beschönigen zu wollen, verlangt aber gerechte Be- führlich auf die Verfehlungen des Amtsvorstehers Frenzel ein, die urteilung. Dr. Apfel streift die Voraussetzungen der Putativ- es trotz des Leugnens des Angeklagten nach der Beweisaufnahme notwehr, die bei vorfählicher Tötung eine Strafe ausschließt. besonders auf Grund der Auslassungen der Gertrud Frenzel als wenn es für alle Teile eine befriedigende Lösung geben soll, dann erwiesen ansieht.

Gren, wären die g

Auf der Richterbank des 4. Straffenats: Reichs­gerichtsrat Baumgarten( rechts), der Vorsitzende und Verhandlungsleiter gegen die Nazi- Offiziere 300 Mandaten in den Reichstag eingezogen wären, wären die Nationalsozialisten auch die Reichsregierung. Vors: In Ihrem Wehrprogramm wird gesagt, daß genau so wie ein politischer Führer vom Wehrgedanken erfüllt sein muß, auch die Wehrmacht vom politischen Gedanken erfüllt sein muß.. Daraus geht doch hervor, daß Sie

die Wehrmacht politifieren wollen.

Hitler  : Die alte Armee war untrennbar verknüpft mit dem monarchistischen Gedanken. Auch im neuen Staat muß das Heer einen tragenden Gedanken haben, es muß sich verantwortlich fühlen für das Schicksal des Volkes. Es muß der Träger des Volks­gedankens sein. Das ist die Reichswehr   heute nicht, und das ist ein Unglück für Deutschland  .

Bors: Sie verweisen in Ihren Reden und Schriften immer auf Italien  , wo das Heer in der entscheidenden Stunde, nämlich im Ottober 1922, mitgeholfen hat, die Zügel des Staates den Ver­derbern zu entreißen und das italienische   Volk der Zukunft zu er halten. Soll das ein Beispiel für Deutschland   sein? Hitler  : Der italienische   Faschismus hat keine Revolution ge= macht, so wie es die Sozialdemokraten 1918 getan haben, denn Mussolini   ist streng legal vorgegangen, sonst könnte er doch nicht töniglich italienischer Ministerpräsident fein.

Borj: Na, na, es ist doch Gewalt angewendet worden. Sie tennen doch die Rizinusmethode.

DISTO

Der Antrag der Berteidigung.

Brüning sucht Mehrheit.

Berhandlungen nach rechts und links.- Kürzung von Minister- und Beamtengehältern.

Das Reichskabinett befaßte sich in der Nacht zum Donnerstag mit seinem künftigen Arbeitsprogramm. Die Situng war kurz vor 12 Uhr nachts beendet.

Kürzung der Beamtengehälter lauten auf zehn Pro= Die Pläne des Reichsfinanzministers hinsichtlich der zent. Die Ministergehälter sollen nach einem Vorschlag aus dem Kabinett heraus um 30 Prozent ge= gekürzt werden. Eine Beschlußfassung des Kabinetts steht unseres Wissens noch aus.

Der Reichskanzler wird in Anbetracht der Bera­fungen des Kabinetts über das künftige Arbeitsprogramm der Eröffnungssikung des Reichsstädtetages in Dresden  nicht beiwohnen, sondern in den nächsten Tagen mit Ver­tretern der Rechts- und Linksparteien über das Arbeits­

Hitler: Aber nicht gegen den Staat, sondern nur gegen den programm der Regierung Verhandlungen führen.

Terror der Straße.

Vors.: Und wie steht es nun mit Ihrer Propaganda bei der Reichswehr  ?

Hitler  : Ich habe nie eine Verbindung mit der Reichswehr   gesucht oder sie für meine Unterführer zugelassen. Ich habe nicht einmal gestattet, daß das Flugblatt über meine Rede in den Kasernen verteilt wurde.

Deutschlands   ,, Erneuerer.

Nationalsozialisten als Einbrecher verurteill.

Kiel  , 25. September.  ( Eigenbericht.) Eine treffende Illustration zu dem aktuellen Thema Natio= nalsozialistische Erneuerung durch das dritte Reich" lieferten zwei Kieler   Nationalsozialisten, die wegen vieler Ein­bruchsdiebstähle vor dem Kieler Schöffengericht zur Aburtei­lung standen. Angeflagt war der Nationalsozialist Willi Sanftenberg, ein wiederholt wegen Diebstahls vorbestrafter Mensch, und der Nationalsozialist Gustav Link. Auch Link hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Er kommt aus der Ar­beitsgemeinschaft Roßbach. Im Jahre 1922 ist er zu

sechs Monaten Gefängnis verurteilt worden, weil er in Berlin­Lichterfelde 150 Telephonleitungen abschnitt. Er behauptet, im Aufe trage Roßbachs gehandelt zu haben. Seine Verurteilung erfolgte aber wegen gewöhnlichen Diebstahls. Gustav Link spielte in der Kieler   nationalsozialistischen Bewegung eine Rolle. Er war Führer einer SA. Abteilung. Sanftenberg ist wegen 14 Einbruchsdiebstählen angeklagt. Außerdem schwebt in Stralsund   noch ein Verfahren wegen fünf Einbrüchen gegen ihn. Hier soll Sanftenberg jogar in die Wohnung des natio­nalsozialistischen Ortsgruppenführers eingebrochen sein. Link ist nur megen eines Falles unter Anklage gestellt, doch fündete der Staats­anwalt während der Berhandlung die Anklageerhebung wegen ver schiedener anderer Fälle an, Link ist in dem einen Fall geständig. Sanftenberg gibt drei Einbrüche zu. Alle 14 Einbrüche sind aber in völlig gleicher Weise durchgeführt worden. Immer an Sonntag nachmittagen haben die Einbrecher von der Hinterfront aus die Fensterscheiben eingeworfen und sind eingestiegen. Meistens hatten fie es auf Bargeld gesehen, aber auch Gold- und andere Wert­sachen wurden mitgenommen. Die beiden Nationalsozialisten, die früher befreundet waren, belasten sich jetzt auf das schwerste. Das Urteil gegen Lint lautet auf 6 Monate Gefängnis und gegen Sanftenberg auf 2 Jahre Gefängnis.

Drei Kinder erstickt.

In einer Riesgrube beim Spielen verschüttet. Nürnberg  , 25. September.

In einer Sandgrube in der Nähe des Dorfes Enkering   wurden drei Knaben im Alter von 11 bzw. 6 Jahren beim Kiessuchen von Sandmassen verschüttet. Obwohl das

Tallo?

movall

alment sib bau ba?

Schücking Weltrichter.

T

Prof. Walter Schücking wurde heute vormittag in Genf   von Rat und Bollversammlung des Bölkerbundes mit 34 Stimmen zum Welfrichter des Haager Internationalen Gerichtshofes im ersten Wahlgang gewählt.

Demokraten gegen Staatspartei. Landtagsfraktion will Berschmelzung mit Jungdo verhindern

Die Demokratische Fraktion des Preußischen Landfages hat beschloffen, vorläufig als jelbständige Frattion bestehen zu bleiben und die Anträge auf Einberufung dedeines außerordentlichen Parteitages zu unterstützen, wurde gegen die Stimmen der demokratischen Minister Preußens, gegen den Finanzminister Höpter- Aschoff und den Handelsminister Schreiber gefaßt.

Der Beschluß bezweckt hauptsächlich, auf dem außerordentlichen Parteitag das Aufgehen der Demokratischen Partei in die Staats­

partei zu verhindern. In maßgebenden Kreisen der bisherigen

Demokratischen   Partei herrscht die Ueberzeugung vor, daß die Ver­einigung der Demokraten mit dem Jungdo, der Demokratischen Partei mehr gescha det als genußt hat. Man behauptet, daß die Staatspartei in den Gegenden, in denen der Jungdo einiger maßen Fuß gefaßt hat, höchstens 200 000 Stimmen eingebracht hat, während etwa 500 000 einstige Anhänger der Demokraten dieser Partei die Gefolgschaft versagt haben. Aus diesen rein rechnerischen Erwägungen, nicht zuletzt aber in Anbetracht des Kom­promisses in der Flaggenfrage, will die demokratische Frak­tion des Preußischen Landtages   eine Bereinigung mit dem Jungdo unter allen Umständen verhindern. In Anbetracht der Tat­sache, daß die preußische Landtagsfraktion und mehrere demo­fratische Wahlkreise, die Vereinigung mit dem Jungdo ablehnen, ist damit zu rechnen, daß die Gründung der Staatspartei auf dem Demokratischen Parteitag nicht die notwendige Dreiviertelmehrheit findet.

Die Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Demokratischen Partei waren schließlich auch der Grund dafür, daß dem Urheber einer organisatorischen Verschmelzung der Demokraten mit dem Jungdo der intellektuelle Urheber ist Herr Lemmer nicht mehr der Vorsitz der demokratischen Reichstagsfraktion angeboten

wurde.

Die Kurse stürzen wieder.

Reichswehrprozeß und Börse. not. C Der Ceipziger Prozeß. besonders die Aussage Hillers

wurde und die Verschütteten nad piner lingüe fofort bemerkt hat auch an der Börse großes Aufsehen erregt und die Unruhe

halben Stunde geborgen werden konnten, war es leider zu spät. Die drei Kinder waren bereits to t.

od gantererat bid ja

von neuem verstärkt. Das Angebot war ziemlich start, es fam diesmal nicht vom Ausland, sondern von inländischen Kapila liffen und die Folge war ein scharfer Rüdgang der kurse

auch bei den beffen Papieren. Siemens ging von 181 auf 173, 3. G. Farben von 141 auf 135%, Salzdetfurth   von 300 auf 286 zurüd. Bankalfien und feffverzinsliche Werte haben etwas weniger geliflen.

Jedenfalls ist die geffrige Erholung der Börse wieder verloren. Wie sich die Dinge im Ausland auswirken, ist abzu­warten. Auch auf dem Geldmarkt traf wieder eine Verknappung ein. Der Zinssatz für Tagesgeld iff von 2% bis 4% auf 3 bis 5 Proz. erhöht und Monatsgeld foftet mit 5 Proz. rund 1 Proz.

Wer schreit, wird erschossen!

Stalin  

( 3u den 48 Erfchiebungen an einem Zog).

GPU

170100

90

Stalin  : Das Bolf schreit nach Brot. Du hast ein Komplott aufzudecken, dem wir alle Schuld zuschieben!"

mehr als gestern. Mit den Borbereitungen auf das Monatsende dürfte diese Berlnappung nicht in entscheidender Weise zusammen­hängen.

Es ist nicht ausgeschlossen, daß die Reichsbank heute den Privat­jah wieder um ein Achtel auf 3% Proz. erhöht, womit man dem Reichsbankdiskont von 4 Proz. immer näher käme.

Neue Opfer der Militärfliegerei. Zwei fränzösische Flugzeuge abgestürzt.

Paris  , 25. September. Das französische   Militärflugwesen wurde am Mittwoch wieder von zwei schweren Unfällen heim­gesucht. In der Nähe von Marotto Stadt stürzte ein französisches Kampfflugzeug ab. Der Apparat ging in Trümmer. Der Führer war auf der Stelle tot. Das zweite Unglück ereignete sich bei Chalons sur Marne  . Ein Militärdoppeldecker überschlug sich beim Start und wurde vollkommen zertrümmert. Während der Führer mit leichteren Verlegungen davonfam, wird an dem Auf­kommen des Begleiters, der schwerverlet bom Startfeld getragen werden mußte, gezweifelt.

Calonder bleibt im Amt.

Der Präsident der völkerbundlichen Schlichtungseinrichtung für Minderheitsbeschwerden im ehemaligen oberschlesischen Abstim mungsgebiet hat seine Rücktrittserklärung nun doch zurüdge­nommen. dan