Einzelbild herunterladen
 

fleifage Donnerstag, 25. September 1950

OprlUiPtii) SfinLutigaSt Ja tlof»afA

Mißdeutung der Revolution Zu einem Buch über Marquis de Sade

Der Marquiz de Sade, zwar nicht Erfinder, doch Taufpate des Sadismus warum fallt« er im Zeitalter der Biographien nicht auch feine Biographie hoben? Also sagte sich Otto F l a k e und gesagt, getan! Das Ergebnis liegt jetzt, im Berlag S. Fischer, Berlin , erschienen, vor:M arquis de Sad«. Miteine m Anhang über Retif d e l a Bretonne". Wenn das Buch jenen auf 22.Z Seiten abhandelt und diesem knapp 30 Seiten widmet, wäre für«in« weniger individualistisch beschränkte Betrachtungsweise, die neben dem Menschen auch die Menschheit sieht, das Umgekehrte vielleicht richtiger gewesen. Denn mag in Retif de la Bretonnes Romanen auch etwas allzu ojt das Busentuch gelüpft und unter den Rock gegriffen werden, so bleiben sie doch ein ungleich wertvollerer Beitrag zur Kulturgeschichte seiner Zeit als alle Erzeugnisse der kranken Phantasie Sa des. F l a k c nennt Retif denn auch den.Balzac des achtzehnten Jahr- Hunderts" und den.Zola der Vorrevolution", aber im ganzen ist ihm diesererste Sprecher des Massenmenschen", dieser.Prole- tarier" wenig interessant, und die interessanteste Wesensseit« R c- t i f s streift er gerade in zwei Sätzen, jenen gesellschaftsändernden Drang, von dem Paul C o t t i n, Herausgeber eines intimen Tage- buch- des Schriftstellers, sagt:Fast alle Fragen, die die Mensch- heit angehen, sind von Retis angeschnitten worden. Natur- und So- zialwissenschoften, Philosophie, Gesetzgebung, Politik, Religion. Kuns� Philologie alles hat er angepackt, sich über alles sein« Meinung ge- bildet und Reformen vorgeschlagen." Von der kühnen Erkenntnis ausgehend:Das Eigentum ist die Quelle jeden Lasters, jeden Ver- brechen?, jeder Verderbnis," verkündete Retif nicht nur, wohl als erster, dos Recht auf Arbeit, sondern errichtete auch den von ihm erträumten Gesellschaftsbau aus der Basis der Gleichheit und Gütergemeinschaft. In der Geschichte der sozialistischen Jdeenströmungen behauptet darum Retif de la Bretonn« seinen wichtigen Platz: siehe in deutscher Sprache die Abhandlung Dr. Hugo Lindemanns in GrünbergsArchiv" Band Z: mit Recht heißt dort eins seiner Werkedas entschieden reifst« und bedeutendste Buch, welches der Sozialismus des 18. Jahrhunderts in Frankreich hervorgebracht hat". Donatien Alphonse Fran<:oi- Marquis de Sade dagegen, den F l a k e weit eingehenderer Betrachtung für wert hält, war nichts als der Theoretiker des Lustmordes. In Romanen wieJuliette" undJustine", deren Verfasser- schaft er übrigens stets ableugnete, schilderte er mit unendlichem Bc- Hagen Ausschreitungen jener Wollust, die sich voll entfaltet, wenn sie den Partner quälen, martern, foltern, zerreißen und abschlachten kann. Allerdings wirken dies« Bücher schon durch die Häufung und Uelxrsteigerung der Greuel wie schlechte Parodien und erzeuge,, Lachreiz und Gähnkrämpfe. InJuliette" werden Jünglinge mit Nadeln durchbohrt und gekreuzigt, Männer mit den Zähnen zer- fleischt, Frauen gepfählt und klein« Mädchen an Bratspießen ge- röstet. Mögen Kriminalisten und Kliniker aus diesen Delirien eines Geisteskranken, dessen Wohnsinn nur von F l a k e geleugnet wird, ihre Schlüsse ziehen, der Durchschnittsleser langweilt sich in einer solchen Schreckenskammer und findet selbst erotische Seicht- beut«! wie Paul d e K o ck oder Armand S i l o e st r e amüsanter. Auch Flakes Bemühungen, dem Phänomen Sade philo- sophisch beizukommen, verdunkeln den Hintergrund mehr, als daß sie ihn erhellen. Mit bedeutsam hochgezogenen Brauen hingelegte Sentenzen wie:Wer opfert, ohne sich einzuschließen, ist grausam, das ist das Geheimnis des Sadismus," oder:Grausamkeit ist ohne Zweifel«in Zeiche» sür Anwesenheit von Geist, der als Widerstand gegen das weibliche und die Natur erkrankt sein will," führen so hoch hinauf in dos Stratosphäre eines überzüchteten Intellektualismus, daß wir simplen Erdenmenschen nur staunend und kopsschüttelnd in die Höhe starren können. Leider mißlingt auch der Versuch Flakes, Sade als zeit- bedingte Erscheinung zu fassen, denn es bleibt ihm versagt, im Sadismus die letzte Konsequenz jener Entwürdigung der Frau zu sehen, in der sich, sie einzig als Geschlechtswesen nehmend, das galante Jahrhundert" gefiel. Aus dieser verderbten Welt des allen Regimes sind dem Marquis die Begriffe angeflogen und haben sich in seinem kranken Hirn zu vollkommenen Schauerbildern verzerrt. Bc! Aus- bruch der Revolution war er, neunundoierzigjährig, längst ein sertiger Mensch und hatte überdies seine 5)aup<werke schon zu Pa­pier gebracht. Gleichwohl behagt es F l o k e, zwischen den Perversitäten Sades und dem große» Durchbruch desdritten Standes" die Fäden zu knüpfen. Ausfällig allerdings die Oberflächlichkeil seiner Kenntnisse. Er läßt Robespierre 1734, also vier Jahre vor seiner Geburt, in das Pariser LyzeumLudwig der Große" ein- treten, er läßt die Stimme des Herzogs von Orleans, genannt Philippe Egollte, für das Todesurteil gegen Ludwig XVI . den Ausschlag geben, obwohl van 7ZI abstimmenden Konventsmit­gliedern sich 387 für die Todesstros« aussprachen, und wo in oller Welt hat er die Wissenschast her, daß dieVerschwörung der Gleichen " unter Gracchus Babeuf auf eineBartholomäus. nacht der Reichen" ausgegangen sei? Aber wie erst, wenn F l a k e schlankweg behauptet,daß Sode die moralischen Zustände der Revolution vorwegnahm, die ihrerseits einer Verwirklichung seiner Exzesse gleichkamen"! Also: nicht etwa das alte Regime, sondern die Revolution übertrug die bluttriefenden Hirngespinste Sades in die Wirklichkeit. Wie sehen die Belege Flakes für diese ungeheuerliche Be- hauptung au-? So: In der Revolution kam es zu Zuständen, die man als Schreckensherrschaft der Dirne bezeichnen konnte, �iie Nationalversammlung hob oll« Beschränkungen auf... Die «chreckensjahre kamen dem Gemälde sades nahe, als die Ge- Heimklubs in der Oper öffentsiche Bälle veranstalteten, bei denen {HC ta» Oeggtt facbedl bcb,......

Und was ist Wahrheit? Das in Paris üppig wuchernde Dirnentum war nicht eine Errungenschast der Revolution, sondern ganz im Gegenteil eine böse Hinterlassenschaft des alten Regimes: 1784, fünf volle Jahre vor dem Bastillensturm, berichtet« Elias H a r e l von 60 000 öffentlichen und 10 000 heimlichen Prostituierten in der Hauptstadt, und dieSchreckensherrschast der Dirne" fällt eher in jene Jahre, da die D u b a r r y als königliche Kebse auf die Geschicke Frankreichs mehr Einfluß ausübt« als die.20 Millionen Franzosen sonst. Gerade weil die Ausschweifung eines der Wesensmale des vorrevolutionären Frankreich war, ging die Revolution als gründ- liche Verneinung des alten Regimes, weit davon entfernt,alle Be- schränkungen auszuheben,", der Ausschweifung scharf zu Leib«. Nicht umsonst war in den Schreckensjahren die Tugend zum Regierungs- prinzip erhoben. Unnachsichtlich schritt die Polizei der siommune gegen die Straßcnprostiluiion wie in einem säst schon külzischen Ausmaß! gegenunzüchtige" Bühnenstücke, Bücher und Bilder ein, und die öffentlichen Bälle der Geheimklubs welch ein Widerspruch! ent- sprangen, sosern nicht Zustände unter dem Direktoriuni, also jen- seits der Schreckensherrschaft, vorweggenommen sind, lediglich der schmutzigen Phantasie royalistischer Soldschreiber, die die Republik zu besudeln trachteten. Aber Flak« weiß noch mehr: In einer Gerberei in Meudon verarbeitete man nach Zweifel- hasten Nachrichten die Haut von guillotinierten Männern die von Frauen taugte nichts zu Hosen und Putzlappenleder. Der Wahrheit entspricht diese Kund« im selben Grade wie im Welt- krieg die Ententemeldung, daß die Deutschen aus den Leichen Ge- fallener Fett gewönnen! Weil das Schloß von Meudon während der Revolutionskriege als militärische Versuchsanstalt streng ab- gesperrt war, wurde es von allerlei blöden Gerüchten umraunt, die später der Reaktionär Georges D u v a l in seineErinnerungen aus der Schreckenszeit" übernahm. Aber auch nach dem 9. Ther- midor, der die Schreckensmänner stürzte, verdichteten sich diese Ge- rüchte niemals zu der faßbaren Anschuldigung, daß sie in Meudon ein« Menschenhautgerberei unterhalten hätten. Als am 2. März 1793 im Konvent auf das von mehreren Zeitungen erwähntever- leumderische Gerücht" hingewiesen wurde,daß man unter der letzten Tyrannenherrschaft" nämlich der Robespierres im Meudon Menschcnhäute zu Leder vergerbl habe", ging die doch robespierrefeindlich« Versammlung zur Tages- ordnung über: sie hielt es, anders als F l a k c, für unter ihrer Würde, sich mit diesem Gewäsch auch nur eine Minute lang ab- zugeben. Aber mit Carrier, mit Carrier wenigstens hat Flak« doch wohl recht, wenn er, darzutun, daß die Revolution«inen Hexentanzplatz des Sadismus darbot, anführt: Er sperrte die weiblichen Opfer, die ihm gefielen, in ein Serail, über das seine Geliebte Caron die Aussich: führte. Wenn er die Frauen seinen Lüsten dien st bar gemacht hatte, ertränkte er sie in der Loire : ein Aus- takt zu den Noyaden von Nantes . Dierepublikanische Hochzeit" bestand darin, daß Männer und Frauen zusammengebunden ins Wasser geworfen wurden. Wenn Carrier selbst in der republikanischen Geschichtsschrei- bung so etwas wie das Schreckenskind der Schreckensherrschaft dar- stellt, so war er in Wirklichkeit keine sympathische Erscheinung: finster, schweigsam, unzugänglich, schnauzig, mit groben Drohungen um sich werfend, entschlossen, den royalistischen Widerstand der

Trotzky angelt Das Leben auf Prinkipo konstanlinopel, im September. TrotzkysGefängnis" auf der Insel Prinkipo besteht aus einem einstöckigen Gebäude mit einem Garten, rings mit einer niedrigen Mauer umgeben. Vor der Eingangslllr steht Tag und Nacht ein Polizist Wache, denn der verbannte Sowjctfllhrer hat eine höllische Furcht, ermordet zu werden. Ich begab mich eines Tages zu ihm hinüber, als er vor seinen, Hause stand. Er war von seinem Sohn Iwan, seinen, Sekretär und seiner allgegenwärtigen Leibwache umgeben. Ich wagte, ihn mit einen, freundlichenBon jour" zu begrüße», aber alles, was ich jür meine Höflichkeit erritete, war ein nicht mißzuverstehendcr kalter Blick Trotzkys und ein Stirnrunzeln des Wachtpostens, das augenscheinlichWeitergehen!" bedeutete. Während ich jedoch stehen blieb dieser besondere Teil der Insel ist Staatsgebiet gingen die anderen weiter und ich wußte, es würde ebenso nutzlos wie gefährlich sein, ihnen zu folgen. Trotzky besitzt genug Mittel, um ein sorgensreies Leben jähren zu können. Seine Frau, eine seiner Töchter und sein Sohn leben mit ihm. Oft genug Hot er erklärt, daß neben seinen revolutionären Idealen die Literatur sein Steckenpferd bildet. Könnte es in der ganzen Welt ein besseres Heim für einen Schriftsteller geben, als dieses reizvolle Landhaus auf der Insel Prinkipo? Trotzky ist heute nicht mehr so robust wie vor acht Jahren, als ich ihn in Petersburg sah. Sein Gesicht ist magerer und saltiger geworden. Das Haar über den hervorspringenden Schläsen be- ginnt grau zu werden. Wie ich vor einigen Tagen von einem der Polizisten erfahren konnte, hütet er häufig das Bett. Erst un- längst verlieh er mehrere Wochen hindurch nicht das Zimmer. Zur Zeit arbeitet er an einem neuen Buch. Es unterscheidet sich von seiner kürzlich veröffentlichten Lebensgeschichte dadurch, daß er ver­sucht. di« jetzigen Tendenzen in Europa zu schildern, die mehr und mehr aus Amerikanisierung zielten. Wenigstens ist das Amerikani- sierungsproblem eins der Hauptthemen, mit denen er sich zur Zeit beschäftigt. _ Sty. oder imguBol in dxr Sfiwfce geht«r«ngela. Der«Sorte»

Vendee um jeden Preis zu brechen, gnadenlos: er war vielleicht das, was man einen Bluthund nennt, aber sicher kein Sadist und kein Lustmörder. Was F l a k e gegen ihn auspackt, sind die von C a r r i e r s persöu- lichen Feinden und politischen Gegnern in Umlauf gesetzten Le- genden. Statt sie kritiklos abzuklatschen, hätte er sich in die gründ- liche und gewissenhaft« Studie G a st o n Ma r t i n s über die Rolle Carrier- in Nantes (Carrier er sa Mission ä Xantes) versenken müssen. Im Licht dieser unparteiischen Untersuchung bleibt von dem Mann, dem ein so reiner Charakter wie der General Mar- c e a u die Lauterkeit des Wollens bescheinigte, immer noch«in harter Despot übrig, der im Dienste der Republik und auf Weisung des Konvents, also aus uneigennützigen Gründen und im Rahmen der allerdings drakonischen Gesetz« Menschenleben bedenkenlos opferte, es bleibt nichts übrig von dem Lüstling, dem das Morden einen Sinnenkitzel bereitete, und C a r r i« r s Serail und C a r r i e r s Orgien erweisen sich ebenso als Altweibergeschwätz wie dierepubli- kanischen 5)ochzeiten": das ein« wie das andere existiert« nur in der trüben Einbildungskraft derer, die dem unerschrockenen Vorkämpfer der neuen Staatsform etwas anhängen wollten. Welche Oeldruckvorstellung von der Revolution umschließt vollends Flakes Erstaunen, daß Sade unter der Schreckenshcrr- schaft ein ruhiger zurückhaltender Bürger seiner Sektion war, statt sich zum Amt eines Kommissärs mit unbeschränkten Vollmochten vorzudrängen: Er hätte tun können, was er in seinen Romanen tat: Serails anlegen. Aristokratinnen vergewaltigen. Orgien feiern. morden, ertränken, erwürgen und hängen. Kein Hahn hätte danach gekräht, in Paris wäre«r ein großer Mann ge- worden. Wirklich? Nun, in dem Lande, in dem F l a k e aufwuchs, im Elsaß , versuchte ein aus dem Gleichgewicht Geratener den ersten beschei- denen Schritt zu dem, was angeblich damals jeder jakobinische Machthaber ungestraft konnte: Eulogius Schneider erpreßte die eheliche Verbindung mit einer jungen Aristokratin, indem er ihren Vater mit dem Tod bedrohte. Aber da fuhr ein Blitz aus dem Olymp des Wohlfahrtsausschusses: S a i n t- I u st eilt« herbei. verhaftete Schneider, stellte ihn in Straßburg an den Pranger, brachte ihn in Paris aus die Guillotine. So stand es um die Mag- lichkeit, sich unter der SchreckensherrschastSerails anzulegen, Aristokratinnen zu vergewaltigen und Orgien zu seiern", ohne daß ein Hahn danach krähte! Ohne Zweifel kannte die Schreckensherrschaft auch Schreckens- szenen, und in der Masse brach manchmal eine kannibalische Freude am Blutvergießen durch. Daß aber solche Geistcsverfassung Folge und Schuld nicht der Revolution, sondern des alten Regimes war, erkannte Gracchus Babeuf , als er schrieb:Die Foltern aller Art, das Vierteilen, die peinliche Frage, das Rödern, di« Scheiterhaufen die Galgen, der Henker hier und der Henker dort haben unsere Sitten verdorben! Anstatt gesittet haben unsere Macht- haber uns zu Barbaren gemacht, weil sie selbst Barbaren sind." Kein Ruhmestitel ist es für einen Schriftsteller von Ruf und Rang im zwanzigsten Jahrhundert, hinter dieser Erkenntnis eines primitiven Kommunisten aus dem achtzehnten Jahrhundert so weit zurück- zubleiben, daß er die Revolution aus die Formel bringt:Das Inserno der Sadeschen Romane wurde Wirklichkeit!" Nein, auf diese Lei- stung braucht F l a k e nicht stolz zu sein, und wenn er mannig. fachen Widerhall seines Buches erwartet, e i n Echo ist ihm sicher: Beifall und Händeklatschen rechts! Hermann Wendel .

im Hintergrund seines Landhauses grenzt an einen See. An dem kleinen Hafcndamm ist ein weißes Ruderboot verankert, dos Trotzky benutzt. Er fängt Rötlinge, Fische mit rötlich schimmernden«schup­pen, di« im Geschmack etwa mit unseren Heringen verglichen wer- den können, mit einer Angelrute, die er vom Hinterschiff aus über den Wasserspiegel hält. Nicht jeder Köder verleitet sie zum An- beißen, und so ist auch die Ausbeute nicht allzu reich. Der Revo- tulionär Trotzky scheint diesen friedlichen Sport gern zu treiben. David Rogers. Arbeitslose als Bauernschreck Ort der Handlung: Ein kleines säckMches Dorf unweit einer mittleren Industriestadt. Der junge Landwirt Gebrich, Besitzer eines mittelgroßen Hofes, kommt in gedrückter Stimmung zu dem mit ihm befreundeten Ange- stellten Schmid, der im Nachbardorf seinen Wohnsitz hat. Gebrich: Du, Schmid, ich habe einen Gestellungsbefehl erhalten. Schmid: Wofür denn? Gebrich: Du weißt doch, daß ich im Werwolf organisiert bin. Gestern erhielt ich ein Schreiben, in dem ich ausgesordert wurde, mich morgen in der Stadt zu melden, um ein Gewehr in Empfang zu nehmen. Schmid: Und nun? Gehst du hin? Gebrich(zögernd, kleinlaut): Ja, ich weiß nicht recht. Ich habe doch Frau und Kinder. Schmid: Das wußtest du doch schon früher, als du dem Wer- wolf beitratest. Laß den Schwindel fahren. Geh nicht hin und tritt aus. Gebrich: Ja, aber-- wir müssen doch etwas hin! Schmid: Wogegen denn? Gebrich: Nun, du weißt doch, die Arbeitslosen wollen doch aufs Land kommen und di« Bauernhöfe anzünden. Deshalb hat uns der Werwolsmann gesagt, sollten wir uns organisieren und Haus und Hof s ch ü g e n. -» Natürlich treten dieselben Werwöls« nötigenfalls als NSD.- Arbeiter xarta cmj!