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Aerzte- Tagung über die Hitler Neurose

Individualpsychologen in Berlin   über Minderwertigkeitskomplexe und Geltungsstreben

die

auch den, oder gerade den, der sich am Rande der sozialen Ordnung| politische Machtfaktoren die Mittel schaffen, das Erkannte auch und damit am Rande des Abgrundes befindet.

Auch des wirksamen Werbemittels, des Films, bediente sich der Kongreß, um die von individualpsychologischer Anschauung start durchsetzte Art der neuen Fürsorge zu illustrieren. Der Film Krüppelnot und Krüppelhilfe"

in die Tat umzusetzen,

Der nervöse Charakter gibt unserer Epoche das Gepräge.| Der Neurotiter ist nach Alice Rühles Definition ,, der Mensch dem das Heute mit seinem brutalen Oben- unten nicht mehr gelingt, und der sich das Morgen, die neue Gesell noch nicht das schaftsordnung, noch nicht zufrauf. Auch die Individual­psychologie ist eine Uebergangstheorie mit allen Kennzeichen des Ueberganges". Der eben im Schöneberger Rathaus ab­gehaltene 5. Internationale Kongreß für Individualpsycho- zeigte, wie vertrüppelte, einarmige oder armlose Kinder, deren logie bewies, wie treffend mit dieser Definition der gegen- Schicksal früher die Straße und das Betteln war, dort zu freudigen, mußtseinsänderung den Antagonismus dieser Welt zu lösen; ift

wärtige Stand dieser Richtung umschrieben ist.

Die Individualpsychologie ist zweierlei, nämlich einmal eine therapeutische Methode, die ebenso wie die Psychoanalyse, aus deren Mutterboden sie erwachsen ist, Heilung des neurotischen, des seelisch kranken Mannes anstrebt; darüber hinaus aber ist sie eine Weltanschauung, die in alle wichtigen Lebensgebiete, in Gesellschaft, Beruf, Schule und Liebe einzudringen und unsere Blickweise von Grund auf umzugestalten trachtet. Als Therapie, als Heilmethode des nicht nur neurotisch angefränfelten, sondern an schwerer Angstkrankheit oder wirklicher Zwangsneurose leidenden Menschen erweist die Individualpsychologie am ehesten ihre Gren zen. Die Zwangsneurofe" war das Hauptverhandlungsthema des ersten Kongreßtages, der der Individualpsychologie und Medizin" gewidmet war. Von ihrer Entstehung, ihrer Struttur, ihren Hinter­gründen und ihrer Heilung handelte der programmatische Kongreß­vortrag Alfred Adlers  , des wie die enorme Anhänger­schaft erneut bewies allseitig verehrten Begründers der Indi­vidualpsychologie. Von Natur" ist der Mensch nach Adlers Auf­faffung gut". Gemeinschaftsgefühle, in denen der Sinn des Lebens  " bestehe, seien in jedem Menschen angelegt und werden erst durch grobe Erziehungsfehler: Bernachlässigung des Proletarierkindes und die die Neurose fast noch mehr begünstigende Verzärtelung des Bürgerkindes verschüttet. Auf dieser Grundlage entstehe dann jenes

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in

sozial eingeordneten Menschen erzogen werden, die es lernen, ihre Stümpfe als ebenso geschickte Werkzeuge im Lebens­tampf zu gebrauchen, wie der Gesunde seine Arme. Erschütternd kampf zu gebrauchen, wie der Gesunde seine Arme. Erschütternd war das Bild eines völlig Armlosen, der vom Insassen zum Lehrer des Heims aufgerückt ist und der mit seinen Stümpfen in schön leserlicher Schrift: Der Wille siegt" an die Tafel schrieb, ein wunderbares Zeugnis für die soziale Therapie und Fürsorge", wie die Individualpsychologen fie meinen. Es gibt feine Entmutigung", sagt Alfred Adler  ,- auch nicht für die Organ minderwertigen.

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Biel   hat die seelische Tiefenforschung für die Ausgestaltung dieser Richtung und für das Verständnis der Fürsorgebedürftigen getan, und doch stoßen wir hier an die Grenze der Individualpsychologie. Denn was nützt alles Verstehen, wenn nicht

empfänger, sondern hat einen rechtlichen Anspruch auf staatliche menn nicht die Parteiforderung: der Bedürftige ist nicht Almojena Hilfe, erst die Grundlagen für solchen Wandel geschaffen hätte? Manes Sperber   sieht diese Grenze, wenn er zu der Konstatierung tommt: die gegenwärtige deutende Psychologie zeigt einen gewissen Stillstand in der Entwicklung. Ihr Anspruch, durch eine Be Utopie, sowie es eine Utopie wäre, mit einem Glas Limonade Individualpsychologie auch innerhalb dieser gegenwärtigen Gesell­einen Weltenbrand löschen zu wollen. Immerhin habe die schaft des Oben/ Unten noch eine wichtige Funktion, allerdings nur dann, wenn es ihr gelänge, ihre Basis zu verbreitern und den Weg von der Individual. zur Sozial psychologie zu gehen, ,, ein Weg, der nur gegangen werden kann, in enger Ber­bindung mit der margistischen Soziologie." Dr. Lily Herzberg.

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Als Ergänzung dieses kritischen Kongreßberichts veröffentlichen wir voraussichtlich morgen einen Aufjaz aus den Kreisen der Individualpsychologen selbst.

Jugend tritt ins Leben

Die Jugendweihen der Berliner   Arbeiterschaft

Dieser ist ein Mensch gewesen,

Jugendweihe! Arbeiterkinder, Jungen und Mädel, treten| gegenstehen. Es ist, als ob er nach den Worten eines der größten " falsche Bewußtsein, das an die Stelle der Gemeinschaftsgefühle Zeiten der Schulbank! Jeht erst beginnt in Wahrheit der Ernst des wenn sie alt geworden sind, möchten von ſich ſagen können: hinaus ins Leben. Borbei die Zeiten der Spielwiese, vorbei die Denker den Jungen und Mädels zurufen wollte, daß sie dereinst, eine scheinbare Uebersteigerung des Selbstbewußtseins setzt, die bis zum Glauben an die eigene Gotfähnlichkeit entarten fann Wahrheit allerdings ist der Neurofifer nur ein Unglüdlicher, der fich überall von den Bajonetten des Lebens" bedroht sieht. Das Selbstgefühl ist die Kehrseife feines Minderwertigkeitsgefühls, das ihn daran hindert, sich durch Leistungen zu erweisen.

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Mit Beseitigung des falschen Bewußtseins, zurechtbiegen des verzerrien Weltbildes, dem 3 wang zur Leistung und der Wiedererweckung des verschütteten Genteinschaftsgefühls glaubt Adler den Zwangskranken heilen zu können. Solche Heilungen sind oft aber nur Scheinheilungen. Gewiß ist schon eine ganze Menge erreicht, wenn es gelingt, den neurotischen Sonderling zur Wiederaufnahme seiner gesellschaftlichen und beruflichen Ver­pflichtungen zu bringen und sein Gemeinschaftsgefühl zu beleben, ober wahrhaft heilen kann nur der, der wahrhaft versteht. Aber mit diesem primitiven Rüstzeug, dieser fast grandiosen Einseitig keit, der die Individualpsychologie andererseits gerade ihre suggestive Berbekraft verdankt, lassen sich die oft so verschlungenen Seelenpfade des Neurotifers nicht aufspüren. Die Individual psychologie übersieht andere wichtige Motcren des feelischen Geschehens, wie Serualität und Unterordnungsbedürfnis, fie vermag auch mit ihren Mitteln weder die Wahl des Krankheits­symptoms, noch die Neurosenwahl überhaupt zu

erklären.

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Kronfeld und Werberg, Wien  , deren Referate sich speziell mit dem Problem der Neurofenwahl" beschäftigen, sowie Frau Dr. Credner, München  , die einige Fälle von Phobie" beschreibt, gehen allerdings über den hier gekennzeichneten orthodoxen Stand punkt weit hinaus und bemühen sich durchaus um die Erklärung:

warum unter den vielfältigen Möglichkeiten neurotischer Reaffionen gerade eine ganz bestimmte Art der Neurofe auftritt,

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warum der eine dem Zwang unterliegt, wie der Held in jener lehr­reichen Novelle Jean Pauls, Feuer" zu schreien, wenn er in eine fromme Gemeinde tritt, warum der zweite einen freien Play nicht überqueren fann und ein dritter den unwiderstehlichen Drang verspürt, sobald er ein Messer sieht, seine Frau zu erstechen. Wenn die Individualpsychologie in therapeutischer Beziehung auch mancherlei Mängel aufweist und sie dringend der Ergänzung durch tieferschürfende psychoanalytische Methoden der Seelen­forschung bedarf, werden darum ihre großen Verdienste doch nicht geschmälert, die auf ganz anderen Domänen liegen: in der Sozial fürsorge und in der Pädagogik, denen der zweite Verhandlungs­tag gewidmet war. Auf beiden Gebieten hat die seelische Tiefen­forschung, deren wirksamſter und am besten auf die Praris zuge schnittener Zweig eben die Individualpsychologie ist, völlig revolutionierend gewirkt. Früher galt als Voraussetzung fürsorgerischer Tätigkeit eine gewisse

,, Minderwertigkeit der Hilfsbedürftigen, eine Hochwertigkeit des Helfers und eine Anerkennung der bestehenden Gesellschafts­ordnung".

Die Ermittlung der Würdigkeit des Bittstellers erstreckte sich auf das Verhalten der Hilfsbedürftigen gegenüber der von der Ge­sellschaft anerkannten Pflichten: Arbeitsamkeit, Familienfinn, Wirt­schaftlichkeit. Die Tiefenpsychologie hat uns gelehrt, daß gerade der­jenige am dringendsten der Hilfe bedarf, der über jene sozialen

Tugenden nicht verfügt, sondern dessen Versagen im Beruf und Leben oft gerade die Folge seines mangelnden Gemeinschaftsgefühls ist, das, kurz gesagt, die materielle Hilfe mit einer feelsorgerischen Filfe, mit Ermutigung" Hand in Hand gehen muß, der Kardinalforderung aller individualpsychologischen Therapie, Fürsorge und Pädagogik.

An Hand von im Lichtbild vorgeführten Tabellen machte Frau Dr. Berger Falt Ausführungen über die Individualpsychologie als Grundlage sozialer Diagnostik und Therapie". Sie zeigte, wie man heute bei der Aufnahme eines Fürsorgeberechtigten drei Tabellen anlegt: 1. mit dem förperlichen Befund, 2. mit dem psychologischen Befund, 3. mit dem soziologischen Befund. Erst ven da steigt man auf zu einem sozial- psychologischen Befund, der uns fähig macht, nicht nur zu helfen, wie man es früher tat, im Berrbild echten Helfens", sondern

in der rechten Weise zu helfen: jeden Hilfsbedürftigen an den richtigen Platz zu ftellen,

Lebens, wenn auch Not vielleicht schon vorher geschaut und erkannt ist. Bisher trugen die Sorgen Vater und Mutter. Jetzt heißt es: Eingliederung in den Produktionsprozeß, Kampf um Cicht und Brof! Die neue Form der Jugendweihe, die Sozialisten, Freidenfer und Gewerkschafter für diesen wichtigen Lebensabschnitt der Arbeiter­jugend gefunden haben, hat sich im letzten Jahrzehnt so sehr dem Ge­fühl des Proletariats eingeprägt, daß die Jugendweihe heute mehr bedeutet als für die Alten einst die Konfirmation. Bielleicht rührt bedeutet als für die Alten einst die konfirmation. Vielleicht rührt das daher, daß die Jugendweihen von Lebenswillen, Lebenstampf, Lebensbejahung und Lebensfreude beseelt sind und nicht die Kälte der tirchlichen Veranstaltungen zeigen.

Und das heißt ein Kämpfer sein."

Zu einer eindrucksvollen Feier gestaltete sich die Jugendweihe in Weißensee in der Stadthalle, die von der Partei, den Frei­Musik und Gesang leiteten die Feier ein, die Jugend hatte in den denkern und den Gewerkschaften gemeinsam veranstaltet wurde. ersten Reihen vor der geschmückten Bühne Plaz genommen. In jeiner Weiherede betonte Reftor Otto Faust, daß die schulentlassenen seiner Weiherede betonte Rektor Otto F a ust, daß die schulentlassenen Kinder sich befinnen müßten, welchem Wege fie fortan folgen wollten. Sie dürften ihr Jdeal nicht in einem Menschen sehen, der die wenigen Stunden der Freizeit nach des Tages Mühe in gleich gültiger spießerischer Ruhe verbrächte, sondern sie müßten den wahren Kämpfern der Menschheit nachfolgen, die ihre Jugendzeit dazu benutzt haben, ihren Geist und den Körper weiterzubilden, da mit fie stark und wahr für den Sozialismus einstehen könnten. Ihr Platz wäre in den Jugendorganisationen der Arbeiterschaft, die bei gesundem Sport und Spiel, auf Wanderungen und in der Erziehung zum Klassenbewußtsein die neue Generation heranbilde, den Kampf für die gerechte Sache der Menschheit weiter voranzuführen. Der Musikverein Weißensee unter seinem Dirigenten Me wes brachte darauf das große Orchesterwerk Capriccio Italien von Tschai fomffi zu Gehör; ebenso verschönte mit stimmungsvollen Gefängen towski

Gestern um und um 12 Uhr feierten Sozialisten, Freidenker und Gewerkschaften Berlins   in der Bolfsbühne am Bülow­play, Platz für Platz im weitesten Rund des Theaters besetzt! Des unsterblichen Johann Sebastian Bachs   Gavotte aus der Duver­türe D- Dur erflingt, vom Streichorchester der Sozialistischen Arbeiterjugend Groß- Berlins meisterhaft vorgetragen. Die Jungen im dunklen Anzug, die Mädchen im weißen Kleid, mit Blumen geschmüdt, tommen, hoch aufgeschossen zum Teil und andere wieder noch etwas klein und zurückgeblieben, aber alle mit frohen und mutigen Augen. Oskar Rachow singt das fo schwere, aber wunderbar wiedergegebene Erlöse Dich" von Lendvai   und Eschbachs Jungen Arbeiter". Wieder leitet Bach   zum Hauptteil der Feier über. Dann spricht Birrenz furze Worte an die Jugend: Hinder Männerchor Weißensee unter Leitung des Dirigenten ein in das Leben, hinein in die Arbeit, hinein in die Freude, hinein in den Befreiungskampf der Arbeiterklasse!" Sans Otto Döptes Chorspiel Das Tor des Lebens" ist der Gipfel der Feier. Hier weist der Dichter Ziel und Weg für den jungen Arbeiter, hier zeigt er aber auch die Widerstände, die dem großen Freiheitskampf ent­

Aelteste Kultur und neueste Malerei.

Oftafiatische und französische   Maler.

Von heutiger Kunst Ostasiens   erfahren wir gewöhnlich nur, wenn in Paris   ein anpassungsfähiger Japaner mit Bildern letzten französischen   Stils in Mode kommt. Die Wahrheit ist indes, daß es eine zeitgenössische Malerei von hohem Rang gibt, die ganz auf der Tradition des Ostens beruht und seine Anschauungsweise, die besondere Feinheit seiner Natur­liebe, die glänzende Technik des Tuschpinsels auf Seide oder Papier in geistreicher und fühner Weise erneuert, ohne die geringste Ein­wirkung von Europa   her.

Dies gilt allerdings weniger von Japan  , dessen heutige Malerei die Art der alten Ratemonos in einer wenig wandlungs­fähigen Erstarrung, mit gleichsam einbalsamierten Finessen des 18. Jahrhunderts, weiterpflegt, soweit sie nicht den europäischen  Stilen verfallen ist als von China  , das seine Zähigkeit und Erneuerungsfähigkeit auch auf diesem Gebiet seiner jahrtausende­alten Kultur beweist.

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Man kann sich in der Sezeffion an der Tiergartenstraße davon überzeugen. Professor A. Chytil von der Betinger Kunstakademie hat eine Sammlung von Werken lebender Japaner und Chinesen zusammengestellt, deren Sachverständnis durchaus Vertrauen erweckt. Wirklich interessant sind die Versuche der Chinesen, das alte Blumen- und Landschaftsbild mit neuem Geiſt Chinesen, das alte Blumen- und Landschaftsbild mit neuem Geist zu erfüllen, lebendiger und farbiger zu gestalten. Ihr Bahnbrecher war der ausgezeichnete Tschi- Bai- Shi, dessen mächtige, start­farbige Blumenstücke im Mittelpunkt dieser Schau stehen. Er und seine Schüler und Gesinnungsgenossen behandeln die Natur in der bekannten abstrakten Dekorationsform der chinesischen Malerei, die nicht wirklichkeit im perspektivischen Raum, sondern ihren Stim­mungsgehalt, das Wesentliche von Pflanze und Landschaft wieder­gibt. Sie verstärken aber die Akzente vor allem in der Farbe, so daß man sich mitunter an Erscheinungen unseres Expressionismus erinnert fühlt. In Wirklichkeit fann von einer solchen Einwirkung nicht die Rede sein.

Sehr reizvoll sind noch die Hinterglasmalereien un bekannter Künstler aus dem 19. Jahrhundert, die europäische, wohl rein zufallsmäßige Anregungen auf eine ebenso liebliche wie raffi nierte Weise in die alte Anschauungsform des Ostens übersetzen und durchaus naiv bleiben; Madonnen", Hafenbilder, Damenporträts.

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Die Galerie Flechtheim   stellt Picasso  , Braque   und Matisse   aus, 60 Werte aus deutschem Besiz. Ihre Qualität ist durchgängig hoch, man tann diese führenden Künstler der heutigen

genten Paas die ernste Stunde. Der Sprechchor der Freien Gewerkschaftsjugend und Rezitationen aus moderner Ar­beiterdichtung wechselten im fünstlerischen Programm, bis der ge meinsame Gesang: Brüder, zur Sonne, zur Freiheit" die schöne Feier beschloß.

Malerei in ausgezeichneten Beispielen kennenlernen und unsere Sammler wegen ihres vortrefflichen Instinkts für das Echte beglüc wünschen. Bra que erscheint in ,, fubistischen" Täfelchen als der Meister intimster malerischer Feinheiten; der französische   Charme vollkommener Weise. Picasso   ist als der umfassendere und weg­absoluter Malerei offenbart sich in diesen geistreichen ,, Stilleben" in weisende Geist zu erkennen. Es sind Bilder da, von seiner blauen Periode an bis zur Gegenwart, die den führenden Rang dieses großen Spaniers bedeutend hervortreten lassen. Würdigen wird diese Kunst allerdings nur können, wer von allem Unwesentlichen absehen und den tiefsten Sinn der Kunst in der Form erkennen kann, die, wie Goethe   sagte ,,, ein Geheimnis den meisten iſt". Paul F. Schmidt.

Freude am Körper.

Gymnastik im Bachsaal.

Die Gymnastikschule Medau warb für ihre Körpererziehung im Bachsa al. Jugend stand im Scheinwerferlicht, stilvoll in blaue Seide gehüllt. Man erteilt ihren Vorführungen und dem Gymnastik­training von Hinrich Medau   wohl das beste Lob, wenn man sagt, daß einem beim Zuschauen eigentlich keinen Augenblick die Empfin dung verließ, daß diese Menschen hier am ganz falschen Blah standen, daß sie ins Freie gehören, in die Sonne, mit waschbarem Zeug so inapp wie möglich bekleidet. Körperübung und faft akrobatische Geschicklichkeit schienen nichts anderes mehr als Aeußerungen stärkster Körper- und Lebensfreude; das Gefühl für Harmonie, Klang und Rhythmus durchflutete, ein lebendiger Strom, Menschen und Raum.

S- z.

Alfred Döblin   lieft auf Einladung ber Bolfsbühne am Freitag dem 3. Oktober, abends 8 Uhr, im Bürgersaal des Rathauses aus seinen Weifen bühne Linienftr. 227, an den Theaterkaffen der Firma Hermann Tiek und vor. Einlaßkarten zum Preise von 60 Bf. in der Geschäftsstelle der Bolls. bei den übrigen Verkaufsstellen der Boltsbühne e. B.

Bera Storonel und Gruppe beftreiten das Programm der ersten dies. jährigen Tanzmatinee der Boltsbübne E. V. Die Matinee findet am Sonn­

tag. dem 5. Ditober im Theater am Bülowplay statt. Ginlaßfarten mit osberechtigung für Mitglieder 1,30 Mart, Playfarten( auch für Nichtmit

glieder) 4, 3 und 2 Mart.

Neue Stüde   im Bolfsbühren- Berlag. 2iteratur. m. b..", eine Komödie um ein Etüd von Hermann Heinz Ditner, wurde soeben von der Bolfsbühnen- Verlags- und Vertriebs- 6. m. b.. jür ihren Bühnenvertrieb trepbe" von Franz Wendelmuth, einem ehemaligen Hamburger Hasens erworben. Ein Elendsstüd in 3 Alten, Skandal auf der hinter. arbeiter, ift ebenfalls vom Bollsbühnen- Berlag erworben worden.