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EIN

DORE IDIUNS

Copyright 1930 by ,, Der Bücherkreis G. m. b. H.", Berlin SW 61.

Vorwort

In der Mitte der Insel Ceylon erhebt sich ein Gebirgsmassiv, das nach Süden und Besten langsam zum Meere abfällt, während sich nördlich und östlich von ihm eine gewaltige Tiefebene aus­breitet. Der gebirgige Teil ist der vollen Wirkung des Südwest­monsuns ausgesetzt, der von April bis September vom Indischen Ozean her weht und reichlichen Regen bringt. An einem Tage fällt hier manchmal mehr Regen als in Berlin in einem ganzen Jahre. Dieses Gebiet ist deshalb auch überaus fruchtbar und volfreich; jedes Tal ist bis in den äußersten Winkel mit den Reisfeldern und Kokos­palmenhainen der Eingeborenen ausgefüllt; in den höheren Lagen dehnen sich die gewaltigen Tee. und Kautschutpflanzungen der euro­ päischen Unternehmer. Im Gegensaß hierzu ist die Tiefebene ein ausgesprochenes Trockengebiet. Die Wolken, die der Monsun heran wälzt, regnen sich an den Hängen des Gebirges ab, und zu derselben Zeit, in der im Westen oft wochenlang die Sonne unsichtbar bleibt, strahlt sie jenseits der Berge unablässig auf das verdurstete Land herab; hin und wieder treiben ein paar Wollenfezen am Himmel, tie sich im Ansturm auf das Gebirge so erschöpft haben, daß die wenigen fallenden Regentropfen den Boden nicht erreichen. Bon Jaffna im Norden bis Matara im Süden dehnt sich ein ununter­brochener Dorn- und Savannenbusch; hier streifen Herden von Ele­fanten und Arishirschen, hier ist das Revier der Lippenbären und der Leoparden. Menschliche Siedlungen sind selten, und für jedes be­wohnte Dorf, das man in der Wildnis antrifft, stößt man auf zwei verlassene Dorfstätten, erkennbar an ein paar verfümmerten Rofos­Bor noch nicht 1500 Jahren lachte hier überall das Land mit grünen. palmen und den Resten einer Stauanlage. Das war nicht immer so. den Reisfeldern und schattigen Kotoshainen, pulste das Leben einer Nation von acht bis neun Millionen Menschen. Hier lag einst.das des Buddhismus gegründeten Kultur das Geschichtswert der Singa­alte Reich von Lanka ", von dessen hoher, auf der milden Lehre lesen, die ,, Mahawansa", erzählt, von dessen Größe noch heute die Reste ungeheurer Bewässerungsanlagen und die Ruinen unzähliger Tempel und Paläste zeugen: Jahre fönnte man damit zubringen, von Ruine zu Ruine zu wandern und fein Ende finden. Das Leben diefes alten Singalesenreiches beruhte auf der Bewässerungswirt schaft. Am Fuße des Gebirges wurde das Wasser der Ströme in ungeheuren Stauseen aufgefangen, von denen aus es in funstvoll trassierten Kanälen in immer fleiner werdende Becken floẞ, bis es seinen Weg in die Dorfteiche weit in der Ebene gefunden hatte, aus denen der Bauer das tostbare Naß für seine Reisfelder entnahm. Man darf wohl annehmen, daß die Bewässerungsanlagen, wenn die Singalejen einmal unter sich im Streite lagen, beiderseitig als un­verleglich angesehen wurden. Einmal. im 9. Jahrhundert unserer Zeitrechnung erschien aber ein König aus Südindien mit einem Heerhausen im Lande, für den es die erste strategische Maßnahme war, die Dämme der Kanäle zu durchstechen und die Stauseen leer­laufen zu lassen. Damit traf er mitten in das Herz der singalesischen Nation; die Reisfelder verdorrten; der Hunger schritt durch das Land; dem Hunger folgte das Fieber; es fehlte an Menschen, um die Wasserbauten wieder instand zu setzen; mehr Hunger tam, mehr Fieber, mehr Tod, mehr Verfall. Und endlich zog die Natur über. die große Trümmerstätte ein grünes Leichentuch. Das ist der Djungel, in dem die Erzählung von Silindu und Pundi Menita spielt. Ich habe jahrelang als Pflanzer an seinem Rande gewohnt, und eben weil ich ihn und seine Bewohner so gut tenne, wage ich es nicht, den meisterhaften Schilderungen Woolfs mit einem Worte vorzugreifen.

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1. Rapitel.

VON

L.J.WOOLF

Hausschlüssel und einige Fetzen seines roten Lendentuches. In einem der Dornbüsche hing in einer Astgabel seine Art: der Griff war von oben bis unten gespalten. Wie er gestorben ist, weiß ich nicht; ich weiß nur, daß er geprahlt hatte, im Djungel gäbe es nichts zu fürchten und daß der Djungel ihn schließlich doch verschlungen hat. Jeder Djungel ist vom Bösen, aber es gibt taum einen schlim meren Djungel als den, in dem das Dorf Beddegama lag. Benn man auf einen der fahlen Felfen klettert, die aus ihm hervorragen, fieht man, wie er sich unabsehbar nach allen Teilen hin ausdehnt. Man hat den Eindruck einer riesigen Wasserfläche, über die ein erbarmungslos heißer Wind unaufhörlich Wellen treibt, und die nur, wo nadte Klippen sich wie Rußflecken von dem Graugrün des Laubes abheben, hier und da unterbrochen wird. Zehn Monate lang im Jahre strahlt die Sonne sengend auf ihn herab; ein glühen. der Wind fährt in einem Wirbel von Staub über ihn hinweg, zerri an den Aesten und führt die Blätter mit sich fort. Die Bäume sind infolge der ewigen Dürre zwerghaft und mißgeformt. Lange, graue Bärte von Flechten hängen an ihren höckerigen Stämmen; die grauen Blätter sind mit dem Staube weiß gepudert, der unaufhörlich über sie ausgestreut wird. Da stehen, geil und häßlich, riesenhafte Katteen mit flachen, fleischigen Sproffen, die mit gewaltigen, nadelspitzen mit flachen, fleischigen Sprossen, die mit gewaltigen, nadelspitzen Dornen bewehrt sind. Noch häßlicher sind die großen, fahlen Bäume, die aussehen wie ein Wirrjal von riesenhaften, vielgelentigen aus denen eine weiße, zäh­flüssige Masse hervorquillt, wenn sie abgebrochen werden. Zwischen den Bäumen steht Geſträuch, das den Djungel an vielen Stellen zu einer undurchdringlichen, dornigen Masse verfilzt. Es ist ganz wind­dahinfährt, läßt die Ruhe um so drückender erscheinen; dumpfer still hier unten, und das Brausen des Windes, der über die Wipfel Geruch von moderndem Laub erfüllt die Luft.

Spinnenbeinen

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glatt, hellgrün

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Alle Bäume und Sträucher scheinen in jedem Jahre zehn Monate

zerfallen in dem groben, dürren Gras zu Staub. Und doch prangt lang dem Tode nahe zu sein, die este und Zweige sterben ab und der Djungel in jedem Jahre, wenn die Regenzeit da ist, wieder in frischem Grün, drängt sich in jeden offenen Raum, in Wege, in Höfe und nimmt übermütig den Kampf mit allem auf, was sich ihm in den Weg stellt.

Man kann einen ganzen Tag auf den verschlungenen Pfaden des Djungels marschieren, ohne ein lebendes Wesen zu sehen; es ist so lautlos und still, daß man ihn für ausgestorben halten fönnte. Sehr früh am Morgen hört man vielleicht das Trompeten und Quieten einer Elefantenherde, den Schrecklaut eines Arishirsches) oder eines Samburs), den gellenden Ruf eines Pfaus. Später am Tage aber, wenn die Hige unter die Bäume gedrungen ist, vernimmt mn feinen Laut mehr als das Rauschen des Windes in den Wipfeln und das Knarren trockener Aefte. Und doch sind die Schatten von Wesen belebt, die schattengleich zwischen den Bäumen hinhuschen, fich unter die Sträucher ducken und angstvoll durch das Gezweig spähen.

Denn vor allem anderen herrscht im Djungel die Angst, und dann Hunger und Durst. Angst steckt in allem: in der regungslosen Stille und den schrillen Alarmrufen, in dem Rascheln der Blätter und dem Knacken der Zweige, in den lauernden, schleichenden, flüchtigen Tieren. Und hinter der Angst stehen immer Hunger und Durst, hinter Hunger und Durst wieder die Angst. Die Hirsche müssen hinab zum Wasserloch, zur Tränke. Sie kommen, von ihrem Durst getrieben, lautlos durch die tiefen Schatten der Bäume an das Wasser, das silbern im Mondschein liegt. Wie Schatten gleifen sie aus dem Schatten ins Helle, zögern, treten hin und her, werfen die Köpfe auf und äugen in das Dunkel, prallen zurück, nur um wieder von ihrem Durste vorwärtsgepeitscht zu werden; die Lauscher zucken hin und her, um einen Laut zu erhaschen, die Arishirsch: Mazamahirsch, Rusa axis 3) unicolor.

L. S. W.

Der Name des Dorfes war Beddegama und bedeutet: das Dorf im Djungel. Es lag in der großen Tieflandebene, auf dem halben. Mege zwischen der Küste und den Bergen, die weit im Norden wie eine lange Mauer steil aus dem Meer von Bäumen aufzusteigen scheinen, Es lag im Djungel und war selbst ein Stüd Djungel; der Dunst und der Geruch des Djungels lagerten schwer über ihm- ein Geruch von heißer Luft, von Staub, von dürrem Laub und moderndem Holz. Sein erstes und sein letztes Haus lagen in dem Djungel, der sich von hier aus ununterbrochen weithin erstreckte, nach Nord und Süd, nad) Ost und West, bis an die blauen Berge und bis an das Meer. So eng hielt der Djungel das Dorf um­flammert, daß er sich über die Dächer der Häuser neigte; er stand vor den Türen, stets bereit, sich auf den Höfen und freien Plätzen breitzumachen, die Lehmwände der Hütten einzudrücken und die Wege und Pfade zu verstopfen. Wenn man ihm nicht in jedem Jahre mit der Art und dem Haumesser zu Leibe gegangen wäre, hätte ie lebendige Mauer das Dorf erstickt und verschlungen.

Es gibt Leute, die behaupten, teine Angst vor dem Djungel haben und ihn jo gut zu tennen wie die Straßen von Maha umara oder ihren eigenen Hof. Entweder sind das Lügner und Prahlhänse oder Narren, die teinen Sinn und Verstand für Wirf lichkeiten haben. Ich habe einen solchen Menschen gekannt; er war ein Jäger und Fährtenjucher, ein leiner Mann mit hochgezogenen Schultern und einem vertniffenen Gesicht, in dem ein paar listige, lauernde Augen faßen, denn er brachte sein Leben damit zu, im Unterholz zu friechen und durch das Gezweig zu spähen. Er war unhörbarer als der Leopard und schlauer als der Scafal; er fannte die Fährten beffer als die Hirschkuh, die das Rudel führt. Prahlend behauptete er, den Hirsch unterm Winde und den Leopard im Ge­strüpp wahrnehmen zu fönnen, ehe er von ihnen gewittert werde. ,, Barum sollte ich vor dem Djungel Angst haben?" pflegte er zu jagen. Ich fenne ihn beffer als meinen Hof. Bäume und Sträucher und ein paar dumme Tiere. Was ist da zu fürchten?" Eines Tages nahm er seine Art und die hirschledernen Sandalen und ging aus, um nach abgemorjenem Geweih und Gehörn, zu suchen, das er den Händlern aus der Stadt zu verkaufen pflegte. Er tehrte nicht wieder in fein Haus zurüd, und nach Monaten fand ichtief im Djungel unter einigen Dornbüschen seine Knochen auf dem Boden verstreut, non Schakalen benagt und von Elefanten zertreten. Zwischen den Knochen lag ein Bündel Pfauenfedern, die er gesammelt und mit einer Rante zusammengeschnürt hatte, sowie seine Betetdose, fein

Nasen zittern, um eine Bitterung aufzufangen. Nur einen Augen­blic tauchen die schwarzen Mäuler in das Wasser; schon jagt das Rudél in Todesschrecken wieder in den Djungel zurüd. Hinter dem Rudel kommt der Leopard durch das Unterholz geschlichen. Wen hätte er wohl zu fürchten? Und doch sitzt die Angst in seinen Lichtern und in den samtenen Pfoten, Angst in den gespitzten Lauschern, Angst in dem Sag, mit dem er beim geringsten ver­dächtigen Laut in den Schatten verschwindet.( Fortsetzung folgt.)

Das neile Budh

Sigrid Undset : Frau Hjelde

Schon nach den ersten Büchern Sigrid Undsets , die in deutscher Uebertragung zu uns gelangten, tauchte eine Frage auf, die sich bei jedem neuen Buch auch von neuem stellt: Worin liegt der un­geheure, faszinierende Reiz, die ungewöhnlich tiefe Wirkung dieser Romane? Stofflich bieten sie nichts Außerordentliches; auch die historischen Romane handeln von Alltagsmenschen, die Altagsschid­fale erleben. Lebensablauf und Schicksal der Jenny" aus einem Gegenwartsroman ließen sich unschwer mit Lebensablauf und Schicksal der Kristin Lavranstochter" aus dem dreizehnten Jahr­anderes sein, das an Sigrid Undsets Büchern so unwiderstehlich hundert der norwegischen Geschichte vertauschen. Es muß etwas

feffelt.

Bielleicht gibt fein Buch besser und deutlicher Antwort auf diese Frage als Frau Hjelde". Was geschieht in diesem Buch? Eine Schauspielerin, die in ihrer Jugend romantische Ideale hegte, in romantischen Träumen lebte, hat einen braven, biederen Spieß­bürger geheiratet, einen nüchternen Pflichtmenschen, und ihm eine Schar von Kindern geboren. Sie lebt nur mehr für den Mann mehr, nach einem wichtigeren Lebensinhalt immer noch wach ist. und die Kinder, obgleich irgenwo in ihrem Herzen ein Drang nach Da tritt ein Jugendfreund wieder in ihr Dasein, weckt alte Träume von neuem, läßt alte Sehnsüchte wieder aufleben. Aber Frau Hielde gibt diesen Träumen und Sehnsüchten nicht nach. Sie bleibt an der Seite ihres Mannes, und das ohne Schmerz; denn sie weiß, daß es für sie keinen wichtigeren Lebensinhalt geben fann, als eben für Mann und Kinder zu sorgen. Andere Dichter hatten über dieses Resignation gebreitet, das verhaltene Weinen über den erzwungenen Romanende wahrscheinlich die dunklen Schleier schmerzlichster Berzicht auf ein Glück, das solange erwartet worden war. Bei freis, dem Frau Hjelde sich einen Augenblick lang entziehen wollte. Sigrid Undjet gibt es kein Beinen, fein Gefühl von Verzicht und Verlust; nur ein Wiederhineinwachsen in den häuslichen Pflichten­

Die Handlung" dieses Buches ist schon hundertmal geschrieben von ihrem Gatten unverstandenen Frau haben schon zahllose

Dichter zu formen verfudyt. Niemals padte sie so wie hier. Die worden; die Geschichte der in einer nüchternen Ehe unbefriedigten, Dichter zu formen versucht. Niemals pacte sie so wie hier. Die die große, erhabene, einfache und im höchsten Sinne einfältige Art, Frage nach dem Grund dieser Wirkung? Es ist einzig und allein Menschen und ihre Seele darzustellen, die Sigrid Undsets Buch

wieder über alle anderen Gestaltungen des gleichen Stoffes empor­hebt. Die verwickelten psychologischen Probleme, denen andere mit komplizierten seelischen Analysen beizutommen versuchen, löst Sigrid Undset mit einem einzigen, schlichten Sah. Wie verlogen wirft bei anderen zumeist die Rückkehr einer erlebnissüchtigen Frau aus der Gefahr des Abenteuers in die Sicherheit der langweiligen Undset ist diese Rückkehr selbstverständliche Forderung jener höchsten Ehe, wie reaktionär wird dieses Ereignis meist gefärbt. Bei Sigrid und reinsten Menschlichkeit, die die Mutterschaft ist. Arm und verbraucht wirken die Worte Menschenkenntnis" und Menschenliebe", die in diesem Zusammenhang angewandt werden müffen; denn nur aus einer ungeheuren Menschenkenntnis und einer ungeheuren Menschenliebe wächst diese dichterische Fähigkeit, den Seelenkampf der Menschen auf die natürlichste und darum gültigste Formel zu bringen, das Dasein im dichterischen Abbild nicht zu verwirren, sondern zu flären, zu vereinfachen, und mit der gütigen Hand einer sorglichen Mutter am Beispiel eines Alltags­schicksals den Menschen einen Weg aus ihrer seelischen Not zu weisen. Man kann die Kunst dieser Sigrid Undset mit feinem Schlagwort bezeichnen, man fann sie in feine Rubrik einordnen. Sie entzieht sich literarischen Modeeinflüssen, literarischen Rich tungen, weil sie aus dem ewigen Urmenschlichen wächst, weil sie das ewige Urmenschliche zum Gegenstand hat. Wann diese Bücher spielen und wie sie heißen, ist nebensächlich. Sie haben immer dasselbe Thema, das zeitlos, und immer dasselbe Problem, das einzig und allein der Gestaltung würdig ist: den Menschen und feinen seelischen Kampf um das, was er ,, Glück" nennt. Fritz Rosenfeld .

WAS DER TAG BRINGT

Die Wüste wird kultiviert

Aus Mittelasien wird gemeldet, daß die Versuche einer Be­wässerung des südlichen Teils der Wüste Karakum gute Resultate gehabt haben. Das vom Kerfinster Kanal und dem Usba- Fluß in bietes zu verändern, was wiederum das Erscheinen einiger die Wüste geleitete Wasser beginnt bereits die Flora dieses Ge­Tierarten zur Folge hat, die sich bisher in diesem völlig wüften Gelände nicht gezeigt haben. Der Zweck dieser Bewässerungsan lagen ist die Gewinnung neuer mittelafiatischer Landstrecken für

den Baumwollbau.

Das Land ohne Mörder

Nach einem Bericht des Generalsekretärs der norwegischen Ge­fängnistommission ist in Norwegen feit 1928 tein Mord oder sonstiges Blutverbrechen mit tödlichem Ausgang verübt worden. Generaltommiffär Christian Hammson führt diesen Rüdgang der Kriminalität, der in traffem Gegensaz steht zu anderen Staaten, auf höheren Lebensstandard, bessere Arbeitsver hältnisse, Altoholeinschräntung, beffere Bolizeiorga nisation und zunehmende Kultur der werktätigen Bevölke­rung zurüd.

Chinesenprinz heiratet seine Großmutter

In Chinatown , dem Chinesenviertel New Yorks , wollte My 2an Da, ein 64jähriger Chinese, der sich der Abstammung aus dem Geschlechte der Ming rühmt und Kaiserlicher Bring" nennen läßt, ein 14jähriges Mädchen heiraten, das aber auf dem Wege vom Standesamt nach dem häuslichen Herd von einem Auto tot. gefahren wurde. Um die bereits in Gang befindlichen Zere­monien nicht zu stören, faßte der Bring" einen raschen Entschluß und verfündete, er merde statt des Mädchens deren Groß mutter, eine reifere Schönheit von etlichen 50 Jahren, ehelichen.

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Geschwefelte Schuhsohlen

Autoreifen werden vulkanisiert, das heißt mit Schwefel be­handelt, um sie dauerhafter zu machen. Nun beginnt man auch, Schuhsohlen in dieser Weise fester zu machen. Es ist dazu Baqre Schuhe zugleich behandeln kann Das Arbeiten ist leicht und schon eine fleine Maschine gebaut worden, mit der man mehrere einfach, es genügt das Einspannen der Schuhe, sowie das Drehen eines Hebels, wenn der Bulkanisierungsvorgang vor sich gehen soll. Selbstmord wegen schlechter Handschritt

Bor einigen Tagen hat sich in Sevilla ein 21jähriges Mäd­chen das Leben genommen, weil sie trotz aller Bersuche eine leser­liche Handschrift nicht erlangen fonnte. Sie wußte aber auch, daß ihr Bräutigam, der in Paris studiert, alßerordentlichen Bert auf eine gute Handschrift lege und in dem Abschiedsbrief heißt es, daß es ihr nie vergönnt sein würde, seine vollkommene Liebe zu er= ringen.

Der Wohltätigkeitsmillionär gestorben.

Der in ganz Amerika bekannte vielfache Millionär James Eads How ist vor einigen Tagen verstorben. Seit dem Tode seines Vaters, der ihm ein riesiges Bermögen hinterließ, hat er nichts anderes getan, als Jahr für Jahr und Tag für Tag die Straßen zu durch; queren, um Wohltätigkeitsbedürftige anzutreffen, denen er Dani auch mit manchmal großen Summen zu einer neuen Eristenz perhalf. Dieses Leben hat How 58 Jahre lang geführt. Ein Sprechfilm für Taubstumme.

Um auch die Taubstummen der Segnungen des Sprechfilms teilhaftig werden zu lassen, hat die Taubftummenliga der Bereinigten Staaten einen tonlosen Spredyfilm" herstellen lassen, wobei die Darsteller in der 3eichensprache reden".