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WU.WOOLF
Copyright 1950 byDer Büdierkrei« G. m. d. Ii.", Berlin   SW 61. (6. Fortsetzung.) Babun kannte sehr wohl die Abneigung seines Schwagers gegen Silindu urab die Mißachtung, mit der man denVeddahs" im Dorfe begegnete. Er wußte, daß sein« Schwester und Babehami sehr böse mit ihm sein würden, wenn er seine Gattin aus einer so minderw<rtigen Familie wühlte. Aber je öfter Punchi Menika ge- sehen hotte, desto größer war seine Liebe zu ihr geworden, die mehr als bloße Begehrlichkeit war. Das Primitive und Absonderliche im Wesen des Vaters und der Schwester wurde bei ihr durch eine be- zwingende Sanftmut gemildert. Er liebt« sie und sehnte sich noch ihr. Nichts konnte ihn an seinem Entschluß, sich mit ihr zu ocr  - binden, irremachen. Am Abend desselben Tage», an dem Punchi Menika auf dem Djungelpsad« getroffen hatte, kam er mit der Neuigkeit heraus, während er mit seinem Schwager das Nachtmahl ah. Schwester," sagte er,es ist Zeit, daß ich eine Frau nehme." Nanchohami lachte.Das ist nicht schwer. Wenn du zur Chcn� gehst, sehen die Weiber dir nach und sagen:Chi! EHi!) Da geht ein Mann. Ach, wenn er doch meine Tochter in sein fjaus führen wollte" Aber hier sind keine Frauen für dich. Das sind olle- samt tränkliche.Dinger, unfähig, dir Kinder zu schenken." Meines Vaters Bruder heiratete eine Frau aus Kotegoda", sagt« Babehami.Damals brachten Frauen eine Mitgift in die Ehe von Land. Er zog auf ihr Land m Kotegoda: es liegt fünfzig Meilen von hier, nach Nuhuna zu. Seine Söhne und Töchter sind jetzt in dem Dorfe verheiratet und hoben Kinder. Sie sind reich: es ist ein schönes Dorf: es regnet dort, und es gibt dort Kokoepflanzungen und Reisfelder. Das Dorf breitet sich aus und gedeiht: der Dorfälteste ist ein reicher Mann. Man sagt, daß sechzig Männer Kopfsteuer bezahlen. Dos wäre das Richtige, weim du dir von dort eine Frau holtest, denn die würde dir eine Mitgift mitbringen.", Jawohl," sagte Nanchohami,das wäre das Richtige für dich, nach Kotegoda zu gehen und dort zu heiraten, eine Tochter von meines Mannes Oheim. Sie würde dir Land nütbringen, und du könntest dich dort niederlassen. Wozu lebt man eigentlich in diesem Dorf«? Selbst Chenafrüchte wachsen bei diesen Dürren nicht. Es ist eine ganz böse Gegend." Ich will keine Frau aus Kotegoda," sagte Babun,und ich will auch nicht das Dorf verlasien. Da ist dieses Mädchen, diese Punchi Menika, Silindus Tochter. Ich werde sie zu mir nehmen." Babehami sah seinen Schwager an: seine kleinen Augen gingen, vor Erstaunen und Aerger funkelnd, hin und her. Nanchohami er» hob die chünde und legte wütend und keifend los:Ohe! Also Veddahs sollen wir ins chaus nehmen, und' ich soll eine Paria Schwester nennen! Das ist mir eine schone, eine reiche Frau? Ein Pariaweib, eine Bcddah, ein« chundctochter, eine? OH6, der Bruder des Dorfältesten heiratet ein« Dreckfegerin? Hörst du das? Willst du diese Familie ins Haus lassen? Ha, das wird eine schön« Sache sein, wenn das Dorf zu hören bekommt, daß der Aelteste feine Frau und seine Kinder Rodiyas") ausgeliefert hat, Hunden, Schakalen!" Babehami versuchte dos Geschimpfe seiner Frau zu unter- brechen: sie aber, völlig in der Fahrt, hörte nicht auf, vom Hinter- gründe her die Unterhaltung der beiden Männer mit einem Strom der schmutzigsten Ausdrücke zu begleiten, wobei ihre Stimme schriller und schriller wurde. Sie hat recht." sagte Babehami ärgerlich zu Babun,das Weib ennnkt du nicht ins Haus bringen." Ich will keine andere Frau. Ich habe sie im Hose beobachtet. Sie ist scbön und sonst. Sie ist ganz anders als die anderen Weiber hier im Dorfe(er sah sich nach Nanchohami um), die innner Nur schmutzige Worte im Munde führen." Babehami versuchte seinen Aerger zu verbergen. Er wußte, daß sein Schwager ebenso dickköpfig wie gutmütig und gerade war. Zweifellos, das Mädchen ist schön. Aber wenn du sie haben mußt, ist sie nicht für jeden da. der sie will? Läuft sie nicht wie ein Mann im Djungel umher? Es heißt, daß selbst Könige Verlangen nach Radiyaweibern gelragen haben. Wenn du sie willst, so ist es nickü fänner, sie zu bekommen Aber da braucht man nicht davon zu reden, sie'zu heiraten oder sie ins Haus zu bringen." Heute morgen hob« i- sie mit in den Djungel genommen, aber Ich lvbe nicht genug: das Verlangen nach ihr ist geblieben. Ich habe darüber nachgedacht. Es ist an der Zeit, daß ich eine Frau nehme, die für mich kocht und mir Kinder schenkt. Ich will keine andere als sie. Ich kann deinen Hof verlassen und mir ein neues Ha umbauen und sie zu mir nehmen." �übehamiS Aerger wurde wieder laut. Bist du verrückt? Willst du dies Bettelweib heiraten? Hängt nicht ihr Vater dauernd um meine Tür herum und jammert um eine Handvoll Hirse? Du Narr! Ick) sage dir, die Kinder meines Obeims in Kotegoda werden dir Land mitbringen, Rcisland und Kokospalmen. Ein Weib ist doch wie das andere." Ich sage dir, ich�will keine Frau aus Kotegoda. Ich werde Silindus Tochter nehmen. Ich will von einer fremden Frau nichts wissen. Ich kann uns hier ein Haus bauen und Chenas bestellen, wie mein Vater es getan hat und sein Bater." Dafür habe ich dich also in mein Haus genommen. Zwei Jahre lang hast du nun mit uns gegessen. Wieviel von meinem Kürakkan hast du gehabt?" .Ich habe dir nichts genommen. Ich habe zwei Jahre in der Ehena gearbeitet und die Ernten hast du bekommen, nicht ich. Ist da» Korn, da» jetzt in deinem Speicher liegt, nicht von der Ehena, die icb bebaut habe?" Babehami war sonst zu ruhig» und zu verschlagen, um sich irgendwelchem Aerger zu überlassen, dieses Mal ober brachte ihn der Trotz seines Schwagers völlig aus dem Gleichgewicht. Er fuchtelte mit den Armen: gort aus rneinetn Haus, du Hund: hinaus aus meine,» Haus! ") Chi! Chi!: ktgentlick» ein Anedruck des Ekele. ") Rodiyas: Lajtealchen«et« des ümgalq«.
Du bringst mir kein Wcib auf den Hof. Geh und lege dich zu den Parias in ihren Dreck!" Babun stand auf und sah auf Babehami hinab.Ich gehe," sagte er ruhig,und ich werde Punchi Menika zu meiner Frau machen." Das Geschimpfe des Aeltesten und der Frau verfolgte ihn über den Hof. Langsam ging er zu Silindus Haus hinüber. Er fand Silindu unter einem halbverdorrten Psefferbaum im Hofe sitzen und hockte' neben ihm nieder. Er mochte Silindu nicht leiden: in der Gegenwart dieses wilden Menschen, der ungefragt mit nie- mandem redete, fühlte er sich immer unbehaglich, und jetzt wußte er nicht, wie er mit dem Anliegen anfangen sollte, das ihn auf den Hof gebracht hatte. Silindu beachtete ihn nicht. Babun, unfähig etwas zu sagen, horchte nach der Hütte hin, in der die Frauen bei der Arbeit waren. Endlich fing er an: Silindu, ich bin gekommen, um mit dir wegen deiner Tochter Punchi Menika zu sprechen." Silindu bewegte sich nicht: er hatte ihn offenbar nicht gehört. Babun berührte seinen Arm. Ich spreche von deiner Tochter, Silindu, Punchi Menika." Silindu wandte sich zu ihm und sah ihn an. Das Mädchen ist im Haufe. Was hast du mit ihr zu schaffezi?" Ich möchte, daß du mich anhörst, Silindu, denn ich habe viel zu sagen. Ich habe das Mädchen vom Hofe des Aeltesten aus beob- achtet, und«in Zauber liegt auf mir. Ich kann nicht essen und nicht schlafen, weil ich an sie denken muß. Deshalb sagte ich zu meiner Schwester und.zum Aeltesten:Es ist Zeit, daß ich«ine Frau nehm«, und ich will dieses Mädchen auf den Hof bringen." Sie waren aber sehr böse, weil sie mich an ein Mädchen aus Kotegoda vor« heiraten wollen, wegen des Landes, das es als Mitgift bekommt. Heute abend hoben si« mich beschimpft und wir haben uns gezankt. Ich habe Ihren Hof verlassen. Jetzt will ich mir auf der alten Hof- stätte, wo mein Dater lebte, ein Haus bauen und das Mädchen will ich dorthin als meine Frau mitnehmen." Silindu hatte immer aufmerksamer zugehört, während Babun redete. Was er vernahm, schien ihn zu beunruhigen: er rückte hin und her, spielte mit den Händen und kratzte sich an den vei> schiedensten Stellen. Als Babun zu Ende war, dauerte es einige Zeit, ehe er sagte: Das'Mädchen ist zu jung, um sie einem Manne geben zu können." Babun lachte.Das Mädchen ist erwachsen. Sie ist älter als viele Frauen, die einen Mann haben." Das Mädchen ist zu jung. Ich kann sie dir nicht geben oder es kommt nichts Gutes dabei heraus." Babuns Geduld ging allmählich zu Ende. Sein Gleichgewicht
war während der Szene im Hause des Aeltesten nicht gestöri worden, durch dieses neue Hindernis aber wurde er allmählich aufgebracht. Seine Stimme wurde laut: Ich kann ohne das Mädchen nicht leben. Ich habe mich ihretwegen mit meiner Schuxiftcr und dem Aeltesten gezankt: ihret- wegen habe ich den Hof verlassen. Ich verlange keine Mitgift. Wie kannst du sie mir verweigern?" Man nennt uns im Dorfe die B«ddahs, und du gehörst zur Familie des Aeltesten." Das ist mir gleich. Der wilde Büffel stellt den zahmen Kühen der Dorfhcrde nach. Das Mädchen ist sehr lieb, und mein Entschluß steht fest. Außerdem: das Mädchen wünscht ja selbst zu mir zu kommen."(Fortsetzung folgt.)
£> Buch
QuergchniH durdi Jimerika John Dos P o f i 0 s, der inManhattan Transfer  " den Roman einer Stadt, New Porks, schrieb, nimmt sich in seinem neuesten WerkD«r 4 2. Breitengrad"(S. Fischer, Verlag) vor, den Roman eines Landes, Amerikas  , zu schreiben. Wie schreibt man den Roman eines Landes? John Dos Passos   macht es so: Er schreibt fünf selbständige Novellen, würfelt die Kapitel durchein­ander und durchsetzt die durcheinandergewürfelten Kapitel mit Ein- streuseln, die teils Dokumentarisches und Zeitungsüberschrislenmate- rial enthalten und dannW« l t w o che n s ch a u" heißen, teils Bio- graphisches und Episodäres aus der Geschichte und d«m Alltag Ameri- kos und sich dannK a m e r a- A u g e" nennen. Eine Methode, eine literarische Sinfonie zu erzeugen, die manches Tempobeschwingts für sich und manches Maninerte gegen sich hat. Man wird si« ein- mal gutheißen können, aber nicht vergessen dürfen, daß heute wie allezeit die Technik einer Gestaltung das Untergeordnete und die Kraft einer Gestaltung dos Uebergeordnete ist. Di« fünf, den Hauptbestandteil des Buches ausmachenden, sich überschneidenden Novellen, die jedesmal als Titel den Namen ihrer Hauptperson tragen, wollen einen Ucberblick über die amerikanische  Wirtlichkeit geben: die seelischen, die ökonomischen, die gesellschojt- lichen, die sittlichen Zustände. Wir werden tüchtig herumgeworfen. Nicht nur a u f dem 42. Breitengrad, auch über und unter ihm. Nach New Port, Pittsburg  , Chikago, Seatle. Los Angeles  , George- town und sonst wohin, ober auch nach Mexiko   hinunter, wo gerade wieder einmal Revolution ist, geht die Reise. Ein reiches Sortiment verschiedenartiger Eristenzen hält Dos Passos   bereit. Er schöpft, immerhin unter deutlicher Bevorzugung des Typs der Projekte- macher, aus dem Vollen. Dos Pasios enthält sich ausdrücklicher Stellungnahme, er beschränkt sich auf Schilderungen: aber eine bissig hingetupfte Ironie überlagert das Buch, die sich zuweilen besonders witzig in der Zusammenstellung der Weltwochenschauen Geltung ver- schafft, in denen es. alle herzlose und innerlich unbeteiligte Phrasea- logie amerikanischer(und nicht nur amerikanischer!) Zivilisation in wenige Zusammenstellungen fassend, im Stile und der graphischen Anordnung der Morsetelegramme interpunktionslos hintereinander etwa heißt:schlimmer fehler an einem dreadnought entdeckt die weißen in longo verlieren ihren sinn für moral arbeiter bedrohlicher faktor in Politik rektor leugnet küsse Verkehrssicherheit durch das block- signalsystem..." Am besten ist die erst« Geschichte geglückt: das Lebensbild von Mac. einem zu sozialistischen Gedankengängen neigenden Buchdrucker. der. unter vielen anderen, mit amerikanischer Atmosphäre geladenen Erlebnissen,«in besonders amüsantes mit demWahrheitssucher Hock)- würden Dr. Bingham" hat, einem Musterexemplar widerwärtigster amerikanischer Bigotterie. llan» Lauer.
WAS DER TAG BRINGT aoinimniiiimmniluiniflniiMiiiniiiiiiiiinuniiiiniiiniiiinuiuiiiinnimmuliiiiniiiumiuiiiluinninitniniiniiimniiiitmiiiuiuiiniiiMiiiiiiiiiinuiiiiuiiunimuliiiiiuiiiiumiiiiiiinir Frauenstimmrecht in USA  . Als im August 1920 der nordamerikanisch« Staat Tennessee  seine Zustimmung zu der Einführung des Frauenstinunrechts in den Bereinigten Staaten von Nordamerika   gab. war damit der seit einem halben Jahrhundert geführte Kampf um die politische Gleich- berechtiguiig der Frauen endgültig entschieden. Zur Erinnerung daran wurde in diesen Tagen in Najhoille«ine Gedenkfeier ver- anstaltet, in der eine der üitesten Frauenrechtlerinnen des Landes, Carrie Chapman Catt, eine Rede hielt, in der sie eine» Rückblick auf die in den letzten zehn Jahren erzielten Erfolge warf. Während im Jahre 1879 das Interesse der Frauen an der allgc- meinen wie an der tommunalen Politik sehr gering gewesen sei, habe sich seitdem die Zahl der politisch denkenden und politisch tätigen Frauen um das nahezu tausendfache vermehrt. Die mit jedem Jahre wachsende Zahl der Fraften, die in öffentlichen Aemtern tätig seien, beweise zur Genüge, welche Früchte die harte Arbeit einer vergangenen Generation getragen habe, und es sei für sie, die seit vielen Jahrzehnten in der ersten Reihe der Kämpferinnen gestanden habe, eine stolze Befriedigung zu sehen, daß das Ansehen der politisch tätigen Frauen ständig im Wachsen begriffen sei. Wie in anderen Ländern, so seien auch in Amerika   den Frauen bestimmte Gebiete vorbehalten. 5iierzu gehörten vor allem die Fragen der' Kinderwohlfahrt und der Kinderarbeit, ferner die Sozialhygiene, Lohnsragen und die Angelegenheiten des Hauses und der Familie. Man dürfe dabei nicht übersehen, daß die Arbeit der Frauen in den lolalen und kommunalen Verbänden auch auf die Politik de» Landes einen bestimmenden Einfluß ausgeübt habe. Ein Rückblick auf dieses erste Jahrzehnt des Frauenstimmrechis beweise, welchen her- vorragenden Anteil die Frauen an der Entwicklung hes öffentlichen Lebens in den Vereinigten Staaten   hätten, und sie, als eine der ältesten Vorkämpferinnen für die Rechte der Frauen, müsse ein- gestehen, daß die bis heute erzielten Erfolge die einst gehegten Hoff- mm gen weit übertroffen hatten.
Höhensonne in der Stadt Walter Hirsch hat jüngst Messungen veranstaltet, um den Grad der Ullraviolellstrahlung im Stadtinnern zu erfassen. Es ergab sich, daß bei uns im Sommer die Ultraviolettstrahlung ausreicht, daß sie aber im Winter sehr gering ist, besonders gering in engen Straßen und in tieferen Stockwerten. Im Winterhalbjahr ist si« im Schatte» gleich Rull. Das Verbrechen eines Notars Verfehlungen eines Notars, begangem vor 17 Iahren, fanden erst vor wenigen Tagen ihr Nachspiel in Sankt-Brieque. Der Notar l)aite Klientengelder veruntreut. Er fand sich nicht mehr zurecht und verschwand eines Tages. Im Jahre 1917 wurde er vom Schwurgericht in Abwesenheit zu lebenslänglicher Zwangsarbeit oerurteilt. Die Liquidation feines Vermögens, die erst nach diesem
Urteil stattfand, erlaubte, 83 Praz. der Gläubigerforderung zu be- friedigen. Der Notar führte seitdem ein unstetes Leben, litt Not, wanderte von Ort zu Ort, nächtigte unter freiem Himmel, macht« in Luxemburg   wegen Landstreicherei mit dem Gefängnis Bekannt- schaft. Arbeitete in Deutschland   als Hirte und in Flandern   als Flöher, kämpft« sich eine Zeitlang auch durch Bettelei durch. Er war gerade im Begriff, sich von Marseille   nach Marokko   elngujchissen, wo er eine Anstellung als Hirte erhalten hatte, als er verhaftet wurde. Die Geschworenen von Sankt-Brieque sprachen den ehe- maligen Notar nach dreitägiger Verhandlung frei. Nun wird dieser Mann, jetzt schon ein alter Mann, endlich Ruhe finden. Ein englischer Loeske-Prozeß An den Berliner   Loeske-Prozeß. der mehrere Dutzend Ver­wandten um die Millionen des verstorbenen InsB>bers der Juwelen- firma vereinigte, erinnert ein Londoner   Erbschaftsstreit in London  . Es handelt sich um die Nachkommen des Seepiraten Stokwcll-Angel, der sich im Jahre 1837 in England zur Ruhe gesetzt hatte. Das Ver- mögen seiner Nachkommen besteht augenblicklich aus zahlreichen Grundstücken am Ufer der Themse   und ungeheuren Kapitalien Das Gesamtvermögen wird auf 69 Millionen Pfund Sterling 1,2 Milliarden Mark beziffert. Di« 31 Erben haben sich zu einem Konsortium zusammengefunden, um den Prozeh gemeinsam zu führen. Sonst gilt es ja nicht als besondere Ehre, von einem See- räuber abzustammen, anders aber, wenn es um Millionen Erb- beute geht. Auto und Schuhsohle Eine recht betrübliche statistische Feststellunng geben die ameri- kanlschen Schuhfabrikanten bekannt. Sie haben festgestellt, daß in- folge der rapiden Zunahme der Automobile der Amerikaner gegen- wärtlg um 39 Proz. weniger zu Fuß geht als>» den letzten Vor- kriegsjahren. Man rechnete deshalb mit 1,35 Millionen Schritien pro Jahr für einen zwanzigjährigen Mann, während jetzt kaum 1 Million Schritte erreicht werden. Waidschutz in Kanada  Auch in Kanada   wenden alljährlich ungeheure Waldflächen durch leichtsinnige, fahrlässig« Brandstiftung vernichtet. Das kanadische Ministerium für Landwirtschast und Forsten ist deshalb bemüht. durch grcßzügige Aufklärungsmaßnahmen die Zahl der Brände zu oermindern. In den Tageszeitungen aller Richtungen und aller Sprachen erscheinen regelmäßig Inserate, in denen deralle Jäger" oder dererfahrene Farmer" raten, was alles aus Gründen der Brandverhütung oermieden werden muß, wie Rauchen und Feuer- anzünden im Walde usw. Außerdem begegnet man in Kanada  überall Plakaten und Schildern, die ein Zlhornblatt zeigen mit der InschriftIlelp seve your ioresU", zu deutsch  : Helft eure'Wälder schützea!