Zwischen Mahler  - Sinfonie und Bolkslied

Musikrundschau./ Bon sflaus Pringsheim.

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Gustav Mahlers Fünfte Sinfonie bildet die Hauptnummer| Kunst, unzählige Male bestätigt und gepriesen, heute nicht mehr schäziger Bedeutung verstanden, sondern in dem bei heutigen des ersten Bruno- Walter- Konzertes in der Philharmonie. In Gegenstand der Kritik ist. der Großartigkeit des Wurfes, der Größe des Wollens und der Intensität der inneren Spannung ein Wert, dessengleichen in unserer

Bach- Orchester.

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Liebe zu den drei Orangen" befannt geworden, an die uns die Schlußnummer dieser Protofieff- Stunde im Rundfunt erinnert Das Programm, das im übrigen nur Ur- und Erstaufführungen enthält, zeigt uns den produktiven Musiker, gemäßigt moderner Prägung, start im Nationalen verwurzelt, doch zugleich um einen internationalen Ton kurzweilig- moderner Unterhaltungsmusik be= müht das Wort Unterhaltungsmufit" durchaus nicht in gering Musikern wieder bräuchlichen Sinn, den das Divertimento, eine Suite von Eurzen, eingänglichen Musikstüden anschaulich macht. Begabung und Können weisen den Komponisten Prokofieff, der als persönlichste Eigenschaften rhythmische Vitalität und lebhaften Sinn für Farbigkeit des Klangs einzusetzen hat, auf dieses Gebiet, das freilich keines der höchsten Ansprüche ist. Ein außerordentlicher Mufifer doch ohne Zweifel, auch als Pianist, der sein zweites Klavierkonzert mit blendender Virtuosität spielt. Die Rundfunkhörer haben allen Grund, für die Vermittlung dieser Bekanntschaft dankbar Bro zu sein.

Zeit fein anderer als Mahler zu schaffen vermochte. Erschütternd ,, Bach Orchester" nennt sich eine Kammermusifvereinigung mie feine andere offenbart diese Sinfonie mit ihren furchtbaren des Deutschen Musikerverbandes, deren Wirken mit Recht fünft Ausbrüchen, Entladungen, Entspannungen die faszinierende 3wielerisches Interesse findet und jede Förderung verdient. Unter der fpältigkeit seines dämonisch aufgewühlten Genies. Alles, was ihn Leitung des fachkundigen, musikerfüllten Dirigenten Dr. Wolfgang je den Leuten unverständlich, unheimlich, verdächtig, abstoßend Herbert hat sich da in stiller Arbeit ein Instrumentalförper ge­macht, nirgends ist es wohl tiefer zu spüren als in diesem Werke. bildet, dessen Leistung schon heute hohen Ansprüchen genügt. Der Keiner hat es schwerer populär" zu werden. Trotzdem, feiner ist alten Musik gilt ihr Bemühen; das lange überlange in seiner Gesamthaltung so der Mufiter unserer Gegenwart wie der gramm ihres ersten Abends in der Singakademie enthielt Sinfonifer Mahler, der, wenn er noch lebte, heute 70 Jahre alt Instrumentalwerte von Bach, Mozart  , Pergolese. Dazwischen alt­märe. Ein Kämpfer von übermenschlicher Energie und unerschütter- italienische und deutsche Arien, wobei Henny Wolff  , stilsichere lichem Lebensmut und Lebenswillen inmitten einer Welt, die zum Konzertsängerin, einen frischen, technisch sicher geführten Sopran Berzweifeln ist so tritt er uns in diefer Sinfonie entgegen. Es hören läßt. Besuch und Beifall bestätigen das erfreuliche Gesamtbild. läßt sich feine künstlerische Erscheinung denken, die unserer Zeit gemäßer märe und deren sie mehr bedürfe. Mahlers Fünfte, und nicht nur die Fünfte, muß endlich ihren Platz in unseren Bolts- und Arbeitersinfoniekonzerten finden. Die Herkunft des Musikers vom Bolkslied, deutlicher spürbar freilich in Mahlers früheren Sinfonien, verleugnet sich auch in dieser nicht. Bruno Walter  , mit dem Schaffen Mahlers geistig vertraut und menschlich verbunden wie vielleicht kein Lebender, läßt mit den Philharmonikern das riefen hafte Werk in einer Wiedergabe erstehen, für die kein Wort der Bemunderung zu start ist. Die Hörer find überwältigt mögen mögen manche es auch gegen ihre lleberzeugung sein.

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Vor der Sinfonie spielt Artur Schnabei das Es- Dur- Konzert von Beethoven  , eine pianistische Höchstleistung, die keiner Bürdigung mehr bedarf. Als Persönlichkeit von Walter, der mit dem Orchester sekundiert, grundverschieden, aber es zeigt sich auf beglückende Art, mie sich dennoch zwei echte, große Mufifernaturen in gegenseitigem Berstehen zur inneren Gemeinschaft verbinden.

Ein Gegensatz nicht nur der Bersönlichkeiten, sondern der Generationen, der Kunstanschauung und tünstlerischen Welt­anschauung solch ein Gegensatz zur sachlich- klaren, streng- geistigen des Pianisten Schnabel wird zwei Tage zuvor in der Philharmonie offenbart, wo Emil von Sauer   sein 50jähriges Künstlerjubiläum am Konzertflügel feiert. Ein Virtuose alten und großen Stils, dessen

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Die Deputation für Schulwejen veranstaltet im Theater des Bestens eine Schülervorstellung von Mozarts Entführung aus dem Serail"; die Kammeroper der Gemeinnützigen Bereini­gung zur Pflege deutscher Kumft" hat die Aufführung gestellt. Man darf an eine solche Beranstaltung nicht mit allerhöchsten Ansprüchen gehen, obgleich Mozart   gewiß befugt wäre, sie zu stellen. Es wäre vielleicht besser, sich in diesem Rahmen auf Aufgaben zu beschränken, vielleicht besser, sich in diesem Rahmen auf Aufgaben zu beschränken, zu deren vollkommener Lösung die Kräfte ausreichen. Denn man geht mit diesen Aufführungen in die Provinz, mo sie zugleich ein Bild von Berliner   Theaterkultur vermitteln sollen. In den ge­gebenen Grenzen ist aber die gebotene Leistung durchaus anzu­erkennen. Solisten, Ensemble, Orchester man spürt, daß gewissen haft und mit Liebe zur Sache gearbeitet worden ist; man spürt die leitende und ordnende Hand des jungen Dirigenten Harald Böhmelt  .

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Veranstaltung der„ Schauspielerhilfe".

Die Schauspielerhilfe", private, aber wirklich tatkräftige Bereinigung zur Unterstügung erwerbslofer Schauspieler, hatte zu einem Gastspiel des Theaters der musikalischen Kos mödien" in den Lyzeumklub geladen. Unter dem etwas an= spruchsvoll flingenden Titel der Theatertruppe verbirgt sich Dr. Erich Fischer mit seiner vierköpfigen Sängerschar, und die Komödien" dienten wie das gesamte musikalische Schaffen Dr. Fischers dem Ziel, das Volkslied wieder zu einem lebendigen Volksbesitz zu machen. Dr. Fischer wollte also auch diesmal dem Publikum weniger Theater vorspielen, als zeigen, wie sich zu Haus, im pri­vaten Kreis, unter musiffrohen Menschen anspruchslose, aber doch wertvolle musikalische Unterhaltung schaffen läßt. Um Bolkslieder und eigene volksliedhafte Kompositionen hat er sich fleine Rahmen­handlungen schreiben lassen, die gefällig und wirkungsvoll sind und dabei keinerlei besondere bühnenmäßige Aufmachung fordern. Man möchte wünschen, daß vor allem die Schuljugend auf diese hübsche Art der Musikpflege aufmerksam gemacht wird, die auch dann er­freuliche Resultate zeitigen fann, wenn sich weniger gute Sänger zu fammenfinden, als es bei dieser Veranstaltung naturgemäß der Fall war.

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