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Die fenfationelle Fahrt des neuen Schienen- Zeppelins auf der Strecke Burgwedel  - Celle   bei Hannover  

Die Abenteuer des Rechtsanwalts

Die Irrfahrten Dr. Ahrens' vor Gericht

Vor dem Schöffengericht Charlottenburg   veranwortete sich heute| der Berliner   Anwalt Dr. Ahrens, dessen Abenteuerleben im Orient bereits die Presse beschäftigt haben. Die Anklage lautet auf Unterschlagung. Es handelt sich um den Kauf eines Autos, das sofort weiterverkauft wurde, obgleich darauf nur eine fleine Anzahlung gemacht worden war. Der Fall liegt fünf Jahre zurück. Neben dem Anwalt sitzen auf der Anklagebank der Kauf­mann Glas und dessen Freundin, Fräulein B.

Rechtsanwalt Dr. Ahrens hatte in Berlin   eine außerordentlich ausgedehnte Zivil- und Strafpragis. Allmählich begann er sie je­doch zu vernachlässigen. Kotain und Altohol hatten ihn

vollkommen in ihre Gewalt bekommen. Bochenlang befand sich ber

Dr. Sidney Mendel, begab er sich zum Untersuchungsrichter. Einen ganzen Tag lang dauerte die Vernehmung. Dann wurde der frühere Anwalt auf freien Fuß gelaffen. Das, war der Untersuchungsrichter zu hören bekam, war die Geschichte eines wüsten Abenteuerlebens. Rechtsanwalt Ahrens hatte im Jahre 1925 Berlin   mit wenigen Tausend Mark in der Tasche verlassen. In Konstantinopel  portier in einem großen Hotel, dann Bianist in einem Kino in trat er in türkische Militärdienste ein. Später wurde er Chef Angora, später Cellist in einer Bar, wieder in der Türkei  . Mittel­los tehrte er nach Angora zurüd. Nahm erneut eine Portierstellung in einem Hotel an, war bald Sprachlehrer, bald Kellner und Koch, schließlich hotel direttor im Hassau- Bey- Hotel und Syndikus eines Kupferbergwerts im Rauta fus. Dann verschlug ihn das Schicksal nach Athen  . Er wird Koch auf der Jacht eines ameri­tanischen Millionärs, durchquert hin und zurück das Mittelmeer   und gelangt nach Benedig. Von hier aus führte der Weg nach Berlin  zurüd.

Spteldirektor

Anwalt in einem ausgesprochenen Rausch zustand. Er kam immer mehr herunter. In diese Zeit fallen eine Anzahl von Straf­taten: Betrügereien und Unterschlgagung. 1925 follte die erste Ver­handlung gegen ihn stattfinden. Dr. Ahrens war aber nicht er­schienen. Aus Furcht vor der Untersuchung seines Geisteszustandes Auf Antrag seiner Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Sonthein und in der Irrenanstalt hatte er fluchtartig Berlin   verlassen. Seitdem Rechtsanwalt Sidney Mendel ist Dr. Ahrens auf seinen Geistes­mar und blieb er verschollen. Bis er vor wenigen Monaten ganz zustand untersucht worden. Die Anstalt ist zu dem Ergebnis ge­plöglich als Portier in einem Hotel in Benedig entdeckt kommen, daß er seine strafbaren Handlungen unter dem Einfluß des wurde. Sein Anwalt, Dr. Sonthein, stellte den Antrag auf freies Rofains begangen habe und deshalb strafrechtlich nicht verantwort Geleit. Es wurde abschlägig beschieden. Trotzdem kehrte der Flüchtlich zu machen sei. Die heutige Gerichtsverhandlungen dürfte daher ling nach Berlin   zurück. In Begleitung seines anderen Anwalts, voraussichtlich mit einem Freispruch enden.

Baden bleibt billig.

Besucht die städtischen Warmwasser- Badeanstalten. Die Gefahr einer Erhöhung der Bäderpreise in den städti­schen Warmwasser- Badeanstalten ist abgewehrt worden. Bekanntlich hat bereits vor längerer Zeit die Stadtverordnetenver.

deutungen nach, sie bedauert jedoch, daß die Anzeigenden nicht den Mut aufbringen, ihren Namen zu nennen und in vertraulicher Aus­sprache nähere Hinweise über mutmaßliche Verfehlungen zu geben. Durch ein solch offenes Handeln wäre nicht nur der Geschäftsleitung, sondern vor allen Dingen der Berliner   Geschäftswelt und der Stadt Berlin   am meisten gedient.

fammlung der geplanten Erhöhung die Genehmigung verjagt, 1 Jahr Gefängnis, 14 Mill. Geldstrafe.

um gerade den minderbemittelten Schichten der Bevölkerung auch in dieser Zeit der Not die notwendige Pflege des kör. pers zu ermöglichen.

An diesen Beschluß erinnert das Bezirksamt Friedrichs hain in einer Vorlage an die Bezirksversammlung, in der es heißt: Die vor längerer Zeit ergangene Mitteilung des Städtischen Nach richtendienstes über eine beabsichtigte Erhöhung der Bäderpreise ist 8. Mai 1930, nachdem der Erhöhung der Bäderpreise die Genehmi­Es schweben beim Magiftrat feinerleit Erwägungen, die Preise in den städtischen Badeanstalten zu erhöhen.

überholt durch den Beschluß der Stadtverordnetenversammlung vom

gimg versagt wird.

Neuer Mann beim Anschaffungsamt.

3mmer wieder anonyme Anschuldigungen.

Ein bestechlicher Zollbeamter.

Ein Nachspiel zu dem großen Spritschiebungsprozes befchäftigte in zweitägiger Verhandlung das Schöffengericht Wedding  . Es handelte sich um einen Ausschnitt aus dem vor drei Jahren

Schachteinsturz im Kraftwerk West.

Ein Arbeiter getötet, ein anderer schwerverletzt.

Auf dem Gelände des erst kürzlich in Betrieb genommenen Kraftwertes mest an der Spree bei Siemensstadt   ereignete sich heute früh ein folgenschwerer Schachteinsturz, bei dem ein Arbeiter getötet wurde.

Zwei Rohrleger einer Berliner   Installationsfirma waren gegen 8 Uhr in einem etwa zwei Meter tiefen Graben, der durch Hölzer abgesteift war, mit dem Verlegen von Kanalisationsröhren be= schäftigt. Aus noch ungeklärter Ursache gaben die hölzernen Streben plöglich nach, und der Graben stürzte in einer Länge von vier bis fünf Meter krachend zusammen. Die beiden Arbeiter wurden unter den Erdmassen begraben. Einer der Verunglückten, der 28jährige Arthur Kroll aus der Kommandantenstr. 62, fonnte nach kurzer Zeit aus seiner schrecklichen Lage befreit werden. Er fand im Westendfrankenhaus Aufnahme, wo ein Schlüffelbeinbruch und innere Verlegungen festgestellt wurden.

Der zweite Berschüttete, ein 48jähriger Rohrleger Franz Radtke aus der Oferstr. 10 in Neukölln, konnte von der Feuer­wehr nur noch als Leiche geborgen werden. Von der Polizei ift sofort eine Untersuchung über die Ursache des Einsturzes ein­geleitet worden. Die Nachforschungen der Polizei merden ergeben müssen, ob die Absteifungen mit der genügenden Umsicht vorge­nommen worden sind. Es hat den Anschein, als ob wieder ein Arbeiter sein Leben lassen mußte, weil der Unternehmer an den Sicherheitsvorfehrungen sparen wollte.

Räuber im Poslwagen.

Ueberfall in einem Personenzug in Schlesien  .

Breslau  , 20. Oftober.( Eigenbericht.)

Am Sonnabend abend drangen zwei mastierte Räuber in den Postwagen des Personenzuges Merzdorf- Striegau, nachdem der Zug gerade die Station Rohnstod verlassen hatte. Die Berbrecher schlugen den Post beamten nieder, fnebelten ihn und warfen ihn dann in eine Ede des Wagens. Daraufhin leerten sie mehrere Postsäde. U. a. erwischten sie einen Postjad, dem sie 9500 mart enfnahmen. Kurz vor der Einfahrt in die Station Gräben verließen die Räuber den Wagen. Sie find in Richtung Striegau   unerfannt entfommen. Irgendwelche Anhaltspunkte über die Räuber vermochte die Polizei bisher nicht zu finden.

Die Arbeitszeit im Ruhrbergbau. Berhandlungen über das Mehrarbeitszeitabfommen. Essen, 20. Oftober. Heute begannen hier die Berhandlungen zur Beseitigung des. spruch zu der Praxis im Ruhrbergbau geraten ist. Mehrarbeitszeitabkommens, das jetzt in einen schreienden Wider­

Die Bergarbeiter haben den gefehlichen Siebenstundentag. Als es an Kohlen fehlte, ließen sie sich zu einem Abkommen bewegen, das ihre Arbeitszeit unter Tage auf acht Stunden ausdehnte.

Heute ist Ueberfluß an Kohlen, Zehntausende. Bergarbeifer. wurden abgebaut, Feierschichten über Feierschichten werden eingelegt, und trotzdem will das Zechenfapital von der achtstündigen Arbeits­zeit nicht mehr abgehen.

Die Herren erzählen, die Zürüdführung der Arbeitszeit auf fieben Stunden, die längst fällig ist, führe zu einer vollkommen untragbaren Steigerung der Selbstfoften.

Die achtstündige Arbeitszeit unter Tage, die diese Herren nur vom Hörensagen fennen, führt jedoch zur förperlichen Schädigung und zur wirtschaftlichen Berelendung der Bergarbeiter. Dieses Argument wiegt schwerer als die Vorwände der Unternehmer, die Zeit genug hatten, sich endlich mit der Durchführung der gesetzlichen Siebenstundenfchicht im Bergbau unter Tage vertraut zu machen. Die Verhandlungen sind gescheitert.

Sonderausgabe des Vorwärts".

Heute früh wurde für die streifenden Metallarbeiter eine Son­derausgabe des Vorwärts" herausgegeben, die fich hauptsächlich mit dem Streit in der Berliner   Metallindustrie befaßt, und in einer Maffenauflage verteilt,

Konzert der Fichte: Georginia".

Philharmonie..

Wilhelm Knöchel ist einer der wenigen, der mit einer An­

verhandeilen Prozeß gegen den Dr.- Stahn- Konzern und den Ge- zahl fast durchweg bekannter und vielgejungener deutscher und fremd­brüder- Simte- Konzern. Diese Konzerne hatten mehrere Faländischer Volkslieder sein Programm bestreiten darf, ohne um den briken errichtet, in denen angeblich Lack und Schönheitsmittel großen Erfolg zu bangen. Ueber die Gesangskultur, alles Technische hergestellt wurden. Sie erhielten für den Betrieb vom Monopol- und Musikalische ist bei ihm nichts Neues zu sagen. Sein Chor, der

auch ein prachtvolles Material in allen Stimmen hat, fühlt sich so sattelfest, daß von einer Schwankung oder tonlichen Trübung über­haupt nie die Rede sein kann. Wie er ohne die geringste Ueber­treibung die ,, Drei Röslein" zu tiefster Wirfung bringt oder die Größe der Spannung in dem grandiosen Trauermarsch"( bearbeitet von Scherchen  ) erzeugt, ist bewundernswert. Aber auch im Humor ist er vorbildlich und hat da ebenfalls seine höchst persönliche Note. Da uns die faszinierende rheinische oder österreichische Libellenart nun einmal nicht im Blut liegt, so verschmäht er eine billige Nach­ahmung und schafft einen derben, innerlichen, nie fotettierenden, männlich- fräftigen, norddeutschen Typ, der von allen jungen Diri­genten aus intensivste studiert werden sollte. Das mitwirkende bandes gehört fraft seiner schönen Stimmen, feines liebevollen Eindringens in seine Aufgaben und des fauberen, geschmackvollen Musizierens schon heute zu den besten seiner Art.

amt Sprit zu ermäßigten Preisen. Die Fabrifen waren aber nur Atrappen, und der Sprit wurde mit großem Gewinn an Litörfabriken weiter verkauft. Für die Schiebungen konnte nur das Verfahren durchgeführt werden mit Hilfe von ge= fälligen Beamten. Zu diesen gehörte auch der Oberzoll injpettor R., gegen den aber das Verfahren wegen Krankheit erst jetzt durchgeführt werden konnte. Er war geständig, die Kontrollen unterlassen und falsche Berichte über den Zustand der Fabritbetriebe erstattet zu haben. Auch hatte er Beamte hinge­Wie bekannt wird, ist bei der Berliner   Anschaffungsschick, von denen er wußte, daß sie den Auftrag, den Sprit zu ver­gällen, nicht ausführen würden. Dafür hatte er Geschenke erhalten. und Schreibwarenabteilung für die Lebensmittelabteilung ein bis Das Schöffengericht verurteilte R. wegen fortgesetzter. Vorteilsbeis vor kurzem bei der Industrie- und Handelstammer tätiger Fachhilfe bei der Monopolsteuerhinterrziehung und wegen passiver Be- Doppelquartett des Deutschen   Freidenker- Ber mann zur Mitarbeit herangezogen worden. Eine ähnliche Regelung ist bezüglich der Befegung der Schreibwaren und Drucksachen abteilung in Aussicht genommen.

gesellschaft nach dem Ausscheiden des Leiters der Lebensmittel­

Immer wieder gehen sowohi bei den Zeitungsredaktionen wie cuch bei der Geschäftsleitung der BAG. anonyme Mitteilungen über Bortommnisse in der BAG. ein. Wie die Geschäftsleitung der BAG. versichert, geht sie selbstverständlich allen Anzeigen und An

ftechung zu einem Jahr sechs Monaten Gefängnis, einer million 311 366 Mart Geldstrafe, oder 90 Tagen Gefängnis und zu einer Wertersatstrafe Don 589 367 Mart oder weiteren 30 Tagen Gefängnis. Es wurde ihm auch die Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter auf drei Jahre abgesprochen. Die Bestechungsgelder in Höhe von 6500 Mart wurden dem Staat für verfallen erklärt.

H. M.

Berantwortl. für die Redaktion: Franz Klühs  , Berlin  ; Anzeigen: Zh. Glode, Berlin  , Verlag: Borwärts Berlag G. m. b. S., Berlin  , Drud: Borwärts Buch  . druckerei und Berlagsanstalt Baul Ginger& Co., Berlin   GM 68, Lindenstraße 3. Sierzu 1 Beilage.

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