FIN
DORE
( 12. Fortsetzung.)
Go dachten sich die Pilger den Gott, und sie hatten eine gute 3eit gemählt, um ihm andächtig zu nahen. Denn der Gott hatte eine Hindin zur Geliebten und hatte ihr den Tempel am anderen Ende seiner Straße zur Wohnung gegeben. Während der vierzehn Festtage traten an jedem Abend die Kapuralas in das Heiligtum, bedeckten den Gott mit einem schwarzen Tuch, um ihn vor profanen Blicken zu schützen, und trugen ihn vor den Tempel. Mit lauten Zurufen begrüßt, wurde er auf den Rücken eines Elefanten gefeßt und von den Bilgern, die Schalen mit brennendem Kampfer auf den Köpfen trugen, in feierlichem Zuge zu dem Tempel feiner Geliebten geführt. Dort hoben die Kapuralas, Binden vor den Augen, den Gott von dem Elefanten und trugen ihn die Stufen des Tempels empor. Wieder riefen die Pilger den Namen des Gottes, und die Frauen drängten sich, den Kapurala anzurühren, denn so entgehen sie dem Fluch der Unfruchtbarkeit. Der Kapurala trug den Gott zu seiner Geliebten und zog sich dann zurück. Unter Tamtamgedröhn, Schellengeläute und leidenschaftlichen Rufen der Menge, beim Scheine aufleuchtender Flammen warfen sich die Pilger zu Boden. Dann glitt der Kapurala, noch immer mit verbundenen Augen, wieder hinter den Vorhang; der Gott wurde herausgebracht und auf dem Rücken des Elefanten unter dem Geleite der Menge wieder zu seinem Tempel zurückgeführt.
Silindu und die Seinen famen in dem Dorfe an, als die Sonne unterging. Es war furz vor der Zeit, daß die Prozession ihren Anfang nahm, und sie begaben sich sofort zu dem großen Tempel, wo sie sich unter den Pilgern aufstellten, die den Hof füllten. Seit ihrem Mittagsmahl hatten sie nichts mehr gegessen, sie waren hungrig und von den langen Tagemärschen zermürbt. Silindu war zu schwach und benommen, als daß irgend etwas auf ihn hätte Eindruck machent fönnen, und mußte von Babun gestützt werden. Karlinahami war andächtig und fromm; als alte Pilgerin wußte fie, wie man sich zu benehmen hatte.
Ganz anders war der Eindruck auf Hinnihami. So müde und hungrig sie auch war, wurde sie schon durch den Anblick der vielen Menschen erregt. Jeder Pilger, der neu hinzufam, rief laut den Gott bei Namen, und die Menge nahm den Ruf auf. Sie, die doch nie mehr als vierzig oder fünfzig Menschen beisammen gesehen hatte, spürte das Drängen und den Atem von Tausenden, die sie stießen und schoben. Ihr Herz klopite, als Hunderte von Armen im Lichte der Fackeln emporgehoben wurden und der Name des Gottes unter dem Gedröhne des Tamtams durch die Luft donnerte. Die Tränen traten ihr in die Augen und rannen die Wangen hinab, als immer wieder der Schwall von Tausenden von Stimmen um fie brandete. Als endlich der große Augenblick kam und der Kapurala mit dem schwarz verhüllten Gott auf den Armen erschien, der Elefant seinen Rüssel über das Meer von Armen erhob und trompetete, dis der Gott auf seinen Rücken gesetzt wurde, da streckte sie ihre Hände aus und schrie zu dem Gott, sie zu erhören. Sie folgten am Ende der Prozession, wo Männer sich im Staube vorwärts rollten und finderlose Frauen nach jedem Schritt den Boden mit der Stirn berührten, um Gnade bei dem Gott zu finden.
Silindu schleppte sich an Babuns Arm mit verzerrtem Gesicht und ausdruckslosen Augen im Zuge mit; Karlinahami, einfältig und andächtig, gab acht, daß sie zur richtigen Zeit in die frommen Rufe einstimmte. Hinnihami aber erlebte in fich die Gewalt, die der Gott über sie und die anderen hatte; sie fühlte, wie nah er ihnen allen war, er, den das schwarze Tuch, das über dem Rücken des Elefanten gebreitet lag, jo geheimnisvoll verbarg. Die gleiche fromme Furcht befiel sie, die das abendliche Dunkel im Djungel oder die Umrisse größer Bäume am Nachthimmel in ihr erregten, mächtige, unfaß bare Geheimnisse der Finsternis. Immer wieder, wenn die Prozession zum Stehen tam und das Rufen der Menge den Festzug entlang rollte, wurde ihr Atem von Schluchzen gefangen, immer wieder erhob sie die Hände zu dem Gott und rief ihn an. Sie brachte fein Gebet zustande und sprach feine Bitte aus, sie rief nur taumelnd und verzückt den Namen Gottes.
An diesem Abend waren sie zu müde, um nach der Brozeffion in das Innere des Tempels zu gehen und dort att den Feierlich teiten teilzunehmen. Sie hatten den aften Mann in der Menge Derloren und mußten darum ihr Mahl von dem kleinen Borrat bereiten, den sie mit sich führten. Dann legten sie sich, von dem Tagemarsch und der Aufregung erschöpft, im Hofe tes Tempels auf der nackten Erde nieder.
Am nächsten Morgen ging es Silindu nicht besser. Er schien traftloser und gedrückter zu fein; offensichtlich hatte ihn der Teufel noch nicht verlassen. Babun blieb bei ihm, während Karlinahami und Hinnihami zum Flusse gingen, um zu baden. Die Erregung des Abends war in dem Mädchen noch nicht zum Erlöschen getommen, und es war überall soviel zu sehen, durch das sie wach gehalten wurde. Das Dorf war flein und bestand eigentlich nur aus der einen Straße von dreißig oder vierzig Häusern, die braune Lehmwände hatten und mit roten Ziegeln gedeckt waren. Fast alle waren für die Festzeit zu Läden eingerichtet und brachten den Bewohnern durch den Berkauf von Lebensmitteln an die Pilger reiche Einnahmen. Als Karlinahami und Hinnihami von dem Flusse. zu rüdfehrten, war die Straße von Hunderten von Menschen belebt, die umberstanden, flanierten, schwägten oder Einkäufe machten. Bon Beit zu Zeit sammelte sich irgendwo ein dichter Haufen, wenn etwa ein Bilger eintraf, der ein besonders merkwürdiges Gelübde getan hatte. Da gab es Männer, die durch beide Wangen und die Bunge einen fleinen Spieß gebohrt hatten; ein anderer hatte unter der Haut seines Rückens einen langen Stock durchgetrieben, an dessen Enden mit Milch gefüllte Schalen hingen. Einmat saben sie einen faß nackten Mann mit wildem Haar und einem Kranz aus Laub auf dem Kopfe; in die Haut seines Rüdens waren dreißig bis vierzig große eiferne Hafen geschlagen; an jedem Hafen befand sich ein dünnes Seil, und alle Seile waren zu einem dicken Tau geflochten. Ein Begleiter hielt diefes Tau in feinen Händen, während der Mann im Kreise herumtanzte, schrie und sang, wobei er sich mit folcher Gewalt vorwärts drängte, daß die Haut von seinem Körper meggezogen wurde. Als Karlinahami und Hinnihami langsam ihren Beg durch die Menge suchten, hörten fic, wie plötzlich hinter ihnen eine schmeichelnde Stimme fagte:
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sab@globa
VON
L.J.WOOLF
,, Nun, Mutter, hat das Hospital deinen Bruder schon von seinem Fieber geheilt?"
Sie wandten sich um und sahen in das lächelnde Gesicht und das zwinkernde Auge des Vederala. Hinnihami flüchtete hinter Karlinahami. ,, Bederala", sagte Karlinahami, ich muß mit Euch reden, tommt mit mir von all diesen Menschen fort."
Sie drängten sich durch die Menge, und nachdem sie einen Steig hinabgegangen waren, der zwischen zwei Buden mündete, befanden fie fich in einem ftillen Waldstück am Ufer des Flusses. Der Beberala hockte unter einem Baume nieder und begann Betel zu tauen. Karlinahami faß ihm gegenüber, während Hinnihami sich hinter ihr vor dem Auge des Vederala zu bergen suchte, das ihr boshaft zuzuzwinfern schien.
Bunchirala beugte sich zur Seite und sah nach dem Mädchen. ,, Nun, meine Tochter", sagte er, ironisch das Wort Tochter" betonend, mit welchem Anliegen bist du denn zu dem Gotte gekommen. Hast du die Ferse des Kapurala berührt und um ein Kind gebeten? Mit Recht nennt man ihn den Gott der unfruchtbaren Frauen. Sieh da, sieh da, sie bedeckt das Gesicht mit den Händen. Dhé, jetzt weiß ich's. Sie wollte den Gott um Kleider und Reis bitten, wie man so zu sagen pflegt. Möge der Gott ihr einen Mann schenken, jung, schön und start, einen Prinzen mit Vieh und Land. Denn das Mädchen ist schön, das kann sogar ich, ein einäugiger, alter Mann sehen und der Gott ist groß und mächtig."
,, Redet teinen Unfinn, Bederalo", unterbrach ihn Razlinahami ungeduldig. Ihr macht das Mädchen ängstlich und verlegen. Der Gott ist groß und mächtig, das wissen wir, und wir haben meinen
Das neue Buch
Julien Green ist ein neuer Dichter von starter, oft bis ins Mark rührender Eindringlichkeit. Belcher Nation Green als Dichter angehört, welche europäische Kultur er verkörpert, ist schwerer zu jagen. Sein Vorname ist französisch, sein Familienname englisch . Er ist in Amerika geboren, in Frankreich erzogen, und er gehört zu jenen Persönlichkeiten, bie franzöfifche Kultur, soweit das überhaupt ein Ausländer fann, ganz in sich aufgenommen haben.
Die Hauptwerte von Green liegen in deutschen Uebertragungen vor. Es ist der Roman ,, Adrienne Mesurat", deutsch von Irene Kajta, verlegt von Speidel in Wien , und ,, Leviathan", deutsch wahrhaft umgedichtet von Gina und Hermann Kesten , verlegt von Kiepenheuer, Berlin . Beide Romane sind dadurch wesens verwandt, daß sie von einer Persönlichkeit geschaffen sind, die nicht beliebige romanhafte Handlungen erzählt, sondern eine Weltanschau ung an einer Romanhandlung entwickelt. Diese Weltanschauung haftet so tief in der Seele des Dichters, daß beide Romane eine große Aehnlichkeit miteinander haben. In beiden leben die Hauptpersonen in der dumpfen, unerträglichen Enge einer bürgerlichen Familie, int Käfig der bürgerlichen Moral. Beide Hauptpersonen spüren, daß das Leben selbst außerhalb dieser ganzen Umwelt wirklich existiert und daß die Erfüllung ihres Lebens ganz wo anders
Bruder hierhergebracht, wie Ihr uns geraten hattet, Eina! Dieser weite Weg und diese Sonnenglut! Wir find so schwarz gebrannt wie Tamulen, und seht nur unsere Füße an. Da müssen ja die Starken und Gefunden frank werden, und der Kranke wird noch schwächer. Habt Ihr meinen Bruder hierhergeschickt, um ihn umzubringen? Er liegt jetzt im Tempel, und die Kräfte verlassen ihn. Gestern abend nahmen wir ihn mit zur Perahera30) und flehten den Gott an, uns zu erhören. Ich bitte Euch, Bederala Ihr seid ein weiser Mann und für Eure Kenntnisse berühmt-, sagt uns, was haben wir Böses getan? Der Teufel stedt noch in ihm; der Gott hat uns nicht erhört und ihn nicht ausgetrieben."
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Habe Geduld, Mutter. Es ist schwer, dieses Fieber zu heilen. Ich habe euch doch erzählt, daß es nicht einmal in den Hospitälern Mittel dagegen gibt. Und dann, wie schwer ist es für den Menschen, die richtige Stunde zu treffen. Der Gecko) ruft. und doch bricht der Mensch aus seinem Hause auf; der Mensch hört nicht die Warnung; er sagt: He, du, packe das noch ein", und„ Wo ist denn das Bündel mit dem Kuraktan?", und dabei beginnt er die Reise in einer Unglück bringenden Stunde."
Wir haben keinen Gedo oder irgendeine Warnung gehört. Wir mußten aber auch schnell aufbrechen, denn die Zeit war knapp. Wir hatten feine Muße, den Sterndeuter nach der glüdlichen Stunde zu fragen." ,, Da, vielleicht liept es daran. Und es ist nicht leicht, wie ich schon sagte, ein Mittel für dieses Fieber zu finden." - Was sollen wir aber jetzt tun, Bederala? Die Kräfte des Mannes schwinden. Es wird schon schwer genug sein, ihn den weiten Weg ins Dorf zurückzubringen."
Geduld, Mutter, nur Geduld. Ihr müßt den Gott lauter anrufen, bis sich der Mond gefüllt hat. Bielleicht fämpft er schon jetzt mit dem Teufel dem Fieber."
Ainoh! Was hilft es dem Bauern, wenn die Müden die Kraft aus dem jungen Reis gesogen haben? Er hat ihn in einer Unglücksstunde gefät, und fein Gott fann ihm helfen, habt Mitleid mit uns, Bederala. Wollt Ihr nicht mit uns fommen und nach meinem Bruder sehen?"
„ Was soll ich nach deinem Bruder sehen?" antwortete der Bederala ärgerlich. Was kann ich da helfen? Weib, habe ich dir nicht gesagt, daß ich das Fieber deines Bruders nicht heilen fann? Was dem Gott nicht gelingt, soll das ein Mensch vollbringen? Oh, hier beugte er sich dieser Frauenverstand! Man sagt im Dorfe" wieder zur Seite und lächelte Hinnihami an„ daß selbst die Kleine wie eine wilde Büffeltuh ist." ( Fortsetzung folgt.)
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30) Berahera: feierlicher, meist religiöser Aufzug. 31) Gecko: Hauseidechie, deren zwitschernder Ruf allgemein als Borbedeu tung kommenden Mißgeschicks gilt.
erfolgen muß. Aber beide Figuren spüren dieses außerhalb ihres Umkreises existierende Leben als eine riesenhafte dämonische Macht, gegen die es feinen Widerstand gibt, deren Bernichtung gleichzeitig Erfüllung ist. Beide Hauptgestalten gehen wissentlich und willens schwach an ihrem Erlebnis zugrunde, beide wissen, daß nicht sie ihr Schicksal wählen, sondern das Schicksal sie gewählt hat.
a Sowohl Adrienne Mesurat wie der Hauslehrer Guéret lieben einen anderen Menschen, den sie gar nicht oder nur flüchtig tennen, Adrienne einen Arzt, den sie nie gesprochen hat, von dem sie nichts empfangen hat, als einen von seiner Seite aus völlig unbewußten und unbeabsichtigten Blick aus dem Wagen heraus. Guéret liebt ein Ileines Wäschermädchen, dem er taum ein Geschenk anzubieten wast, chne zu ahnen, daß sie die offiziöse Prostituierte des Ortes ist. Beide Figuren gehen an der Unmöglichkeit ihres Wollens zugrunde, beide werden zu finnlosen Mördern, dene der Mord fast wider Willen zuftößt. Gemolit haben es beide nicht.
Beide Figuren leben in einer Umwelt von Menschen, die lauernd das Werden dieser Dinge spüren, in einer Atmosphäre, der kleinstadt, in der die Kenntnis von dem, was passiert, wie Nebel durch die Nachbarmauern dringt, in denen unbefriedigte und verkrüppelie Seelen nach Sensationen in der Seele des Mitmenschen suchen, um fich daran zu befriedigen. In jedem Roman stehen Szenen, die unheimlich sind. Etwa in Adrienne Mesurat, wie ihre sogenannte beste Freundin den Ohnmachtszustand Adriennes benutzt, um fie zu bestehlen. In Leviathan, wie eine Mutter eṛatt wie eine Maschine und mit verhaltener Gier ihr Kind ohrfeigt, oder mie eine Restaurationswirtin ihre gesamten Gäste tyrannisiert und durch Prostitution junger Mädchen an ihren Familienmittagstisch fesselt. Felix Stössinger .
WAS DER TAG BRINGT
Die Stadt der Bahnhöte
Die Stadt der Bahnhöfe, das ist Berlin ! Dort gibt es gegen wärtig 253 Bahnhöfe. Bcn ihnen dienen 20 dem Fernverkehr, 43 dem Stadt und Ringbahnverkehr, 103 dem Vorortverkehr und 87 dem Berkehr der elektrischen Hoch- und Untergrundbahn. Die nicht dem Bublifumsverkehr dienenden Bahnhöfe der Straßenbahn und der Omnibusse sind in dieser Zusammenstellung nicht enthalten. 38 Straßennamen sind mit den Wörtern Bahn und Bahnhof gebildet, und zwar gibt es 27 Bahnhofstraßen, 5 Bahn straßen, 3 Bahnhofpläge und je einmal die Namen 2 m straßen, 3 Bahnhofpläge und je einmal die Namen Am Bahn damm, Am Bahnhofplay und Neue Bahn hofstraße.
Der größte Dampfer der Welt
Die Cunardlinie, die größte Schiffahrtsgesellschaft Englands, hat vor einiger Zeit den Bau eines Dampfers in Auftrag gegeben, der an Größe und Geschwindigkeit alle bisherigen Seeschiffe weit übertreffen soll. Der neue Dampfer wird eine nge von 1000 Fuß haben. Diese Größe macht es erforderlich, das Trockendock zu Sout hampton, bas zur späteren Aufnahme des Schiffes dienen soll, zu hampton, das zur späteren Aufnahme des Schiffes dienen soll, zu erweitern, und den Clydefluß in Schottland an dessen Ufern die erweitern, und den Clydefluß in Schottland an dessen Ufern die Werft liegt, auf der das Schiff gebaut wird, beträchtlich zu vers tiefen, um ihm nach seiner Fertigstellung die Ausfahrt zu ermög. lichen. Die Schnelligkeit diefes 60 000- Tonnen- Dampfers wird 25 bis 30 noten in der Stunde betragen. Die Bautosten sind auf 5 bis 6 Millionen Pfund, also auf mehr als 100 Millionen Mart veranschlagt. Obwohl dieses Schiff, deffen Bauzeit 3 Jahre beträgt, noch lange nicht fertig ist, hat die Cunardlinie bereits erklärt, gleich nach Bollendung dieses Schiffsriesen einen zweiten zu bauen, der den ersteren an Größe und Schnelligkeit noch übertreffen soll. Bemertenswert ist, daß sich teine Bersicherungsgesellschaft bereit erklärt hat, die Bersicherung des Dampfers zu übernehmen, so daß der Staat einen Teil der Versicherungssumme aufbringen muß. In der Barlamentsfeffion im Oktober soll daher ein Antrag eingebracht werden, das Finanzminifterium zu ermächtigen, die Kosten der Vers sicherung des Riefendampfers zu übernehmen, soweit sie die von der Bersicherungsgesellschaft übernommenen Summen übersteigen. sdd was om
drag dad and se
Tod durch gittige Pilze
In Berlin sterben jährlich allein durch Berwechslung der ungiftigen Morcheln mit giftigen Lorchein an 30 Personen. Der in Frage kommende, den Tod verursachende Pilz ist unter dem Namen Speisefordel bekannt. Beider führt sie in nicht wenigen Fällen den Tod herbei, nämlich dann, wenn die Pilzbrühe nicht weggegoffen wird. In der Speiselorchel ist die giftige Helvellasäure enthalten, die leicht löslich ist und so ins Kochwasser übergeht. Die Vergiftungsgefahr fann aber nach Meinung von den Aerzten Taterka und Mezger, Berlin- Neukölln, so gut wie sicher beseitigt werden, wenn das Bilzgericht gründlich gefocht und das Rochwasser abge= gossen wird. Man erreicht die Entgiftung aber auch, wenn man Die Speiselorchel auf Fäden zieht und 14 Tage lang an der Luft trocknet. Lorcheln, die schon mit gründlichen Warzen bedeckt sind oder widerlich süß schmecken, müssen auf alle Fälle vom Genuß ausgeschlossen werden. Wenn man getrocknete Lorcheln kauft, so muß man sie in heißem Wasser aufquellen und alle diejenigen Bilze fortwerfen, die angefaulte Stellen aufweisen. Der Verlauf einer Bergiftung durch Lorchelsäure( Helvellasäure) ift fast immer födlich. Das Gift wirkt vorwiegend auf Leber und Nieren; der Tod tritt unter Erscheinung der Atemlähmung ein.
Die Millionärin als Bettlerin
In Brooklin starb vor einigen Tagen Miffes Flagler. Obgleich Millionärin, wähnte fie fich lebenslang eine Bettlerin. Im Augenblid ihres Todes betrug ihr Vermögen 16 Millionen Dollar, gleich etwa 50 Millionen Mart. Ihr Mann war einer von den Besitzern der Standard Oil Companie und der Eisenbahn von Florida . Als er sich vor 30 Jahren von seiner Frau scheiden ließ, deponierte er in der Bank ein Attienpatet im Werte von 2 Millionen Dollar. Frau Flagler war aber vom gleichen Tage an überzeugt, eine Bettlerin geworden zu sein. Sie war von der Wahnidee befallen, das Gericht habe sie betrogen und das Aftienpatet jei feinen Heller wert. Sie begann zu sparen, ließ es sich am Notwendigsten fehlen und mußte. schließlich in ein Sanatorium übergeführt werden. Ihre Berwandten sind nun die lachenden Erben. dim om en ginagong ronis in s