TKA ADEL
EIN
DORE DIUNG
( 27. Fortsetzung.)
Der Fall Silindus stand als erster auf der Liste. Er achtete wenig auf das, was um ihn vor sich ging er murmelte unaufhörlich den Palipers, aber er fühlte doch die größere Feierlichkeit im Bergleich zu dem Polizeigericht. Auf dem Richterstuhl faß ein meißhaariger Mann in emer scharlachroten Robe. Es waren Geschworene da, unter ihnen einige weiße Mahatmayas. Biele Rechtsanwälte faßen in der Mitte des Saales um einen langen Tisch; da gab es eine Schar von Beamten und Polizisten.
Ein Rechtsanwalt wurde Silindu als Verteidiger zugewiesen. Er sah bald ein, daß es nußlos war, sich mit dem Angeklagten zu besprechen. Ueber die Linie seiner Verteidigung war er sich jedoch tlar: er wollte die Tötung zugeben und Unzurechnungs fähigkeit und Provokation vorschüßen. Die Anklage, die auf Mord lautete, wurde vorgelesen, und die Belastungszeugen machten ihre Aussagen. Sie wurden von Silindus Verteidiger ins Kreuzverhör genommen, nur um zu beweisen, daß Silindus Unzurechnungs fähigkeit im Dorfe wohlbekannt gewesen sei; es wurde zugegeben, er sei immer ,, tifat- pissu" gewesen. Von einem Streit mit dem Arachi vor dem Diebstahl und der Verurteilung Babuns wußte teiner etwas.
Dann wurde Silindu verhört. Er wiederholte die Aussagen, die er vor dem Polizeirichter gemacht hatte. Der Vertreter der Krone stellte in seinem Kreuzverhör menige Fragen, aber der Richter selbst beschäftigte sich lange Zeit mit ihm. Er wollte feststellen, wann Silindu der Gedanke, die beiden Männer zu töten, zuerst gekommen, und was in seinem Sinn gewesen war, als er mit dem Arachi nach der Chena ging. Silindu begriff von alledem nichts. Er wußte nichts von dem Gesez; er verstand bei feiner einzigen Frage, worauf man hinaus wollte. Er fonnte die unaufhörliche Tortur der Fragen, die er beantworten sollte, nicht mehr ertragen; er wollte in Ruhe gelassen werden, damit er den heiligen Vers herfagen fonnte; wie oft hatte er ihnen schon erzählt, wie alles gefommen war; was quälten sie ihn noch mit diesen ewigen Fragen? Seine Antworten waren furz und gleichgültig. Die Mehrzahl der Zuhörer im Gerichtssaale, die seine leidenschaftslose und fachliche Schilderung hörten, wie er zu dem Entschluß gekommen fel, die beiden Männer umzubringen, wie er den ganzen Tag über in seinem Hofe gesessen und ihre Rückkehr erwartet, wie er sie endlich am nächsten Tage getötet habe, bekamen den Eindruck, einen falten und brutalen Mörder vor sich zu haben.
Der Richter aber zeigte in seiner Zufanimenfassung, daß er nicht zu denjenigen gehörte, die hier einen Maren Fall jahen. Er unterstrich sehr start die Tatsache, daß der Angeklagte in seinem Dorfe nie als vollständig normal angesehen worden sei, und lenkte auch die Aufmerksamkeit der Geschworenen auf die merkwürdige Idee", sich mit einem Büffel zu identifizieren. Billigerweise müsse sodann das Verhalten des Angeklagten vor Gericht, feine offen fichtliche geistige Schwerfälligkeit und feine Gleichgültigkeit den Vorgängen der Verhandlung gegenüber in Betracht gezogen werden. Darüber müßten die Geschworenen sich jedoch klar sein, daß der Einwand der Unzurechnungsfähigkeit nur dann von Erfolg sein könne, wenn sie zu der Auffaffung gelangte, daß der Angeklagte infolge geistiger Schwäche nicht gewußt habe, was er tat, und daß das, was er tat, gegen das Gesetz verstoße.
Nach dieser Zusammenfassung sollten sich die Geschworenen zur Beratung zurückziehen; der Obmann erklärte jedoch nach einer furzen Besprechung, sie seien einstimmig der Ansicht, daß der Angetlagte des Mordes schuldig sei.
Silindu hatte sich gar nicht bemüht zu verstehen, was um ihn her vor sich ging. Der Dolmetscher trat nahe an die Anklagebant heran und teilte ihm mit, daß die Geschworenen ihn des Mordes schuldig erklárt haben; ob er noch etwas zu sagen habe, ehe das
Todesurteil über ihn ausgesprochen würde. Eine unheimliche Stille herrschte in dem Saale . Silindu wußte plöglich, wo er war: er blickte um sich und sah alle Augen auf sich gerichtet; von draußen starrten Menschen durch die Fenster und redten die Hälse; alles sah ihn an, als ob man etwas von ihm erwarte Für einen Augenblid verließ ihn die neugewonnene Seelenruhe; er hatte wieder Angst man war hinter ihm her und seine Blicke gingen an den Wänden entlang, als ob er seinen Weg ins Freie suchte.
Ainoh," sagte er zu dem Dolmetscher, soll das heißen, daß ich gehängt werde?"
Hast du noch irgend etwas dagegen vorzubringen, daß das Todesurteil über dich ausgesprochen wird?"
Was soll ich da noch sagen? Ich habe es die ganze Zeit hindurch gewußt. Man hat mir gesagt, daß ich gehängt werden würde alle Leute auf dem Wege fagten das. Was ist da noch zu fagen?"
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Seine Worte wurden dem Richter übersetzt, der dann ein schwarzes Tuch aufnahm und es sich über den Kopf legte. Silindu wurde verurteilt, am Halse aufgehängt zu werden, bis daß er tot sei". Der Dolmetscher überfekte das Urteil ins Singalesische. Silindu murmelte seinen heiligen Bers. Er wurde hinausgeführt, gefeffelt und von fünf Polizeifoldaten mit Karabinern in seine Zelle im Gefängnis gebracht.
In zwei Wochen sollte er gehängt werden, und die Tage gingen ihm so friedlich dahin wie in der Zeit vor der Verhandlung. Er haite feine Angst vor dem Hängen mehr. Wenn er irgend etwas empfand, so war es Erwartung, fogar etwas Hoffnung. Er jah in jenem Tage das Ende einer langen Leidenszeit und den Anfang von ein wenig Glück. An das Hängen selbst dachte er taum, vder, wenn er es tat, in den Worten des alten Bettlers: Ich glaube nicht, daß es sehr mehe tun wird."
Einen Tag vor der Hinrichtung fam der Gefängniswärter vor Silindus Belle und mit ihm ein singalesischer Mahatmana, sehr elegant in einem europäischen Anzug und einem hellgrauen Tropenhelm. Silindu mußte aufstehen und an die Tür kommen. Dann zog der Mehatmaya ein Schriftstück aus der Tasche und las es laut und feierlich vor. Es stand darin, daß die von Silindu vermirite Todesstrafe in eine zwanzigjährige Sterferhaft umgewandelt worden mar. Als er mit dem Lesen zu Ende war, starrte ihn Silindu verständnislos an.
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VON
L.J.WOOLF
Ein hölzerner Hammer wurde ihm in die Hand gedrückt und ein Haufen Kotosnußschalen vor ihm hingeworfen. Für den Rest des Tages und täglich für den Rest von zwanzig Jahren sollte er mit dem hölzernen Schlegel aus den Kokosschalen die langen Fasern herausklopfen.
9. Rapitel.
Bunchi Menika blieb nichts anderes übrig, als Silindus Weisungen zu befolgen, auf Babuns Freilassung zu warten und bis dahin, so gut es ging, mit Karlinahami ihr Leben zu fristen. Die Schicksalsschläge der letzten Wochen hatten sie erschöpft und betäubt; fie fonnte nichts denken und planen. Sie konnte nicht einmal überlegen, wie sie die nächsten sechs Monate, bis zu der Rückkehr Babuns, leben sollte. Es war nicht genügend Korn im Hause, um Karlinahami und sie am Rande des Hungertodes zu erhalten. Die Zukunft drohte dunkel und erfüllte sie mit einem furchtbaren Gefühl der Ungewißheit. Den größten Teil des Tages jaß sie schweigend und verängstigt in der Hütte. Sie mußte an die verirrten Jäger denken, von denen Silindu erzählt hatte; sie
,, Hast du das verstanden, Bursche?" fragte der Mahatmaya. fannte jetzt die Angst, die jene auszustehen hatten; fie war allein, Ich habe es nicht verstanden, Hamadoru!" ,, Wärter, erklären Sie es ihm!"
,, Du wirst nicht gehängt werden, verstehst du? Du wirst statt deffen im Gefängnis bleiben, für zwanzig Jahre."
Ja, für zwanzig Jahre. Verstehst du?" Nein, das verstand Silindu nicht. Was ein oder zwei Wochen, oder ein Monat, jogar, was sechs Monate waren, wußte er; aber zwanzig Jahre, das sagte ihm nichts. Es war eben eine lange Zeit. Eins war sicher: er würde nun doch nicht gehängt werden. Für einen Augenblick fühlte er sich fast betrogen und enttäuscht. Er hatte fich an den Gedanken gewöhnt gehabt, daß in wenigen Tagen alles vorbei sein würde, und nun war das Ende für zwanzig Jahre hinausgeschoben, für immer, fo schien es ihm. Er hodte an der Zellentür nieder und starrte, die dicken Eisenstangen umflammernd, in den Hof hinaus. Er dachte an die drei Wochen, die er in der Belle verbracht hatte: sie waren, genau betrachtet, doch sehr friedvoll und glücklich gewesen. Den Borten des alten Mannes gehorsam, hatte er sich bemüht, Verdienst zu erwerben, und nun würde er noch viel mehr Zeit dafür haben. 3wanzig Jahre ein Leben lang würde er hier in Frieden bleiben fönnen. Eines Tages aber würde er dann in das Dorf zurückkehren und, mit Babun und Bunchi Menita im Hofe sizend, wieder die Sonne hinter der Wand des Djungels verfinken sehen. hinter der Wand des Djungels versinken sehen. Es war sehr friedvoll in der Zelle.
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mit
unendlich einsam und verlassen; auch sie war verirrt, und wie für die Jäger, war für sie ein Pfad so gut wie der andere. Karlinahami war jest fast fünfzig Jahre alt, und im Djungel ist eine Frau besonders wenn sie keinen Mann hat fünfzig Jahren sehr alt und dem Grabe sehr nahe. Sonne und Wind, Arbeit und Sorge, Hunger und Krankheit fressen die Kräfte von Körper und Geist, machen die Haut faltig und runzelig und laffen die Brüste eintrodnen. Niemand im Djungel, weder Mann noch Frau, lebt die Jahre, die dem Menschen zugesprochen sind. Es wäre schwierig gewesen zu sagen, ob Karlinahami mehr nach achtzig oder neunzig, mehr nach neunzig oder nach hundert Jahren aussah. Der Djungel hatte sie gezeichnet. Ihr Körper war gebeugt und verzerrt wie die verfrüppelten Bäume, die der Südwest in groteste Formen gequält hat. Auch die runzelige und lederne Haut ihres Gesichtes und ihre mageren Glieder erinnerten an die Rinde von Djungelbäumen. Das Fleisch der Wangen war gefchrumpft und die Lippen in dem zahnlosen Munde verschwunden. Unter der faltigen Stirn lagen leblose, trübe Augen in Nestern von Runzeln; fie sahen aus wie blind, weil der Verstand sich schon verdunkelte. Es ist im Djungel die Regel besonders bei den Frauen, daß der Geist vor dem Körper zugrunde geht. Unmerkiich schwinden die Kräfte des Willens, des Verstandes und des Gefühls der der Eintönigkeit des ewigen heißen Windes, dem Finerlei der zahllosen Entbehrungen.
Ein Gefängniswärter tam und schloß die Bellentür auf; Das geschieht in einem Alter, in dem in anderen Klimaten Silindu mußte herauskommen und befam einen Platz in dem Männer in ihrer Bollkraft stehen und Frauen Kinder zur Welt langen Schuppen angewiesen ,, der die Mitte des Hofes einnahm.| Welt bringen.
Das neue Buch
Sozialismus und Ethik
Gehalt ber sozialistischen 3dee"( erschienen im Neuen Die Abhandlung Albert Kranolds: Bom ethischen Breslauer Berlag, G. m. b. 5.) ist die vertiefte und erweiterte Heberarbeitung eines Vortrags, den er bereits vor fünf Jahren gehalten hat, und in dem es sich gewissermaßen um eine philosophische Grundlegung der ethischen Begriffe feines Buches 3wang und Freiheit im Sozialismus" handelte, das damals gerade erschienen war. In der jegt vorliegenden Form erfordert die Leftüre dieser Schrift auch von dem philosophisch gut beschlagenen Leser viel Zeit. Ruhe und Gedankenarbeit. Stranold weist auf breiter philosophischer Basis nach, daß marristische Geschichtsbetrachtung( historischer materialismus) und ethisches Denten als Norm für menschliches Handeln unabhängig nebeneinander bestehen können, ja sich ergänzen. Selbstverständlich ist das, was wir ethisch denken, was für uns gut oder böse ist, vom gesellschaftlichen Klaffeninteresse abhängig, es handelt sich um die Möglichkeit, überhaupt in irgendeiner Form ethisch zu denken, also gut und böse zu unterscheiden. Der Wert wieder wird dem Margismus von seinen Gegnern vorgeworfen, er von Kranolds Ausführungen liegt hier im Grundfäßlichen. Immer
( Fortfegung folgt.)
sei ein Dogma, mehr noch ein fertiges Schema, in das sich alle Gegebenheiten des menschlichen Lebens und auch der Welt und des Alls eingliedern müßten. Aber auch unter den Margisten selbst ist diese Ansicht weit verbreitet, die notwendig zu einer Beschränkung des freien Denkens führen muß. Demgegenüber weist Kranold nach, daß der historische Materialismus eine Methode zur Deutung und Klärung geschichtlicher und soziologischer Fragen ist, und daß es die man mit anderen, ihnen gemäßen Methoden des Denkens darüber hinaus Probleme des Seins, Sinnzusammenhänge gibt, an herangehen muß, wenngleich das menschliche Denken selbst wieder in weitem Maße von gesellschaftlichen Vorauslegungen abhängig ist.
Der zweite Teil der Arbeit befaßt sich mit dem Gehalt einer sozialistischen Ethit, wobei es fich im wesentlichen um die Frage von 3wang und Freiheit handelt. Kranold Scheidet streng zwischen Autarkie( Wiütürherrschaft) und Autonomie( freiwilliges Tun tes Notwendigen), die er für die sozialistische Gemeinschaft fordert. Troß aller Schwierigkeit diese Autonomie im Zusammensein von Menschen je zu verwirklichen, ist Kranold von starkem Glauben und zukunftsfroher Gewißheit erfüllt, die in das Bekenntnis ausklingt: Denn ohne den Glauben an eine höhere geistige Bestimmung des Menschengeschlechtes und an die Möglichkeit der Herrschaft des Geiftes auf Erden... fann man nicht eine Welt aus den Angeln heben, das gesellschaftliche Leben der Menschen in einem neuen Geiste ganz neu aufbauen wollen. Das aber wollen wir Sozialisten letzten wollen." Endes doch tun, wenn wir... die sozialistische Gesellschaft schaffen Camilla Stiemer.
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FÜR DEN KLEINGÄRTNER
Vorbereitung der Beete
Bflug hängen soll"; gilt auch für den Gartenbau, und der späte Die Anschauung der Landwirtschaft, daß am Erntewagen der legenheit zum Umgraben oder Pflügen sowie zur Düngung. Man Herbst gibt je nach dem fortschreitenden Abernten der Beete Ge Freffer " und wohin die Sparer" im nächsten Jahre zu bringen wird, dem Gesetz des Fruchtwechsels folgend, bestimmen, wohin die find. Zweckmäßig wird es sein, auch eine weitere Aenderung im Gartenland vorzunehmen: die Umlagerung der fleinen Wege zwischen den einzelnen Beeten. Meist gehen von einem Hauptwege, den man sich nur so fest als möglich wünschen fann, rechts und links die Beetwege ab, deren Boden durch das Betreten und Fahren mit der Karre hart geworden ist. Bleiben die Wege Jahr für Jahr an derfelben Stelle, so verringert sich schließlich dort die Bodenlockerung, das tiefe Eindringen der Luft und der Feuchtig feit fällt fort. Namentlich wenn der Umsturz des Ackers erst im Frühjahr erfolgen fann. Es finden sich immer sowohl im Gemüsegarten wie im Blumenrevler etliche Solitärpflanzen- man denke an Sonnenblumen und Dahlien- für deren Unterbringung etwa die Breite von einem Drittel eines Beetes genügt, so daß eine solche Wegeverschiebung nicht viel Mühe verursacht. Gemüse wie Sellerie, Schwarzwurzel, Rettich sind für tief gelockerten Boden dankbar, und im Blumengarten verlangt auch die Aussaat der Einjahrsblumen einen gut zubereiteten Boden. Es dürfte interessieren, die Ein. jahrsblumen fennen zu lernen, bei denen solche Aussaat ins Freie statthaft ist: Atlasblume( Godetia), Clarkie, Eschscholzia( Goldmohn), Fuchsschwanz, Gartenmohn, Jungfer im Grünen( Nigella), Kapuzinerfresse( Propaeolum), Reseda, Ringel blume( Calendula), Rittersporn, Schleifenblume( 3beris), Gtod malve, Trompetenzunge( Salpigloffis)
Rückständigkeit
Jm Heft 38 der Mitteilungen der Biologischen Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Berlin- Dahlem" werden auf Grund der Don der Fachabteilung des bayerischen Staatsministeriums für Landwirtschaft in den letzten Jahren durchgeführte Kartoffelanbauversuche mitgeteilt. Bei alter ortsüblicher Anbauweise wurden 213 Doppelzentner auf den Hektar geerntet, bei Anwendung der neuen Methoden 244 Doppelzentner, also 31 Doppelzentner mehr. der neuen Methoden 244 Doppelzentner, aljo 31 Doppelzentner mehr. Die Wahl neuer Kartoffelsorten, die gründliche Lockerung des Bodens, die Pflanzweite, das Lager der Saattartoffeln, die richtige
fann
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Auswahl derselben, die Düngung mit Kunstdünger neben Mist find Endresultat noch bedeutend mitsprechen. Wer durch eigene Ber Faktoren, die wohl zum Teil mehr Mühe verursachen, aber bei dem fütterung die Kartoffeln, unabhängig vom Handelspreis, ausnutzen und das ist auch zum großen Teil das„ Geheimnis" der fonfurrierenden Länder, wird jedes Plus an Erfolg gern buchen. Wenn man erfährt, daß bei Anbau eigener Kartoffeln 165 Doppelzeniner( pro Heftar), bei den neueren Sorten und richtiger Kultur 211 Doppelzenter, bei Zugabe von Kunstdünger( Stickstoff und Kali) 269 Doppelzentner erzielt werden, so ist das Ergebnis von schlagender Beweiskraft. Die Verwendung neuer Sorten ergab im Durch schnitt ein Mehr von 40 Doppelzeninern pro Hektar, die Verwen dung von Kali neben ist ein Mehr von 34 Doppelzentnern. von Stickstoff und Kali ein Mehr von 61 Doppelzentern. Inwieweit eine Einwirkung des Kunstdüngers sich als wünschenswert erweist, ergibt die Bodenuntersuchung.
Noch andere Feststellungen finden sich in diesen Bayerischen Mitteilungen". Mitteilungen". So über den Einfluß der Reihenweite auf den Ertrag: bei 60 Zentimeter Abstand 192 Doppelzentner, bei 70 Bentimeter 176 Doppelzentner, bei 80 Zentimeter 133 Doppel sentner. Die engere Pflanzung ergibt also ein viel höheres Quantum. Dann eine Feststellung über die noch nicht ganz ausgestorbene Schnitten 169 Doppelzentner, bei Legen von ganzen, nicht zu großen Teilung der Saaffartoffeln: bei Verwendung von solchen Saatkartoffeln 216 Doppelzentner. Daß die genannte bayerische Landwirtschaftsbehörde durch Probeanbau solche Feststellungen zu machen noch für nötig hält, zeigt, daß eine gewisse Rückständigkeit schwer zu bekämpfen ist. Bei dieser Gelegenheit mag auf die Kritik hingewiesen werden, die Professor Dr. K. Brandt, Leiter des Inftituts für landwirtschaftliche Marktforschung an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin , jüngst auf einer Tagung der Eisenusw. Industriellen über unsere Landwirtschaft abgegeben hat. Er weist darauf hin, daß Dänemart und Holland schon vor zehn Jahren begonnen haben, ihre landwirtschaftlichen Betriebe zu ratio nalifieren und die Waren zu standardisieren. Selbst Lettland und Bolen find auf diesem Gebiete schon fortgeschrittener als Deutschland . Bei uns fehlen bis heute die Vorarbeiten für die grundlegende Befferung." Notwendig ist auch eine Neuorganisation des Absatzes. In einzelnen Genossenschaften würde nicht einheitlich nebeneinander, sondern gegeneinander gearbeitet. Bittere Worte, die aber aus dem Munde eines gewiß tompetenten Beurteilers fommen.