Eltern fragen an
Kinderfehler
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Elternfehler In den Sprechstunden der Kinder- und Nervenärzte und der rziehungsberater werden sehr häufig Kinder vorgeführt mit feelischen und bisweilen auch förperlichen Leiden und Störungen oder mit allerlei Unarten. Die ratiosen Eltern zergrübeln sich den Kopf über die Ursachen dieser Fehler ihrer nervösen" und schwererziehbaren" Kinder. Und wie groß ist dann die leber raschung, wenn der Arzt oder Berater die Diagnose bei den Eltern sucht und findet.
Die Erziehung ist ja eine Angelegenheit, die sich in einer Paargruppe von Menschen abspielt, d. h. es gehören dazu zwei Menschen, die ihr Handeln wechselseitig aufeinander einstellen. Das schwererziehbare Kind ist also nicht nur selbst schwer erziehbar, sondern auch die Eltern können ihrerseits das Kind schwer erziehen". Da aber Erziehen an sich schon schwer, unter allen Erziehungsaufgaben jedoch die richtige Aufzucht der eigenen Kinder die allerschmerste ist, so gibt es leider unzählige folcher schwer erziehenden" Elternpaare.
Ein großer Teil der nervösen Kinder hat nicht gut zu sammenpassende Eltern, deren Ehe also von gewissen Disharmonien durchzogen ist, von denen die stillen Konflikte den offen ausgetragenen an pädagogischer Gefährlichkeit in teiner Weise nachstehen. Denn das teine Kind hat schon einen sehr feinen Instinkt für die gefühlsmäßigen Spannungen, die über dem Elternhause liegen, und es leidet darunter, weil eine gerade und ungehinderte Liebe zu den Eltern die Borausseßung seiner gedeihlichen Entwicklung darstellt. Oder ist z. B. die Mutter hysterisch( meist ist dann auch der Bater neurotisch, d. h. aus dem seelischen Gleich gewicht gebracht), so ist eine fehlerfreie Erziehung selbst bei dem besten Willen beider Eltern nicht möglich. In solchen Fällen liegt also der. ,, Elternfehler" schon bei der Eheschließung( mangelnde Beratung) oder in einer späteren Zerrüttung. Da ist es dann schwer, Abhilfe zu schaffen, und die Kinder sind die Leidtragenden. Weit günstiger steht es dagegen in solchen Fällen, wo bei glücklicher Ehe gesunder Eltern von diesen wirklich nur technische Fehler in der Kindererziehung gemacht worden sind. Hier sind schon oft durch eine Umstellung des elterlichen Berhaltens Bunder gewirkt worden. Wie mancher Bock, Troß und Weinkramps ist nichts anderes als die Reaktion eines sonst ganz vernünftigen Kindes auf unzweckmäßige rigorose Strafmaßnahmen der Eltern. Wie viele Angstzustände sind nur die Folge ungeschickter erziehe rischer" Drohungen und Liebesentziehungen. Und was ist nicht alles auf das Konto der einfachen Tatsachen der Umwelt( Wohnung!) und das Beispiel der Erwachsenen anzusehen!
Bemerken Eltern irgendwelche Kinderfehler, so sollen fie immer zunächst ihr eigenes Verhalten prüfen, ob sich nicht da die Wurzel des llebels findet. Das ist natürlich schwer, und ein Außenstehender wird hier oftmals ein weit befferer Beobachter sein. Ist die Ursache gefunden, dann soll man aber auch den Mut haben zur Umkehr und nicht um einer falschen Autorität willen und aus falscher Scham dem lieben Nächsten gegenüber bei seinem alten Fehler beharren. Denn unsere Kinder find unser tostbares Gut, und ihm muß alles
andere untergeordnet werden!
Gibt es
ein Mittel gegen Verträumtheit? Frage: Mein zehnjähriger Knabe ist ein sehr ruhiges, zufriedenes und leicht zu behandelndes Kind. Er beschäftigt sich stundenlang allein und ist dabei sehr genügsam. Aber er ist schrecklich verträumt. Man tann ihn kaum auf die Straße schicken, ohne Furcht haben zu müssen, daß ihm etwas zustößt. Kürzlich sollte er 3. B. den Bater vom Untergrundbahnhof abholen, er ging aber mie sonst zur Stadtbahn und wartete dort so lange, bis er von der Polizei zurückgebracht wurde, nachdem man ihn schon hatte suchen lassen. Es kann doch nicht so weitergehen. Gibt es denn dagegen gar kein Mittel?
Antwort: Viel ist da nicht zu machen. Die Verträumtheit des Kindes ist doch nichts anderes als ein zu schwaches Ansprechen auf äußere Reize; das Außen- Innen- Gleichgewicht des Kindes iſt also nach innen verschoben. Das ist natürlich in jeder praktischen Hinsicht für ihn und seine Nebenmenschen äußerst störend, wird sich aber ich mer ändern loffen, da hier eine angeborene Antage norzuliegen scheint( es sei denn, daß es fich auch hier um einen ,, Autoerotifer" handelt; siehe die Antwort auf Frage 3). Man tönnte freilich versuchen, etwa bei Spielen in der freien Natur die Aufmerksamkeit des Knaben auf äußere Vorgänge zu lenten und zu üben. Eine ausgezeichnete Gelegenheit dazu bietet 3. B. das Indianerspiel, zumal das Kind sich gerade in dem entsprechenden Alter befindet. Doch allzugroß wird der Erfolg taum ebenso find und nun einmal so verbraucht werden müssen. Gewöhn ausfallen. Es gibt ja auch sehr viele erwachsene Menschen, die lich sind das sogar denferisch besonders begabte Naturen. Der Der Professor, der überall seinen Regenschirm stehen läßt, ist ja hin reichend bekannt. Ich habe. z. B. einen Freund, der neulich mit dem Schlüssel in der Faust immerfort seine Taschen nach eben diesem Schlüffet durchsuchte. Dabei ist dieser Mensch ein tüchtiger Chemiker mit ungewöhnlicher wissenschaftlicher Begabung. Also trösten Sie sich mit der Hoffnung, daß die Natur Sie für das Ausbleiben des Erfolges Ihrer erzieherischen Versuche vielleicht mit anderen Freuden an Ihrem Sohne entschädigen wird.
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daß Kinder sehr viel Bewegungsfreiheit brauchen, und nehmen. Vielleicht ist nur die Wohnung zu eng, oder es fehlen wenn wir ihnen die nicht geben nun, so werden sie sie sich eben geeignete Gespielen. Für beides wäre es das Richtige, dafür zu jorgen, daß sich das Kind einer vernünftigen Jugend organisation anschließt( Kinderfreunde!) oder daß es in der Freizeit in einem Hort beschäftigt wird. Freizeit in einem Hort beschäftigt wird.
Es tann aber noch Schlimmeres vorliegen, nämlich Angst vor den Eltern, weil diese das Kind bedrücken, entweder durch gutgemeinte ,, Erziehungsmaßnahmen"( z. B. dauerndes Nörgeln), oder durch Inanspruchnahme ihrer Arbeitskraft( Kinder müssen spielen), oder durch dauerndes Brüten über wirtschaftliche Sorgen ( ein heute sehr häufiger Grund), oder weil die Ehe unglücklich ist ( siehe den heutigen Artikel). Wenn einer dieser oder ein ähnlicher Grund zutrifft, so muß unter allen Umständen dafür gesorgt werden, daß die Kinder sich wieder zu Hause wohl fühlen tönnen. Dann baruchen sie feine Belohnungen, sondern werden von selbst den Weg wieder heim finden.
Schlafe das Bett näßt; es tam also nicht gut dafür verantworks lich gemacht werden, sondern es muß sich um eine Krankheit handeln.
Zunächst lassen Sie einmal von einem Arzt feststellen, ob eine förperliche Ursache vorliegt, z. B. eine Mißbildung oder Entzündung der Genitalorgane, Würmer, eventuell auch eine Blasen entzündung oder andere Ursachen. Die Behandlung wird dann natürlich der Arzt angeben.
und dann ist das Bettnässen ein Zeichen dafür, daß das Kind zu Bettnässen hat aber noch viel häufiger seelische Ursachen, den sogenannten autoerotischen Charakteren gehört. Ganz kleine Kinder haben ein riesiges Vergnügen an allen möga lichen Empfindungen ihres Körpers( auch bei der Ausscheidung), weil sie ja diesen, ihren Körper, durch diese Empfindungen sozusagen erst ,, entdecken". Die Eltern machen nun oft den Fehler, diese im Säuglingsalter normalen Selbstbelustigungen" mannigfacher Art durch allzuhäufiges Berühren, Küssen, Abknutschen usw. zu ſehr zu fördern und dadurch auch für spätere Zeiten diese Gewohnheiten beim Kinde festzuhalten. So entstehen die Autoerotiker( Selbstluftbereiter"). Zu ihnen gehören u. a. die Lutscher und die Bettnäffer. Solche Kinder find anspruchsvoll und sehr schwer erziehbar ( nun, da die Eltern den ersten Fehler gemacht haben). Gewöhnlich find das dieselben Kinder, die später viel trant werden und ,, quienen", und die auch als Erwachsene unter besonderen Berufs schwierigkeiten leiden.
Jst Bettnässen eine Unart? Hilfe ist hier sehr schwer. Ihre Strenge ist pöllig unangebracht. Vor allem feine Drohungen, die das Uebel nur verschlimmern! Frage: Unser Junge macht fast täglich noch seine Betten Am besten ist ein Umgebungswechsel mit milder, aber energischer naß und ist doch nun schon 6 Jahre alt. Ich denke, in diesem Gewöhnung an Regelmäßigkeit, Ordnung und dis Alter darf ein Kind das nicht mehr tun. streng gewesen, aber es hilft alles nichts. Wir sind schon sehr Bewältigung bestimmter Aufgaben. Wenn es die Mittel erlauben, ist das allerflügste die Behandlung durch einen Antwort: Bedenken Sie doch bitte, daß das Kind im psychoanalytischen Kinderarzt.
Das neile Buch
Neu erschienen:
Von Gerhart Sauptmann erschien im Verlag S. Fischer, Berlin , eine phantastische Novellette,„ Die Spishade", geschrieben gelegentlich des Abbruchs seines Baterhauses, des Hotels Bur Krone" in Salzbrunn, und die Spuren dieser Gelegenheitsarbeit nur allzu deutlich offenbarend: in einer traumhaften Begeben heit versammeln sich die Wappen aller Gasthöfe Deutschlands märchenhaft belebt in und vor dem Hotel Zur Krone", um den Abschied von diesem Gasthof zu feiern. Die Merkmale der übrigen Altersmerte Gerhart Hauptmanns , ein ffuriller Humor, Neigung zu weitanschaulichen Auseinandersetzungen und zur Symbolik, ein fäffiger Stil und eine allzu bequeme, nicht in die Tiefe gehende Breite treten hier wieder auf. Ein Vergleich mit Thomas Manns Gelegenheitswerkchen Mario und der Zauberer " liegt nahe, unter bleibt aber besser. Im gleichen Verlage erschien Ferdinand Bruckners Schauspiel„ Elisabeth von England " als Buchausgabe. Es gehört zu den wertvollen Erlebnissen, diese tiefe und aus einem großen Geist schöpfende Dichtung in sich aufzunehmen.
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Zwei neue Sammelwerte von Photographien:„ Die Pflanze als Lebewesen, eine Biographie in 200 Aufnahmen" pon Ernst Fuhrmann ( Sozietätsverlag, Frankfurt a. Main , 1930, Ganzleinen 8,50 Mark) und Deutsche Arbeit, Bilder vom Wiederaufbau Deutschlands ", 92 Aufnahmer von E. D. Hoppé mit einem Vorwort von Bruno H. Bürgel ( Ullstein- Berlag, Breis 5 Mart). Bei photographischen Sammelwerken legt man sich immer wieder die Frage por, ob sie über den Augenblicksgenuß des Anschauens hinaus Gehalt haben. Die Frage muß bei den vorliegenden Werken bejaht werden. Hier haben wir jene Art von Anschauungsbüchern, die uns ohne Mühe an einen Gegenstand heranführen und uns mit ihm vertraut machen, ohne mit abstrakter
Gelehrsamkeit zu quälen. Die 200 Aufnahmen Fuhrmanns, die den Hauptakzent auf den Mikrokosmos der Pflanze legen und einen Begriff von der Pflanze als Lebewesen geben wollen, sind nicht zuviel. Bei der Deutsche Arbeit" ist man zunächst ob der Fülle aneinandergereihter Industrieaufnahmen etwas entsetzt. Aber das Studium des Materials( geordnet nach den Gesichtspunkten: Quellen der Kraft, strömende Energie, Erz wird Stahl, überwundener Raum, die Werkstatt) fesselt bald, wie die Aufnahmen Hoppés, dessen Meisterschaft als Lichtbildner zu befannt ist, un betont werden zu müssen, einen starten Reiz ausüben. Ein erflärender Text vertieft das Studium. Etwas störend wirkt ein gewisser pathetischer ,, Deuts land, Deutschland über alles"-Unterton in dem Vorwort Bürgets
h. 1.
Im Diez - Verlag erscheint soeben die fünfundzwanzigste Auflage von Karl Kautskys Einführungsschrift in die Margsche Detonomie. Kautskys Wert, das 1887 zum ersten Male erschien, gehört zu den klassischen Einführungsschriften in die ökonomischen Lehren von Mary. Zwei Generationen haben sich mit Hilfe dieses Bandes mit den Lehren des Kapital" vertraut gemacht, erst durch Kautskys Schrift fanden viele Genoffen den Weg in die schwierigen Zusammenhänge des Rapital". Die Neuauflage verdient deshalb besondere Beachtung, meil sie nunmehr den ganzen Inhalt des Kapital" wiedergibt während chedem Kautsfys Schrift hauptsäch lich nur in den ersten Band des. ,, Kapital" einführte. Diese Ergän zung ist notwendig geworden durch die neue Situation, in der fich heute die Arbeiterschaft befindet. Wer sich heute in die sozialistische Kampffront handelnd einordnet, muß den Gesamt zusammenhang des tapitalistischen Systems kennen. Beneditt Kautsty hat hier die Arbeit seines Baters mirtjam ergänzt. So schildert der vorliegende Band nicht nur den Produktionsprozeß, sondern auch den Zirkulationsprozeß des Kapitals mit seinen Störungen, den Krisen. Bei der jetzt so notwendigen geistigen Aktivierung der Partei wird Kautskys Schrift vorzügliche Dienste leisten können.
FÜR DEN KLEINGÄRTNER
Ein neuer Liguster
Von den Ligusterarten sind mehrere für niedrige Zierheden und Einfassungen von Wert, da die schöne Farben zeigende Belaubung und die teils schwarzen, teils gelben oder weißen Früchte fowie die im Juni und Juli in endständigen Rispen erscheinenden weißen Blüten einen Schinud des Gartens darstellen, während die wohl besondere Ansprüche, so verlangt Ligustrum sinense Winter: Sträucher selbst jedem Schnitt sich willig fügen. Einige Arten stellen schuh durch trockene Decke und der auch für Hecken zur Verwendung schutz durch trockene Dede und der auch für Hecken zur Verwendung gelangende großblätterige wintergrüne L. ovalifolium ist in ge schütter Lage zu pflanzen. Der Gemeine Liguster, L. vulgare, und seine Varietäten eignen sich gut zur Bildung niedriger und mittelhoher Hecken. Bei L. vulgare atrivirens färbt fich das dunkelgrüne Laub im Winter dunkelpurpurbraun; es hält sich bis zum Frühjahr. Ein neuer immergrüner Zwergiiguster ist nun in Ligustrum lodense erschienen. Das Laub wird also nicht abgeworfen, sondern färbt sich im Herbst blutbuchenrot. Diefe Ligusterart ist völlig winterhart; ihre dichte Bezweigung erhöht die Wirkung der Einfassungen oder niedrigen Zierhecke. Der bedeckte Boden
Bummeln auf dem Heimweg Frage: Was macht man, wenn die Kinder, anstatt nach Schluß der Schule direkt zum Mittagessen nach Hause zu fommen, Die Aussicht auf Unterdrückung des Untrauis und auf Versich erst noch längere Zeit auf der Straße und auf den Bergrößerung des Ertrages liegt den Versuchen zugrunde, durch Befehrsmitteln herumtreiben. Wir wollten es schon mit Bebecken des freien Bodenraumes zwischen den Pflanzen lohnungen versuchen; ist das der richtige Weg? eine neue Kulturart einzuführen. Amerika ist schon vor zwei Jahrzehnten Pionier in dieser Frage gewesen und seitdem seine Pflanzer in Honolulu bei Zucker und Ananastulturen große Erfolge aufweisen konnten, ist das Verfahren vielfach erprobt und benutzt worden. Eine Befragung von 5000 Farmern hatte als Refultat bejahende Aeußerungen von 80 Pro3., während 20 Pro3. eine kritische Haltung einnahmen.
Antwort: Die Methode, durch Belohnungen Kinder zu einem gewünschten Tun oder Unterlassen zu bringen, ist nicht besonders empfehlenswert. Denn dadurch wird geradejo wie mit Strafen( negativen Belohnungen) nur das Symptom furiert, d. h. der äußere Erfolg für eine Weile herbeigeführt. Dem Kind wird damit aber oft geschadet, weil es nun glaubt, daß es für alées, mas man pon ihm verlangt, besonders belohnt werden müsse. Das Kind wird bald die ganze Umgebung tyrannisieren, und das Endresultat ist dann entweder ein blasiertes Geschöpf, oder es wird später im Leben daran scheitern, daß es auf dieser Welt für Pflichterfüllung nicht immer Belohnungen gibt.
So geht es also nicht. Man muß, wie immer in derartigen Fällen, nach den Ursachen fahnden, und die müffen dann ab gestellt werden. Für das Bummeln fleinerer Kinder( Sie hätten besser das Alter angeben sollen; vielleicht spielen noch Bubertätserscheinungen mit) fommen im allgemeinen diefelben Ursachen in Frage wie für das Ausreißen überhaupt: Es ist irgend etwas zu Hause nicht in Ordnung. Bergessen Sie bitte nicht,
Im neuesten Heft der Gartenbauwissenschaft" machen nun Dr. J. Reinhold und Gartenbautechnifer M. Schmidt. Groß beeren Mitteilungen über deutsche Versuche. Zur Verwendung fam das Natronagpapier, das die Natronzellstoff- und Papier fabrit A.-G. herstellte, zu einem Preise von 11 Bf. pro Quadrat meter, welcher dem Preise des in Amerita verwandten Deckungspapiers entspricht. Ein anderes deutsches Verfahren, der megaBodenbelag, murde in diesen Bersuchen nicht erprobt. Die Technik der Verfahrens ist folgende: Sind die Pflanzen einzeln gepflanzt, so müssen für fie Löcher ausgestanzt werden, bei Reihen pflanzung werden die Papierstreifen zwischen die Reihen gelegt. Das Sezen der Pflanzen ist in letzterem Falle schneller und leichter.
M.
Damit der Wind das Papier nicht zerreißt, wird auf je 60 Zentimeter Papierfänge ein Drahtbügel angebracht, dessen Enden 15 bis 25 Zentimeter tief in die Erde dringen. Am Ende wird ein Abschluß durch eine Holzleiste gegeben. Die Versuche wurden sowohl cuf gestellt, und zwar kamen stets Flächen in Berücksichtigung, die Niederungsmoorboden als auch auf Sandboden angestellt, und zwar kamen stets Flächen in Berücksichtigung, die Boden befindlichen Luftschicht, zugunsten der Dede sprechen, ist leicht entweder gepflügt oder gefräst waren. Daß Boden wärme und Luftwärme, die Temperatur der zwischen Papierdede und einzusehen. Hinsichtlich der Bodenfeuchtigkeit fann der Wassergehalt des gedeckten Bodens unter den des ungededten finken, bleibt doch der Regen auf dem Papier vielfach stehen. Da nun das wird die Deckung solchen Bodens den Borteil haben, das Unkraut Unkraut auf feuchtem Niederungsboden besonders start wächst, so nicht aufkommen zu lassen. In der Zeit- und Geldersparnis für Unkrautbeseitigung auf einem feuchten Boden, der auch in trodenen Beiten genügende Wafferzufuhr hat, so daß das Wachstum der Bflanzen unbehindert vor sich gehen fann, liegt sicher der Vorzug der neuen Methode, und die Verfasser raten daher auch an, zunächst in Niederungsgebieten Versuche zu machen. Die Verfasser berechnen Papier, Drahtbügel, Auslegen usw. mit 320 Mart pro Morgen. gegen 30 Mark für Bearbeitung des nicht gedeckten Bodens. Man ergebenden Mehreinnahmen die erhöhten Unkosten gegenüberstellen wird also der durch Verfrühung und Vergrößerung der Ernte sich müssen, um sich vor eventuellen Berluften zu schützen.
Tomaten mit Pergamenttüten.
Daß auch in den Gegenden, die als die von der Natur begünstig ten Brutstätten der ausländischen Konkurrenz hingestellt werden, die Erzeugung mit besonderen Mühen verbunden ist, lehrt eine Tatsache, daß im Lande Utah , dem bekannten Mormonenstaate, junge Tomatenpflanzen mit Bergamenttüten bedeckt werden, zum Schuße gegen Bögel. Man fennt bei uns Glasglocken zur Abmehr der Nachtfröste, und der bescheidenere Gartenfreund stülpt Blumentöpfe über feine ausgetriebenen Dahlten, Tomaten oder auch Bohnen, um und über die man auch wohl Abend für Abend, solange die Kälteperiode dauert, Heubüschel legt, aber zur Anwendung von Bergamenttüten ist man wohl noch nicht geschritten. Der Anschaffungspreis, der doch im Bergleich mit Glasgloden leichter vergänglichen Bergamenttüten dürfte ins Gewicht fallen. Jedenfalls ist dieser Schutz gegen Bögel ein Seitenstück zu der in Amerika gebräuchlichen Raucherzeugung in den Obstplantagen zum Schutze gegen Frost.