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Rr. 55347. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Ein zerbrochenes Weltmonopol.

Deutsche   Weihnachtsindustrie im Kampf.  - Die Not der Spielwarenarbeiter.

Der deutsche   Enqueteausschuß hat in seiner neuesten Beröffent- I Neben einer Berbesserung der Arbeitsbedingungen fordern lichung( Berlag S. Mittler u. Sohn, Berlin  ) wieder eine der älte- die Gemertschaften eine stärkere Kontrolle der Heim ften deutschen   Verfeinerungsindustrie, das Spielwarengewerbe, bearbeit, auch soll eine Verringerung des Angebots von Arbeits­handelt. Diese Industrie hat, wie viele andere, ihr bis 1914 be- fräften durch Ueberführung in neu zu entwickelnde Industriezweige stehendes Monopol auf dem Weltmarkt durch den erreicht werden. Einer Zusammenfassung und Modernisierung der Krieg verloren. Noch 1913 lagen mehr als die Hälfte der Arbeitsweise in der Spielwarenindustrie steht jedoch das traditio­Weltproduktion in Höhe von 250 Millionen und etwa 75 Proz nelle Verlagssystem vielfach im Wege. Andererseits haben des Welterports von 140 Millionen in deutscher Hand. In der sich die Kleinbetriebe in diesem Gewerbe durchweg sehr Nachkriegszeit stieg die Weltproduktion auf 650 Mill. Mart und gut behauptet, da sie sich den in der Spielwarenindustrie mengenmäßig etwa um 50 Proz., während der Welthandel dagegen besonders starken Saison- und Konjunkturschwankungen elastisch mit 185 mill. Mart hinter der Vorfriegszeit zurückblieb. Die Gründe anpassen können. liegen darin, daß in den Vereinigten Staaten   von Amerita, früher dem größten Käufer, die junge Spielwaren­industrie den Inlandsmarkt jetzt felbst versorgt. Die deutsche Spiel­warenindustrie

erzeugt heute mit 220 mill. Mart nur noch ein Drittel der Weltproduktion und wird von den Bereinigten Staaten mit einem Produffionswert von 340 mill. Mart weit übertroffen. Der deutsche Anteil am Belthandel ist auf 60 Proz. zurück­gegangen. Der deutsche Export wird besonders hart durch die Schutzölle des Auslandes betroffen, die z. B. in den Ver­ einigten Staaten   bis zu 70 Broz. des Wertes, in Australien   bis zu 90 Proz. des Bertes heraufgefeßt wurden, ja, in mehreren Staaten mehrere hundert Prozent des Wertes betragen. Allerdings hat die deutsche Spielwarenindustrie ihre Exportverluste teilweise durch den höheren Bedarf des deutschen   Marktes aus­gleichen tönnen. Der Absatz in Deutschland   ist seit 1911 wertmäßig um mehr als das Dreifache, von 32 auf 100 mill. Mart, gestiegen und meist auch mengenmäßig ein Anwachsen von 60 Proz. auf. Während die Spielwaren ausschließlich der Freude und ge­felligen Unterhaltung der Beschenkten dienen, herrscht in den Kreisen der Spielwarenarbeiter alles andere als Freude, denn in den menigsten Fällen wird der lebensnotwendige Unterhalt verdient. Rund 60 000 Personen werden in Deutschland   in 11 000 Betrieben von der Spielwarenindustrie beschäftigt. Etwa ein Drittel der Be­schäftigten find Heimarbeiter, die für Verleger arbeiten. Das starfe ueberangebot an Arbeitskräften hat in den Zentren der Spielmarenindustrie, die in Sachsen  , Thüringen  , Nürnberg- Fürth und Württemberg   liegen, die schon von jeher Zußerst schlechten

Eine Rationalisierung des Spielwaren a bsa es scheint durch aus am Blaze. Die Handelsspanne, die zwischen 95 und 120 Broz. schwankt, ist noch sehr hoch. Hier sind allerdings schon durch die Arbeitsgemeinschaft zwischen Handel und Industrie Maßnahmen zur Verbilligung des Vertriebes im Gange. Der dirette Eintauf der Warenhäuser und Einheitspreisläden hat auch die Spezialgeschäfte zur Bildung von Einkaufsgemein­schaften angeregt. Der Berkauf von Spielwaren wird allerdings nur zum geringen Teil durch Spezialgeschäfte bewerkstelligt. Da­gegen führen heute etwa 100 000 fogenannte Gemischtwaren­geschäfte Spielwaren auch außerhalb der eigentlichen Saison, davon mehr als 8000 Geschäfte ein regelrechtes Sortiment. Die wachsende Rolle der Warenhäuser und Einheitspreisgeschäfte beim Spiel­warenabfaz fomint darin zum Ausdrud, daß 1927 über 40 Broz. des Spielwarenumfazes der Leonhard Tich A.-G. auf die Einheitspreisläden entfielen.

Das Ergebnis seiner Untersuchungen faßt der Enqueteausschuß dahin zusammen, daß zur Gesundung der Spielwarenindustrie. neben einer stärkeren Berücksichtigung bei Handelsverträgen eine bessere Anpassung an den internationalen Geschmad not­mendig ist. Das Verlagssystem und das Lohngewerbe stellen unter hen heutigen Verhältnissen eine dauernde Quelle sozialen Efends dar und hemmen zugleich den organisatorischen und technischen Fortschritt der Fabrikbetriebe. Eine Berbefferung der Betriebsverfassung, ein Abbau der Uebersetzung in dieser Industrie und eine sozialpolitische Reform des Hausgewerbes seien dringend zu fordern.

Verdienstmöglichkeiten der Arbeiterschaft weiter gedroffelt. Iegten Jahres gestaltete, zeigt gegenüber mehreren günstigen

Bei einer Arbeitszeit von meist 70 Stunden wurde für 26 thüringische Hausarbeiterfamilien ein wöchentliches Gesamt­einkommen von 11,82 m.( wei Personen) bis zu 119,30 m. ( acht Personen) ermittelt. Diese Einkommensverhältnisse ent­sprechen einem Stundenlohn von 9 bis 32 Pf. für die beschäftigte Person.

Schlag gegen den Zigarettenhandel.

Gerichtsurteil gegen den Preisschuh.

Im Reichskanzleramt wurden mehrere Bertreter des Vereins der Berliner   Tabatwarengroßhändler empfangen. Oberregierungrat Dr. Walter wurde eine Eingabe überreicht, die die Oberregierungrat Dr. Walter wurde eine Eingabe überreicht, die die Aufhebung des Preisschuzes in der Zigaretten­.industrie fordert. In der Besprechung wurde auf das Urteil des Landgerichts I   vom 27. Oktober Bezug genommen, das jetzt mit Gründen vorliegt. Im Gegensatz zu der vor einigen Tagen ver­öffentlichten Entscheidung des Landgerichts I  , nach der ein Zigaretten­händler mehre Monate in haft bleiben mußte, weil er Zigaretten billiger vertaufen wollte, hat das Landgericht I die Kartelinotverordnung für die Zigarettenindustrie ange­mendet. Das Landgericht erklärt zunächst die Kartellnotverordnung für gültig. Es sagt: Beide Reichspräsidenten  , überragende Per sönlichkeiten von unzweifelhafter Verfassungstreue und unbedingtem Berantwortungsgefühl, der eine von der Linken, der andere von der Rechten tommend, haben es als notwendig befunden, auf Grund des Artikel 48 auch Rechtsverordnungen wirtschaftlicher Art zu erlassen." Das Landgericht erklärt weiter, daß in der heutigen Zeit der billige Berkauf von Martenartikeln nicht fittenwidrig sei. Im Gegenteil, es sei heute sehr zweifelhaft, ob die Aufrechterhaltung der Preisbindungen noch sittlich sei. Das Landgericht läßt durchblicken, daß es für die heutige Notzeit es als unfittlich empfindet, fünstlich die Preise hochzuhalten.

In der Besprechung wurde auf die Gefahr hingewiesen, die dem Reich drohe, wenn die Zigarettenpreise hochgehaiten würden. Es sei dann zweifelhaft, ob die neuen 167 Millionen Steuern bei ge­ringerem Verbrauch einzubringen seien. Viel eher sei mit der Ein­bringung der Steuern bei einem größeren Umsatz zu fleineren Preisen zu rechnen. Der Vertreter des Reichskanzlers fagte zu, die Sache sofort an den Ausschuß und den zuständigen Referenten weiter zu leiten, damit sie nach Sachbearbeitung dem Reichskanzler selbst Dorgelegt werden tönnte.

Es ist noch fraglich, ob die Tabatsteuervorlage im Reichs­tag eine Mehrheit findet. Es ist ernstlich zu beachten, daß der Kampf um die Lastenverteilung der neuen Steuern auch eine joziale Frage ist, die auch nicht einfach in der Richtung des geringsten Widerstandes, d. h. gegen den kleinsten Handel oder den Konsumenten gelöst werden darf.

Warenhäuser und Agrarfrise.

Neue Wege der Abfaktörderung.

Im weiteren Verlauf der Jahrestagung des Baren- und Stauf häuserverbandes nahm Professor Brandt von der Land­wirtschaftlichen Hochschule Berlin das Wort zu einem Vortrag über Großbetriebe des Einzelhandels im Dienste der Abbfagförderung landwirtschaftlicher Produtte".

Der Redner wies einleitend darauf hin, daß die deutsche Land­mirtschaft seit 1914 zehn Jahre lang an der stürmischen Entwicklung neuer Absahmethoden für die Landwirt im Auslande aichi  teilnehmen konnte. Shre heutige Konkurrenzfwäche beruhe zum größten Teil darauf, daß sie diesen Zeitverlust bisher noch nicht aufholen tannte. Dies muß aber jest uu so schneller

Schwere Berlufte in der Schuhindustrie. Wie uneinheitlich sich die Entwicklung in der Schuhindustrie während des Geschäftsabschlüffen in letzter Zeit der jetzt veröffentlichte Abschluß der Schuhfabrit Wallenstein in Offenbach   a. M. Bei diesem Unternehmen ist im letzten Jahre ein Berlust von fast 260 000 m. entstanden, der den Vorjahresverlust um das Fünffache übersteigt. Da die Reserven schon zur Dedung des vorjährigen Berluftes faft gänzlich aufgelöst wurden, muß der jegt entstandene Berluft auf neue Jahresrechnung vorgetragen werden.

geschehen, wenn sich die Krise nicht noch weiter aufpigen solle. Benn auch schon in Deutschland   erfreuliche Fortschritte zu verzeichnen find, so fehlt bei der Mehrzahl der Landwirte doch noch die Einstellung auf moderne Absahmethoden und auf das Bedürfnis der Konsumenten. Wie jeder Produzent, muß sich auch der Landwirt sagen, daß der Konsument auf dem Markt souverän ist. In den letzten Jahren hat der städtische Ber braucher wachsende Ansprüche an die Qualität und auch an die Aufmachung der Ware gestellt. Diesen Aenderungen im Geschmack ist die ausländische Landwirtschaft sehr schnell gefolgt, und an diesem Bunkt der Herstellung marktfähiger Standardware, guter Sortierung und Verpackung muß die Erziehungsarbeit beim Land­wirt einfeßen. Die Maffenlieferung von Lebensmitteln, die heute Konsumvereine, Warenhäuser, Beamtenwirtschaftsorganisationen usw. brauchen, macht eine Bereinheitlichung der Handelssprache in Gestalt von Reichsstandard waren( Wartenbutter, Marten­fartoffeln, Markeneier), welche Lieferverträge und Käufe ohne Sicht zulassen, dringend erforderlich.

Die ersten Anfäße zur Erreichung einer Massenleistungsfähig feit, Qualitätslieferung und Standardisierung müssen fräftig ausgebaut werden. Den deutschen   Warenhäusern und den übrigen Großbetrieben fiele die Aufgabe zu, die Verstärkung des Absatzes deutscher landwirtschaftlicher Produkte in Zusammenarbeit mit den agrarischen Organisationen zu fördern. Forderung und Gegenforderung müßten fich hier ergänzen. Die Landwirtschaft muß die der Zeit angepaßten Lieferbedingungen der Großabnehmer erfüllen, andererseits aber die Gewähr er­halten, daß sie ihre Qualitätsware auf dem deutschen   Martt auch abfeßen.

Mittwoch, 26. November 1930

Starfe Reichsbank.

Notenumlauf wieder mit 70 Proz überdeckt.

VM

Der Reichsbankausweis vom 22. November brachte nur eine geringe neue Entlastung; Handelswechsel verringerten sich um 61,5 auf 1603,2, die Lombarddarlehen um 37,1 auf 61,3 und die Reichs­Die den Geldmarkt ents schatzwedyjel um 7,7 auf 8 Millionen. lastende Wirkung der in der vorigen Woche eingegangenen 125­Millionen Dollar Anleihe des Reiches wirkt sich also nicht weiter aus. Dennoch ist die Entlastung noch fühlbar, wie sich aus der Zunahme der fremden Gelder um 120,6 auf 402,3 Millionen ergibt. Der Notenumlauf ging durch diese Zunahme der Girogelder beträchtlich, nämlich um 176,5 auf 3954,3 Millionen zu­rück. Die Goldbestände vermehrten sich nur wenig auf 2179,9, die Bestände an deckungsfähigen Devisen stiegen dagegen wieder ziemlich start, nämlich um 23,9 auf 509,8 Millionen Mark. Die Deckung der umlaufenden Noten hat sich weiter verbessert; durch Gold und deckungsfähige Devisen zusammen war am 22. November der Notenumlauf wieder mit 68 Prozent, das find genau 40 Prozent mehr als die gesetzliche Vorschrift, gedeckt; ein Seichen, daß im wesentlichen, freilich in erster Linie durch die Dollardevisen des Reichskredites, die September- Ottober. Erschütterung überwunden ist.

Schacht redete in USA  ....

... und nach sechzehn Vorträgen zeigen die deutschen  Anleihen einen Refordtiefstand.

Der ehemalige Reichsbantpräsident Dr. Schacht hat höchstwahr­scheinlich einen guten Willen, aber die Wirkungen seiner politischen Betätigung bekommen Deutschland   sehr schlecht. Er hat jetzt in den Bereinigten Staaten eine Serie von 16 Vorträgen gehalten über die Reparationen und die deutsche   Wirtschaft, und das Ergebnis ist eine neue Verschlechterung des deutschen   Kredits. Die deutschen   Anleihen, sowohl die letzte große Young- Anleihe, als auch die alten öffentlichen und privaten Dollaranleihen zeigen einen Rekordtiefstand. In New York   ist die Young- Anleihe Don 78,2 Prozent Anfang November auf jezt 68 Prozent zurüd­gegangen! In London   ist der Kurs von 79 auf 73%, in Amster­ dam   ist er in der gleichen Zeit um 5% Prozent gesunken. Aehn­lidh lauten die Meldungen aus Zürich   Auch auf der Berliner Börse  ging der Kurs seit dem 10. November von 76% auf 73,40 Prozent zurüd. Nicht besser ging es den fest verzinslichen deut­ schen   Dollar anleihen in New York  . Vom 15. bis 22. No­vember sind die 7prozentigen Dollaranleihen von 90,4 auf 90,2 und die prozentigen Dollaranleihen sogar von 81,1 auf 76,5 Prozent gefunten.

Dieses tatastrophale Ergebnis mag nicht allein auf Schachts Reden zurückzuführen sein, dennoch aber dürfte ein neuer Beweis dafür vorliegen, daß es des so übermäßig selbstbewußten Dr. Schacht höchstpersönliches Bech ist, immer wieder den deutschen   Kredit im Ausland za zerreden.

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Der Kampf zwischen Gas und Strom. Durchbrochenes Elektrizitätsmonopol Ein Beispiel aus

Klein- Machnow  .

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Das Märkische Elettrizitäts- Bert verlangt seit Jahren in einigen unmittelbar vor den Toren Berlins   gelegenen Orten und Siedlungen einen Stromtarif von 40 Pfennig je Kilo­wattstunde, allerdings ohne Erhebung einer Grundgebühr. Il In einer dieser Ortschaften( Klein- Machnow  ) vielleicht auch in anderen Versorgungsgebieten wird jetzt ein Gasversorgungsnetz gebaut, während bisher die Bewohner lediglich auf Elektrizität an­gewiesen waren. Dieser Wettbewerb hat nun plötzlich das Mär­tische Elektrizitätswerk zum Angebot günstiger Tarife veranlaßt. Bisher wurde ein besonderer Kraftstrom an Kleinverbraucher mit 30 Pfennig je Kilowattstunde abgegeben, wovon jedoch wegen des geringen Unterschieds zwischen und 30 Pfennig- außerdem ist der Einbau eines besonderen Zählers für Benutzung dieses Kraft­stromes Bedingung faum jemand Gebrauch machte. Jezt wird

den Abnehmern ein Haushaltstarif von 10 Pfennig je Kilowattstunde, ferner zur Heißwasserbereitung ein Nachtstrom­tarif von 6 Pfennig angeboten.

Wir verzeichnen diese Stromverbilligung als erfreuliches Zeichen einer besseren geschäftlichen Einsicht dieses Elektri­zitätsunternehmens; es liegt ja in seinem eigensten Interesse, durch Umsatzsteigerung je Abnehmer eine bessere Rentabilität der Er­zeugungs- und Verteilungsanlagen zu erzielen. Dennoch bleibt fest­zustellen, daß die Gesellschaft ihre bisherige Monopolstellung bis zum äußersten ausgenutzt hat und jetzt erst, durch den Wettbewerb des Gases angeregt, daran denkt, bessere faufmännische Grundsätze an die Stelle von Monopolpreisen zu setzen.

Die zweite Wirtschaftskonferenz.

Wenig Erfreuliches aus Genf   zu melden.

Bötterbundes.

Die zweite europäische   Wirtschaftskonferenz ist am vorigen| Uebersendung der Ratifikationsurkunde an den Generalsekretär des Montagvormittag unter dem Vorsitz des früheren holländischen Handels. ministers Colijn eröffnet worden. An der Konferenz nehmen 26 europäische Staaten tell. Die deutiche Ab ordnung führt Ministerialdirektor Dr. Posse.

Das Arbeitsprogramm umfaßte die Aussprache über das weitere Schicksal des Handelsabkommens( 3ollwaffenstillstand), das bisher erst von neun Staaten ratifiziert worden ist, ferner Ver­handlungen zur Berbesserung des Handelsverkehrs. Dazu liegen englische und holländische Anträge auf Herabsetzung der Zolltarije Weiter soll der Vorschlag der südosteuropäischen Staaten auf Schaffung von Vorzugszöllen für ihren Getreide­überschuß beraten werden.

Dor.

Die Schwierigteiten für die Inkraftsetzung der Handels­forvention sind sehr groß. Die neun Staaten, die schon ratifiziert haben, haben die Anregung des Vorsitzenden abgelehnt, die Rention[ hon jet in Straft treten zu lassen. Dr. Posse kündigte für Deutschland   die Zuleitung der Konvention an die gesetzgebenden In Frank­Körperschaften nach Zusammentritt des Reichstags an. reich liegt sie dem Senat vor, Italiens   Vertreter meldete die erfolgte

Im weiteren Verlauf haben sich die Gegensäge wenig gemildert. Die Konferenz verspricht teinen fruchtbaren Ber lauf. Der rumänische Handelsminister forderte für Rumänien  , Jugo­flawien, Ungarn  , Bulgarien   und Polen   das bekannte Borzugs system für osteuropäische agrarische Produkte, eine Ausnahmeregelung von der Meistbegünstigung und Senkung und Stabilisierung der Agrarzölle in den Industriestaaten. Für Deutsch­ land   erklärte Dr. Posse, daß die eventuelle Drohung mit einer Beschränkung der industriellen Zufuhr dieser Staaten feinen freund­lichen Klang in Deutschland   erwecken tönne.

Die dann gebildeten beiden Ausschüsse für die von England und Holland   geforderte, von Deutschland   unterstützte Zollsenkung und für die südosteuropäischen Agrarfragen tamen zu wenig be­friedigenden Ergebnissen. Die 3ollsentung soll in gegen­feitigen Vertragsverhandlungen, nach Möglichkeit auch in mehr­seitigen Verhandlungen angestrebt werden, was feinen Fortschritt bedeutet. Gestern wurde in der Vollsizung erklärt, daß selbst die Ein- und Ausfuhrtonvention von 1927 night in Kraft gesetzt werden könne.