stent Das Tscheka- Landa
Erinnerungen eines Gowjetdiplomaten.
Gormeg: Herr Grigorij Bessedomsky, der neun Jahre ang im diplomatischen Dienste Sowjetrußlands gestanden und ,, alles mitgemacht" hat, ist uns fein klassischer Zeuge, auch wenn er sich am Schluß seiner Laufbahn als Pariser Botschafter nur durch einen Sprung über die Mauer vor der GPU. hat retten fönnen. Der Anschein, den sich der heutige Bessedomsfy zu geben fucht, als fei er im Grunde seines Herzens stets der alte, demofratisch gesinnte Sozialrevolutionär geblieben dieser Anschein dient wohl als Rechtfertigung für Beffedomstys jeziges Lefepublifum, aber er ist trügerisch. Irgendwo, aus Anlaß eines Intrigenspiels zwischen Litwinoff und Tschitscherin , schreibt Belfedowsky, daß er bis jetzt noch nicht begreife, warum er nicht damals schon vor Etél und Scham den ganzen Bettel hingeworfen habe. Wir anderen begreifen schon...
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Denn das Milieu, dessen Schilderung Bessedowify im zweiten Band seiner Erinnerungen( Den Klauen der Tscheta entronnen. Berlag Grethlein u. Co., Leipzig ) noch deutlicher als im ersten Band vor uns ausbreitet, das Milieu der ausländischen Sowjetgesandtschaften und Delegationen, ist zwar mit seinem dauernden Intrigenspiel, feiner Spionage und Konterspionage, der gegenseitigen llebermachung und Bespitzelung durch Belle" und durch GPU. vom Standpuntt moralischer Sauberfeit absolut widerwärtig, aber es ist so ziemlich das einzige Milieu, in dem einige hundert der bevorzugten Kaste Sowjetrußlands ungeniert den Lebe mann spielen tönnen. Die Gehälter der Gesandten und ihres Personals merden in vollgewichtigen Dollars ohne Stnauferei ausgezahlt, ungeheure und unkontrollierbare Fonds zur Finanzierung der kommunistischen Parteien in den jeweiligen Gastländern( sowie einzelner Streifs, Verschwörungen usw.) laufen durch die Hände der Gesandten. Kommt irgendein Würdenträger aus
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Moskau zum Besuch, so muß ihn der Pariser Gesandte natürlich genauestens in die Bourgeoisunzucht" seines Domizils einweihen. Go toftet ein nächtliches Abenteuer des Volkskommissars Rub futat( Intimus Stalins) in Paris die Kleinigkeit von 10 000 Franfen( 1600 Goldmarl), wofür Rubjutat allerdings die Genugtuung erlebt, die Bourgeoisunzucht" in einem Zimmer studieren zu dürfen, das schon verschiedenen getrönten Häuptern zum gleichen 3mede gedient hatte!
Unmilltürlich vergleicht man das Leben dieser Gesandtschaften, in denen Suff und Giüdspiel zu Hause sind, mit dem Jammerdasein des russischen Boltes, wie es Panait 3strati in feinen drei Bänden über Rußland schildert. In Mastau und Leningrad , inmitten des allgemeinen. Jammers, müssen sich die Machthaber menigstens nach außen hin einige Beschränkungen auferlegen. Aber mas erfährt der gläubige Iwan Iwanowitsch von dem, was sich in Baris oder Iofio tut! Wenn Bessedomsfy in aller Harmlosigkeit erzählt, wie er an der Seite des japanischen Ministers Debutschi manatelang Politit schwatzt und dabei die kulinarischen Feinheiten der japanischen Küche durchkostet, so hat B. zampar
niel Gedanken dabei über die chinesische Politit Statins, aber feinen einzigen an die hungernden Millionen in Rußland , deren Nahrung Stockisch und Kriegsbrot sind.
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Freilich die Gesandtschaftsparadiese des Sowjetbeamtentums sind von Gefahren umlauert. Ob Warschau , ob Tokio , ob Paris jede Gesandtschaft hat ihre GPU. - Abteilung, und jede GP1.2bteilung thre Spigel. Kopp, der Borgänger Bessebowstys in Tofio, und Litwinoff in Mostau führen ihre private Korrespondenz mit Bleistift, weil niemand seiner Schreibmaschinistin trauen fann! Beder Gesandtschaftssekretär verfaßt über den anderen geheime Berichte an die GPU., private Gespräche werden säuberlich notiert und weitergemeldet. Keiner weiß, ob er nicht morgen den Befehl erhält, sich in Moskau zu verantworten, was gewöhnlich das Vorspiel zu einer Berbannung nach der Soloweg- Insel ist. Behaupten kann sich in solcher Atmosphäre mur der absolute 3ynismus, die faltschnäuzigste Frivolität. Ohne eine tüchtige Portion davon würde auch Bessedowsky wohl taum neun Jahre lang das Spiel bestanden haben. Wichtig ist dies, weil dieser 3ynismus die Außenpolitit Sowjetrußlands bestimmt. Politisch das interessanteste Kapital ist wohl bei B. die Darstellung, wie durch das Intrigenspiel Borodins gegen Tschang faischef die chinesische Revolution durch Rußland verraten, wie die Befreiung Chinas dem unerfüllbaren Traum eines SowjetChimas aufgeopfert wird. Aber was interessiert sich die Abenteurerpolitik Stalins für das chinesische Volk? Es ist ein Stein im Spielbrett eines Babanquespiels um den Traum der„ Weltrevolution".
lleberboten wird der Zynismus allerdings oftmals durch die absolute Unwissenheit, mit der Moskau die politischen Richt: linien der Außenpolitik diftiert. So verlangt Stalin , daß die chinesischen Bauern nach russischem Vorbild aufgefordert werden, die Großgrundbesizer abzuschlachten und die Gutshöfe niederzubrennen. Er muß sich erst von seinem Totioter Gesandten darüber belehren lassen, daß in vielen Provinzen Chinas es feinen der artigen Großgrundbefiz gibt, daß die Bedrückung der chinesischen Bauern auf ganz andere Beise, durch die Mandarinen, erfolgt. Erheiternd, mie Stalin den russischen Behörden einmal die Teilnahme an einer Pacific Ronferenz verbietet, meil er das für eine pazifistisch- bürgerliche Beranstaltung hält, während es sich in der am cine wissenschaftliche Konferenz Birklichkeit Pacififchen( Stillen) Ozean liegenden Staaten handelt! Man mag in Bessedomffys Darstellungen einen Teil auf Konto der persönlichen Feindschaft und des Renegatenhasses setzen. Aber die Gesamtheit des Milieus, das Wesen dieser durch Unwissenheit und Hinterhältigkeit diftierten Außenpolitif tann nicht erfunden sein. Solange Sowjetrußland sich systematisch der objettiven For: schung verschließt, merden mir die Bessedowifys jedenfalls als Er fenntnisquellen nicht entbehren fönnen, wenn wir sie auch nicht unfritisch benutzen dürfen.
um
E. K- r.
Schiedsspruch im Bauschlofferstreif
Wesentliche Milderungen des ersten Schiedsspruches
Gestern fanden vor dem Schlichter Verhandlungen im Baufoglofferstreit statt, da die Unternehmer die Berbindlichkeitserklärung des von uns trifisierten Schiedsspruches beantragt hatten. Wie erinnerlich, hatte dieser Schiedsspruch einen allgemeinen Lohnabbau von 3 Proz. ausgesprochen, dazu die Befeitigung der fogenannten Sicherungstlaufel, wonach auch die übertariflichen Löhne bei Lohnerhöhungen berücksichtigt und nicht abgebaut werden dürfen.
Wegen eines Formfehlers fonnte von vornherein dem Anfrag der Unternehmer nicht stattgegeben werden. Es wurde eine Schlichterfammer gebildet unter dem Borsitz des Schlichters für Berlin . Nach langwierigen Beratungen wurde in später Abendstunde folgender Schiedsspruch gefällt:
Alle Löhne der Jugendlichen und weiblichen, die unter 72 Pf. die Stunde liegen, bleiben unverändert. Die Söhne von 72 Pf. bis 1,02 m. werden um 1 Pf., die Löhne von 1,03 2. bis 1,39 21. um 2 Pf., die Löhne von 1,40 m. bis 1,49 m.
um 3 Pf., von 1,50 bis 1,54 m. um 4 Pf. und die Löhne, die über 1,55 m. die Stunde betragen, um 5 Pf. gekürzt. Die Akkordbasis wird um 2 Proz. gekürzt. Sinft der Reichsinder der Lebenshaltungstoffen unter 140, dann fritt eine Cohnkürzung von 3 Proz. ein, steigt der Inder wieder auf 145,4( dem letzten Stand), dann wird dieje Lohnfürzung wieder rüdgängig gemacht. Die Laufdauer des Schiedsspruches gilt bis zum 30. September 1931. Ju diesem Schiedsspruch werden die streitenden Bau- und Geldschrankschloffer heute abend Stellung nehmen.
Berbindlichkeit abgelehnt.
Weil fein Lohnabbau vorgenommen wurde.
Gleiwig, 27. November.
In der Lohnstreitsache im oberschlesischen Kohlen und Erzbergbau wurden befanntlich am 2. Oktober d. J. von der Schlichterlammer unter Borsitz von Professor Dr. Brahm zwei Schiedssprüche gefällt. Danad) war für den oberschlesischen Steinfohlenbergbau die Beibehaltung der bestehenden Lohntafel vorgesehen. Die neue Lohnfestsetzung. solle untundbar bis zum 31. Januar 1931 laufen. Auch der Schiedsspruch für den Erzbergbau beließ es im wesentlichen bei den bisherigen Löhnen. Nur für zwei Erzgruppen, die unter ganz besonders ungünstigen Bedingungen arbeiten, war eine Lohnkürzung von 4 Proz. vorgesehen. Die beantragte Berbindlichkeitserklärung der beiden Schiedssprüche ist nunmehr vom Reichsarbeitsminister abgelehnt morden, nachdem der Arbeitgeberrerband sich bereit erklärt hat, die bisherigen Löhne bis zum 31. Dezember 1930 weiterzuzahlen. Die Entscheidung über den Termin des Inkrafttretens der bereits be fdtoffenen Preisermäßigung für oberschlesische Steinfohle wird por aussichtlich am tommenden Sonnabend fallen.
am Sonntag im Berliner Klubhaus" den Rückzug antreten. Der bisherige Vorstand wurde wiedergewählt, jedoch unter Aus schluß der drei bisher im Vorstand vertretenen KPD .- Anhänger, so daß sich der neue Borstand nur aus. Anhängern der Amsterdamer Gemertschaftsrichtung zusammensetzt. Das ist eine neue Quittung der Buchdrucker an die KPD. für ihre Spaltungsmanöver.
Blutige Streifunruhen in Amerika . Lockspitzel an der Arbeit.
Eine Afademiferfundgebung.
Verschlechterung des Bildungsniveaus.
Am Mittwoch sprachen im Bach- Saal im Namen des Verbandes der deutschen Hochschulen, des deutschen und preußischen Philologen verbandes und anderer Akademikervereine der Reftor der Technie schen Hochschule Charlottenburg , Professor Dr. Hamel, und der Oberstudiendirettor Dr. Bolle gegen die 3erschlagung der höheren Schulen, die angeblich vom preußischen Kultusministerium geplant fei. Unter der Berschlagung der Schulen" murde die Verfürzung der Unterrichtszeit der höheren Schulen von 9 auf 8 Jahre verstanden, die vom preußischen Finanzminifter aus Ersparnisgründen vorgeschlagen worden ist.
Professor Hame I glaubte nachweisen zu können, daß die Ver der eine Schulzeit Berschlechterung des fürzung Bildungsniveaus der deutschen Studierenden bedeute und die deutschen Studenten dazu verurteile, zu schematisch ausgebildeten Spezialisten zu werden. Das Fehlen der nötigen Allgemeinbildung verhindere in Zukunft, daß überhaupt noch Studenten auf das Niveau der freien wissenschaftlichen Forschung hinauftämen. Dem fachlich vorgetragenen Referat fehlte es nicht an ironischen Spitzen des gelehrten Herrn gegen die Organisation der deutschen Volksschullehrer, den Augemeinen deutschen Lehrerverein, auf den sich das Kultusministerium bei seinen Reformplänen angeblich stützt, und auf das preußische Grundschulsystem.
Der zweite Redner versuchte nachzuweisen, daß die Ersparniss absichten der preußischen Regierung in Wirklichkeit mur geringen finanziellen Erfolg haben fönnen. Vor allem beflagte er die Studienräte, die durch diese Maßnahme um ihre Stellung tommen würden. Beide Redner waren sich darin einig, daß es unmöglich sei, den deutschen höheren Schülern und den deutschen Studenten in Zukunft das„ Denten" beizubringen, wenn die Verkürzung der Schulzeit durchgeführt werden sollte. Daß das den jezigen Bildungsstätten auch nicht in allzu hohem Maße gelungen ist, haben die nationalistischen Ausschreitungen und Genüge gezeigt. Rüpeleien höherer Schüler und Studierender in letzter Zeit zur
Das durchweg stubenrein ,, akademische" Publitum, das reichlich mit Schmissen geziert mar, spendete insbesondere den Ausfällen der Redner gegen ein angebliches Parteiprogramm Beifall, demzuliebe die Schulzeitverkürzung durchgeführt würde.
Die nühlichen Schädlinge.
Gie geftehen alles und agitieren für Aufrüftung. Mosfau, 27. November.( Sowjet- Agentur.)
In dem Prozeß gegen die Industriepartei" verliah der Ungetlagte Ralinnifoff in seinem Schuldbekenntnis, das mehr als eine Stunde in Anspruch nahm, seiner Reue Ausdrud und befundete, er habe sich nach dem Oktoberumsturz auf einen boliche. wistenfeindlichen Standpunkt gestellt. 1927 jei er der Ingenieur zentrale beigetreten. Nach eingehender Schilderung seiner Schädlingstätigkeit erflärt er meiter, daß er
bei der Aufstellung des Fünfjahrplanes nach den Weisungen der Schändlingszentrale gehandelt
habe. Die von den Schädlingen, die in der staatlichen Planwirts schaftstommiffion tätig waren, vorgezeichneten Maßnahmen seien durch Mitglieder der Schädlingsorganisation ausgeführt worden. Die in der Anklagefchrift erwähnten Beziehungen zwischen der ,, Industriepartei" und ausländischen Imperialisten und die Aussagen anderer Angeklagten hierüber bestätigt Kalinnikoff; einer der Gründe, die die Imperialisten veranlaßten, auf Beschleunigung der Intervention zu bringen, war ihre Ueberzeugung, daß die Rote Armee damals technisch unzureichend ausgerüstet war. Zum Schluß spricht Kalinnikoff über die Verbindung init den französischen Agenten K. und R, in Moskau und die ihnen über. mittelten zahlreichen Agenturinformationen. Sodann legte Tscharnowski ein Schuldbekenntnis ab.
England protestiert nicht.
London , 27. November. In Beantwortung einer Anfrage über den Mostquer Prozes New York , 27. November.( Eigenbericht.) erklärte Staatssekretär Henderson im Unterhause, im ZuIn dem Textilgebiet von Danville ( Virginia ), wo 5000 Tertil fammenhang mit dem Prozeß gegen eine Anzahl russischer ProSeptember um das Organisationsrecht und um Arbeitserleichte- gungen gegen britische Staatsangehörige und auch arbeiter unter der Führung des Gewerkschaftsbundes jeit Ende fefforen hätten Privatpersonen unbegründete Anschuldi rungen fämpfen, tam es zu blutigen Zusammenstößen zwischen Streifenden und Streitbrechern. Es find 600 kriegsmäßig ausgerüstete Milizfoldaten zur Wiederherstel lung der Ordnung und zum Schuße der Streifbrecher aufgeboten morden. Sämtliche Streifversammlungen und Umzüge wurden verboten. Zahlreiche Arbeiter murden verhaftet. Die Streifenden machen die von den Unternehmern ange. Die gewerbsmäßige Stellenvermittlung stellten Provokateure für die Unruhen verantwortlich und fordern die Nichtverwendung von Streitbrechern.
3hr laßt die Armen schuldig werden. Polnischer Landarbeiter bestraft- Gutsherr geht frei aus.
Ein Gerichtsurteil, das zum Nachdenken veranlaßt, fällte der Schnellrichter in Stolp ( Hinterpommern). Bor ihm hatten sich 15 polnische Landarabeiter und-arbeiterinnen wegen unbefugten Aufenthalts in pommerschen landEie erhielten nach mirtschaftlichen Betrieben zu verantworten. einen Bericht der Bommerschen Provingtorrespondenz" je 14 Tage Gefängnis.
PP
Das alte Lied: die Kleinen hängt man, die Großen läßt man laufen. Die armen polnischen Landarbeiter werden verurteilt, wenn sie in Deutschland Brot fuchen unt tein vorschriftsmäßiger Papiere haben. Die Agrarier, die diese Landarbeiter beschäf: tigen, werden nicht bestraft. Das bedeutet einen förmlichen Anreiz zur Beschäftigung von Ausländern, die nicht im Besitz ordentlicher Papiere sind; denn warum merden solche Leute gern beschäftigt? Sie dürfen sich nicht mudsen, weil sie sonst bestraft werden und sind daher gezwungen, zu noch elenderen Lohn- und Arbeitsbedingungen zu arbeiten als die regulären polLohn und Arbeitsbedingungen zu arbeiten als die regulären pol nijchen Banderarbeiter.
Neue KPD . Niederlage bei den Buchdruckern. tändertontingents auch nicht so leicht ist, wie manche Leute fich das
Nachdem die Kommunisten bereits in der Sparten versammlung der Berliner Handsetzervereinigung des Buchdruderverbandes eine Niederlage erlitten hatten, mußten sie auch in her Generalversammlung des Vereins Berliner Druder
Bei der Festlegung des neuen Ausländer= tontingents für das nächste Jahr muß eur für alle Mal der 3uftrom polnischer Banderarbeiter auf den überlasteten deutschen Arbeitsmartt abgestoppt werben. Wenn der Abbau des Ausnorstellen man fann nicht in Bausch und Bogen alle polnischen Manderarbeiter mit und ohne Befreiungsschein über die Grenze schiden, so darf man doch erwarten, daß das Kontingent mindeftens um die Hälfte oder um brei Biertel vertleinert mird.
gegen die britische Regierung erhoben. Da aber die offizielle Anklageschrift diese Anschuldigungen nicht enthalte, bestehe fein Grund zu einem britischen Protest bei der Sowjetregierung.
Langsamer Abbau.
Die gemerbsmäßige Stellenvermittlung sollte vom 1. Januar 1931 ab verschwinden. Da das Reich aber kein Geld hat, macht die Entschädigungsfrage Schwierigkeiten. Der zur Durchfüh rung des Berbots der gewerbsmäßigen Stellenvermittlung joeben vom Reichskabinett verabschiedete Entwurf sieht daher folgende Regelung vor: Alle gewerbsmäßigen Stellenvermittler, die ihr G werbe nach dem 2. Juli 1910 begonnen haben mit Ausnahme der Konzertagenten-, müssen ihren Betrieb am 31. Dezember 1930 einstellen. Eine Entschädigung steht ihnen nicht zu. GewerbsBühnenange mäßige Stellenvermittler für Artisten, hörige, Chor und Tanzpersonal, die ihr Gewerbe mindestens seit dem 2. Juni 1910 ausüben, müssen ihren Betrieb ebenfalls zum 31. Dezember 1930 einstellen. Sie werden bar entschädigt. Die Konzertagenten dürfen ihren Betrieb bis auf weiteres fortführen. Der Reichsarbeitsminister fann nach Anhörung des Verwaltungsrats der Reichsanstalt den Zeitpunkt bestimmen, in dem auch die Konzertagenten ihren Betrieb einstellen müssen. Die übrigen gewerbsmäßigen Steilenvermittler, die ihr Gewerbe mingenannten Vermittler. D. Red.) ausüben, erhalten die Erlaubnis, ihren Betrieb bis zum 30. Juni 1933 fortzuführen. Eine Entschädiang in bar findet nicht statt. nielmehr tritt die Verlängerung der Erlaubnis zum Gewerbebetrieb an die Stelle der Entschädigung.
destens seit dem 2. Juni 1910( d. h. also länger als die in Gruppe I
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