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Alte und neue Musik

Konzertrundschau/ Bon Klaus Pringeheim

Orchesterabende.

Ein bißchen unvermittelt stehen sich im heutigen Konzert­repertoire alte und neue Musik gegenüber. Innere Zusammenhänge werden in dem Programm offenbar, das Otto Klemperer   für das Dritte Sinfoniekonzert der Republikoper aufgestellt hat. Drei Namen: Brahms  , Strauß, Hindemith  . Sie schienen einst Antipoden zu sein, der junge Richard Strauß  , der 1896 die Tondichtung Also sprach Zarathustra" schrieb, ein unerhört fühnes Wert, als es neu war und der vergleichsweise akademisch­fonservative Brahms, am Ende seines Lebens und seines Schaffens, das gewissermaßen die rückwärtige Verbindung mit der klassisch­romantischen Vergangenheit herstellte. Aus der Distanz betrachtet, die wir in der Entwicklung eines Menschenalters zu beiden Er­scheinungen gewonnen haben, sind sie einander erstaunlich nahe gerüdt. So aft etwa wie damals Richard Strauß   ist heute Paul Hindemith  ; so jung und fühn, verwärtsweisend, bahnbreche­risch unter fünstlerischen Zeitumständen freilich, die den Reiz clles Neuartigen inflatorisch entwertet haben. Doch die ruhige Stetigkeit, mit der er von Anfang an seinen inneren Kurs gehalten hat, unterschied ihn früh von den Exponenten der saisonmeise aus­gegebenen Fortschrittsparolen. Der Weg, der von Brahms   und Reger zu Hindemith   führt, ist kürzer, nämlich geradliniger, als es zur Stunde manchem scheinen mag. Nun also spielt er zum ersten­mal feine neue Konzertmufit für Solobratsche" mit Kammer­orchester, spielt sie mit der Ueberlegenheit und musikalischen Selbst­verständlichkeit, die den Komponisten und Instrumentalisten zu einer persönlich- einheitlichen Erscheinung unserer Zeit macht. Und Klem­ perer   zeigt an diesem Abend, daß er feineswegs der einseitig ver­feffcne Un- Romantiker ist, zu dem fritiflose Feinde und Freunde ihn stempeln wollen; er gestaltet die Zweite Brahms  - Sinfonie, persönlich frei, mit hinreißender Leidenschaft und gibt das frühe Strauß- Werf in all seiner berauschten Fülle des Klangs und eines jugendlich stürmischen Temperaments.

Welch ein Gegensatz, Ton und Stil des jungen Strauß und der Musik; aber Hans Pfizner war Romantiker in viel des 60jährigen Pfizner. Sie famen einst aus denselben Bezirken tieferem, unverfälschtem weltabgewandtem Sinn, undrift es geblieben, start und echt in seiner rückwärts gerichteten Musikergesinnung, er ist es auch in seinem neuen Wert, das in einem GSonderkonzert des Philharmonischen Orchesters unter Furtwänglers Leitung zum erstenmal in Berlin   erklingt: ,, Das dunkle Reich. Eine Chorphantasie mit Orchester, Orgel, Sopran- und Baritonsolo." Gedichte von Michelangelo  , Goethe, C. F. Meyer   und R. Dehmel, durch die Musik zu zwingender Einheit zusammengeschlossen. Das dunkle Reich, Reich des Todes, ein merkwürdiges Wert, dem Tage fern, überzeugend als Niederschlag tiefen Erlebens; der spröde Persönlichkeitsstil Pfigners, nie formelhaft erstarrt, ist darin mit letzter Konsequenz ausgeprägt. Eine Totenfeier, Veranstaltung des Totensonntags, der zweite Teil des Programms bringt Mozarts Requiem  ". Furtwängler erfüllt die Wiedergabe mit persön lichstem Gefühl, ohne die reine, beinahe schon heiter verklärte Atmo: sphäre des legten Mozart   durch ein Zuviel zu trüben. Jum Bruno Kittelschen Chor, der auf gewohnter Höhe ist, tritt ein aus­gezeichnetes Solistenquartett: geführt von dem sicher intonierenden Sopran Mia Peltenburgs, gestützt auf den weichen vollen Bariton Hermann Scheys; der Tenorpart, heifelste Stimme * Bokalquartett, ist durch Hans Fideisers Musikalität und fängerische Ueberlegenheit gesichert. Ein schöner, ernster, har

monischer Abend.

Jüngste Gegenwart regt sich verheißungsvoll an einem Bor­tragsabend der Staatlichen Hochschule. Jugendlich romantischer Ueberschwang, der jahrelang verpönt schien, wird fühl­

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bar: bei Vladas Jakubenas  , der in einer Tripeljuge für Streichordhester, bei aller unverkennbaren Solidität der Arbeit, die formalen Grenzen der Fuge, die flanglichen Grenzen des Streich­orchesters beinahe sprengt, und bei Victor Babin, der in jeinem Klapierfonzert er spielt es selbst mit entfesseltem Un­gejtüm Phantasie und überschäumende, doch schon durch Können gezügelte Kraft zeigt. Borher hört man Bachs Biolinkonzert in E- Dur mit Roman Totenberg   als technisch reifem Solisten. Das Schülerorchester, das unter Julius Prümers Leitung wie ein Orchester Don erfahrenen Mufitern spielt, läßt erkennen, daß hier die Grundlagen fünstlerischer Entwicklung sicher fundiert sind:

Talent und zielfichere Arbeit.

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K'avier: und Kammermusif. Unwahrscheinliches geschieht: Bach wird Mode. Mit dieser Feststellung einer Oberflächenerscheinung ist freilich nur die Kehc= feite einer Tatsache bezeichnet, die tiefer in die geistigen Zusammen­hänge und Untergründe der heutigen Musik führt; der heutigen Musik und der heutigen Einstellung zur Musik. Die polyphone In­strumentalfunft Bachs Mufit der reinsten Bielſtimmigkeit, der strengsten Form und des darin gebundenen Ausdrucks erlebt aus dieser Einstellung eine Wiedergeburt, an der die besten Köpfe und Kräfte der Zeit mitwirken. Was früher fast nur als Gegenstand des Studiums und Mittel der Mufilerausbildung geschätzt wurde, das Wohltemperierte Klavier  ", wird für den Konzertsaal entdeckt. Und Bachs letztes Wert, von Kennern als seine kunstvollste Arbeit bewundert doch wer kannte sie, der sich nicht aus beruf­lichem Interesse des Theoretikers, des Historikers, des Gelehrten damit befaßte?, ist erft in unseren Tagen, fast zwei Jahrhunderte nach seiner Entstehung, als Musik zum Leben erweckt worden: die Kunst der Fuge". Dies Werk ist schöpferischer Inbegriff von Wissenschaft und Kunst, ein Stück fonzentriertester, größter Musit. Nun hat Hermann Diener, der Leiter des Collegium musicum  , es mit seinem Kammerorchester in der Marienkirche zweimal zur Aufführung gebracht; dank einer flaren, stüreinen Wiedergabe ist der Eindruck tief und unmittelbar. Sämtliche Prä­Indien und Fugen des Wohltemperierten Klaviers  , es find 48, spielt der junge Iso Elinson an drei Abenden, ein Künster von cußerordentlichen Anlagen, der mit der Aufstellung und Bewälti­gung dieses Programms feinen hohen Mufiterrang erweist auch venn seinem Spiel wohl noch das Leyte an geistiger Konzentration fehlt. Für dieselbe Aufgabe seit Frida Kwast Hodapp ihre reifere Meisterschaft ein. Alegander Borowity, Bianift der großen Klaffe, widmet der Musik des 18. Jahrhunderts zwei Abende; auch hier stehen Teile des Wohltemperierten Klaviers   im Mittelpunkt. Mit dem Italienischen Konzert" eröffnet Leonid Rreuger, technisch in allerbester Form, den ersten seiner dies­jährigen Klavierabende. Und Wilhelm Kempff   läßt ein Programm nur mit Werfen von Bach ankündigen.

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verkauften Saal; seine Gestaltung der Appassionata   haftet als ganz große Leistung eines berufenen Beethoven  - Interpreten. Die Kunst des Klavierspiels steht in unseren Konzertfälen auf sehr hoher Stufe, cber es ist wahrhaft deprimierend, wieviele wertvolle Darbietungen, gerade auf diesem Gebiet, nur einen kleinen Kreis von Hörern er­reichen. Als ungewöhnlich glänzende Pianistenerscheinung, ein Virtuose größten Stus, findet und entzückt Wladimir Horo­mit sein Bublifum. Und zwei Bianiſtinnen treten bedeutsam hervor: Lella Firle, Rönnerin und charaktervolle Mufiterin; und Edith Kraus  , Künstlerin schon bekannteren Namens, die in Strawinskys A- Dur- Serenade tiefes Verständnis für das heutige und technische Bollendung beweist.

Für moderne Kammermusik wirbt das Brüsseier Pro- Arte Quartett mit dem Namen, den es sich auf diesem seinem Spezial­gebiet erworben hat; doch zweimal ist der intime Raum des Bech steinsa als weniger als zur Hälfte besetzt, aber was sie geben,

ror allem in Strawinskys Drei Stüden für Streichquartett", ist von absoluter Vollkommenheit des Zusammenspiels. In ganz kleinem Kreis, im Breittopffaal, musiziert das ausgezeichnete ,, mährische Quartett"; mit besonderem Interesse lernen wir Janaceks Vertrauliche Blätter" kennen, ein Wert von er frischender Ursprünglichkeit und musikantischer Lebendigkeit.( Wann werden wir die versprochene Erstaufführung seiner Oper ,, Aus einem Totenhause" erleben?) Aber die Singakademie, traditionelle Stätte der großen Kammermusik, ist überfüllt am ersten Abend des Busch Quartetts  , das in einem klassisch- romantischem Pro­gramm Mendelssohn, Beethoven, Schubert seinen Rang und Ruhm bestätigt, oder an einem Abend des Wiener Rosé Quar= tetts. das den kammermusikalischen Stil der österreichischen Klassiker Haydn  , Mozart  , Beethoven  , ihrer Welt und Atmosphäre auch durch örtliche Ueberlieferungen nahe verbunden, auf ein nalige und beispielhefte Art lebendig hält.

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Rettung der Kroll- Oper? Einige Zeitungen berichten, daß neuer­dings Berhandlungen stattgefunden haben, die die Erhaltung der den Instanzen ist von solchen Verhandlungen nichts befannt. Kroll- Oper zum Gegenstand und Ziel haben. Den in Frage fommen­Ultimatum der Volksbühne, das am 20. ablaufen sollte, ist auf Wunsch des Kultusministeriums verlängert worden.

and Zu teure Wohnungen

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Ueber ein Drittel des Einkommens für Miete

Das vorübergehende Leerstehen von rund 2000 Jeu­bauwohnungen, die zum Teil erst im Oktober fertig­gestellt wurden, will gegenüber dem in Berlin   vorhandenen Wohnungsbedarf wenig bedeulen, selbst dann nicht, wenn es zutrifft, daß 4000 bis 5000 Neubauwohnungen nach der privaten Bauwirtschaft leerstehen sollten.

Man muß bedenken, daß dieses Leerstehen von faum 4 Prozent aller Berliner   Wohnungen nach wie vor über 200000 oh nungssuchende gegenüberstehen, die bei den Wohnungsämtern passenden Wohnung warten. Die Wohnungsnot in Berlin   hat selbst eingetragen sind und schon seit Jahren auf die Zuweisung einer in einem Rekordbaujahre, wie das diesjährige mit 37 000 Neubau wohnungen, von ihrem ernsten Charakter nichts verloren. Dagegen muß das zeitweilige Leerstehen von Wohnungen und die Tatsache, daß sie nicht Zug um Zug vermietet werden konnten, als ein An­zeichen beobachtet werden, das für den Wohnungsmarkt und die ganze öffentliche und private Bautätigkeit in Berlin   nicht nur beachtlich, sondern richtungsbestimmend sein muß. Es wird von feiner maßgebenden Seite in der Baumirtschaft bestritten, das in Berlin   ein

Bedarf an kleinwohnungen bis zu drei Zimmern besteht. Soweit diese Wohnungen nicht durch die gemeinnügigen Baugesellschaften mit Hauszinssteuerhypothefen gebaut werden, ist ihr Mietpreis so hoch, daß nur eine verhältnismäßig dünne Schicht der einkommenstärkeren Bevölkerung diese Beträge auf die Dauer aufbringen fann. Der Mietpreis in Berlin   stellt sich bei den gemeinnüßigen Bauten auf etwa 13,50 bis 14,50 Mart für den Quadratmeter Wohnfläche, bei den privaten, ohne Hauszinssteuer­hypothefen auf mindestens 17 bis 18 Mart; es kostet also der übliche fleinste Wohnungstyd von 48 Quadratmeter Wohnfläche 648 bis 696 Mark Jahresmiete. Wenn das Reichswohnungsbauproge mm jegt eine Berbilligung der Wohnungen durch eine weitere räumliche Beschränkung auf 35 Quadratmeter Wohnfläche anstrebt, so wird einmal damit ein Kleinwohnungstyp geschaffen, der den Berliner  Berhältnissen nicht entspricht, der aber auch nicht erheblich billiger ist und nach fachmännischen Berechnungen eine Jahresmiete von 550 Mart erfordert. Für Berlin   tommt es bei jedem Wohnungs­

Ofifiedlung.

In der Ortsgruppe Berlin   des Deutschen Republikanischen Reichsbundes sprach Staatssekretär Genoffe Krüger vom preußischen Landwirtschaftsministerium über die Bedeu­fung der Ostsiedlung für die deutsche Republik.

Die Abwanderung vom Lande hat Ausmaße erreicht, daß man

feit langem von Landflucht spricht, es gibt ländliche Bezirke, die heute eine geringere Bevölkerungszahl aufweisen als 1870. Dic starke Abwanderung steht im engsten Verhältnis zu den sozialen und Besigverhältnissen auf dem Lande. In Gegenden mit vorwiegend Klein- und Mittelbetrieben ist die Abwanderung längst nicht so start wie in den Gebieten östlich der Elbe, wo der Großgrundbefizer vor­herrschend ist. Der Lohn des landwirtschaftlichen Arbeiters ein­schließlich Deputat ist zwar nicht geringer als der des Industrie­arbeiters, aber man will der Abhängigkeit und dem bis ins Privatleben spürbaren Drud des Grundbesigers ent rinnen. Verschärfend wirkt die Unmöglichkeit, jemals zu eigenem Landbesitz zu kommen. Landflucht kann also nur wirksam durch Be­feitigung ihrer Ursachen bekämpft werden, das soll durch die Sied­lungspolitif geschehen. In Preußen hat man in den Jahren 1919 bis 1929 26 000 Siedlungsstellen geschaffen, 1930 waren es 6700 und man hofft in den nächsten Jahren auf 8000 zu fommen. Daneben wurden 46 000 Landarbeiterwohnungen aus Mitteln der produktiven Erwerbslosenhilfe gebaut. Das ist viel aber noch - nicht genug. Kleinsiedlungen müssen noch mehr als bisher geschaffen werden, damit auch dem Landarbeiter Siedlung ermög­licht wird. Die bisherigen Siedlungen haben sich absolut bewährt, sie haben Krisenzeiten besser überstanden als der Großgrundbefiz. Ohne mit nationalistischen Schreiern übereinzustimmen, betonte der Redner zum Schluß die große nationale Bedeutung der Ostsiedlung der Erhaltung jener Gebiete, in denen nach den Worten Mag Webers der Großgrundbesiz der größte Polonisator iſt.

Ein Einbrecher niedergeschossen.

Anglerverein follte heimgesucht werden.

In den letzten Wochen wurde bas Grundstück des Anglervereins ,, uftei", das auf Schmödwig werder liegt, von Einbrechern mehrfach heimgesucht. Auf dem Grundstüd stehen fleine Häuschen, die sich die Bereinsmitglieder errrichtet haben und ein großer Zaun umschließt das Gelände. Ein Mitglied des Vereins, Otto R., wohnt zur Zeit allein draußen. In der vergangenen Nacht machte er gegen 12 Uhr einen Rundgang auf dem Grundstück und traf dabei zwei fremde Männer, die in eins der Häuschen eindringen wollten. Er rief ihnen zu Hände hoch!" Nur einer folgte der Aufforderung, der zweite, der einen blanken Gegenstand in der am ersten Abend vor einen aus- I Hand hielt, machte Miene, sich auf S. zu stürzen. Dieser glaubte,

Beginnt Beethoven   im Konzerthaus zu finfen? Frederic 2amond, der uns im Laufe des Winters durch das Klavierwerk jführt, spielt seltener Anblic

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Das

bauprogramm in allererster Linie darauf an, daß seine 200 000 Wohnungssuchende allmählich in Wohnungen untergebracht werden können, deren Mietzins von ihnen ohne Beeinträchtigung ihrer Lebenshaltung aufgebracht wird. Die billigsten Neubauwohnungen setzen aber ein Einkommen von mindestens 2000 bis 2400 Mark voraus. Wenn jetzt billige Neubauwohnungen von den Wohnungs­nommen werden, so ist dies eine auffällige Erscheinung, die von den bedürftigen nicht sofort nach ihrer Fertigstellung im Sturm ge­verantwortlichen Führern unserer städtischen Baupolitik unbedingt auf ihre tieferen Ursachen nachgeprüft werden muß. Es hat den Bauwirtschaft angelangt sind, wo die finanziell Stärkeren unter den auf ihre tieferen Ursachen nachgeprüft werden muß. Es hat den Anschein, als wenn wir an einem Wendepunkt in unserer Berliner  Wohnungssuchenden in den Besitz der zugewiesenen Wohnungen ge­kommen sind und der Rest übrigbleibt, für den die Mietpreise einer, wenn auch durch Hauszinssteuermittel verbilligten Wohnung nicht zu erschwingen sind. Ueber 80 Prozent der Berliner   Bevölkerung haben ein Jahreseintommen unter 2400 Mart. Diese wirtschaftliche Schichtung ist die gleiche bei den Wohnungssuchenden.

Es ist fast unmöglich, schematisch für alle eine Wohnung nach ihren Einkommensverhältnissen zu beschaffen, es wird immer eine größere Anzahl übrig bleiben, die sich den Lurus einer Neubau­wohnung überhaupt nicht leisten kann. Will man diese ziemlich breiten Volksschichten wohnlich unterbringen, so muß man billige Behelfswohnungen bauen, die als Not wohnungen mit furzfristiger Lebensdauer bis zum späteren Eintreten der freien Wohnungswirtschaft ausreichen. Ob derartige Bauten, die in einigen Städten mit vielversprechendem Erfolge errichtet wurden, sich auch se für die Berliner   Verhältnisse eignen und von den Wohnungs­fuchenden gefragt werden, müßte schließlich durch einen Versuch, doo praktisch erprobt werden. Die Tatsache läßt sich nicht aus der Welt schaffen, daß selbst bei größter räumlichen Beschneidung und Ber­billigung der Baukosten sich in Berlin   keine Neubauwohnungen her­richten laffen, die in ihrem Mietpreise fich den Altwohnungen von der gleichen Größe angleichen. Anderseits sind jedenfalls Taufende von Wohnungssuchenden in Berlin   vorhanden, die wirtschaftlich keine höheren Aufwendungen als Altwohnungsmieten machen können. Hier einen Ausgleich zu finden, ist nicht das kleinste Problem aber eine dringende Aufgabe für eine gemeinnüßige Banpolitik..

daß der Einbrecher einen Revolver habe und gab aus seiner eigenen Waffe zunächst einen Schredschuß ab. Als die Eindringlinge trog­dem nicht weichen wollten, gab er einen zweiten Schuß ab und traf den Waffenträger in das Becken. Der Angeschossene brach zu­fammen und sein Helfershelfer flüchtete. Die Polizei wurde benach­richtigt und brachte den Verletzten nach dem Krankenhaus. Es ist ein 19 Jahre alter Schiffer Erich. D., der ohne Wohnung ist. Was K. für einen Revolver gehalten hatte, erwies sich später als ein Dolch.

Billige Weihnachtsfahrten.

Wieder Ostpreußen  - Gonderzüge.

Die Reichsbahnhauptverwaltung teilt mit: Der Tarif stellt es den Eisenbahnverwaltungen frei, die Ber günstigung für Gesellschaftsfahrten mit 25 Broz. Ermäßigung zu Zeiten besonders gesteigerten Verkehrs, fo 3. B. zu Weihnachten, zu versagen. Um weiten Kreisen ein billigeres Reisen in den Weihnatsfeiertagen zu. ermöglichen, ift einheitlich angeordnet worden, daß im Bereich der Deutschen Reichsbahngesellschaft von einer Beschränkung der Gesellschaftsreisen zu Weihnachten abzusehen ist. Auch Schul- und Jugend­Pflegefahrten sollen nicht beeinträchtigt werden.

Zu der billigen Weihnachts- Sonderfahrt nach Berchtesgaden   vom 25. Dezember bis 2. Januar beginnt am 1. Dezember der Fahrkartenverkauf. Der Preis der gesamten Fahrt einschließlich Fahrgeld, llebernachtungen und voller Verpflegung mit täglich drei Mahlzeiten sowie Heizung, Bedienung und Kurtage be­trägt 85 Marf bei Eisenbahnfahrt 3. Stasse und 104 Mart bei Eisenbahnfahrt 2. Klasse. Die Hinfahrt erfolgt am 25. Dezember ab Berlin Anhalter Bahnhof 17.35 Uhr, an Berchtesgaden   am jol­genden Morgen um 9.10 Uhr. Der Zug fährt zurück am 1. Januar ab Berchtesgaden   15.45 Uhr, an Berlin   8.08 Uhr am 2. Januar. Für die beiden billigen Ostpreußen   Sonderzüge am 22. und 23. Dezember sind die Bestellkarten, die bei sämtlichen Fahrkartenausgaben erhältlich sind, frühestens zum 1. Dezem ber an die Fahrkartenausgabe des Bahnhofs Friedrichstraße  , und zwar nur durch die Post, einzusenden. Für die beiden Züge werden, Fahrtarten ausgegeben nach Marienburg   24,40 M., Elbing  25,60 M., Braunsberg 28,60 M., Königsberg   32,00 M. und Inst burg 36,60 m.

Anschlag auf den D- 3ug aufgeklärt.

Prenzlau  , 28. November.

Zu dem Anschlag auf dem D- Jug Berlin- Stockholm wird ge­meldet, daß der am Donnerstag in Angermünde   verhaftete Arbeiter Ernst Ladewig aus Berlin   nach den bisherigen Unterfuchrags­ergebnissen als vermutlicher Täter in Frage kommt.