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sichtsrats der Landbank wurde Herr Geheimrat Sugenberg! Unde des Jahres 1925 stand die Landbank vor dem Konkurs. Der Borsigende des Aufsichtsrats, Geheimrat Hugenberg, führte in der Generalversammlung die Lage der Bank darauf zurück, daß der preußische Staat es an jeder Unterstügung der Bant habe fehlen lassen. Er mußte. jedoch gleichzeitig öffentlich zugeben, daß die Leitung der Landbank eine Reihe wilder Spekulationen unfernommen habe, die der Bant außerordentlich schwere Berluffe gebracht hat. In dieser Situation ersuchte die Landbank den preußischen Staat um einen Kredit von 2 Mil­lionen Mark. Der Staat jedoch verlangte als Gegenleistung die Herausgabe der Aftienmajorität. Die Leitung der Landbank mollte, die Aktienmajorität jedoch zu dem Kurse verkaufen, zu dem im Jahre zuvor die Seehandlung einen Bosten Landbankaftien ge­fauft hatte zur Zeit des Höchststandes aller Kurse und zu einer Zeit, in der die kritische Lage der Landbank weit weniger durch fichtig war als Ende 1925.

Als der preußische Staat auf diese Bedingungen nicht einging, erhob der Borsitzende des Aufsichtsrats, Geheimrat Hugenberg, in der Generalversammlung vom 10. Dezember 1925 die

heftigsten Anklagen gegen den preußischen Staat.

Militärrevolte in Nordspanien.

Starfe Garnison meutert gegen Madrid  .

Madrid  , 13. Dezember.( Eigenbericht.) In der Garnison von Java, ciner Grenzfestung in den Pyrenäen  , ist zur Zeit ein Aufstand des Militärs im Gange, der sich hauptsächlich gegen die Regierung in Madrid   richtet. Der Aufstand brach am Freitagmorgen aus. Man glaubt, daß sein Urheber her fürzlich aus der Haft entflohene Flieger, Major. Franco, ist. Vorerst sind ein Festungs- Artillerie­regiment, ein Bataillon Infanterie und ein Bataillon Jäger an den Vorgängen beteiligt. Als die Regierung von dem Aufstand erfuhr, entsandte sie sofort mehrere Bataillone Infanterie und eine Batterie Artilleric an den Ort des Aufstandes.

Ueber die Militärrevolte sind bisher nur wenige Einzelheiten nach Frankreich   gedrungen. Dank der strengen Zensur hat man bisher nur zu erfahren Er ging aus von dem Standpunkt, daß der Staat seinem Unter- vermocht, daß die gesamte Garnison und die Zivilbevölte. nehmen öffentliche Steuergelder zur Berfügung rung die Waffen ergriffen und sich der Bewegung an­zu stellen habe, daß die preußischen Siedlungsbehörden jedoch abgeschlossen haben. Die ,, Meuterei" habe einen zubauen hätten. Er marf dem preußischen Staat vor, daß lediglich aus politischen Motiven, aus Motiven des Kampfes gegen ihn und feinen Konzern, die Kredite verweigert wurden.

Nach einem Gutachten des Amtsgerichts Mitte vom 8. Januar 1926 maren damals durch die Bant nicht einmal die 150 000 Mart zu beschaffen, die zur Durchführung des Konfursverfahrens not wendig waren! Dieser

vollständig zugrunde gewirtschaffelen Bank

hatte nun die Provinz Grenzmart gutgläubig ein Darlehen von 250 000 Mart gegeben. Ferner wurde dem Landeshauptmann der Provinz Grenzmart von einem Direktor der Roggenrenten bant nahegelegt, den Konturs der Landbank um jeden Preis zu verhüten. Beim Konkurs der Landbank würden 280 Siedler, die auf dem Grund und Boden der Landbank fäßen, von der Scholle gejagt und ihre Anzahlungen und ihre Arbeit würde verloren sein.

Angesichts dieser Verhältnisse entschloß sich der preußische Staat, die Landbank zu fanieren. Er gab am 28. Januar 1926 eine dies­bezügliche Zusage, forderte aber die Uebereignung der Aftien majorität und die Bestimmung des fünftigen Geschäftsführers. Bor der Uebereignung der Aftienmehrheit trafen nun die von Geheinirat Hugenberg beherrschte Ostdeutsche Privatbank, die eben­falls nan Geheimrat Hugenberg beherrschte Neuland- 2.- G. und die ebenfalls noch von Geheimrat Hugenberg beherrschte Candbank unter­einander eine Vereinbarung. Es maren im wesentlichen dieselben Personen, die dabei sowohl Ostdeutsche Privat­bant, als auch Landbank und Neuland- A.- G. repräsentierten. Vor­stand der Ostdeutschen Privatbank war Herr Dr. Fritz Tetens, Borstand der Landbank ebenfalls Herr Dr. Frizz Tetens.

Der Hugenberg- Konzern  , der die Aktienmajorität der Bandbank für 43 Goldmark erworben hatte, hat so, da der Wert der Saarom Pieskow- Aktien auf über 300 000 Mart geschäst murde, Werte von über 400 000 Goldmart für die Attienmajorität aus der Substanz der Landbank erhalten.

Ueber dieses Geschäftsmanöver jagt die nach dem Zusammen­bruch der Landbank porgenommene Revision:

,, Mit anderen Worten, der damalige Vorstand der Landbank hat die Vermögensgegenstände im Werte von 400 000 bis 450 000 Goldmart an das Konsortium( Hugenberg) ohne Gegenzahlung aus der Substanz der vor dem konkurs stehenden Landbank herausgegeben. Der Minister für Landwirtschift, Do= mänen und Forsten, Berlin  , hat mit einem Schreiben vom 6. März 1929 Geschäfts- Nr. 1/5799 das Unzulässige dieser auf die Berantwortung des Borstandes der Landbank gehenden Transaktion ausdrücklich festgestellt."

Nach dem Uebergang der Aktienmajorität

prüfte die neue Berwaltung der Landbaut

den inneren Wert der Erbschaft. die die alte Verwaltung hinterlassen hatte. Es stellte sich heraus, daß die Uebernahmebilanz zu günstig war und daß das Aktienkapital weiter von 1,3 Millionen Goldmart auf 65 000 Goldmart zusammen gelegt werden mußte. Die Minderheitsaktionäre legten da gegen unter Führung der Ostdeutschen Brinatban? Brotes: ein und erhoben. Anfechtungsflage, im Bergleichswege erhielten die Minder heitsaftionäre für jede noch in ihrem Befiz befindliche Attie noch 10 Goldmart. Sie erhielten auf diese Weise fájagungsweise nos 100 000 Goldmart. Einen erheblichen Teil davon die Ostdeutsche Brinathant!

Der Hugenberg- Konzern   hatte demnach für 43 Gold. mark und Vorschüsse in Höhe von 99 000 Mark er halten: ein Rüdforderungsrecht auf 99 000 Mark, ferner Werte aus der Substanz der Landbank in Höhe von 400 000 bis 450 000 Mart und ferner einen Teil der im Vergleichswege gezahlten 100 000 Goldmark.

Trotzdem nannte in der Generalversammlung vom 30. Dezember 1926, in der die 3usammenlegung des Attienkapitals befchleifen murde, der Bertreter der Hugenberg- Gruppe, Herr Justizrat Donner nach den Bericht der Berliner Börsenzeitung" die 3u fammenlegung eine falte Sozialisierung, den Bersuch, die Privateigentümer um ein Butterbrot um ihr Eigentum zu bringen".

Bei dieser kalten Sozialisierung" hat der Hugenberg Konzern immerhin rund 500000 Goldmark verdient, während bem preußischen Staat die Opfer für die Sanierung der zugrunde gewirtschafteten Bant verblieben. Die Generalversammlung ver­rigerte im übrigen dem alten Borstand und Aufsichtsrat die Ent­lastung, fie verweigerte sie also auch dem Vorfühenden des Auf­fichtsrats, Geheimrat Hugenberg, dies wurde erst später nachgeholt. In der Kritik dieses Tatbestandes hat die Redaktion des Vor­wäris Herrn Geheimrat

Hugenberg in den Bordergrund­gestellt, und dies mit vollem Recht. Sugenberg mar Vorsitzender des Aufsichtsrats der Landbank, er war Borsitzender des Aufsichts­rats der Ostdeutschen Brinatban, die an dieser Transattion hervor. ragend mit dem eben erwähnten Geminn beteiligt wr. Sugenberg ist außerdem der verantwortliche Leiter des sogenannten Sugenberg- Konzern, dessen Holding- Gesellschaft die Odeutsche Priratbont ist. Er ist der jührende Wann der sogenannten Birt idhafts nereinigung jener zwölf Männer, die das Bermögen des Hugenberg- Trusts..nermalten..

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Wir haben deshalb bei unserer Srtit blejen s bezeichneten

ausgesprochen republikanisch- revolutionären

Charakter.

KLIANA Oftbant für Hanbel und Gewerbe. Bir fahen as bazu befonders veranlaßt, als beim

Sufammenbruch des Danziger Raiffeifentonzerns

im Frühjahr 1929, dessen Leitung Herr Senator Rette inne hatte, ähnliche Beziehungen behauptet wurden. Rebenbei: Herr Senator Kette mar Aufsichtsratsmitglied der Ostbant, wie er auch Aufsichtsratsmitglied der Landbant gewesen war, er Danziger Zusammenbruch schrieb die Danziger Bolksstimme vom mar ciner der führenden Leute der Wirtschaftsvereinigung. Beint 10. April 1929:

..Dem Raiffeisen ist seinerzeit von deutscher Seite zur Unter­stützung der deutschen   Landwirtschaft in Danzig   und Bomerellen ein Betrag von$ Millionen Marf oder Gulden angewiesen, und Herr Bette hat diesen Befrag reftios dem Hugenberg- Konzern für jeine vaterländische Filmpropaganda überwiesen, wo sie verloren gegangen find. Wie mag dieser Betrag verbucht sein? Bas dem Deutschtum im Ausland zugedacht war, ist für die Partei. propaganda des Herrn Hugenberg geopfert morden."

Sette mußte feinerzeit seine 2em ter im Danziger Raiffeisen­fonzern niederlegen. Die Leiter des Raiffeisentonzerns hatten der Danziger Boltsstimme" auf Grund diefer Beröffentlichung eine Sage angebroht. Die Danziger Boltsstimme" hat ihre Behauptungen mehrfach wiederholt und hat mehrfach an die Klagedrohung erinnert, es ist jedoch iroh dieser mehrfachen Erinnerungen niemals ein Berfahren gegen sie eingeleitet worden."

Hier sucht Dr. Eperling Dr. Geŋer zu unterbrechen, indem er sich gegen die Darstellung der Danziger Borgänge mendet. Der 2orfigende bittet Dr. Geyer jedoch, in feiner Disposition forts uzufahren.

Man glaubt zu wissen, daß es schon zu einigen iau mentäen zwischen Aufständischen und gierungstruppen gekommen sei, bei denen mehrere Tote und Verwundete zu beklagen gewesen wären. Jedenfalls sieht man die Lage in Spanien   als äußerst kritisch an.

Bomben in Oftoberschlesien.

Dynamitanschläge anf Wohnungen Deutscher  .

Myslowik, 13. Dezember.

In der vergangenen Nacht wurden hier mehrere Dynamitanschläge auf Wohnungen hon deut schen Minderheitsangehörigen, u. a. auch auf die Woh. nung des Bergwerksdirektors Breuer verübt. Von den noch nicht ermittelten Tätern wurde eine starke Dynamit ladung gegen seine Wohnung geworfen, die aber glüd licherweise im Vorgarten zur Explosion kom, und daher feinen nennenswerten Schaden anrichtete. Ein weiterer Dynamitanschlag wurde auf die Wohnung des Gruben­beamten Reiß verübt. Hier wurden sämtliche Fenster­scheiben zertrümmert, und eine bei dem Grubenbeamten au Besuch weilende Dame erlitt einen schweren Rer benschock, so daß sie ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Ein weiterer Anschlag wurde gegen die deutsche Bücherei versucht; hier wurde eine Sprengkapiel mit einer Zündschnur vorgefunden, die Ladung kam aber hier nicht zur Entzündung.

Mann in den Bordergrund gestellt und mir haben die eben dar­gelegten Tatbestände aus der Geschichte der Landbant

einen Hugenberg- Standal

genannt. Angesichts der eben dargelegten Tatsachen, für die wir

Bemeis antreten fönnen, halten wir diesen Ausdruck ebenso für berechtigt wie unsere von diesem ersten Tats hentempleg ausgehende meitere Kritik.

Wir haben mit dem unter Antiage stehenden Artifel richt zum ersten Male Kritik an dem Fall Landbank Sugenberg geübt. Wir haben bereits am 10. Dezember 1925 in der Abendusgib: des Vorwärts" Nr. 583 unter der Ueberschrift

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,, Der Prozentpolitifer Hugenberg" ,, Steuergelder für Privatspekulationen" dos Fiasto der Landbank besprochen. Die Richtung unserer Kritik mar damals die gleiche wie im November 1929. Bir tadelten damals wie jetzt, daß eine Unternehmung Hugenbergs Staatsgelder in Anspruch nimmt, menn sie Fiasko erlitten hat. Wir haben im Dezember 1925 bereits Herrn Hugenberg vorgeworfen, daß er durch den Zusammenbruch seiner Bank das Recht verloren jabe, fich als Retter der Ostmart aufzuspielen..

Wir haben seit der Affäre Landbank wegen der politischen Zweckbestimmung des Hugenberg- Konzerns den Hugenbergher Ronzernfirmen lebhaftefte Aufmerksamkeit geschenkt, und haben uns bemüht, bestehende Beziehungen möglichst durchsichtig und der Deffentlichkeit erkennbar zu machen. Wir haben selbst­verständlich deswegen auch den Bersonen, die in der Wirts hests vereinigung und den Konzernfirmen eine Rolle spielen, und die man in den Aufsichtsräten der Hugenberg- Gesellschaften immer mieder findet, unsere Aufmerksamkeit gewidmet, so nicht nur Herrn Sugenberg selbst, sondern beispielsweise auch Herrn Dietrich Prenzlau, der fomohl dem Aufsichtsrat der Landbant, mie auch der Ostbank für Handel und Gewerbe angehörte, und der in dem bekannten Raiffeisen- Standal

in der Deffentlichteit sehr häufig ermähnt murde, ferner Herrn Rette, der ebenfalls dem Aufsichtsrat der Ostbank wie der Land bant angehörte, und der in dem Zusammenbruch des Danziger Raiffeifentonzerns eine hervorragende Rolle spielte.

Unsere Aufmerksamkeit wurde deshalb auf das stärkste ermedt, als die Schwierigteifen der Oft bant für Handel und Gewerbe" bekannt wurden. Als wir erfuhren, daß ebenso wie bei der Landbant, abermals öffentliche Gelder für die Sanierung eines von Herrn Hugenberg beherrschten Unternehmens in Anspruch genomemn werden sollten, haben wir uns zu einer scharfen Kritit und Warnung entschlossen. Wir hielten unsere Kritit um so notwendiger, weil

in der Presse, die von Hugenberg tontrolliert wird, immer wieder die Behauptung aufgestellt wurde, daß der preußische Staat gegenüber dem deutschen   Often cine Art von Berjadungs­politik treibe.

Diese Behauptungen einerseits, und die Tatsache andererseits, daß der preußische Staat für den deutschen   Often erhebliche Sunimen gegeben hat, und daß auch ein von Hugenberg beherrschtes Unter nehmen sich im Falle der Not an den preußischen Staat mendet, schienen uns unsereinbar zu sein. Daraus ertiärt sich zu einem guten Teil die Schärfe der von uns geübten Kritik und die Wahl der Ausdrücke.

Bir richteten unsere Aufmertjamfeit auf die Berbindung zweichen dem eigentlichen Hugenbergschen Breßkonzern, der

Dr. Gener: Die Ostbant für Handel und Gewerbe hat tat­fächlich in sehr enger Berbindung mit dem Hugenberg­fchen Breßtonzern geftanden, so daß sie zeitmeilig als die Bant des Konzerns angefchen werden konnte. Es gibt dafür ein sehr interessantes Zeugnis, nämlich das von Herrn Geheimrot Sugenberg felbst. In der Generalversammlung der Landbank nomi 10. Dezember 1925 führte nach dem Berlicht des Berliner  Lotalanzeigers" Herr Geheintrat Hugenberg aus:

Ich habe mich deshalb persönlich naturgemäß an der Mehrheit unbeteiligt fo eingerichtet, daß selbst ein völliger Berlust des Aktienfapitals der Landbant an feiner Stelle Verlegen­heiten bereiten wird. Auf diese Weise ist die Ostbant für Handel und Gewerbe weder mit einer Attie, noch mit einem Pfennig Kredit beteiligt."

Dr. Everling mendet sich nach Berlesung dieses Zitats erneut gegen die ausführliche Darstellung Dr. Geyers. Amtsgerichtsrat Bues erklärt hierzu jedoch, das Gericht habe nicht nur nach Para­graphen zu urteilen, sondern auch die Mentalität des Artikels müffe berüdsichtigt merden. Deshalb könne man Dr. Geyer feine Rede­zeit nicht gut beschneiden.

Dr. Geŋer erneut fortfahrend: Her Hugenberg hat damals aus drücklich von der Ost bant, nicht von der Ostdeutschen Privat­bant gesprochen, und er hat in diesen Ausführungen fein großes, auch persönliches Interesse an der Ostbank für Handel und Gewerbe ganz eindeutig befundet. Die enge Berbindung zwischen dem Hugen­bergschen Preskonzern und der Ostbank geht ferner hervor aus der Bersonalunion zwischen dem Aufsichtsrat der Ostbank und der Wirtschaftsvereinigung.

Die Depositen der Einleger der Ostbant find gegeben worden ous mirtschaftlichen Gründen und zu mirtschaftlichen 3weden, und die unter dem Einfluß und der Kontrolle des Herrn Hugenberg stehende Bermaltung der Dsibant hat fie, zum Teil auf dem Wege über Kredithergaben an Firmen des Hugenbergschen Pressetonzerns, 34 politischen Zweden verwendet. In alledem erbliden wir den

Beweis für die von uns aufgestellte Behauptung der Berwendung von Geldern der Oftbank für die Zwecke des Hugenberg Konzerns.

Hugenberg verschwindet.

Nach den Ausführungen Gepers richtet der Vorsitzende an Dr. Hugenberg die Frage, ob er das Wort zur Sache wünsche. Hugenberg erklärt, er habe feine Veranlassung, hier zu sprechen, feine Anwälte feien über alles im Bilde. Kurz danach verläßt hugenberg die Ver= handlung.

R.-A. Everling: Woher hat der Angeklagte das Material? Gener: Darauf geben wir feine Antwort. R.-A. Everling: Ist dem Angeklagten nicht aufgefallen, daß Geheimrat Hugenberg nur der Bermalter cines 3medvermögens ist. R.-A. Landsberg: Ich beanstande die Zulässigkeit dieser Frage. Hugenberg ist Gewerbetreibender, mobei es gleichgültig ist, welches Gewerbe er betreibt. Dr. Geyer bemerkt hierzu ergänzend, daß es für den Vorwärts" unerheblich ist, ob Hugenberg seine Transaktionen für die Zwecke seines Kon­zerns oder für sich privat vornimmt. Wir stellen noch einmal fest, daß mir Hugenberg als Exponenten seines Wirtschafts= trusts angegriffen haben.

Darauf verliest R- A. Tetens verschiedene Dofumente, u. a. einen Briefwechsel zwischen dem verstorbenen Hofkammerrat Baschte und preußischen Amtsstellen. Dieser Briefwechsel soll auch dem neuen Aufsichtsratsvorsitzenden der Landbank, dem Landeshaupt­mann Dr. Caspary, befannt gewesen sein. Boraus Tetens folgert, daß dann auch der Borwärts" diesen Briefwechsel ge­tannt habe.

Gener weist diese Unterstellung fofort zurüc

und erklärt, daß selbstverständlich der Landeshauptmann Casparn nicht mit der Bormärts" Redaktion identisch ist, und daß außerdem der Vorwärts" noch lange nicht das zu missen braucht, was der Landeshauptmann der Grenzmart Bojen- Westpreußen weiß.

Da auf eine mettere Bemeisaufnahme nerzichtet wird, läßt der Borsitzende von den zu erwartenden sehr ausfährlichen Plädoyers

eine furze Pause eintreten.

Nach der Pause nimmt R.-A. Donner das Wort, wobei er behauptet, es habe dem Vorwärts" an einer Hetze gegen Hugen­berg gelegen. Hugenberg ist nicht eine Schande, son­dern eine Zierde des deutschen   Boltes. Bezüglich des Strafmaßes verlangt Justizrat Donner eine empfindliche Freiheits­ftrafe,

Teilschiedsspruch für die Reichsbahn.

48 stündige Arbeitswoche ab 16. Januar. Die Schlichtungsverhandlungen für den Reichsbahnbetrieb haben in der Nacht zum Sonnabend zu einem Teilschiedsspruch geführt, und zwar infomeit, als für einen Teil der Arbeifer ab 16. Januar die 48 stündige Arbeitswoche vorgesehen ist, während für den anderen Teil der Arbeiter erst in der zweiten Hälfte des Monats Januar ein Schiedsspruch gejält werden foll.