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tisse stammen von hohen Richtern Kiefs, die behaupten, sie würden als Rieler Richter Franzen ohne weiteres Glauben schenken!

Auf der anderen Seite hat sich Dr. Ruthenbach auch über den von ihm start befehdeten Zeugen Heinirch Auskünfte verschafft. So will Ruthenbach die Glaubwürdigkeit Heinrichs dadurch erschüttern,

Wir wollten eben mal!"

daß er ihm vorwirft, Heinrich habe während seiner dionstlichen Politische Zöglingsrevolte- Die Schandtaten wurden der Stadträtin verheimlicht

Tätigkeit ein besonders forsches Borgehen gegen die Nationalsozia listen an den Tag gelegt.

Da die Franzen- Gruppe auch in dieser Verhandlung alles darauf anlegt, die Berliner Polizeibeamten ais unglaub. würdig hinzustellen, hat das Oberlandesgericht ein Gutachten des Berliner Polizeipräsidiums über die als Zeugen geladenen Berliner Polizeibeamten eingeholt. Ausnahmslos stellt das Berliner Polizei­präsidium den Beamten das beste 3eugnis aus.

Jm Prozeß der Stadträfin Weyl gegen den Redakteur des fommunistischen Blaffes Berlin am Morgen" fam es heute morgen durch die Bernehmung der als Zeugen geladenen Zöglinge von Scheuen zu einer vollen Aufklärung darüber, daß nicht nur Direktor Straube, sondern auch die jungen 3öglinge selbst der Stadträtin und den anderen Bertretern des Jugendamts den wahren Sachverhalt verfchwiegen haben.

Dann spricht Franzen. Er verwahrt sich dagegen, daß er Der Fürsorgezögling Hoffmann, der in der gemeinsten am 13. Oktober den ganzen Abend gefneipt hatte. Er habe mur im Weise mißhandelt worden ist, erklärt, daß immer, wenn Frau Stadt­Bayernhof mit seinen Landsleuten, u. a. mit Lohse, Abendbrot ge= rätin Weyl oder Obermagistratsrat Knauth in Scheuen waren, das geffen. Um 10 Uhr wurde er ans Telephon gerufen. Man fagte ihn, Essen besser gewesen sei als sonst. Auch seien sie dann ganz ein gewisser Lohse size auf der Wache. Er ging darauf mit Lohse anders behandelt worden. Von besonderem Interesse sind die Be­nach dieser Wache. Hier wurde ihm Guth vorgestellt, dessen Befundungen dieses Beugen und des anderen Jugendlichen Buls tanntschaft er zugab. Und dann wurde Franzen gefragt, über die ob er Lohse tenne, auch das bejahte er. Dann wurden ihm zwei

Entstehung der Revolte.

Bilder, davon ein lojes Bild, vorgelegt, von dem er sagte, die Polizei man ärgerte sich darüber, daß die Mahlzeiten nicht mundesen. Außer

müsse schon felbft beurteilen, ob das Lohse set.

Darauf tam ein Polizeimajor und erklärte, der festgenommene Guth müsse zur Abteilung I A gebracht werden. Franzen protestierte dagegen.

Als das Motip seines Berhaltens erflärt Franzen, er habe die Polizei nicht unterstüßen wollen. Deshalb habe er sich indifferent verhalten. Er wollte die Tat nicht sofort auf der Wache farstellen, denn dort war viel los. Er wollte nicht vor der Menge zugeben, daß sich der Fahrlausweis eines nationalsozialistischen 2b­geordneten in fremden Händen befinde. Er war nicht als Minister auf der Wache, sondern als Abgeordneter. Er konnte seine Par tei nicht fompromittieren!

Als erster Zeuge wird

Polizeihauptwachtmeister Gehrmann vernommen. Er erklärt: Unter den vielen Festgenommenen legiti mierte sich ein Mann als Abgeordneter Lohfe. Da aber das Bild des Ausmeifes nicht mit dem Mann übereinstimmte, hielt Gehr­namn das diesem Festgenommenen wiederholt vor. Guth erklärte jedoch, er fel der Abgeordnete Lohse. Früher habe er eine Brille getragen und sei bider gemefen. Außerdem solle man den Ab geordneten Franzen holen, der mürbe ihn ausweisen. As Franzen fam, fragte thn Gehrmann: Rennnen Sie diesen Serrn?" Darauf antwortete Franzen: Ja. Gehrmann: Ist das der Abgeordnete Lohse? Franzen: Ja, das ist der Ab­geordnete Lohfe.( Große Bewegung im Gerichtssaal.) Franzen fragte geordnete Lohse.( Große Bewegung im Gerichtssaal.) Franzen fragte daraufhin: Was geht denn hier vor, warum bin ich denn gerufen worden? Gehrmann: Hier ist ein Loses Bild in dem Ausweis, auf dessen Rückseite der Name Guth geschrieben steht. Franzen: Ja, ich weiß auch nicht, aber das ist wohl ohne Bedeutung. Der Name dürfte früher auf das Bild geschrieben worden sein.

dem seien die Teller nicht sauber gewesen, und man habe, wo doch eine Mädchen anstalt in der Nähe war, fidh die Strümpfe felber stopfen müssen. Dazu fam als wesentliches Moment die Verhehung von außen.

Der Jeuge Puls erklärt: Wir wollten eben malt" Und auf die Frage, warum er denn teilgenommen habe, jagie er: Ich wollte mal sehen, wie es ausläuft. Was wollten Sie denn mit der Revolte? fagt der Borsigende. Und der Zeuge antwortet: Das meiß ich auch nicht. Dabei sang man aber fommunistische Kampf lieder, die in dem Schwur gipfelten, die Sowjetunion zu schützen. Als es dann hieß, daß die Reichswehr fäme, ist man gerannt. Der Zeuge Buls ist nachher, in der Annahme, daß alles ruhig wäre, nach Scheuen zurückgekehrt. Dort hat er dann eile gefriegt, und hier beginnt die Berfündigung des Direttors Straube, someit

Karbidfabrif explodiert.

Anzahl der Opfer unbekannt.-3 Zote, 12 Berlebte geborgen.

Paris , 18. Dezember.

Ein furchtbares Explosionsunglück ereignete fich am Mittwochabend in einer Karbidfabrik in Manciour bei St. Gaudens im Departement Haute Garonne . Die Fabrikgebäude, in denen etiva 150 Arbeiter beschäftigt waren, wurden vollständig zerstört und ungefähr 40 Arbeiter unter den Trümmern begraben. Bis zu den frühen Morgenstunden waren 3 Zote und Jetzt fragt der Vorsigende den Bolizeihauptwachtmeister 12 chwerverlette, von denen vier in Lebens. Gehrmann: Was haben Sie weiter mit Franzen gemacht? Gehr gefahr schweben, geborgen. Die Hilfeleistung gestaltete mann antwortet: Nichts, denn gleich darauf famen Graf und fich außerordentlich schwierig, da die Feuerwehr der um­Heinrich. Mit diesen sprach Franzen weiter. Durch das bestimmte liegenden kleineren Ortschaften nicht über das erforder Auftreten Franzens war ich aber überzeugt worden, daß der einliche Material verfügt und erst die Antuuft der Feuer gelieferte Guth wohl doch der Abgeordnete Lohse sei Heinrich ordnete fchließlich die lleberführung des Guth zur Abteilung 1.A an. Bevor das Auto abfuhr, nahm uns Franzen beiseite und sagte: Das wäre doch nicht der Lohse, sondern der Mann heiße fatfädh lich Guth.

Stahlhelmfilm erlaubt.

Die Oberprüfftelle fann auch anders.

Die Oberfilmprüfftelle hat heute den Stahlhelm- Film freigegeben. Die Filmprüfftelle hatte diese Darstellung des militärischen Aufmarsches einer rechtsradikalen Parteigruppe in Koblenz zur Vorführung verbofen. Deren Mitglieder hatten an­genommen, daß das Verhältnis des Deutschen Reiches zum Aus land geschädigt wird, wenn man auf der Leinwand fieht, wie nach dem Abzug der fremden Besatzung im Rheinland Organisationen militärisch aufmarschieren, die darauf ausgehen, den zwischen Deutschland und feinen westlichen Nachbarn bestehenden Friedens vertrag zu zerreißen. Gegen diefes Berbot hatte der Vorsitzende, Oberregierungsrat Dillinger, Beschwerde eingelegt.

Gutachten der verschiedenen Reichsministerien scheint die Ober­prüfstelle im Gegensatz zum Vorgehen gegen den Antikriegsfilm Im Westen nichts Neues diesmal nicht eingefordert zu haben. Man beruft sich wenigstens darauf, daß diese Reichsstellen schon bei der Filmprüfung erster Instanz erklärt hätten, teine Bedenten gegen die Zulassung zu haben. Jedenfalls ist es nun Rechtszustand, daß der Antikriegsfilm nicht gezeigt werden darf, wohl aber der Aufmarsch eines militärischen Verbandes.

Die Filmprüfstelle hatte den Etahlhelmfilm einhellig verboten. Der Vorsigende mußte von Amts wegen Berufung einlegen, weil die Prüfstelle fich in teiner Weise zu den Gutachten der dret Ministerien bekennen fonnte. In der Begründung der Ablehnung war ausdrüd. lich und ausführlich darauf hingewiesen, daß die Zulassung des Stahlhelmfilms im Auslande die Beziehungen zu Deutschland im höchsten Maße beeinträchtigen müßte. Es war weiter betont worden, daß es auch im Interesse des inneren Friedens fei, worauf gerade das Gutachten des Ministeriums des Innern beim Remarque Film hingewiesen hatte, jetzt feine Erregungen im deutschen Volke hervor. zurufen. Denn man müsse mit Bestimmtheit erwarten, daß der überwiegende Teil der friedliebenden deutschen Bevölkerung fich diese Herausforderung des Stahlhelms nicht gefallen laffen würde. Die Oberprüfstelle hat es für gut befunden, alle diese Gründe der

unteren Prüfstellen unbeachtet zu lassen und wieder ein poft tisches Berdikt zu fällen. Es ist keine Frage, daß die Ober prüfstelle wesentlich mit reaktionären Elementen befeht ift, die in feiner Weise den Gefühlen der Mehrheit des deutschen Volkes Rech­nung fragen.

Man wird die Begründung der oberen Prüfstelle abwarten müffen, um auch im einzelnen den politischen Charakter ihres Fehl spruches nachweisen zu können.

Kein Ausschreiben der Oberbürgermeisterftelle. Heute vormittag lehnte der für die Wahl des Stadttämmerers und des Oberbürgermeisters eingesetzte Stadtverordneten ausschuß es ab, die Oberbürgermeisterſtelle für Berlin öffentlich auszuschreiben. Man steht auf dem Standpunkt, daß ein solches Ausschreibeverfahren taum geeignet märe, den richtigen Mann für die Reichshauptstadt auszuwählen. Der Ausschuß vertagte sich dann, ohne weitere wichtige Beschlüsse zu fassen. Das cfe Groß Berlin ist übrigens zur Zeit Gegenstand der Beratungen einer gemischen Rathausdeputation.d

wehr und einer Truppenabteilung aus Toulouse abge­wartet werden mußte. Das Unglück ist auf die Explo. fion eines Sobabehälters zurüdzuführen.

Die Lage in Spanien .

Zeilffreils dauern noch an- Nationalversammlung gefordert

Paris , 18. Dezember.( Eigenbericht.)

Die revolutionäre Bewegung in Spanien scheint nach den vor. liegenden Nachrichten vorläufig zum Stillstand gekommen zu sein. Der Grenzverfehr mit Frankreich ist wieder aufgenommen worden. Allerdings dauert der Generalftreit in zahlreichen Städten

noch an.

In Alicante soll es zu schweren Zwischenfällen gekommen sein. Die Streifenden brachten zwei leere Eisenbahnzüge zum Entgleifen und verstopften damit den Bahnhof. In Balencia feien drei Poli­ziften, in Saragoffa zehn Polizeibeamte bei Zusammenstößen mit den Streifenden getötet worden. In Barcelona seien unter den streifenden Arbeitern zahlreiche Verhaftungen vorgenommen worden. Jn Madrid find am Mittwoch in der Wohnung des Polizeipräsi­denten die Fenster eingeschlagen worden. Als die Polizei schließlich mit Gummifnüppeln gegen die Provokateure vorging, fielen aus den Reihen der Studenten mehrere Schüsse. Die Polizei erwiderte das Feuer. Ein Polizist und ein Studentenführer wurden lebens­gefährlich verleht. Zahlreiche Personen trugen leichtere Berlehungen

davon.

Madrid , 18. Dezember.

die Perfon des Zeugen Buls in Frage fommt. Das hätte er unter teinen Umständen dulden dürfen!

Der Stadträfin Weyl aber sind die Verletzungen des Zeugen Puls ebenso wie die barbarischen Mißhandlungen des Zeugen Hoffmann bewußt verheimlicht worden! Durch äußere Einflüsse in ihrem Vertrauen zu der leitenden Jugend­fürsorge irregemacht, haben Puls und Hoffmann verabredungsgemäß weder Frau Stadträtin Weyl noch anderen Vertretern des Landes. jugendamtes von den verurteilenswerten Vorfällen im Heim Scheuen Kenntnis gegeben. Puls sagt: Wir hatten fein Vertrauen mehr, und da hatte ich mir vorgenommen, eben nichts zu sagen." Frau Stadträtin Wey! erinnert den Zeugen Buis daran, daß fie doch felber an dem Abend in Scheuen mit den 3öglingen am gleichen Tisch gesessen und gebeten habe, offen und frei zu sprechen: Sie sollten nichts heraustriegen."

Die Bernehmung des Zeugen Dr. Rippenbruch, der früher Erzieher in Scheuen war und jetzt Leiter der Gefängnisanſtalt in Neumünster ist, ergibt, daß die Erziehungsmethoden des Herrn Straube nicht scharf genug verurteilt werden können. Die Tat­fache, daß in Erziehungsanstalten Rollfommandos zur Ver prügelung anderer Jugendlicher bestehen, ist unter feinen Umständen zu billigen. In diesem Zusammenhang weist Obermagistratsrat Knauth darauf hin, daß gerade die Stadträtin Went schon 1927 einen in den strengsten Ausdrüden gehaltenen Erla ß herausgegeben habe, in dem gegen alle derartigen Exzesse scharfstes Ein jhreiten anbefohlen wird.

So zeigt der Prozeßverlauf auch an diesem Bormittag, daß manche Zustände in Scheuen mohl in höchstem Maße verdam­menswert waren, daß aber Frau Stadträtin Weŋl in feiner Weise das, was geschah, gebilligt oder gar denen, die falsch handelten, Borschub geleistet und Begünstigung gemährt hat.

Gemeinsam in den Tod.

Berzweiflungstat eines Liebespaares.

Rot als Ursache

Wirtschaftliche

Wirtschaftliche Not, verursacht durch längere Arbeitslofig. feit, hat gestern abend wieder ein junges Liebespaar in den Tod getrieben.

Der 21 Jahre alte Schneider Felix P. aus der Geestraße mar feit etwa einem Jahr mit der 19jährigen Kontoristin Herta R., die an der Greulich- Promenade bei ihrer Mutter wohnte, verlobt. Bor Monaten Derloren beide ihre Stellungen, und trotz aller Bersuche mar es ihnen nicht möglich, wieder Beschäftigung zu finden. Die ständigen Mißerfolge hatten das junge Paar schließlich so zermürbt, daß es beschloß, in den Tod zu gehen. Als Heria R. am Mittwoch allein in der Wohnung meilte, suchte sie ihr Verlobter auf. Sie schrieben noch an ihre Angehörigen Abschiedsbriefe, verstopften dann in der gehörige heimkehrten, fanden sie die jungen Leute in der Küche bereits Küche die Fugen der Tür und drehten die Gashähne auf. Als An tot auf.

Auf der Vororiftrede Berlin - Spandan warf sich in der ver­gangenen Nacht am Kilometerstein 9,3 ein noch unbelannter Mann vor die Räder eines Personenzuges. Dem Lebensmüden wurde der Kopf vom Rumpf getrennt. Die Leiche des Unbekannten wurde nach der Halle in der Gatower Straße gebracht.

Todessturz eines Schornsteinfegermeisters.

Durch Shirz von einer zehn Meter hohen Dachleiter ist heute der 75jährige Bezirksschornsteinfegermeister Hermann Lehmann aus der Mendenstraße 27 in Steglig ums Leben gefommen. Der Greis hatte gegen% 49 Uhr das Poftamt in der Bergstraße aufgesucht. Er begab sich dann auf das Dach desselben Grundstücs, auf dem sein Sohn gerade die Schornsteine reinigte. Als 2. die Leiter, die zum Dach führt, fast erflommen hatte, stürzte fie plöglich um, und der alte Schornsteinfeger faufte in die Tiefe. Er erlitt so schwere Ver= legungen, daß er bereits auf dem Wege zum Krankenhaus ge storben ist.

Wiederaufnahme nach acht Jahren.

Ein Polizeiwachtmeister unschuldig verurteilt? In der allernächsten Zeit wird vor dem Landgericht I im Wiederaufnahmeverfahren eine erneute Hauptverhandlung gegen den ehemaligen Bolizeiwachtmeister Johannes Moriz stattfinden. Morig war durch Urteil des Schöffengerichts Berlin- Mitte am 19. Mai 1922 wegen Diebstahls zu sechs Monaten Ge= Nach Mitteilungen des Innenministers nimmt die Streitfängnis perurteilt; dieses Urteil ist in der Berufungs - und Repifionsinstanz bestätigt worden. bewegung in ganz Spanien merklich ab. In sieben Provinzen ist die Arbeit wieder vollständig aufgenommen worden, dagegen wird in Valencia , Barcelona und fünf anderen Provinzen nur teil­weise gearbeitet. In einzelnen Städten der Provinz Ali cante leisteten die revolutionären Elemente auch am Mittwoch noch Widerstand. In Elche wurde im Laufe des Dienstag die Re­publit ausgerufen, doch scheint die Lage am Mittwoch wiederher gestellt zu sein. In Novelda rissen die Aufständischen die Eisenbahn schienen der einzigen von Madrid nach Alicante führenden Linie auf, um so den Transport der Fremdenlegion nach Alicante , wo der Generalstreit noch meiter dauert, zu verhindern. In den Abend stunden konnte der Berkehr angeblich wiederaufgenommen werden. Wie jetzt befannt wird, ist den Offizieren der bei Madrid liegenden Fliegerstaffel von Getafa der Prozeß gemacht wor den, da sie sich geweigert hatten, die von der Regierung befohlene Verfolgung des Majors Franco und seiner Freunde aufzunehmen. Am Mittwoch fand im ersten Madrider Hotel ein Effen statt, an dem die konservativen Führer aller Richtungen sowie der ehemalige liberale Minister Villanuevo mit dem Reformisten Melquiades Alvarez teilnahmen. Es wurde befchloffen, der Krone die Einberufung eines verfassunggebenden Barla ments vorzuschlagen, da es die einzige Möglichkeit sei, Spanien nor meiteren Schmierigkeiten zu bewahren. Die Zusammenkunft scheint auf demnächst bevorstehende wichtige Beränderungen im Kabinett fchließen zu lassen.

Die Berwendung der Fremdenlegion und der Eingeborenen Truppen auf der Halbinsel hat in den meitesten Kreisen wider spruch hervorgerufen und wird allgemein als ein großer politi fcher Fehler bezeichnet.

Der Ministerpräsident Berenguer leidet an einer schweren An gina und liegt mit 39 Grad Fieber zu Bett.

Moritz war beschuldigt, einem Ehepaar Müller eine lederne Handtasche mit 14 000 Papiermart bei einem Besuch aus der Wohnung entwendet zu haben. Die Tasche mit dem Geld fand sich etwa eine Woche später vor der Wohnungstür der an­geblich bestohlenen Ehefrau wieder. Die Gerichte nahmen überein­ftimmend an, daß niemand anders als Morig die Tasche entwendet haben fonnte und daß er sie aus Furcht vor Entdeckung später vor der Müllerschen Wohnung niedergelegt habe. Für diese Feststellung der Gerichte war nicht zuleht, ausschlaggebend die eidliche Aussage der Ehefrau Müller. Die 7. Straffammer des Landgerichts I hat nun dem Wiederaufnahmeantrag, der sich auf folgende Gründe stüßt, stattgegeben. Nach Erlaß des Urteils der Berufungsinstanz trai ein Zeuge auf, der gesehen haben wollte, wie Frau Müller die Tasche mit den Geldscheinen bei Borbereitung der Wäsche in der Badestube verftedt gefunden habe; sie soll dabei dem Zeugen verboten haben, über diesen Fund sich einem Dritten gegenüber zu äußern. Dieser 3euge war zur Zeit dieses angeblichen Borfalles zwölf Jahre alt. In der erneuten Hauptverhandlung soll nun Klarheit darüber geschaffen werden, ob auch jezt noch die Schuld des Morih feststeht oder ob eine solche Feststellung überhaupt nicht mehr getroffen werden kann. Der Polizeiwachtmeister hat seinerzeit durch das Urteil feine Stellung verloren.

Tunfel abgeschoben. Zur Verhaftung des fommunistischen Ab­geordneten im Preußischen Landtag, Tunkel, teilt die Polnische Tele­graphen- Agentur mit: Luntel ist am 16. Dezember in den Nach mittagsstunden in Königshütte erschienen und hat an die von ihrer gehalten, in der er besonders scharf die polnischen Behörden angriff. Arbeitsstätte zurüdfehrenden Bergleute eine aufreizende Ansprache Die durch dieses Auftreten des tommunistischen Abgeordneten empörten Arbeiter lieferten ihn der Polizei aus. Er wurde heute