Einzelbild herunterladen
 

Die Arbeit des Hirnforschers

Das Institut für Hirnforschung

1898 gründete D. Bogt in Berlin   eine Neurologische Sentral fiation", 1928 begann der Bau des Kaiser Wilhelm- Instituts für Hirnforschung" in Buch. In den dazwischenliegenden dreißig Jahren find wir Konftitutionsgeheimnissen auf die Spur gekommen, die unfere ganzen Anschauungen über den Bau und die Tätigkeit unferes Großhirns verwandelt haben.

Daß das Großhirn aus der Brauen Rinde" und der Weißen Substanz" besteht, gehört schon seit vielen Jahrzehnten zur Schul­meisheit, aber im übrigen nahm man an, daß die ganze Groß­hirnrinde einen gleichen Zellenbau habe. Man hatte zwar durch erperimentelle und klinische Befunde festgestellt, daß es in der Hirn rir.be einige nicht weiter scharf begrenzte Bentren" gibt, die var schiedenen Funktionen dienen man nahm solche Seh, Hör ufm. man nahm solche Seh, Hör- usw. Zentren an aber man glaubte, daß die Ursache für die un­gleichen Funktionen in den Unterschieden in den Leitungsbahnen liegen.

Ein paar Jahrzehnte eingehender mikroskopischer Forschungen vernichteten diesen Glauben und stellten in unserer Großhirnrinde bis zu zehn Schichten verschiedenartiger Zellen übereinander fest. Sie sind nicht durchgehend über die Großhirnrinde verteilt, sondern bilden fest umschriebene Bezirke, wobei die Schichten sich an den Grenzen jedes Bezirtes deutlich verändern, verästeln usm. D'e menschliche Großhirnrinde zerfällt in über 200 solcher Felder", von denen jedes einer besonderen Funktion dient und dadurch ein befonderes Leitungsneg von langen Nervenfajern jede durch eine besondere Martscheide isoliert mit allen anderen Federn mit allen anderen Feldern verbunden ist, so, daß Millionen von Schaltungen möglich werden.

Aber die Menschenhirne sind verschieden. 3mar haben sie alle gemisse Gebiete so entwidelt, mie fie bei teinem Tier, auch feinem Affen, sich vorfinden, die also spezifisch menschlichen Funktionen, zum Beispiel den aufrechten Gang, dienen, aber es zeigt sich doch, daß die Erbanlage durch Ueberentwicklung verschiedener Partien auf Kosten anderer ganz verschiedene Fähigkeiten erzeugt. Geistige Erfrankungen wiederum zeigen ganz bestimmte Veränderungen und Zerstörungen an immer den gleichen Stellen des Zentral nernensystems.

Nachdem also der Zusammenhang zwischen unseren geistigen und psychischen Fähigkeiten und dem anatomischen Befund der Gehirnfelder festgestellt ist, ermächst dem neu errichteten Institut

Kampfpause im Buchdruckgewerbe. Buchdrucker- Generalversammlung nimmt Lohnschiedsspruch

zur Kenntnis.

Die am Mittwoch im Gewerkschaftshaus tagende General versammlung der Berliner   Buchdrucker hatte eine reichhaltige Tagesordnung zu erledigen. Im Quartalsbericht führte der 2. Borsigende Albrecht aus, daß die Organisation in das Jahr 1930 bei sintender Konjunktur und steigender Arbeitslosigkeit eingetreten feis Zu Beginn des Jahres waren 1076 Arbeitslofe zu verzeichnen. Jezt ist die Zahl der Arbeitslosen auf 3519 gestiegen. Der Gou­norstand mußte deshalb durch Ertraunterstübungen helfend eingreifen.

Die Mitgliederzahl hat sich troß der Arbeitslosigkeit von 16 044 auf 16 178 erhöht. In der Lehrlingsabteilung waren am Schluß des Quartais 1966 Lehrlinge organisiert.

Die 2ohnabbauversuche der Unternehmer fonnten in allen Betrieben erfolgreich abgewehrt werden.

Durch freiwillige Sammlungen wurde die beträcht liche Summe von 51 908 Mart zur Weihnachtsunterstützung für Arbeitslose aufgebracht. Das zeugt von einer vorbildlichen Soli darität der Berliner   Buchdruder. Beschämenderweise haben sich die Kommunisten an den Sammlungen nicht beteiligt.

Die Sammelliffe der Friedrichstadt  - Druckerei ist leer zurückgegeben

worden.

Nach längerer Aussprache wurde gegen 10 Stimmen ein Antrag angenommen, der dem Gauvorstand für die im abgelaufenen Geschäftsjahr gleistete Arbeit die Anerkennung ausspricht. Auf die Forderung der Kommunisten, unter RGD- Führung zum Streit zu rüften, konnte Albrecht treffend erwidern, daß die Kommunisten im eigenen Betrieb nicht danach handeln, denn in der Friedrichstadt  - Druderei sollen jetzt nicht weniger als 50 Ar­beiter zur Entlaffung fommen. Bei der Beratung der Anträge auf Aenderung der Sagungen wurden die Anträge des Gauvorstandes und der Amsterdamer Gewerkschaftsrichtung gegen cima 12 Stimmen angenommen und sämtliche Anträge der Opposition abgelehnt. Die Satzungsänderungen treten fo­fort in Kraft. Die Wiedermahl des Gauvorstandes erfolgte gegen menige Stimmen, ebenso die Neu- bzw. Wiedermahl der Kom­missionsmitglieder. Abrecht dankte dem Gauvorsitzenden Braun für feine 25jährige aufopfernde Tätigkeit im Bauvorstand.

JETZT ÜBER

eine ganze Reihe neuer Forschungsgebiete, die dem praftischen Leben dienen. Eine Klinik, die dem Institut angegliedert wird, soll exafte sinnenphysiologische Untersuchungen an Patienten er­möglichen. Eine genaue Klassifikation der Psychosen soll aufg stellt werden, denn da die Erkrankungen gleicher Herde im Gehirn die­felben Krankheitsbilder erzeugen, muß der gleiche Berlauf von Krankheitsprozessen die gleiche Erkrankungsstelle haben, was die größte Bedeutung bei Hirnoperationen haben wird.

Durch die Erforschung von Unterwertigkeit oder Ueberwertig feit nach dem Bau des Gehirns wird eine objektive Grundlage für die Feststellung des tonstitutionellen Verbrechers geschaffen. Da aber auch die Gehirnkraft" fich ähnlich wie die Musfeffraft aus Anlage und Training zusammenseßt, wird man praktische Maß­nahmen zur Unterdrückung des Unterwertigen und Höherzüchtung des Ueberwertigen fchaffen fönnen. Steht doch jetzt schon fest, daß nicht eine einseitige lleberwudjerung einer Fähigkeit das Wünschenswerte ist, sondern daß in jedem Falle zur Erzeugung non hochwertigen Leistungen eine Felderharmonic notwendig ist. Zum Beispiel muß der bedeutende Musiker nicht nur das hoch Zum Beispiel muß der bedeutende Mufiter nicht nur das hoch­entwickelte musikalische Feld im Gehirn haben, sondern auch ein ebenso ausgedehntes motorisches Zentrum, denn ohne geschickte Hände wird er nie ein großer Musiker werden können. Bei ande­ren Berufen ist ein innigftes Zusammenarbeiten von noch mehr Zentren notwendig, und so entsteht für die Hirnforschung die Frage, wie man die Erbanlagen in diesem Sinne. beeinflussen fann: zum Beispiel, indem Männer und Frauen mit gleichen geistigen Inter­effen und Fähigkeiten heiraten. In dieser Beziehung ist die B- rufstätigkeit der Frau, die sie mit den Männern gleichen Berufes, also meist auch gleicher Veranlagung zusammenbringt, recht vorteil. haft. Daß die Kinder in den meisten Fällen dann die kombinierten Fähigkeiten erben, zeigen die Familien der Zirkusleute, die, von der anderen Welt abgeschnitten, oft durch Generationen unterein­ander heirateten und auch durdy mehrere Generationen steigende akrobatische Fähigkeiten vererbten.

Wir sehen schon an den paar Beispielen, welche Fülle von Broblemen von größter praktischer Bedeutung der Hirnforscher zu lösen hat und wie wichtig es ist, daß das Gelehrtenpaar C. und D. Bogt als Krönimg ihrer jahrzehntelangen fruchtbaren Arbeit jetzt das moderne und vorzüglich ausgestattete Institut mit einem größen Mitarbeiterstab zur weiteren Forschung bekommen hat. C.

Gine stürmische Debatte entstand bei der Bestätigung des Bor fizenden des Brandenburgischen Maschinensezervereins, Engel meier, als Vertreter für den Gauvorstand, da Engelmeier eine flare Antwort auf die Frage, ob er sich zur RGD. bekenne oder nicht, ablehnte. Schließlich wurde Engelmeier gegen eine starte Minderheit bestätigt. Des weiteren wurden fünf RGD. Anhänger wegen verschiedener Bergehen aus der Organisation ausgeschlossen. Für den Bildungsverband bewilligte die Versammlung 3000 Mark.

Der bereits im Borwärts" veröffentlichte Schiebssprud der Schlichtungsinstanz wurde von der Generalversammung ohne Debatte zur Kenntnis genommen

Die für Montag, den 22. Dezember, zur Berichterstattung über die Lohnverhandlungen nach dem Gewerkschaftshaus ein­berufene außerordentliche Generalversammlung fällt aus.

Folgen des Metallarbeiterstreifs.

Riederlage der RGD.- Zusammenbruch der Gelben.

In der Knorrbremse haben gestern die Wahlen zum Betriebsrat stattgefunden. Dieses Unternehmen mar lange Jahre eine ochburg der Kommunisten und wurde da­durch der stärkste Stüßpunkt der Gelben. Der Ausgang der Betriebsratswahlen zeigt nun, daß die Behauptungen der Kom­munisten von dem Niedergang des Deutschen Metallarbeiterver­orbeiterstreits ein aufgelegter Schwindel ist. Noch stärker bandes und dem großen Aufschwung der RGD. infolge des Mefall­in Mitleidenschaft gezogen sind die Gelben.

Wahlbered tigt waren bei den Arbeitern 1805( im Vorjahr 2688). bei den Angestellten 735( 755). Abgegeben wurden für die Liste 1 der freien Gewerkschaften zum Arbeiterrat 620 Stimmen( 889), für die RGD. 444( 739), für die Gelben 163( 778), für den Stahlhelm 213(-), für die Nazi 171(-). Bei den Angestellten erhielt die Liste des Af A Bundes 142 Stimmen( 128), der DHB. 194 ( 197), die Gelben 120( 139) Stimmen. Die Mandatsverteilung im Arbeiterrot ergibt für die freien Gewerkschaften 5 Mandate( 5), die RGO. 3( 4), die Gelben 1( 4), den Stahlhelm 1(-), die Nazi 1(-). Im Angestelltenrat hat sich in der Mandatsverteilung

JAHRE

nichts geändert. Im Betriebsrat perlieren die Gelben 2 Manbate zugunsten der Nazis und des Stahlhelms; sonst ist die Zusammen fegung unverändert.

Dieses Ergebnis in einem der umstrittensten Betriebe   Berlins, wo bisher die Stellung der freien Gewerkschaften eine besondere schwierige war, zeigt, daß von allen Organisationen nur die freien Gewerkschaften sich erfolgreich behauptet haben, während alle anderen Richtungen mehr oder weniger starte Verluste erlitten haben. Be­merkenswert ist, daß der freigemertschaftliche Afд- Bund seine Stim­menzahl gegenüber dem Vorjahr noch gesteigert hat, obwohl die Zahl der beschäftigten Angestellten zurückgegangen ist. An diesem klassischen Beispiel zeigt sich, daß die Behauptungen der Kommunisten nur Schwindel find.

KPD. entlarvt ihre Unwissenheit.

Phantasien aus dem Karl- Liebknecht Haus.

Das Blatt der Sowjetbotschaft weiß zwar seinen Lesern nichts vom Schiedsspruch im Buchdrudgemerbe, mie von sonstigen Bor gängen in der Arbeiterbewegung mitzuteilen; die Redaktion hat aber aus dem Berliner Tageblatt" erfahren, daß, wie wir bereits mitgeteilt haben, auf Anregung des Reichsarbeitsministers Ver handlungen stattgefunden haben zwischen den Spizenorganisationen der Unternehmer und den Gewerkschaften, die zu feinem für die Gewerkschaften annehmbaren Ergebnis geführt haben. Diese Mel­dung perarbeitet das Blatt zu einem angeblichen Geheimpakt, der vereinbart worden märe. Der Geheimpaft der Roten Fahne" fieht so aus: Streitbewegungen feien auf längere Zeit untragbar, und müssen unbedingt verhindert und schnellstens beigelegt werden. Die Tarifverträge über Löhne, Arbeitszeit und Arbeitsbedingungen merden aufgehoben. Die Gewerkschaften würden für Unterstügung aller Gesuche der Unternehmer um öffentliche Hilfe eintreten, und viertens würden die Unternehmer zur Reinigung der Betriebe von den Anhängern der RGD. von den Organisationen unterstützt werden.

Die einfachen Tatsachen zeigen, daß es sich hier um ein Phanta­sieprodukt handelt, das sich die ,, Rote Fahne" aus den Fingern ge fogen hat. Die RBD. entlarot nicht einen Geheimpaft", sondern nur ihre Unwissenheit.

Arbeitszeit im englischen Bergbau.

Entscheidung am 24. Dezember.  

London, 17. Dezember.

Der Vollzugsausschuß des Bergarbeiterverbandes prüfte heute die Antworten der Bezirke auf den Borschlag der drei Vertreter des Verbandes und der Regierung, demzufolge überall, mo es nötig ist, zeitweilig eine Staffelung der Arbeitsstunden erfolgen foll. Nach längerer Beratung wurde die Entscheidung auf den 24. Dezember verschoben.

Wetter für   Berlin. Noch überwiegend trübe, ohne nennens merte Niederschläge, Temperaturen in der Nähe des Gefrierpunktes. Für   Deutschland: Im Osten und Süden noch leichter Frost, im Nordwesten Uebergang zu milderer Witterung, im übrigen Reiche feine wesentliche Aenderung.

FUNK BUND­

AM ABEND

Donnerstag, 18. Dezember.  

Berlin.

16.05 Dr. Max   Osborn: Jugendstunde.

16.30 Hans   Gål: 1. Drei Stücke aus der Suite für Klavier, op. 24.( Louise Wandel, Flügel). 2. Sonate für Violine und Klavier, op. 17( Terese Petzko- Schubert, Violine, Louise Wandel, Klavier).

17.05 Lieder( Manfred   Lewandowski,   Bariton; Flügel: Bürger). 17.30 Geschichtliche Romane. Am Mikropbou: Dr. Ernst Kamnitzer. 17.40 Dr. C. M. v. Holten: Moderner Strafvollzug. 18.05 Aus Werken Paul Linckes.

18.55 Arbeitsmarkt

19.00   Stockholm: Selma   Lagerlöf liest aus eigenen Werken.

19.30 Zeitberichte Aus der amerikanischen Wahlpropaganda: Naß oder trocken? 20.00 Eine Stunde Marcellus   Schiffer, zusammengestellt von Marcellus. 21.00 Tages- und Sportnachrichten.

21.10   Leipzig: Der Kampf um den Himmel. 22.20 Wetter-, Tagesnachrichten.

Anschließend bis 0.30: Tanzmusik.

Königswusterhausen.

16.00 Dr. phil. Gentges: Stufe des Schulspiels". 17.30 Mersmann: Hansmusik.

18.00 Prof. Dr. Floeck: Der sudetendeutsche Mensch. 18.30 Prof.. Windelband: Die Aera Bülow,

19.00 Min.- Rat Joachim: Aus der Praxis des Arbeitsrechts. 19.30 Ock- Rat Keiser: Ausführungsbestimmungen zum Reichsmilchgesetz. 20.00   München: Der Vogelhändler.

Berantwortl. für die Redaktion: Franz   Klühs,   Berlin; Anzeigen: Th. Glode,  Berlin. Berlag: Borwärts Berlag G. m. b. S.,   Berlin. Trud: Borwärts Buch bruderei und Berlagsanstalt Paul Singer& Co..   Berlin GB 68, Lindenstrake 3. Sierzu 1 Beilage.

KAISER'S FEST- KAFFEE

Jubiläums­Geschenke

bel Einlösung von Jubiläums Sparbüchern

IM GESCHENKBEUTEL'

AUSGEWÄHLTE MISCHUNGEN Pon 2.60 bis 4.60 das Pfund Jubiläumssorten 2.40 3.00 3.60 4.00 Pfund Konsumsorten.... 1.96 2.16 das Pfund

Tee

das

verschiedener Geschmacksrichtungen, lose und verpackt . von 4.60 bis 8.60 das Pfund

Kakao, Schokoladen, Gebäck

Preiswerte Weihnachts- Artikel

in großer Auswahl

1500 Kaiser'  s Kaffee- Geschäft 5%

FILIALEN

RABATT

IN MARKEN AUSSER ZUCKER