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Rr. 593 47. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Schlechte Note für Banffürsten

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Freitag, 19. Dezember 1930

Zinsspanne gegen 1913 verdoppelt.- Druck auf Gehälter ungerecht. Berfügung, die vom Borjihenden der Stempelvereinigung ſelbſt als

Krisenursache und Krisenheilung sind heute die Sentralprobleme| ländischen Gelder einen größeren nettoüberschuß laffen und daß der deutschen Wirtschaftspolitit. Zu den wichtigsten inner die angewandte Errechnungsmethode der Zinsspanne sich nach den wirtschaftlichen Ursachen der deutschen Wirtschaftskrise Gewinn- und Verlustzijfern der Bankabschlüsse richtet, so daß sich gehören angesichts des unfraglichen Kapitalmangels in Deutschland wohl noch eine höhere Zinsspanne ergibt.dsmydore die Kapitalfehlleitungen und die hohen Kredittoften, mit anderen, Worten die Auswirkung aus der Tätigkeit der Banten . In dieses leider dunkelste Kapitel der deutschen Wirtschaftspolitit bringt die letzte Veröffentlichung des Enqueteausschusses Der Bankkredit"( 212 Seiten, erschienen bei mittler u. Sohn, Berlin ) endlich etwas Licht. Das voltswirtschaftliche Ergebnis der getroffenen Feststellungen ist erschütternd, das kann man ohne Uebertreibung sagen. Die deutsche Bantwirtschaft hat seit der Inflation im wesentlichen versagt.

Wir hatten in den letzten Jahren eine sehr starke Konzentration im Bantwesen und sehr zahlreiche Zusammenbrüche. Dennoch ist die Uebersehung des Bankgewerbes,

auch des öffentlichen Bantwesens, im Vergleich zu dem zu be­wältigenden Kreditumfang und Geschäftsverfehr noch über= raschend groß. Die Berliner Großbanten haben von 1914 bis 1928 129 Privatbanken, 66 Provinzaftienbanken und 15 Genossenschaftsbanten in sich aufgenommen. Sie haben die Zahl ihrer Filialen von 150 Ende 1913 auf 900 Ende 1923 erweitert, and Ende 1929 fag mit 750 Filialen die Zahl noch um 600 über dem Stande von 1913. Die 3ahl der Filialen von drei großen Provinzbanken ist von 1913 bis 1929 von 100 auf 290 gestiegen. Troß dieser riefenhaften Konzentration bei den großen Banten ities die Zahl der felbständigen Provinzattienbanken( hauptsächlich burg, Vermehrung der Spezial- und Hausbanken) von 336 auf 384, die Zahl der Privatbanken lag Anfang 1930 mit rund 2000 immer noch mehr als 10 Proz. über der Zahl von 1913.

Eine ähnliche Aufblähung besteht aber auch bei den Kreditgenossenschaften und Spartaffen. Es gibt zwar mur 1400 Kreditgenossenschaften gegen 1550 im Jahre 1913, aber die gesamte Bilanzsumme betrug Ende 1929 nur 1,8 gegen 2,15 Milliarden 1913. Die Zahl der Annahmestellen der Sparkassen mar 1930 gegen die Vorkriegszeit von 11 700 auf 12 600 ge stiegen, die gesamte Bilanzsumme dagegen von 20,11 auf 12,82 Milliarden gesunten.

Angesichts dieses gewaltig aufgeblähten Bantenapparates bei relativ noch immer viel fleinerem Gesamtgeschäft, besonders wenn man die Geldentwertung berücksichtigt, sind erheblich größere Rosten selbstverständlich. Den Feststellungen im Anhang des Berichtes über die

Entwicklung der Zinsspanne ( Differenz zwischen den gewährten und verlangten Zinsen ein­schließlich Provision) kommt deshalb die größte Bedeutung auch für die Beurteilung des volkswirtschaftlichen Nugeffeftes der Bankentätigkeit zu.

Der Enqueteausschuß hat für 1912 eine 3insspanne von nur 1,4 Pro3. festgestellt, für 1913 von 1,5 Proz. 3m Jahre 1926, 3wei Jahre nach der Stabilisierung, betrug die Zinsspanne nicht weniger als 3,4 Proz. Sie fant bis 1928 auf 2,9 Proz. und blieb 1929 unverändert. Es steht also fest, daß die Zinsipanne heute doppelt fo hoch ist als in der Vortriegs. 3eit, was einer voltswirtschaftlichen Berfeuerung der Kapital­fammlungs- und Kreditverteilungsfunktionen un nicht weniger als 100 Proz. enffpricht.

Die Tätigkeit des Bankgewerbes hat mit anderen Worten die größte Verfeuerung zu verzeichnen, die in Deutschland über­

haupt festzustellen ist.

Nun haben die Banken seit 1926/27 sehr start rationali­fiert und ihre Personal- und Sachtoften erheblich gesenkt. Da aber 1928 und 1929 die 3insspanne fich nicht verringert hat, ergibt fich daraus der Schluß, daß bei den Banten, ebenso wie bei der Industrie die Rationalisierungserfolge nicht zur Berbilligung der Preise, d. h. hier zur Senfung der Kreditkosten verwendet worden sind. Der Bericht sagt selbst, daß die Gewinnspanne der Banken( unter Berücksichtigung also auch der erhöhten Gehälter. D. Red.) in der Zeit von 1926 bis 1929 trop der Berringerung der Zinsspanne sich noch vers größert hat. Diese Feststellung ist wichtig auch gegenüber dem von den Banken jetzt geplanten neuen Gehaltsabbau. Die Enquete stellt für die Berliner Großbanken fest, daß der Geschäfts­umfang nach der Summe der Kreditoren von 1926 bis 1929 um 88 Pro3. gestiegen ist, die auf die Kreditoren erzielten Er. träge um 62 Broz, die Summe der Handelsuntosten und Steuern dagegen, in denen auch die Gehälter enthalten find, nur um 21 Broz 1926 bis 1929 waren gewiß die fetten Jahre der Banten ; aber es wäre eine große Ungerechtigkeit, in dem ersten mageren Krisenjahr der Banten die Angestellten allein für die Krisenverluste bluten zu lassen. tap Der geringe volkswirtschaftliche Nuzeffett der deutschen Bank wirtschaft zeigt sich natürlich außer in dem hundertprozentig über­höhten Kapitalpreis in sehr schwerwiegender Weise auch

bei den Fehlleitungen von Kapital,

für die in erster Linie die Banten verantwortlich sind. Allgemein stellt der Bericht dazu feft: Es besteht... im allgemeinen viel weniger wirtschaftspolitische oder industrie politische Führung durch die Banken, als man auf Grund der Größe der Kapitalien, die durch sie geleitet werden, leicht geneigt ist, anzunehmen..." Es werden von verschiedenen aus Strebite Seiten des Bankgewerbes aus Kredite an dieselben oder an verschiedene Unternehmungen einer Branche gewährt und dort eine Expansion begünstigt, die nicht im Verhältnis zu deren optimalen Abfagmöglichkeiten steht. Es wäre durchaus denkbar", so sagt der Bericht weiter, daß durch größere Planmäßige teit und gegenseitige Fühlungnahme manche Fehl investitionen vermieden werden könnten." Was hinter dieser sehr vorsichtigen Formulierung für die Volkswirtschaft stedt, dazu ist nur der Hinweis notwendig auf den Favag- Standal, auf die über mäßige Ausdehnung der Kunstseiden, Stickstoff- und Eisenindustrie, auf die durch die Mißhandlung der Aktionäre überhaupt nicht mehr funktionierende Börse und auf zahlreiche der jetzt im Augenblick erfolgenden Großzusammenbrüche. Ueber die Aufsichtsrats. funktionen der Banten sagt der Bericht leider nichts. Boltswirtschaftlich müßte aber ihr ganzer Sinn gerade die Ber­hinderung der Kapitalfehlleitung sein. Soweit die Banken also wie hier planwirtschaftlich schon verfahren find, liegt völliges Ber­sagen vor, was freilich nur den verwundern fann, der die Tantieme als Entgelt für wirtliche Kontrollarbeit ansieht.

Zunehmende Konzentration und beherrschende Stellung der Großbanten ermöglichen naturgemäß auch eine stärtere Wirkung der von den Banten

fo gern als nicht eriffierend bezeichneten Bantenkartelle. ( Konditionskartelle).

Sie hatten die 3insspanne hoch, und wie das geschieht, zeigt am Dabet ft noch zu berücksichtigen, daß die beträchtfich biffigeren aus besten der Wortlaut des Berichtes über die Art, wie man Rare

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telldisziplin erzwingt: Diese Disziplin wird nicht durch vertragsmäßige Strafbestimmungen oder ähnliches erzwungen, doch hätte die jeweilige Mehrheit( in der Berliner Stempelvereinigung und den 100 örtlichen Bankvereinen. D. Red.) durch die Möglichkeit, den Kreditverkehr abzubrechen, außerordentlich starke Mittel zur Todesstrafe" bezeichnet wurden."

den feinsten Kunden

Wenn nun der Bericht mit Recht eine sehr starte Kon turrenz in der Bankwirtschaft feststellt, so fann es sich dabei turrenz in der Bankwirtschaft feststellt, so fann es sich dabei eigentlich noch abgesehen von den größten Kreditobjekten und nur noch um die Zuteilung der Geschäfte, nicht aber um die Regulierung des Ka­pitalpreises nach unten durch diese Konkurrenz handeln. Es disa entsteht also auch hier

"

-

dasselbe monopolistische Gefahrenbild wie in der Industrie: der Preis tann nicht finfen, weil sich die Konkurrenz auf die Er­jagung von Geschäftsquoten" beschränkt, auf die Unter­bietung jedoch die Todesstrafe der Materialsperre( hier Kredit­fperre) steht.

Wie volkswirtschaftlich gefährlich unter diesen Umständen der vom privaten Banffapital so gern und nachdrücklich geförderte Frieden mit den öffentlichen Banten und Spartassen sein muß, den einzigen möglichen Außenseitern, das braucht nicht besonders ausgeführt, muß aber von den öffent lichen Banken in Zukunft viel mehr beachtet werden, als das bisher geschehen. Der Enqueteausschuß war in seinem Urteil über

bescheiden.

diese Rernfrage der Bankpolitik in Deutschland auffallend

Die Devisenkredite der Banten und ihre Gefahren.e Wichtig und grundlegend sind die Feststellungen über Bedeutung, Funktion und Gefahren der kurzfristigen Auslands frebite in der deutschen Bankwirtschaft, besonders in ihrer Aus wirkung auf die Zahlungsflüssigkeit der Banten ( Liquiditätsproblem). Bon Ende 1926 bis Ende 1929 find diese ausländischen Devisen. trebite der Banten von 3,5 auf 9,2 Milliarden, die Gegenposten von Bantvaluta forderungen von 1,8 auf 3,7 Milliarden gestiegen, so daß eine Steigerung der Nettoverschuldung von 1,7 auf 5,5 milliarden übrigblieb( alles ohne Reichsbank). Das Verhältnis der Forderungen zu den Verpflichtungen hat sich in dieser Zeit von 51 auf 40 Proz. verschlechtert. Im Zusammenhang mit den Kapitalfehlleitungen in Deutschland ( festgefrorene Kredite auch aus solchen Devisenleihgeschäften) muß fich notwendig eine fchlechtere 3ahlungsflüffigteit, im Zusammenhang mit politischen Erschütterungen muß sich notwendig eine fa st lebensgefährliche Empfindlichkeit des Bantwefens aus diesen hohen furzfristigen, zunehmend schlechter gedeckten Valuta­frebiten ergeben.

Ueber die erste lebensgefährliche Probe auf dies Erempel( Frühjahr 1929, Pariser Reparationsverhandlungen mit Schachts Kolonialattaden) fagt der Bericht: Bären( damals) andere ausländische Geldgeber der deutschen Wirtschaft nicht zu Hilfe ge= fommen und hätten sich die Kundgebungen einzelner ausländischer Geldgeber zu einem internationalen Run auf die deutsche Wirtschaft

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