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Wilhelm Bölsche  

Zu seinem 70. Geburtstag.

Bethelm Bölsche   ist der erste Jubilar des Jahres 1931. Am weiten Januártage langt er an der Siebzigerede an, und nicht zu zählende Glückwünsche wallfahrten heute in dankbarem Gedenken nach seiner Billa   Carmen zu Schreiberhau im Riefengebirge. Sein Name gehört für die Dauer der deutschen   Geistesgeschichte an als der des dichterisch begabtesten Naturwissenschaftlers und des wissens: reichsten dichterischen Gestalters unferes Zeitalters, mehr aber noch als der des phantafievollften, anregendsten und erfolgreichsten Ver­breiters der großen Naturerfennthiffe Darwins u. a. in weitesten Voltstreifen. Noch im Siebziger sehen wir die Inkarnation des funstheiter sonnenhaften Rheinländertums.( Er ist der Sohn eines vier Jahrzehnte an der Kölnischen Zeitung  " als Schriftleiter tätig gemefenen namhaften Journalisten.)

Als Sachsundzwanzigjähriger zog er zu den jungen Stürmern und Drängern jener Zeit, zu den Brüdern Hart, Hartleben  , Haupt­mann, Holz und Bruno Wille  , und von Friedrichshagen   bei Berlin  aus, damals einem kleinen Schifferdorfe, wanderte er in den achtziger und neunziger Jahren allsonntäglich zur freireligiösen Gemeinde in Berlin   und hielt in einem Tanzfaale seine Erbauungsstunde ab pder Sprach in der Arbeiterbildungsschule dichterisch beschwingt von der Dichtenden Natur als rhythmisch sich verschwendender Erzeugerin cber dergleichen. Und seine begeisterten Hörer wanderten an seiner Hand durch die Natur mie in einem Himmel poll herrlichster Garten fchönheit. Damals gründete er mit anderen die Freie und die Neue freie Bolksbühne in Berlin   und leitete deren Zeitschriften, war auch cins der eifrigsten Mitglieder des literarischen Vereins Durch", einer der geistigen Bruderschaften jener Zeit, deren schöpferischen Meinungsaussprachen die oud) barin verarmte Gegenwart nichts an Damals nähernd Gleichwertiges an die Seite zu sehen vermag. schrieb er unter dem Titel ,, Naturwissenschaftliche Grundlagen der Boefie" eine ,, realistische Aesthetit", in der er von Dichter natur­wissenschaftliche Schulung und von der Dichtung Anpassung an die Erkenntnisse der naturwissenschaftlichen Forscherarbeit verlangte, eine Forderung, die schon 40 Jahre vorher Wilhelm Jordan  , der sich später ,, der Dichter der wissenschaftlichen Erkenntnis" nannte, aufgestellt hatte und die natur" gemäß unerfüllt blieb und immer bleiben wird. Der liebe alte Bölsche, der Mann mit dem schönen weißen Forschertopf und der schönen braumen Samtjade, ist allzeit aus lebendiger Kunstnähe an seine Darstellungen aus dem weiten Gebiete der Naturwissenschaften, und mit der gediegenen Ausrüstung lief­dringend unterrichteten naturwissenschaftlichen Sachverständnisses an feine fabulierfreudigen poetischen Lebensgemälde herangetreten. Da­von zeugt einmal sein bekanntester, übrigens unverkennbar halb fclbstbiographischer Roman ,, Die Mittagsgöttin", in dem ein zweifel­geiftiger Lebensverneiner und sehnsuchtsvoller Hungerleider nach dem

Gastod eines Ehepaares.

Gelbstmord in höchster wirtschaftlicher Not.

3m Badezimmer ihrer Wohnung in der Ansbacher Str. 42 tourden heute normilfag der 46jährige Kaufmann Ostar Bilia und feine 45 Jahre alte Frau Erna durch Gas pergiffet tot auf­gefunden.

Villa war Auslandsdeutscher und vor etwa drei Jahren nach Deutschland   zurückgekehrt. Trotz aller Versuche gelang es ihm nicht, hier festen Fuß zu faffen. Einige Bertretungen, die er er­worben hatte, warfen so wenig ab, daß er mit seiner Frau in immer größere not geriet. Schließlich tamen beide zu dem Entschluß, gemeinjam aus dem Leben zu scheiden. Am Neujahrstage fchriften fie zur Ausführung der Tat. 3. hatte an der Wohnungstür B. noch ein Schild befestigt Borfight, Gas!", wodurch Haus­bewohner aufmerksam wurden und die Polizei alarmierten.

Furchtbarer Roheitsaft.

Mit unbekannt gebliebenen Personen geriet in der Neu­jahrsnacht der 37 Jahre alte Arbeiter Willy Kar, der in der Soloniestr. 71 am Wedding   wohnt, vor dem Hause Nr. 69 in einen Streit. Seine Gegner zogen plöglich die Meffer und brachten Rar mehrere schwere Kopfverlegungen bei. Durch einen Stich wurde auch ein Auge zerstört Die Messerstecher flüchteben und sind noch nicht ermittelt. Der Schwerverletzte murde nach dem Jüdischen Krankenhause gebracht, fonnte aber noch nicht vernommen werden. Man weiß deshalb nicht, ob kar die Leute kannte und aus welchen Gründen es zu dem Zusammenstoß gefommen ist. 3 eugen, die

Unerreichlichenzu vernunftbestimmter Mäßigung uferlofer Reigungen und Beranlagungen und zur geistig- persönlichen Harmonie des Lebensbejahers fich emporläutert; und auch sein schalthaft humor­volles, doch ernsthaft unterkellertes, den Seelenrausch rechtfertigendes Rönier- und Germanenmärchen vom Ursprung des Biers" unter dem Titel Der Zauber des Königs Arpus", eine seiner frühesten

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den Dirigenten Leo Blech   und für alle Hauptbarsteller: Bera Schwarz, Tilly de Garmro, Wittrisch, Guttmann, Ernster, Hente.

Die Neunte in der Volksbühne.

Beethovens Neunte Sinfonie in der Silvesternacht, das war vor drei Jahren in der Bolfsbühne ein Versuch von revolutionärer Kühnheit. Heute ist es ein Ereignis, ausgestattet mit der Gültigkeit guter Tradition. Aller Veranstaltungen des Berliner   Kon zertwinters haben die schlechte Konjunktur dieses Notjahres zu fpüren; für dies Silvesterkonzert müßte das Haus an Bülowplatz  um ein Vielfaches größer sein, um alle als Besucher aufzunehmen, die daran teilhaben wollen. In der ersten Stunde des Jahres Echillers Hymne auf die Freude, Beethovens Internationale der Menschenliebe: das Betenninis zur Völkerversöhnung und zum Bölkerfrieden, in solcher Stunde im Arbeitertheater verkündet, ge­winnt diesmal mehr denn je menschlich- politische Bedeutung. Die Aufführung, für die der Kölner   Generalmusikdirektor Hermann Abendroth   als Leiter berufen wurde, hält sich auf der Höhe der Aufgabe und des Anlasses: mit dem Philharmonischen Orchester, dem Berliner   Volks chor, dessen Leistung besonders zu rühmen ist, und mit einem erlesenen Solistenquartett. Die Be­geisterung der Hörer ist nicht nur schöner, sie wirkt auch echter und überzeugender als die verschliffene Uitstimmung, die sich das Silvesterpublikum der bürgerlichen Theater Jahr für Jahr abringen Klatts Pringsheim.

läßt.

Silvester im Schiller- Theater.

, 100 000 Zaler."

Silnester will der Bürger fröhlich sein, die Not des Lebens ver gessen und, menn's geht, auch einmal über die Stränge schlagen. Die alte Theatersitte, diesem Verlangen entgegenzukommen, hatte das Schiller- Theater veranlaßt, David Kalijchs alte Boise   ,, 100 000 Thaler" aus dem Jahre 1847!) auszugraben und neu montiert vorzuführen. Dichtungen, die erst unlängst in 15. Auflage heraus tam. Ebenso nachhaltige Zeugnisse dessen sind seine an eigenwüchigen Ideen Wer hätte auch heute den Mut, ein Stück zu verfassen, das Silvester­reichen prächtigen und naturwissenschaftlichen Schriften ,, Bon Sonnenstimmung bringen könnte. Aber mit der Alt- Berliner Bosse, die und Sonnenstäubchen", Stirb und werde" ,,, Lichtglaube" usw., und ja wesentlich auf den Namen Kalischs geht, ist es auch so' ne Sache. und Sonnenstäubchen", Stirb und merde", Lichtglaube" usw., und vor allen anderen sein berühmtes dreibändiges Liebesleben in der Das Beste an ihr ist der Alt- Berliner Wig, diese im Grunde ge­Natur", das die Geheimnisse von der Geburt alles Lebenden mit der mütliche und gutmütige Schnauzigkeit. Die Handlung ist meist nach seelischen 3artheit einer aller Keutschheitswunder vollen Mutter französischen   Borbildern geschaffen und von einer typisch flein­bürgerlichen Moral fundiert. enthüllt.

Immer hat sich Bölsche   mit großem Glüd bemüht, die Forderung zu erfüllen, die er an die Dichter in seinem Jugendwerfe stellt: ,, den idealen Faden, den fortwirkenden Hang zum Glüde und zur Gesund heit, der an allem Vorhandenen haftet, durch eine gewisse gefchidie Behandlung deutlicher herausleuchten zu lassen". Jedes seiner Werte erinnert uns an das schöne Dürer  - Wort von der in der Natur stecken den und aus ihr herauszureißenden Kunst. Und gern schließen wir den und aus ihr herauszureißenden Kunst. Und gern schließen wir uns der Hoffnung seines Zukunftstraumes an, daß dereinst der Mensch in einer freigeistigen Friedenszeit voll höchster ästhetischer und ethischer Kultur seine Welt bewußt zu einem Gesamtkunstwerte umzuschaffen sich berufen fühlen werde.

Paul Wittko.

den Vorgang, der sich furz nach 1 Uhr abspielte, beobachtet haben oder über die Täter etwas missen, merden gebeten, sich auf dem 48. Polizeirevier in der Koloniestr. 5 zu melden.

Gutsbesitzer erstochen.

Die Bearbeiter Emil Rameau   und Hans Halden   haben außer ein paar 2ktualisierungen und Umdichtungen der Couplets sich wesentlich an das bewährte Alte gehalten, fie spielen den feligen Kalisch mit einer Andacht, als ob es ein klassiler wäre, von den fein Wort verloren gehen dürfte. So dauerte die Sache dreieinhalb Stunden und beweist wieder einmal, daß zuviel Diät nur schadet. Man müßte gehörig fürzen und das Tempo beschleunigen, dann würde die Bergnüglichkeit zunehmen. Aber das Publitum amüsierte sich auch so; es war ja dazu hergekommen, und in dieser witlosen Seit schlagen auch manche der lefsen Worte des späteren Kladdera­datsch- Dichters noch ein. Vor allem hatte man den vollkommenſten Genuß an einer richtigen Berliner   Soubrette, wie wir sie seit vielen Jahren nicht mehr gehabt haben. Lucie Mannheim   umgab das nundfertige Dienstmädchen Wilhelmine   mit jomiel Anmut und an­stedender guter Laune, daß man die Längen und Breiten der alten Bosse gern in Kauf nahm in der fröhlichen Aussicht, zur rechten Zeit durch diese graziöfefte aller Wilhelminen und ihre pointenreiche Coupletfingerei wieder entschädigt zu werden. Die dret Berliner  Jungens, die so unerwartet 3 u Geid und ums Geld fommen, wurden Den Baul Bildt, Beit Harlan und Franz Weber   mit all der Freiheit und Ausgelassenheit gespielt, die man am Silvesterabend

Freiherr   v. Maltzahn von seinem Schäfer im Streit erstochen gern tonzebiert. Baul Bildt schuf eine echte Berliner   Inpe mit

Malchin  , 1. Januar.  ( Eigenbericht.)

Am Donnerstag mittag ereignete sich auf Schloß Gruben=

hagen eine schwere Bluttat. Der Rittergutsbefizer Freiherr von Malzahn, der einer alteingesessenen medlenburgischen Abelsfamilie angehört, geriet mit seinem Schäfer Jakobi in Streit. Jofabi 30g plöglich sein Messer und brachte dem Baron mehrere tiefe Stide in den Rüden und in den Hals bei, so daß dieser nach wenigen Minuten verstarb. Der Schäfer leistete bei seiner Berhaftung heftigen Widerstand und gab auf die Landjäger mehrere Schüsse ab. Er wurde gefesselt in das Amtsgerichts. gefängnis Güstrow eingeliefert.

Erdbeben bei Wien  .

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mien, 2. Janizar. Am Neujahrstage ist um 5% Uhr morgens in dem in nächster Nähe von Wien   gelegenen Kurort Baben ein Erdbeben wahrgenommen worden, das in nordsüdlicher Richtung verlief. Ein großer Teil der Bevölkerung wurde durch ein dommerähnliches Rollen aus dem Schlaf geweckt. Das Beben dauerte jedoch nur einige Sekunden und richtete teinen Schaden an.

Silvesteroper und Silvesterkonzert

Spiel oder Ernst?

Spiel oder Ernst?" Die Frage, die J. N. von ecznizefs heiterer Opernalt führt, gewinnt am Bremieren abend symbolische Bedeutung. Das Silvesterprogramún der Lindenoper buldigt altem Theaterbrauch, der für die letzten Stunden des Jahres Ausgeloffenheit und sorglos fröhliches Spiel chreibt; die Boltsbühne schafft sich ihre eigene lleber­ftefeung und erhöht mit der Aufführung der Neunten die Mitter­nacht er Jahreswende zur ernsten Feierstunde. Ist, was da im bürgerben und im proletarischen Theater offenbar wird, ist ein Kontrast er Klassentemperamente, die derselbe Anlaß auf so gegen fögliche Ari bemegt? Spiel oder Ernst, in der Frage scheiden sich hergebracht begerliche und sozialistische Einstellung zur Kunst, nicht nur zur sunst des Theaters. Dort: Kunst als Spiel, das, ohne innere Beziehung zum Leben, feinen Zmed darin erfüllt, von tiefem abzulenten. Sier: Sunst und Leben in befruchtender Wechsel mirtung; das Leben in seiner Wirklichfeit ofs Kraftquelle oller Kunst; und die Sunit as tonzentrierter Ausdrud des Lebens, stei­gernder, verdichtender Ausbrud, der es aus seiner Alltagsebene hebt.

Einafterabend in der Lindenoper.

oder zumindest eine moderne Lacipe- Bajazzo- Komödie. Aber bald erweist sich die anspruchsvolle, wenn auch nicht mehr origineile Auf­machung eben nur als Aufmachung" als mangelhaft ausgenutzte Drapierung eines schwanthaften Eifersuchtsspiels zwischen zwei Männern, von denen ber eine Operntenor ist, dummm mie der Tenor der Opernlegende, der andere Opernbaffift. Daß der Tenor in solchem Spiel, das bewährte Theaterscherze würzen, feine Eignung zum Opern- Othello erprobt, ist wohl die einzige Idee dieses auch dramaturgisch recht harmlosen Stückchens. Immerhin gibt das Libretto Poul Knudsens dem Komponisten Gelegenheit, seine Meisterschaft auf dem Gebiet der Komischen Oper und im anspruchs­vollen Rahmen kleinster Opernformen zu zeigen. Seine Musit, freilich nicht reich an fubstanziellen Werten, hat spielerische Leichtig keit und Liebenswürdigkeit, ohne ihren Untergrund ernstesten Mu­fitertums zu verleugnen. In einer hübschen Aufführung ein unbe ftrittener Erfolg.

Der Wille des Publitums, den Abend in vergnügtester Baune zu verbringen, droht in Unwillen umzuschlagen, als ihm ein Lanz spiel Silvestersput" von Tansman Laban vorgeführt wird, deffen tänzerischer Sinn und Reiz ihm offenbar ebensowenig eingeht Die Hauptfiguren des Spiels, aus dem beinahe Ernst wird, wie der Rhythmus der mesentlich aus Strawinsky   Klischees zu find Opernsänger; Schauplatz ist eine Opernbühne: die Bühne der fammengesetzten Mufit; obendrein wird diese unzulänglich gefpielt; Lindenoper, die ohne Vorhang und ohne Dekoration offensteht wie das beste sind die Tanzplatten eines litraphonapparates. Den ge­zu einer vormittäglichen Theaterprobe. Man erwartet ein fährdeten Abend rettet Offenbach  , dessen uralte Berlobung bei pirandelleskes Hin und Her zwischen Bühnen- und Lebensrealität;| der Laterne" zum fünstlerischen Höhepunkt wird. Biel   Beifall für

feinem Stullmüller, und Beit Harlan spielte sich als Bullrich auf den wilden Mann hinaus. Roja Bat egg als Obstfrau, Elsa Wagner  als Coupletsängerin, Hans Leibelt   als Hausbejizer trugen jeder zur Förderung der Lustigkeit bei. Es gab allerlei gut gemachte Milieus und eine Walzereinlage von Strauß, die zu den krinolinen. tostümen gut paßte.

D.

Jm Westen nichts Neues. Berschüttete sollen ausgegraben werden. Paris  , 2. Januar.  ( Eigenbericht.)

Wie der sozialistische Populaire" mitteilt, find ehemalige deutsche Offiziere auf dem Schlachtfeld des Beil Armand in den Bogesen ein getroffen, um Ausgrabungen vorzunehmen, da, mie sie angaben, 80 Mann ihres einstigen Regimentes in einem bombensicheren Unter stand verfchüttet und bisher nicht wieder vorgefunden worden feien.

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Diese Leichensuche kann nur mit Erlaubnis der französischen  Regierung geschehen. Will das Auswärtige Amt nicht vor beugend für die Möglichkeit sorgen, Photos der Funde zu verbieten? Sollte sich aber ber Berlag Hugenberg das Monopol darauf gesichert haben, so entfiele natürlich die Notwendigkeit irgendwelcher amt= lichen Erwägungen.

Der christlichsoziale Landeshauptmann von Oberösterreicht, Schlegel, hat sich beeilt, dem ,, Anraten" der Bundesregierung folgend, den Remarque  - Film zu verbieten. Am Premierenabend in Wien   machen die Kriegsbedürftigen eine Menge Versammlungen: aber das Schwedentino ist auf drei Wochen an die Sozialdemo­kratische Kunsthalle ausverkauft!

Die Direktion Haller hat wegen finanzieller Schwierigkeiten am Silvesterabend ihre Tätigkeit eingestellt. Der neue Reißer Auf den Fled" hat das Defizit der., Czardasfürstin  " nicht wiedergutmachen fönnen. Die Hausbefizer laffen durch einen Vertrauensmann bas Repertoireftüd norläufig weiterspielen, so daß feine Entlassungen vorgenommen werden müffen.

Königsgräber vom Ur freigelegt. Die Erpedition, die von dem Archäologen Woolen geführt wird, hat in Ur im alten Chaldäa wichtige Entdeckungen gemacht. Wie das britische Museum bekannt gibt, find die Gräber dreier Könige von Ur freigelegt worden. Die Könige sollen der dritten Dynastie von Ur angehören und um 2400 bis 2300 v. Chr. regiert haben. Es handelt sich um die Gräber der Könige Ur- Engur, Dungi und Bur- Sin, die in der genannten Reihenfolge den Thron von Mesopotamien   innehatten.

Friedrich Moeft liest auf Einladung der Volksbijhne Montag, 5. Januar 20 11hr, in der Aula bes Ghanafiums guin Grauen Stlofter, Slofteft. 74, aus den 38 Anelboten von Bilhelm Schäfer.

Die Ausstellung ,, Deuffche Kunst der Gegenwart" wurde in den Rätmest ber Biener Sezession durch den Bundespräsidenten   Diitlas feierlich eröffnet. Bergamonaltar nnd feinen Gigantenfries im Pergamon Museum  ; 10 Uhr, Kuuftführungen. Sonntag fpredjen: 9 Uhr. Dr. Blümel über den Dr. Dreyer über Altchriftliche Kunft im Kaiser- Friedrich- Museum. Verantwortl. für die Redaktion: Herbert gepere, Berlin  ; Anzeigen: Th. Glede, Berlin  . Berlag: Vorwärts Berlag 6. m. b. S., Berlin  . Drud: Borwärts Buch  . druckerei und Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   E 68, Linbenstraße 3. Hierzu 1 Beilage.