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Lage des Rabaretts war schlecht, wer würde dahin gehen, bachte man anfangs.

Und es famen dennoch Menschen ins Studio. Wie ein Magnet zog diefe fleine Bühne der Unprominenten an. Denn es gab hier etmas zu sehen, was nicht alle Tage so wohlfeil verhandelt wurde: primitive Kunst, unvermittelte Darstellung. Direktoren und Theater­Leute saßen im Parkett und-o Wunder engagierten mirtlich.

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Letzten Sonnabend übertrug Schaeffers die Leitung des Studios an Kurt Robitschet. Ein buntes, originelles Programm wurde geboten. Bon den Jungen hinterließ den stärksten Eindruck Inge borg Klein. Sie sprach den Tert eines Schaubudenausrufers ( von Erich Kestner). Das Gedicht Kestners ließ zu wünschen übrig. Die Musik von Walter Göhr   war wuchtig und aufpeitschend, und das träftige, frische Organ der Darstellerin belebte, formte und ver innerlichte das Ganze. Sie hatte großen Applaus.

Lilli Grün, im Studio feine Unbekannte mehr, sprach neue Satiren vom Mädchen, das aus dem Geschäft fommt und so gern fündigen möchte, und vom kranken Dichter, den seine Freundin mit Hoffnungen einschläfert. Große Wärme und startes Empfinden fchentte dieser Vortrag. Yvette Girard zeigte auf der Bühne zehn Minuten Balletschule, eine sehr gute Idee. Ina Georgia zeigte in zwei neuen Tänzen, was sie kann. Ein guter, fomischer Sportakt, Renn u. Co., ist noch zu nennen. Dann fam Kate Kühl   und fang aus der Dreigroschenoper  ", von der Lewis- Ruth- Band begleitet. Kurt Robitschef zeigte etwas Neues, illustrierte Konferenzen, von denen die sehr gute Telephonszene und die Szene Unterwelt in Chikago" glückten. Nina Mae Mc. Kinney, frisch aus Hollywood  importiert, der Star des Tonfilms, Halleluja", sang Negerlieder mit einer weichen, merkwürdigen Stimme.

Das Bublifum langweilte sich nicht einen Augenblid. S.-M.

Tonfilm- Rofofo.

U.-T. Kurfürstendamm  : Die Marquise von Pompadour

207 Carl- Legien Feier

Im Kieler Gewerkschaftshaus

Kiel, 12. Gamuar.( Eigenbericht.)

Im Gewertschaftshaus war am Sonntag eine Gedächtnisfeier für Carl Legien  , in deren Mittelpunkt eine Gedenkrede des Gefretärs des ADGB  , Genossen Knoll- Berlin  , stand. Tausende hörten Tausende hörten dicht gedrängt die Ausführungen des Redners, die weiteren Zehn tausenden durch Rundfant übermittelt wurden.

Knoll schilderte den vor zehn Jahren Verstorbenen als Gemert­schaftsführer und Politiker. Von den Alten, die mit Legien   und der Arbeiterbewegung groß geworden sind, leben nur noch wenige. Wer Legiens Lebenslauf schildern wolle, müsse ein Stück deutscher Gewerkschaftsgeschichte schreiben, nicht nur der deutschen  , sondern auch der internationalen. Ein zähes Wurzeln

in feft begründeter sozialistischer Ueberzeugung

mar sein Charakterzug. Carl Legien   war ein Sozialdemokrat von jenem Typus, wie man ihn insbesondere in der älteren sozialistischen  Arbeiterschaft so häufig antrifft: unerschütterlich in seiner politischen leberzeugung, selbstlos und hilfsbereit. Diesen Geist in der deutschen  Arbeiterbewegung lebendig zu erhalten, heißt, das deutsche Staats­leben auch weiterhin vor innerpolitischen Erschütterungen zu schützen.

Die Gewerkschaften sind bereit, alle Kräfte zu unterstützen, die für einen sozialen und wirtschaftlichen Aufbau des neuen Reiches tätig sind. Auf die Dauer freilich gehe es nicht an, daß man auf der einen Seite

eine Errungenschaft der Gewerkschaften nach der anderen weg­schlichtet

Es kommt dem Regiffeur Dr. Willi Wolff   hauptsächlich auf Bauerndrama im Spreewald.

dekorative Wirkung an, die bisher bei allen im Historischen ange­siedelten Filmen den Ausschlag gab, gleichgültig, ob es sich um tragische Verknüpfungen oder um Lustspiele handelte. Eine Ber­beugung, ein Tanz und ein Gesicht im Stil der Zeit wiegen schwerer als das Streben nach historischer Echtheit der Menschen und nach schauspielerischer Gestaltungskraft. Die Fassade genügt.

So ist es auch hier in der Marquise von Pompadour, deren Name bereits eine Ahnung von Sittenverderbnis umgibt. Aber es geht in dem Film harmlos zu. Ein junger Vicomte hat ein Bamphlet auf die Geliebte des Königs verfaßt. Er soll für diese Sünde wider den heiligen Geist der Königstreue bestraft werden, doch die Marquise verliebt sich in ihn, und Ludwig muß ihm schließlich die Würde des Gouverneurs einer entlegenen Kolonie verleihen, damit er die Marquise nicht völlig verliert.

Um diese Handlung gruppieren sich die üblichen Operettentypen, diesmal auf Rofofo stilisiert durch Seidenfrack und 3öpfchen. Das Arsenal   alter Wize wird geöffnet, und überall findet sich Gelegenheit für ein Lied oder Chanson. Uebrigens steht die Mufit, die Künnecke, Melson und Stolz schrieben, auf gutem Niveau. Die Musit erscheint jedoch etwas aufgeliebt, fie erwächst nicht immer organisch aus der

Eituation.

Gut die Darstellung besonders in den Nebenrollen. Anny Ahlers   verfügt über eine schöne Stimme und auch Janfuhn bringt es im Gesanglichen zu einer ausgefeilten Leistung, während er im Darstellerischen blaß bleibt. Gerrons König, sehr distret behandelt, erinnert doch an einen für den Maskenball toftümierten Bantier.

―t.

Wem galt das Gift im Rotfohl?

Mitte Dezember v. 3. verstarb in dem Dorfe Peitz im Spreewald der vier Jahre alte Sohn Horst der dort anfäffigen Familie Schularid. Gerüchte wollten miffen, daß das Kind nicht eines natürlichen Todes gestorben jei und die Seffion der kleinen Leiche beftätigte das auch. Es wurde festgestellt, daß der fleine Horst an einer Arsen= Von der Inspektion A. des vergiftung gestorben war. Berliner   Polizeipräsidiums wurde schon damals ein Beamter zur Untersuchung dieses Todesfalles angefordert. Die Nachforschungen stießen auf erhebliche Schwierigkeiten. Die Familienmitglieder bestritten entschieden, dem Kinde Gift beigebracht zu haben. Sie gaben zu, daß Arsen im Hause gewesen sei, ertiärten aber, der eine Sohn, der in einer Glasfabrik arbeitet, habe es von dort zur Bertilgung von Ratten mitgebracht. Das Kind müsse aus Versehen von einer vergifteten Speise gegessen haben. Es ließ sich auch nicht nachweisen, daß irgendein Grund vorgelegen hätte, den tieinen Jungen aus dem Wege zu räumen. Nach und nach lenkte fich der Berdacht vielmehr in eine andere Richtung. Es wurde davon erzählt, daß der 70 Jahre alte Großpäter, der als Altfizer auf dem Hofe febt, sehr hoch verfichert wor den sei. Weiter wollte man wissen, daß er bei der Uebergabe des Hofes sich Rechte ausbedungen habe, deren Erfüllung der Familie jezt mehr und mehr lästig falle. Für die angebliche hohe Bersicherung hat sich noch tein Beweis finden laffen, daß aber

und auf der anderen von den Gewerkschaften erwartet, daß sie sich für denselben Staat mit dem Leben ihrer Mitglieder einsetzen. So habe es auch Carl Legien   nicht gemeint, als er während des Kapp­Putsches die deutsche Arbeiterschaft zum Schutze der gefährdeten Republik   aufrief. Die deutschen   Arbeiter seien feine Agrarier und daher auch noch nie vom Staat verwöhnt morden. Sie verzichteten auch darauf, irgend etwas geschenkt zu erhalten. Was aber Legien immer gefordert habe und wofür die Gewerkschaften jahrzehntelang leidenschaftlich gefämpft hätten, das sei die

Anerkennung gleicher Rechte

auch für die Arbeiterklasse.

In ihren Grundgesetzen gewähre die Verfassung der Arbeiter­schaft diese Rechte. Heute wolle es allerdings fast scheinen, als sei dieses gleiche Recht in mancher, besonders aber in wirtschaftlicher Hinsicht bestritten und gefährdet. Die Gewerkschaften, in denen der Geist und der Wille von Legien   auch nach dem Tode ihres großen Führers noch lebendig sei, wollten im selben Geiste nicht nur helfen, die gegenwärtige schwere Krise zu überwinden, sondern auch das große Ziel zu erreichen, das der Nirnberger Gewerkschaftskongreß

von 1919, der letzte, den Carl Legien   geleitet hat, so formulierte: ,, Die Gewerkschaften erbliden im Sozialismus die höhere Form der wirtschaftlichen Organisation."

Die Rede Knolls war umrahmt von einer Reihe musikalischer Darbietungen, die mit dem Erntelied von Fried ihren Abschluß fanden.

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herrschenden 7 Grad in dieser luftigen Bekleidung Eissport trieb. Sie ist übrigens Stammgast und jedes Wochenende, ob schön, ok Regen, verbringt sie in Wannsee  . Ein großer Wunsch liegt der Berwaltung am Herzen: die Einrichtung einer Lautsprecheranlage, die insbesondere bei dem sommerlichen Massenbetrieb zur Be­wältigung des umfangreichen Ordnungs- und Rettungsdienstes unbedingt notwendig erscheint.

170 Streckenarbeiter verschüttet.

20 wurden gerettet, 150 aufgegeben.

Der Bergsturzfatastrophe in Guayaquil   im Staate Ecuador  , über die wir in der Sonntagsausgabe des, Bor­wärts" bereits berichtet hatten, sind nicht, wie anfangs gemeldet, 170 Passagiere, sondern 170 Stredenar­beiter zum Opfer gefallen, welche die durch einen früheren Bergsturz verschüttete Bahnstrecke freilegten. Der erste Bergsturz war abends um 10 Uhr erfolgt, und die Hilfsmannschaft war sofort zur Freilegung der Bahngleise entsandt worden. Wegen schmerer Regenfälle konnte die Freilegung der Strede jedoch erst bei Morgengrauen beginnen. Als die Mannschaft gegen. 5 Uhr morgens emfig arbeitete, begannen vom Berg­abhang Geroll und Erdmaffen herabzurollen. Wenige Minuten später erfolgte unter lautem Getöse der große Bergsturz, der die 170 Arbeiter verschüttete, che an Rettung zu denken war. Die Bahngleise wurden 1% Kilometer weit zusammen mit Geröll, Bäumen und Schlammassen verschüttet. Der ange­

Nazi schießt Kommunist nieder.fither mit ihren Forderungen den füngeren Familienmitgliedern ſtrengten Arbeit der Bevölkerung iſt es gelungen, zwanzig Ber

Nationalsozialisten immer bewaffnet.

Ju der kleinen an der Wriezener Strede gelegenen Ort­schaft Mahrzahn kam es in der vergangenen Nacht in der Schantwirtschaft von Staab zu einer folgenschweren Aus­einandersetzung zwischen kommuniften und Nationalsozialisten. Im Berlaufes des Streites zog çin Hafenkreuzler eine Bi ft ofe hervor und feuerte auf seinen tommunistischen Gegner, mehrere Schüsse ab. Der Kommunist wurde von einem Ge­schoß in den Arm getroffen und erheblich verlegt. Glücklicherweise waren Beamte der Landjägerei schnell zur Stelle, so daß ein weiteres Blutvergießen verhindert werden konnte. Der nationalsozialistische Schütze wurde festgenommen und der politischen Abteilung des Berliner   Polizeipräsidiums übergeben. Dieser Borfall bemeist wieder einmal, daß die Nationalsozialisten troß der ftraf schärfenden Bestimmungen immer bewaffnet sind, ein Grund, der die Polizei veranlassen sollte, sie auch bei den geringsten Anlässen fofort zu untersuchen.

Die Rechenmaschine.

850 000 Mart Lohnausfall durch den wilden Streif. Effen, 12. Januar.

Der Bergbauverein teilt mit: Der Ausstand im Ruhrgebiet   ist beendet. Die Höchstziffer der Beteiligung am Streit betrug in der Morgenschicht vom 3. Januar 15 834. Der Gesamtschichtausfall be­läuft sich auf rund 95 000 Schichten und der Gesamtlohnausfall auf rund 850 000 mm. Für den Hauer, der vom ersten bis zum letzten Streiftage, insgesamt sieben Tage, nicht zur Arbeit erschienen ist, crgibt sich bei einem Schichtverdienst von etwa 10 M. ein Lohnaus: fall von rund 70 M."

Wer hat diesen Lohnausfall in Wirklichkeit verschuldet? Doch nur die Herren vom Bergbauverein, die sich nicht scheuten, einen Lohnabbau um 12 Prozent zu fordern und es dar­auf anlegten, die Bergarbeiter in eine Verzweiflungsstimmung hin einzutreiben.

Erhöhung der Biersteuer abgelehnt.

Der Haushaltsausschuß der Stadtverordnetenversamm­fung lehnte in seiner heutigen Sigung die Magistratsvorlage über eine weitere Erhöhung der Biersteuer einstimmig ab. Abge. lehnt wurde weiter die Borlage über Bereitstellung von 20 000 m. für den Auslandsschüleraustausch für den Haushalt 1931. Ein Antrag auf Aufhebung der Schankperzehr. Steuer wurde vertagt, bis ein Ergebnis über den bisherigen Ein gang der Steuer vorliegt.

Wetter für Berlin  : Wechselnde Bewölkung ohne nennenswerte Niederschläge, Tagestemperaturen über Rull, mäßige Binde aus westlichen Richtungen. Für Deutschland  : Allmähliches Fortschreiten der Milderung nach Dit- und Süddeutschland  .

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im Wege find, haben frühere Fälle wiederholt bewiesen. Bis­her hat sich soviel feststellen lassen, daß an dem Tage, an dem der fleine Horst seinen Großpater besuchte, für diesen ein Gericht Rotkohl zubereitet morden war. Weil der alte Mann feinen rechten Appetit hatte, gab er dem Entel von dem Essen, ohne freilich zu ahnen, daß Arsen in dem Kohl war. Der Greis nichts und blieb von dem Gift verschont, während der Kleine am Tage darauf verstarb.

Ungarn   hängt Frauen.

Hinrichtung einer Giftmörderin.

Budapest  , 12. Januar.

Am Dienstagfrüh wird das erste Todesurfeil im nagyrever Giftmordprozeß vollfiredt werden. Es handelt sich um die Frau Michael Kardos, die vom Gericht zum Tode verurteilt wurde; das Urteil ist von der kurie und vom Reichs­verweser bestätigt worden. Das ist seit 80 Jahren der erffe Fall, daß in Ungarn   eine Frau gehängt wird.( Die ,, kgl. Kurie" ist der oberste Gerichtshof.)

Ein guter Wintersonntag. Berlin   auf der Eisbahn.

Der Winter ist in diesem Jahre nicht so recht auf der Höhe, und der Besuch der Eisbahnen weist daher auch noch keine Massen­ziffern auf. Die Stadt Berlin   verfügt insgesamt über 30 Eisbahnen, in der Hauptsache Kunsteisflächen, von denen die Bahn am Engelbecken, dem früheren Luisenstädtischen Kanal, in diesem Jahre neu eröffnet murde.

Auch die Berwaltung des Freibades Wannsee   hat ihren Wintergästen eine Eisbahn erstehen lassen, und zwar hat man in diesem Jahre den Platz vor dem Restaurant( 1200 Quadratmeter Flächeninhalt) als Eisbahn eingerichtet. Der Betrieb war am gestrigen Sonntag, dem Eröffnungstage, äußerst rege, und schon in der achten Morgenstunde fanden sich die ersten Läufer ein. Laut Kassenbericht zählte man 1400 Besucher. Die Eintrittspreise sind niedrigst gehalten, 20 Pf. für Erwachsene, 10 Pf. für Kinder. An schließend an die Eisbahn gelangt man durch einen mit Brettern belegten Gang nach dem Abschnallraum, wo wohlige Ofenwärme die leicht Ausgefrorenen emfängt. Als Abschnallraum wurde der Unterkunftsraum der sommerlichen Ferienkinder eingerichtet. Hinter der Eisbahn liegt die ebenfalls neu geschaffene 100 Meter lange Rodelbahn, die vom Waldgelände direkt an den Strand führt, Aber sie ist öde und leer, denn der nötige Schnee fehlt. Sollte noch große Kälte eintreten und der See zufrieren, dann ermettert sich naturgemäß die Elsfläche um ein gewaltiges. man rechnet jedoch in diesem Jahre nicht mit dieser Tatsache, da der Wannsee   Südfeite hat und schon die Februarsonne eisfeindliche Wärme spendet. Für das nächste Jahr sind durch Verbindung mit Eissportvereinen Eis­fämpfe und Tourniere geplant. Unter den zahlreichen Besuchern machte eine Unentwegte im Bodetrikot Aufsehen, die trotz der

schüttete aus ihrer Lage zu befreien. Man hat jede Hoff­nung aufgegeben, die übrigen 150 Verschütteten zu retten.

Der Präsident von Ecuador  , Dr. Ayora, weilt an der Unglücks­stelle. Die von anderer Seite verbreitete Meldung, daß ein Zug verschüttet worden sei, bestätigt sich glücklicherweise nicht.

Das Unglück im D- 3ug.

Noch immer Zweifel über die Persönlichkeit des Verletzten.

Der junge Mann, der, wie wir berichteten, mit einer schweren Kopfverlegung im Bajeler D- 3ug auf der Station Wittenberg   aufgefunden und der Universitätsklinik zugeführt wurde, ist noch nicht einwandfrei festgestellt. Er führt wirre Reden, aus denen man nur entnehmen kann, daß er ein Ottomar Settele" aus Aulendorf   in Oberschwaben   sein will und daß er die Absicht hatte, nach Stolp   in Pommern   weiterzufahren. Sein eigentliches Reiseziel war nach der Fahrkarte Halle   a. d. Saale  . Da der junge Mann nur 30 Pfennige bei sich trug, so hat er wahrschein­lich in Halle   Berwandte, die ihm weitergeholfen hätten. Bei der Kriminalpolizei hat sich ein Zeuge gemeldet, der mit dem Verlegten im gleichen Abteil reiste. Beide Leute schliefen. Der Zeuge erwachte plötzlich davon, daß sein Mitreisender von der Bantherunter­fiel. Der Zeuge benachrichtigte von dem Unfall sofort das Zug­personal. Für die Vermutung, daß an dem angeblichen Settele ein Verbrechen verübt sei, hat sich bisher keinerlei Anhalt gefunden. Man muß abwarten, bis sich der Zustand soweit gebessert hat, daß er zusammenhängend Aussagen machen kann.

Zwei Zote auf den Schienen.

Auf den Gleisen des Anhalter Güterbahnhofes wurde am Sonntagabend der Betriebsarbeiter Karl Golg von einer rangierenden Lokomotive erfaßt und tödlich verlegt.

G. wollte eine mit Kohlen beladene Karre über die Gleise schieben. Infolge des Geräusches muß er die herannahende Loko­motive überhört haben. Der Arbeitr wurde von dr Maschine über­fahren, er erlitt so schwere Kopfverlegungen, daß der Tod augen­blicklich eintrat. Die Leiche ist von der Staatsanwaltschaft beschlag­nahmt worden.

Auf dem Bahnhof in Belten wurde am Sonntag der Ofen­arbeiter Hermann Matschtewsti aus Behlefanz von einem ein­Ob M. auf fahrenden Vorortzug überfahren und völlig zermalmt. die Gleise gestürzt ist oder sich vor die Räder der Lokomotive ge­worfen hat, konnte bisher noch nicht einwandfrei ermittelt werden.

Textilkampf in Schweden  .

34 000 Arbeitnehmer im Streif.

Stodholm, 12. Januar. In der schwedischen Teglilindustrie ist ein Generalftreif ausge­brochen. 34 000 Arbeiter sind in den Ausstand getreten. Man rech net mit einer längeren Dauer des Konfliktes.