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Nr. 27 48. Jahrgang

1. Beilage des Vorwärts

Hakenkreuz am Pranger.

Polizei klärt Bluttaten auf und widerlegt die Hetzer.

Es ist der Berliner   Polizei zu danken, daß es ihr nach mühe-| auf Selbstmord schließen, und die später erfolgte Settion be­voller Arbeit gelungen ist, mehrere Bluttaten aufzuklären, die von dem Blatt des Herrn Goebbels   unter Assistenz der Hugen­bergblätter., roten Mordbuben" in die Schuhe geschoben wurden. Eine verabscheuungswürdige Mordhezze ist durch diese Feststellungen end­gültig zu Fall gebracht worden.

Sensationell wirft die Aufklärung der seltsamen Schießerei, die sich, wie an dieser Stelle berichtet wurde, in den Nachmittags= stunden des 2. Januar im Hause Am Lüzow 16a in Char lottenburg abspielte. Im Parterre des Seitenflügels wohnt dert die Familie Krüger. Die 18jährige Tochter Erna war mit dem 22jährigen Neubert aus der Wallstraße 41 befreundet. An jenem Tage weilten die jungen Leute allein in der Küche der Wohnung. Plötz­lich sei, so wurde von dem jungen Mann bei seiner späteren polizei lichen Vernehmung erzählt, ein Mann hereingestürzt und habe einen Schuß abgefeuert. Das Mädchen wurde von der Kugel in den Oberschenkel getroffen, der Schuß habe aber offen­sichtlich ihm gegolten, da er Mitglied der Nationalsozialistischen  Partei sei. Da sowohl Neubert wie auch die Angeschossene im Krankenhaus bei ihrer Vernehmung bei dieser Darstellung blieben, und beide sogar eine Beschreibung des Täters gaben, nahm die politische Polizei die Nachforschungen auf und verhörte eine Reihe verdächtiger Personen. Kommunisten, die in der Nähe wohnten, wurden denunziert, allerdings mit dem Erfolg, daß auch nicht einmal der Schein eines Verdachtes an den Beschuldigten hängen blieb. Jezt, nach ziemlich zwei Wochen, findet der Fall eine überraschende Aufklärung.

Der Schütze war nämlich Neubert selber, der nach der Tat, zusammen mit der Mutter des Mädchens, die Waffe in der Woh­nung versteckte und das Märchen von dem Ueberfall erzählte, um sich seiner Verantwortung zu entziehen.

Die Pistole ist bei einer nochmaligen Durchsuchung der Wehnung gefunden worden. Der Hakenkreuzler und die Mutter des Mädchens, die bei der Beseitigung der Waffe mitgeholfen hat, haben inzwischen auch ein Geständnis abgelegt. Db der Bursche in einem Eifersuchtsaft auf das Mädchen geschossen hat, oder ob er beim un­vorsichtigen Hantieren dem Abzug zu nahe gekommen ist, wobei ich ein Schuß löste, muß noch festgestellt werden.

Der zweite Fall, an den die reaktionäre Breise, an ihrer Spize das Berliner   Hafenkreuzblatt, eine infame Mordheẞze knüpfte, betrifft den Tod des 24jährigen Bäderlehrlings und SA.­Mannes Hellmuth Ganzert aus der Herschelitraße 4a in Char­ lottenburg  . G. wurde im Bett tot aufgefunden. Er hatte sich selber eine Kugel in den Mund geschoffen. Gleich der erste Befund ließ

Die umgebaute Lindenpassage.

Oben Hafenkreuz, unten Davidffern.

Seltsames Bild, wenn sich gleichsam über Nacht das Gesicht einer Straße verwandelt. Wenn aus weggepuderten Altersrunzeln plöglich der Atem der Jugend zu wehen scheint. So ist es mit der Lindenpassage" geschehen, die bis vor kurzem so etwas wie die Schreckenstammer des alten Reichs  " gewesen ist.

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Jetzt hat man die Passage radikal erneuert. Aus dem alten, häßlichen, verkniffenen Tunnel, der immer im Halbdunkel lag, ist eine moderne einladende Halle geworden... Doch die Ruinen der Vergangenheit vegetieren weiter und jetzt, wo Gegenwart und Ber­flossenes im engen Raum hart aufeinanderstoßen, fühlt man diesen seltsamen Querschnitt durch zwei Epochen besonders eindringlich.-

W.Seemann

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Q.Wöhrle

Unternehmer..

Die Scheidelinie war flar gezogen: Ludwig Eifermann, Unternehmer in Möbeln, gehörte zu der dünnen Schicht jener, die beinahe zwangsläufig von jeder Phase der Inflation pro­fitierten, die Schar seiner Angestellten und Arbeiter aber zu der großen Masse jener, die beinahe ebenso zwangsläufig an jeder Phase der Inflation verloren.

Während sie oft drei Wochen und noch länger schufteten, um ihre Akkordreihen zu vollenden, in der Hoffnung natürlich, recht viel Geld für ihre Arbeiten zu erhalten, fam es oft soweit, daß sie sich für die ausgezahlten Millionen von Papier­mark nur noch anderthalb Pfund Margarine kaufen konnten.

Der Verrechnungsmodus narrte sie, ebenso die hohe Summe des Endverdienstes.

Schließlich stellten sie fast täglich neue Forderungen an Ludwig, die er jederzeit erfüllte. Aber trotz allen Nachzahlun­gen fonnten fie faum bestehen, während Ludwig troß jeder Bewilligung die Gelder nur so zuflossen dank seiner genialen damaligen Abmachung mit Himmelsbach, nur zum Kurse des Abnahmetages zu liefern.

Er war gar nicht mehr imstande, all die Summen zu er­rechnen, die täglich einliefen. Aber er raffte sie zusammen, um sie so rasch wie möglich in Sachwerten anzulegen.

Seine Arbeiter durchlebten Wochen des Hungers, Ludwig die von Angstzuständen. Mit aller seiner Energie und der ihm eigenen Hartnäckigkeit grübelte er Tag und Nacht nach neuen Anlagemöglichkeiten.

Er faufte an Material zusammen, was er nur erlangen konnte.

Er mietete neue Räume und Lagerschuppen, um Holz und Fourniere zu lagern.

Er schaffte sich einen hochfeudalen Maybachwagen an und erfüllte so den Herzenswunsch seiner Frau, die sich schon längst ein eigenes Auto gewünscht hatte.

Er jagte Dollarscheinen nach, die immer knapper wurden, und freute sich wie ein Kind, wenn er ein paar englische Pfunde oder hundert Schweizer Franken erwischt hatte. Dann

stätigte diese Annahme. Trotz dieses Untersuchungsergebnisses wurden die Kommunisten weiter beschuldigt, Ganzert in der Woh­nung überfallen und erschossen zu haben. In wochenlangen Nach­forschungen ist es auch hier der Polizei gelungen, den Tid des Bäckerlehrlings jetzt einwandfrei als Selbstmord aufzu tlären.

Auch der angebliche Ueberfall auf den 21jährigen Reichswehrsoldaten Werner Löwe vom 9. Infanterie regiment ist durch die Polizei restlos aufgeklärt worden. Nach einem Geständnis des jungen Soldaten ist er überhaupt nicht überfallen worden. Löwe hat sich den Schuß, durch den der Oberarm zersplittert wurde, selbst beigebracht. Ueber die Gründe, die Löwe zu der Selbstverstümmeling getrieben haben, ist die Untersuchung noch im Gange. Man darf gespannt sein, wie die Berleunder diese Feststellungen aufnehmen werden.

Raubüberfall im Lohnbüro.

3wei Mastierte erbeuten 1500 Mart.

In das Cohnbüro des Eschweiler Bergwerkvereins   in der Naumannstraße 81 in Schöneberg   drangen gestern furz nach 17 Uhr zwei mastierte Männer mit vorge­haltenen Pistolen ein und raubten 1500 m. Lohngelder. Die Täter entfamen in der Dunkelheit.

Der Lagerplatz des Eschweilers Bergwerkvereins liegt in der Nähe des Bahngeländes in der sehr ruhigen Naumannstraße. In einem Holzhäuschen befinden sich die Büroräume, in dem heute nachmittag drei Angestellte mit dem Fertigmachen der Lohntüten beschäftigt waren. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und zwei Männer, die ihre Gesichter durch Masken untenntlich gemacht hatten, stürzten herein. Die Räuber forderten die Anwesenden mit vorge­haltenen Pistolen auf, die Hände hochzuheben und sich nicht vom Platz zu rühren. Während der eine den Ausgang besetzt hielt, ging der zweite Täter auf den Zahltisch zu, raffte in aller Eile die dort liegenden Lohntüten zusammen und flüchteten. Trotz der sofort eingeleiteten Verfolgung gelang es den Räubern, das Bahngelände zu erreichen, wo ihre Spur verlorenging. Es wird vermutet, daß die Täter noch ein oder zwei Kom­plicen hatten und in einem in der Nähe wartenden Auto geflüchtet find. Es muß sich um Männer handeln, die mit den Dertlichkeiten und den Gepflogenheiten am Tage der Löhnung genau vertraut waren. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

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Born ist ein Café, mit Musik und Getränkesteuer, furz, mit allen Symptomen des 20. Jahrhunderts. 3chn Meter weiter aber feat das uralte Panorama", von dem ein restlos vergilbtes Plakat zu erzählen weiß, daß eine Weltreise für ein Kind" fünf Pfennige, für einen Erwachsenen 15 Pfennige toftet. Dem ,, Panorama" gegen über befindet sich die ,, Große hygienische Ausstellung vom Reim bis zur Geburt", wo man für 50 Pfennige Einlaß ohne Nachzahlung" 280 plastische Wachsgemälde, 280 Schauobjekte und präparierte Tafeln genießen kann. Aber das schönste sind doch die Berliner   Panorama­bilder mit Chromomalerei und echter Perlmuttereinlage, an denen sich unsere Großeltern so erbaut haben sollen. Und, um das Sprung hafte dieser an Wundern so reichen Passage besonders zu betonen, finden sich, zehn Meter weiter, die Passage Bierhallen", in denen sich Hitlers   hoffnungsvolle SA. auf Judenpogrome trainiert. Der feuchtfröhliche völkische Rummel steigt im ersten Stock. Im

hob sich seine Laune und Familien- und Werkangehörige fonnten sich für ein paar Stunden seines liebenswürdigen Wesens erfreuen.

Er faufte drei Häuser, die in der Nähe der Frankfurter Allee   lagen.

Er riß den ganzen Gebäudekompleg an sich, in dem er feine Fabrik hatte. Die Eigentümerin, eine Fabrikantenwitwe, ließ sich von den riesigen Summen, die er bot, betören und zog nach Thüringen   auf ein Landgut. Ludwigs fromme Wünsche begleiteten sie.

Er übernahm die Wohnung der Fortziehenden, sechs ele­gante Räume und stattete fie vollkommen neu aus. Er richtete Franz und Ischa je ein Zimmer ganz nach ihrem Geschmack ein.

Er verschaffte sich Aktien von Großunternehmungen. Er beutelte sich bis zur letzten Markmillion aus, um den größten Anteil einer Metallwarenfabrik irgendwo in der Provinz zu ergattern.

Er änderte seinen ganzen Lebensstil.

Die Fabrik war ihm sozusagen nebensächlich geworden. Sie lief jezt allein ,, beinahe automatisch, und brauchte seine stündliche Betreuung nicht mehr.

Nur noch kurze Zeit verweilte er täglich im Betrieb. Um elf Uhr vormittags erschien er zur Visite, lief die Säle durch und ließ sich von Sandow Bericht erstatten, falls etwas Wichtiges vorlag. Dann fuhr er meistens nach Hause, um an dem Leben seiner Frau teilzunehmen.

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Maria war von dem Augenblick an, wo sie das Geld mit vollen Händen unter die Leute bringen konnte ,,, Dame" ge­worden, so wie sie es sich einft in ihren Jungmädchenträumen vorgestellt hatte.

Das erste war, daß sie ihren Namen änderte. ,, Maria" flang ihr zu gewöhnlich; jedes Abwaschmädchen hieß so. Darum taufte sie ihren Bornamen in ,, Mia" um. Mia flang feiner. Bornehm. Beinahe hochherrschaftlich. Dem neuen Namen entsprach auch das neue Benehmen. Mia faufte ein, was ihr in die Augen fiel, mochte es auch der größte Plunder sein.

Sie fleidete fich ein wie eine typische Neureiche, raste mit. dem Auto die großen Kaufhäuser ab, bestellte wahllos Berge von Waren, die sie dann zu Hause in die Schränke stopste. Ihre Mutter schüttelte den Kopf und sagte: Ich verstehe das nicht. Ich habe doch das Mädel in einem solideren Sinne erzogen."

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Sonnabend, 17. Januar 1931

Parterre desselben Hauses aber befinden sich die Gast stuben eines streng koscheren Restaurants, in dem ganz fromme Juden einwandfrei rituell zu Mittag essen können.

Der Geschichtsschreiber des Berlins   unserer Tage wird on der Passage zwischen den Linden und der Friedrichstraße nicht ohne längere Pause vorübergehen können.

Tragödie eines Betrogenen.

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Bauernfänger zu hohen Gefängnisstrafen verurteilt. Vor dem Schöffengericht Berlin- Mitte spielte geffern der erste Teil des Gerichtsdramas Schnitter Trela". Nach langen Jahren voll Mühe und Entbehrungen hatte Trela gemeinsam mit feiner Braut Franziska 1200 m. erspart. Eben war er im Begriff, in seine Heimat zurückzukehren, um dort zu heiraten, als er Bauernfängern in die Hände fiel, die ihn um fein ganzes Geld brachten. Aus Verzweiflung beschloß er, aus dem Leben zu gehen und Franziska mitzunehmen. Als diese sich weigerte, zerschmetterte er ihr in Erregung den Schädel. Che er sich selbst das Leben nehmen konnte, wurde er verhaftet.

Auf der Anklagebant saßen die beiden Bauernfänger Gudanowski und Kuczinski; der dritte Komplice Jedlinski ist flüchtig. Die Angeklagten leugneten, die Täter zu sein: Jedlinski allein sei an allem schuld. Gudanowski mußte aber zugeben, 300 M. erhalten zu haben. Und als er am Tage nach der Tat an seinen Komplicen Jedlinski das Geld beim Kartenspiel verlor und ihm aus Aerger drohte, die Sache der Polizei zu verraten, brachte ihm dieser einen Messerstich bei; eine tiefe Narbe schmückt noch heute seine Wange. Der Schnitter Trela wurde aus dem Untersuchungs­gefängnis vorgeführt. Der 46jährige Mann schilderte fast mit epischer Ruhe, wie ihn die beiden Gauner um die Früchte seiner jahrelangen Arbeit gebracht haben und wie er, von Verzweiflung übermannt, seine Braut erschlagen hat. Hier mußte er weinen. Der Staatsanwalt fand nicht Worte genug, um das Verbrechen der Angeklagten zu geißeln; Gudanowski ist übrigens bereits für einen ähnlichen Betrug vorbestraft. Es gibt nichts Gemeineres", fagte der Staatsanwalt ,,, als einen Menschen um seine ganze Habe zu bringen." Die Schuld an dem Tod der Franziska wollte er den beiden nicht zuschieben. Er beantragte gegen Gudanowski ein­einhalb Jahre, gegen Kuczinski ein Jahr Gefängnis.

Das Gericht ging darüber hinaus. Es verurteilte den ersten zu drei Jahren, den letzteren zu zwei Jahren Gefäng= nis und sprach außerdem beiden die bürgerlichen Ehrenrechte für drei Jahre ab. Die Angeklagten, hieß u. a. in der Urteilsbegrün­dung, hätten sich sagen sollen, was für Folgen ihre Tat für ihren temperamentvollen Landsmann haben könnte. So trifft sie die Schuld an dem Tod der Franziska. Sie haben nicht nur ein, son­dern zwei Menschenleben vernichtet. Denn auch Trela wird fich taum je von dem Schlag, der ihn getroffen, wieder ganz erholen. Der unglückliche Schnitter harrt noch des Prozesses wegen des Totschlages an seiner Braut. Er dürfte milde Richter finden...

Raubüberfall nach vier Monaten aufgeklärt. Nach vier Monaten ist es es Set S Ser Kriminalpolizei gefungen, den. räuberischen Ueberfall auf die Filialleiterin der Butter­großhandlung Muth in der Pannierstraße 16 in Neukölln aufzuklären. Wie damals berichtet, wurde die Angestellte am 4. Oftober im Hausflur niedergeschlagen und ihrer Aktentasche mit 1200 M. beraubt. Die Täter flüchteten, sprangen in ein Auto und entkamen. Vier Männer, die an diesem Ueberfall beteiligt waren, sind in den letzten Tagen festgenommen worden. Einer der Täter, ein gewisser Max F. ist geständig, die drei anderen, darunter der Chauffeur der Autodroschke, streiten die Tat noch c.b. Sie sind durch die polizeilichen Feststellungen jedoch so gut wie überführt. Das vierblättrige Kleeblatt wird dem Richter vor­geführt werden.

Ludwig sagte nichts, trotzdem er einsah, daß in ihrer Kaufwut Wahnsinn lag. Er ließ sie gewähren. Im Grunde war es ja vollkommen egal, wozu die bunten Massendrucksachen der Reichsdruckerei verwendet wurden. Seine Arbeiter hatten in einem Anfall von Galgenhumor sämtliche Aborttüren tapeziert. Mochte Mia damit die Kassen der Kaufhäuser füllen, wenn es ihr nur Freude machte!

Und es machte ihr Freude!

In ihrem Benehmen Ludwig gegenüber war sie wie um­gewandelt, die Zuvorkommenheit und Liebenswürdigkeit selber.

Sie schwärmte geradezu von ihm. Sie nannte ihn einen überaus tüchtigen Mann" und einen Wundermenschen, wie es feinen zweiten mehr gäbe.

Sie blühte ordentlich auf im Papiermarkregen, fühlte sich) wie neugeboren und ließ fein Mittel unversucht, ihrem Gatten zu gefallen. Sogar das längst vergessene Mona Lisa  - Lächeln wurde wieder fultiviert und tat auf Ludwig prompt seine Wirkung.

Mann und Frau tamen einander näher. Die langen Jahre des Nichtverstehens, des öden Nebeneinanderhertrottens schienen ausgelöscht zu sein.

Ein zweites Mal erlebten die beiden eine Zeit der Liebe, die ihnen nur furz im ersten Ehejahr beschieden gewesen war.

Jetzt, nicht mehr der Gehezte und Sklave seines Werks, jeder gröberen materiellen Sorge enthoben, schwimmend in Wohlstand und Ueberfluß, war Ludwig der zuvorkommende Ehemann, der die Wünsche seiner Frau erfüllte, wie ein Jüngling diejenigen seiner Geliebten.

*

Mia, mit jeder Faser Weib, tappte in Traum und Glück. Indessen schuftete man in Ludwigs Betrieb mit Hoch­

dampf.

Das System lief wie am Schnürchen.

In manchen Abteilungen mußte mit Doppelschichten gearbeitet werden; in der Trockenfammer jogar Tag und Nacht.

Himmelsbach fonnte nicht genug Waren nach dem wieder geöffneten Loch im Westen schaffen.

Ludwig schonte feine Lieferwagen; denn Himmelsbachs Rollfuhrwerke standen schon in aller Herrgottsfrühe auf dem Fabrikhof.

Kaum fertig, wurden die noch feuchten Möbel von den Packern den Beizern aus den Händen gerissen, verladen und sofort zum Güterbahnhof gefahren.( Fortsetzung folgt.)