An die Bergarbeiter! 1
Ein Aufruf der Organisation.
Borstand, Kontrollausschuß und Beirat des Verbandes der BergBorstand, Kontrollausschuß und Beirat des Verbandes der Bergbauindustriearbeiter Deutschlands richten an die Bergarbeiter einen Aufruf, der sich mit den jüngsten Vorgängen im Ruhrgebiet und in Oberschlesien befaßt. Etma 150 000 Bergarbeiter wurden im letzten Jahre abgebaut. Die Feierschichten ergaben einen Lohnausfall von 95 Millionen Mark zu den 150 bis 160 Millionen Mark Lohnverlust infolge der Entlassungen. Nach einer Darstellung der Abwehr des Verbandes gegen den Lohnabban, appelliert der Aufruf an die Einmütigkeit und Geschlossenheit der Bergarbeiter, die ohnehin in vier Verbände zersplittert sind, zu denen die KPD. noch einen fünften gegründet hat, trotzdem die kommunistisch- ,, revolutionäre" 11nion im Jahre 1925 kläglich zusammengebrochen ist. Die ,, zweite Streifwelle", die am 12. und 13. Januar einsetzen sollte, ist ausgeblieben, der politische Massenstreit eine Phrase geblieben.
Der Aufruf meist zum Schluß darauf hin, daß es unmöglich ist, alle die täglichen Lügen und Phrasen der KPD. jeweils sofort zu berichtigen und fordert daher diesen parteipolitischen Machenschaften grundsätzlich keine Beachtung zu schenken, sondern der seit mehr als 40 Jahren bewährten Kampforganisation der Bergarbeiter die Treue zu wahren.
,, Ueber diese Krisenzeit und jetzige Notlage hinweg werden wir dann bald zu neuen Erfolgen, und Fortschritten fommen."
Die Lüge als Kampfmittel. Uebermäßiger Gebrauch führt zu Mißbrauch.
Die üble Rolle, die die KPD . und ihre Rote Fahne" bei den Entlassungen in ihrem Druckerei- Unternehmen als Unternehmer spielten, soll mit aller Gewalt vertuscht werden. Um von den tat
sächlichen Borgängen abzulenken, wird der Abwehrversuch der kommunistischen Maschinenseger gegen die Entlaffungsmaßnahmen der kommunistischen City- Druckerei, den Moskaugläubigen als ein Komplott der ,, reformistischen Gewerkschaftsbürokratie" und des ,, Borwärts" vorgelogen, um das Erscheinen der Roten Fahne" am Todestage von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg zu verhindern. Diese aus den Fingern gesogene Behauptung wurde zwar in der zweiten berichtigten Erklärung des Obmanns der City- Druckerei nicht
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wiederholt, boch taucht sie heute wieberum in beraten Fahne auf, und zwar m einer Entschließung des Erweiterten UBL. des KJV. UB.- Ost".
Da die KPD . die Lüge als kommunistisches Kampfmittel ausdrücklich für sich beansprucht und in ihr Waffenarsenal eingereiht ihrer ,, Roten hat, hält sie sich gegen jeden Vorwurf aus den ihr und ihrer Roten Fahne" nachgewiesenen Lügen gefeit. Immerhin sollten unsere linken Freunde von links bedenken, daß ein allzu starker Gebrauch der Lüge als Kampfmittel zur Abstumpfung dieser Waffe führt.
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Berlaffene„ Einheitsfront".
Nicht vor einer Gewerkschaftsspaltung zurückschrecken!" In der Bekämpfung der freien Gewerkschaften schreckt die KPD . vor nichts zurück. Sie hält die Zeit gekommen, ihre Einheitsfrontmaske fallen zu lassen. Um ihren eigenen Einheits"-Läden Zahlende zuzuführen, muntert die ,, Rote Fahne" zur weiteren Ge= werkschaftsspaltung auf unter der Losung:
,, Nicht vor einer Gewerkschaftsspaltung zurückschreden!"
Nachdem die kommunistischen Gewerkschaftsspaltungen besonders in der Tschechoslowakei und in Frankreich sich als vergeblich erwiesen haben, sollen jetzt die Gewerkschaften in Deutschland als Versuchsfeld für die Durchführung dieser Moskauer Parole mißbrauchi werden. Doch schon die Rolle, die die KPD. als Unternehmer gegen ihre eigenen Arbeiter spielt, sorgt dafür, daß die Bäumchen der fommunistischen Gewerkschaftsspalter auch bei uns nicht in den Himmel wachsen.
Im übrigen werden die freien Gewerkschaften dafür sorgen, daß die den Unternehmern sehr gelegen tommenden Spaltungstreibereien der KPD. sich in gleich hohem Grade als zwedlos erweisen wie sie verbrecherisch sind.
Der Mieterverein des Groß- Berliner Weftens. B. veranstaltel am Freitag, dem 23. Januar 1931, 20% llhr, im großen Saale des Bittoria- Gartens, Berlin- Wilmersdorf, Wilhelmsaue 114/115, eine öffentliche Mieterversammlung, in der der erste Vorfitzende, Herr Rechtsanwalt Dr. Goezel, über„ Die fatastro phalen Auswirkungen der Notverordnung" sprechen wird. Danach freie Aussprache. Sämtliche politischen Parteien find eingeladen.
Arbeiterbildungsschule. Der Kursus des Genossen Bant Bernstein über: England und das britische Welt reich" beginnt am Mittwoch, dem 21. Januar, 19% Uhr, in Neu fölln, Bergstraße 29.
Nationalismus, Christentum und Weltfriede. Genoffe Pfarrer Bleier spricht am tonimenden Freitag, dem 23. Januar, abends 8 Uhr, in der Kaiser- Friedrich- Schule, Charlottenburg , Knesebecstraße 24( Savignyplay) über das Thema: Nationalsozialismus , Christentum, Weltfriede. Partei genoffinnen und Genossen erscheint zahlreich.
FUNK
RUND
AM ABEND
Mittwoch, 21. Januar,
Wegen des Umzuges der Funkstunde in das neue Hans werden die Dar bietungen ausschließlich von anderen Sendern übernommen.
16.00 Elternstunde.
16.30 Konzert.
17.45 Volksgesundheitspflege.
18.10 Eisberichte. Landw. Preisber. 18.25 Bläser- Kammermusik.
19.30 Leipzig : Wie schützt man sich vor Verlusten im Kreditverkehr? 20.00 Königsberg : ,, König Midas ".
21.10 Leipzig : Ossip Kalenter liest eigene Kurzgeschichten. 21.30 Leipzig : Tänze von gestern. 22.20 Leipzig : Nachrichten.
Aufhäuser spricht im Rundfunk über die Wirtschaftskrise. Der Vortrag des Gen. Aufhäuser am Donnerstag, dem 22. Januar, ift Anschließend bis 0.30: Königsberg : Tanzmusik, nicht um 19 Uhr, fondern wie die Funkstunde mitteilt, bereits um 17% Uhr.
Wetter für Berlin : Größtenteils bewölkt, ohne nennenswerte Niederschläge. Temperaturen nahe bei Null. - Für Deutschland : Im Often zeitweise heiteres Frostwetter. In Mitteldeutschland noch leichte Niederschläge und Temperaturen nahe bei Null. Im Westen und Süden weiterhin ziemlich trübe und mild.
Königswusterhausen. 16.00-18.15 Uebertragungen von Hamburg . 18.30 Korff: Der Geist der Klassik. 19.00-19.50 Uebertragungen von Hamburg .
Berantwortl. für die Redaktion: Serbert gepère, Berlin ; Anzeigen: Th. Glode, bruckerei und Verlagsanstalt Baul Ginger& Co., Berlin GW 68, Lindenstraße 3. Berlin . Berlag: Borwärts Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts Buch Sierzu 1 Beilage.
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