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Treviranus Mandate.

Das Wahlprüfungsgericht verhandelt über die Gültigkeit.

An die Konstituierung schloß sich die erste öffentliche Sigung des Wahlprüfungsgerichts, in der über die Gültigkeit der Reichstagsmandate der Konservativen Bolts. partei und des Abg. Monde verhandelt wurde. Den Borsig führte Abg. Dr. Bell( 3.). Als Beifizer wirkten mit die Abgg. Dittmann( Soz.) und Dr. Hanemann( Dnat.), von der Vertretern des Reichsgerichts die Reichsgerichtsräte Hettner und Zeiler. Als Reichsbeauftragter wohnte Ministerialrat Raisenberg vom Reichsinnenministerium der Verhandlung bei. Als Vertreter der beklagten Konservativen Bolkspartei waren die Abgg. Graf Westarp und v. Bindeiner- Waldau erschienen. Ferner war der Abg. Mönde anwesend, der sich zum Rechtsbeistand den Abg. Landsberg( Soz.) gewählt hatte.

Spielfreude im Unterricht

Das Wahlprüfungsgericht beim Reichstag frat am Sonnabend zu seiner ersten Sigung zusammen, in der zunächst die Konstituierung vorgenommen wurde. Von den Reichstagsparteien gehören dem Wahlprüfungsgericht an: die Abgg. Dittmann Das Kind, das nicht spielt, ist fein echtes. Und das Kind, dem| sicherlich wird keines der Kinder, die dabei mitgewirkt haben, jemals ( S03.), Dr. Frand II( Ratjos). Torgler  ( Romm.), Kindheit betrogen. Rinderarbeit gleich Kinderausbeutung iſt eins es nicht vergönnt ist, zu spielen, wird um den schönsten Teil seiner wieder die Besonderheiten jedes einzelnen Flusses vergessen. Kindheit betrogen. Kinderarbeit gleich Kinderausbeutung ist eins Ebenso eindrüdlich stellen die Kinder in der Naturkundestunde ben Dr. Bell( 3.). Hinzmann( D. Bp.) und Dr. Hanemann der traurigsten und unwürdigsten Kapitel in der Geschichte der Lauf der Sonne dar und lernten dadurch spielend" die Gründe ( Dnat.). Ferner gehören ihm die Reichsgerichtsräte Hettner, menschlichen Gesellschaft. Kindliche Arbeit hat nur einen Sinn, Kindliche Arbeit hat nur einen Sinn, für die Entstehung der Jahreszeiten. Auf diese Weise lassen sich Zeiler, Dr. Boom und Dr. Schmit an. Zum Borwenn sie dem inneren Wachstum und der Entwicklung der Kleinen viele Unterrichtsstoffe dramatisieren und lebendig machen. Daß da­fizenden des Wahlprüfungsgerichts wurde wieder Abgeordneter dienf; nur einen Erfolg, wenn sie im Gemande jugendlicher Freude" durch schöpferische Kräfte in den Kindern frei werden und sich be. Dr. Bell( 3) gemählt. Stellvertretender Borsitzender ist Reichs einhergeht. Das hat die moderne Bädagogik eingesehen. Die tätigen, mird noch deutlicher, wenn sie ihre eigenen Erleb­gerichtsrat Hettner. Lernschule, die dem Staate durch ihr Autoritätsprinzip gute und nisse und Erfahrungen in Szenenspielen darstellen. geduldige Untertanen lieferte, hatte ihr Ideal erreicht, menn fie ihren Wir sprachen einmal im Unterricht von den Gefahren, die Kindern Schülern eine abgemeffene Portion Wissens vermittelte, das dann auf der Straße drohen. Bei der nächsten Feier, die mir allmonat­mehr oder minder schnell vergessen wurde. Es war gar nicht anders möglich, als daß die Kinder, wenn sie ins Leben hinaustraten, sich lich für diejenigen veranstalten, die z. B. im Februar Geburtstag dieses Ballastes so schnell mie möglich entledigten. Denn der Stoff, haben, erschien auf dem Programm das Ergebnis unferes vor mit dem sie gefüttert murden, war ja gar nicht richtig in sie ein. herigen Gespräches, aus dem sich vier kleine Szenen herauskristalli­gegangen, war nicht organisch mit ihnen verwachsen. Sie hatten ihn fierten, die sowohl einen vernünftigen Sinn wie auch eine flare ohne Intereffe und Lust aufnehmen müffen und fonnten ihn nun bramatische Form in selbständiger Arbeit der Kinder erhalten hatten. Das Thema war fonfreter geworden und hatte den Sammeltitel: oft nicht mal anwenden. Stoff paufen, ,, Was ein Sipo erlebt" bekommen. mit bestem willen geschieht, fann niemals leben­dige Kräfte im Kinde weden! Der freie schöpfe. rische Mensch wird nur gebildet, wenn er in Freis heit aufmächst und seine Kräfte gebrauchen lernt." Diese Erkenntnis und die Verpflichtung, den Kindern eine schöne Schulzeit zu bereiten, sind die Fundamente der neuen Pädagogik. Das Kino soll endlich mal zu seinem Rechte fommen, soll sich auch in der Schule glücklich fühlen.( Dazu ist ein fameradschaftliches Ver­hältnis zwischen ihm und dem Lehrer die Borbedingung.) Es gibt mun faum eine Tätigkeit, die so dem Wesen des Kindes In entspricht und seine Kräfte läst und fördert, mie das Spiel. unserm Unterricht benugen mir jede Gelegenheit, den Stoff, der die Sinder intereffiert, spielend darzustellen. Es fing damit an, daß die Kinder Lesestoffe spielten: Tiergeschichten und Märchen hauptsächlich. ( Töpelhans, des Kaisers neue Kleider, Dr. Allmiffend...) Das war für fie niel anregender, als wenn fie das einmal mit Intereffe Ge­lesene hätten stumpfsinnig wiedererzählen müffen. So treibt man ihnen die Freude daran gründlich aus. Und in dieser Stimmung ber Unluft hätten fie auch erzählen" nicht gelernt.( Das wiffen mir alle aus eigenen Schulerlebnissen!)

Ein Blick in die Werkstatt moderner Pädagogik/ Bon Käthe Zieting

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Der Berichterstatter, Reichsgerichtsrat eitner, schilderte 31. nächst den Tatbestand. Die Konservative Boltspartei hat in teinem Wahlkreis ein Mandat errungen, trobem aber drei Mandate auf der Reichslifte des Landvolks erhalten. Dem liegt eine Bereinbarung zwischen beiden Barteien zugrunde wonach die fonfervativen Reststimmen von der 13. Stelle der Landvolk. Reichslifte ab verrechnet werden sollten. Die vorher auf der Reichs. lifte stehenden Bandvoltabgeordneten hatten vor der Bahl Er. flärungen unterschrieben, monach fie im Falle ihrer Nichtmahl durch die Reststimmen des Landvolks auf das Manbat verzichten. Eine folche Erklärung hatte auch der Abg. Mönde bereits im Auguft folche Erklärung hatte auch der Abg. Mönde bereits im Auguft unterzeichnet. Trotzdem hat er nachher im Ditober dem Reichsmahl leiter erklärt, daß er sein Mandat annehme. Dadurch ist der Kon­ servativen Volkspartei   ein viertes Mandat, auf das sie auf Grund der Bereinbarung und auf Grund ihrer Reftftimmen Anspruch hatte, verlorengegangen. Das Mandat des Abg. Mönde ist deshalb von der Landvolkpartei angefochten worden.

Mönde ist inzwischen aus der Landvolkpartei ausgeschieden. Der Reichsbeauftragte, Ministerialrat Dr. Kaisenberg, be­antragte: Das Wahlprüfungsgericht wolle erkennen, vorbehaltlich der Nachprüfung der Verrechnung der Reststimmen auf den Reichswahl: vorschlag Nr. 10 wie auf diesen Vorschlag zuerfannten Mandate Graf Weftarps, v. Lindeiner- Wildau, Treviranus und Lambach für gültig zu erklären. Bezüglich des Mandats des Abg. Monde stellte der Reichsbeauftragte den Antrag auf ungültigkeits­ertlärung. Herr Mönde sei offenbar feinerzeit mit der Ein­reichung der Blantoverzichtserklärung beim Reichswahlleiter einper standen gewesen. Es sei fein Zweifel, daß diese Blantoverzichts erklärung gültig war.

Hugenberg vorn und hinten. Reichsgründungsieier bei Scherl.

Wir lefen in Wulles Deutschen Nachrichten": Dffen gefagt, von den durch Rundfunk und Breffe pertündeten Reichsgründungsfeiern der Roten und Schwarzen hatte ich die Nase voll. Weder die fulminante Rede des Herrn Brüning, noch der mit den schwarzroigoldenen Farben verzierte Ktrans am Standbild Bismards, ja nicht einmal die erhebende Feier der Wirtschaftspartei hatte Eindruck auf mich gemacht. Drum griff ich zum Lotal Anzeiger" des deutschnationalen Führers Sugenberg. Die erste Seite der umfangreichen Sonderausgabe macht einen recht ver trauenerweckenden Eindrud: Die Kniferproffamation in Versailles  ", ,, das Reich muß uns doch bleiben" ,,, bas andere Bersailles". Flaggt heute schwarweißrot!", ein schmungvolles Gedicht von Baul Warnke alles recht gut. Ich blättere weiter. Zwei volle Seiten Heirats: martt nicht ganz mein Geschmad. Weiter: ungefchlante Dame( blonde 3wanzigerin) fucht Stigefährten. on däne und forpulente, vollschlante und distinguierte Ausgehpartnerinnen" mit und ohne Kaffentrennung gesucht. Mehr als fünf Dugend dieser zwei und völlig eindeutigen Gesuche". Pfui Teufel! Ist das deutsch   und national?"

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Durch das Spiel jedoch entsteht die Freude am Gestalten. Da: durch wird es unmerklich zu einer Arbeit, die Sinn hat, die ohne Hemmungen gelingt. Die Kinder sprechen nie fließender und ein bringlicher, sind nie mehr bei der Sache, als wenn sie spielen. Diese Erfahrung machen wir uns auch in anderen Fächern zunuze. Nach dem wir in der Erdkunde die deutschen Landschaften betrachtet hatten, wiederholten wir diesen Stoff, indem wir ein Märchen von deutschen Flüssen spielten. Die Kinder mußten sich schon gründlich mit der Eigenart des von ihnen verförperten Flusses vertraut machen, um ihn charakteristisch darstellen zu können. Aber es gelang wiederum durch die luftbetonte Arbeit des Schaffens überraschend gut. Und

Ein Glücksspiel. Sonderausstellung der Juryfreien.

Bei allem Wohlwollen, das bie mertvolle und gut geleitete In­ftitution der urŋfreien" verdient, muß man angesichts ihrer ,, Dritten Sonderausstellung" am Blaz der Republik ge= stehen, daß hier so etwas wie ein Glücksspiel vorliegt. Jedem der Künstler, bie fich melben, wird ein ganger Raum zur Berfügung ge­ftellt. Das bedeutet bei dem Ansehen, das die Juryfreien genießen, eine fo bemerkensmerte Betonung dieser Individualitäten, daß die Enttäuschung über eventuelles Bersagen dreifach schwer wiegt. Dieses System verpflichtet eigentlich zu sorgfältiger Auslese der Zugelassenen, als Lotteriespiel, als das es schließlich sich herausstellt, ist es ein gefährliches Unternehmen, menn fein Treffer unter den 14 Künstler­nummern zu verzeichnen ist.

Es fehlt ja nicht ganz an hoffnungsvollen Arbeitern im Wein­berge der Malerei, wie es etwa kurt von Reubell ist, dessen Landschaften sicherer aber auch härter gemorden sind, oder der schwer blütige Hans Meyboden  , deffen zäher erdiger Farbe man die frühere Schule Kokoschkas nicht mehr anmertt, oder endlich W. Kröhnte. Nari, der es sich in der Tradition des fran­ zösischen   Impreffionismus( 50 Jahre nach dessen Hochblüte) bei reichlichem Talente etwas gar zu wohl sein läßt. Soll das unfere Jugend sein? Dieses Rückwärtsjchauen und Immerwiederdurchfneten längst erledigter Probleme wirft zwar bestechender, aber nicht er­freulicher als der berühmte faure Kitsch" aus der Umgebung des ,, Sturm", wie ihn F. Studenberg, Jänisch und mit etwas

Der Mann, der den Mord beging." mehr Befähigung Otto Nebel   zelebrieren. Das ist alles schon

Gloria- Palaft.

Ein Gesellschaftsfilm mit kriminalistischem Einschlag, gespielt im Kammerton. In Konstantinopel   spielen sich die Borgänge ab in der Borkriegszeit.( Claude Farrère   hat den Roman geschrieben, der dann auch als Bühnenftüd verarbeitet wurde.) Es war eine Rolle für Conrad Beidt darin, und auf ihn ist dann auch der ganze Film zugeschnitten. Er ist der französische   Instrukteur bei der türkischen Armee, ein Toggenburg ohne Furcht und Tabel. Wir lernen mit ihm Konstantinopel   fennen. Die Schlöffer, die Billen, die alten Mauern am Bosporus  , die Moscheen und engen Gaffen, alles das wird im Bild lebendig, wenn er mit der Frau des englischen Direktors der Staatsschuldenverwaltung auf Entbedungen ausgeht. Frau Mary ist die unverstandene und mißhandelte Frau dieses brutalen Lords, der nichts als Weiber und Champagnersuiten tennt, im eigenen Hause eine Liebschaft unterhält und gern die Frau freigäbe, wenn fie ihm das von ihr zärtlich geliebte Kind überließe. Auf den ersten Blid hat ihre etwas erotische Schönheit, die durch den Zug des Leidens noch gehoben wird, den Obersten bezaubert. Er bringt in ihr Geheimnis ein, gewinnt ihr Bertrauen und will ihr helfen.. Er wird Zeuge einer nieberträchtigen Szene, in der ihr Mann von ihr das Zugeständnis eines Ehebruches, begangen mit seinem Freunde, erpreßt. Der Oberst erschicht den Ehemann und nimmt ihm das erpreßt. Der Oberst erschießt den Ehemann und nimmt ihm das Dokument der Schulderklärung ab. Die Frau wird ihren Sohn Die Frau wird ihren Sohn behalten. Ihr treuer Ritter verläßt Konstantinopel   und wird sie

nie wiedersehen.

fo unfänglich dagewesen, ob man sich Renoir   oder Kandinsky   oder gar Jaeckel( mie H. J.   Kallmann mit seinen brutal überdimen­fionierten Borträttöpfen) als Borbilder auf den Altar ftellt, bleibt recht unerheblich. Wichtig allein ist die schöpferische Kraft; und die erkennen wir allerdings überall, ob realistisch oder abstrakt gemalt mird, an ihren Früchten. Man gehe zu den beiden herrlichen Aus­stellungen bei Flechtheim   und Ferd. Möller, 10 Ostar Schlemmer und Ewald Mataré   ihre Gemälde, Skulpturen und Holzschnitte zeigen, und man wird den weltenweiten Abstand zwischen Gestammel und Meisterschaft kennen lernen. Es ist gerade auf dem Boden der Abstraktion außerordentlich schwierig. Ueber zeugendes zu schaffen. Die Sturm- Schule glaubt es mit dem ehren festen Durchhalten des Prinzips, zu leisten; was dabei herauskommt, zeigen die typisch leeren und spielerischen Blättchen von Jänisch, die in der Jurnfreien in einem ganzen Raum herumflattern, allerdings echtes und startes Gefühl auch heute noch voll von Erlebnissen an mit dem unverkennbaren Ausdruck der Plakangst. Was dagegen ein strenger, empfindungsgeladener Abstraktion hervorbringen fann, echtes und starkes Gefühl auch heute noch voll von Erlebnissen an fieht man bei Möller an den großartigen Farbenholzschnitten Matarés, die ganz erfüllt find von einer heiligen Naturmystik und zugleich Formfymbol von höchstem Rang darstellen; sieht man ebenso bei den Figuralkonstruktionen Schlemmers, die einer tiefen Sehnsucht unserer Zeit nach Idealschönheit des menschlichen Körpers die mögliche, die ans Abstrafte grenzende Berförperung leihen, weshalb fie sich auch fo einzigartig für den Wandschmuck moderner Räume

eignen( Fresten im Essener   Folkwang- Museum  ).

Die Dekorationen, die in der Juryfreien W. Bergmann mit

Paul F. Schmidt.

Rurt Bernhardt trägt, bem Drei Männer- Kollegium der Manuskriptverfasser folgend, die Borgänge in einer Breite und Ge- tie Rotzott und Elfriede Glaser in einen Saal baffenheit vor, daß diefer Film als Sanatorium für nervöse Leute hineingedichtet hat, mögen für Gartenpavillons und Faschingsfeste den verwendet werden könnte. Zu Conrad Beidt, der diesmal mit geeigneten Raumschmuck darstellen; sie sind wenigstens harmlos, ja beinahe findlich. Schnurrbart und Uniform auftritt, wurde Trude von Molo   als Partnerin gesellt, die den etwas müden, melancholischen Typ zu treffen und die seelische Untermalung zu bieten wußte. Heinrich George   steuert einen feiner bekannten rohen Büstlinge bet. SanBier gab einen Polizeiminifter mit edler Ruhe und stiller Bärme. Gregori Chmara   hatte eine glänzend gespielte Charge.

Die Deutsche Kunstgemeinschaft veranstaltet vom 1. Februar bis zum 1. mars eine Ausstellung Theater und Mufit in der bilbenben Sunit", auf der Dritt, Alaus Richter, Mag Oppenheimer, Beshitein, Spiro, Grunens Berg, Seinsheimer und andere Stunftler pertreten sein werden, die meisten mit Roleftisausstellungen.

1. Ein Kind trieselt auf der Straße.

2. Eine Frau staubt Sachen aus dem Fenster.

3. Kinder pflücken Blumen im Bart.

3. Eine Bananenschale fliegt aus dem Autobus.

Man müßte den Wortlaut dieser fleinen Szenen wiedergeben, um zu zeigen, daß sie ein Griff ins volle Menschenleben sind. Je mehr die gestaltenden Kräfte der Kinder durch folche Uebungen machsen, um so größere Aufgaben fönnen sie erfüllen. Das zeigte fich, als mir wieder einmal ein Fest norbereiten mußten. Die Kinder dachten gar nicht daran, irgendwelche fertigen Spiele zu lernen und dann aufzuführen". Sie vertrauten ihrer eigenen Kraft und spielten wieder Erlebnisse. Diesmal solche, die wir auf einem Ausflug gemacht hatten.

1. Eine Nacht in der Jugendherberge.

2. Hunger oder Lügen haben furze Beine.

3. Truddhen fommt von der Fahrt nach Hause.

Jebe Szene war jetzt schon dramatisch aufgebaut mit Höhepunft, Konflift und Spannungsmomenten. Wichtiger war das pädagogische Moment: daß die Kinder durch das Spiel Eindrücke abreagieren fonnten, die sie vorher start beschäftigt, teilweise beunruhigt hatten; die sprachliche Formung war jedesmal, wenn wir es spielten, anders. und das ist das Wertvolle an den Stegreiffpielen, daß sie nicht starr festgelegt sind im Wortlaut, daß die Spielenden aufeinander reagieren lernen und sich niemals verblüffen dürfen, wenn es auch anders kommt als vorher. Dadurch wird der Geist beweglich und locker und die Denkmeise selbständig.

Und das tut unseren Kindern not! Hier sollte die Befreiung anfangen, dadurch daß Kräfte geweckt werden, die zu späteren mich figeren Taten vorbereiten.

will

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Konfervenkunft.

Gin verschlafenes Jahrzehnt.

Das Kleine Theater, im Fremdenverkehrszentrum Unter den Linden gelegen, bleibt mag die Direktion heißen, wie sie ein bemerkenswert fonfervatives Theater. Es serviert eine Konservenkunst, die längst vermodert und vergessen wäre, menn es nicht Komödienschreiber und Direttoren und dem Himmel sei's geflagt ein Bublifum gäbe, die die letzten zehn Jahre verschlafen haben und sich in eine wildromantische Vergangenheit hineinträumen. Auch Amüfterbetriebe haben in unserer miesen Zeit ihre Existenz­berechtigung, warum denn nicht, aber das Bergnügen, das fie ver­zapfen, soll Sinn und Verstand haben.

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Don

unmodern" Das breiaftige Spiel Liebe Wilhelm Sterd hat weder Sinn noch Verstand. Der Operetten librettist Sterd verherrlicht in seiner Komödie zum gtenmale das bourgoise Nähmädchenideal vom Chef, der es liebt und heiraten hafte Grundsäge zum gewünschten Erfolg, nämlich zur Heirat mit wird. Bei Sterd ist es eine Privatsekretärin, deren schrecklich tugend­dem reichen Induſtriedirektor führen. Umständlich, ohne Kunst und mit ſpärlichem Wiz ziehen sich die drei Akte hin, und es überläuft einen falt, wenn man daran denkt, daß etwa der Fremde glaubt, in einem Theater Unter den Linden eine authentische Kostprobe Berliner  Bühnenkunft vorgesetzt zu bekommen. Der Gastspielbirektor der Bühne, witli Kaufmann, spielt mit der forcierten Routine eines alten Schmierentomödianten, einz Riubertang trägt ebenfalls did auf, bleibt aber einigermaßen in den Grenzen fauberer Darstellungstechnik, Mit dem Abend verföhnt allerdings Olga fche chowa, die mit ihrem reizenden Aussehen und ihrer friſchen natürlichkeit wenigftens äußerlich den Eindruck einer versierten

Bühnenkünstlerin macht.

Der Beifall war sehr herzlich. Olga Tschechoma mußte fich immer wieber vor der Rampe zeigen. Ernst Degner  .

Glauben und Wunder.

Leon Hardt, Schüler von Coué  , sprach im Beethoven­laat über die Heilmethode des flugen Apothekers von Nancy  . Coué  , der medizinische Laie, hat ein feltener 2fusnahmefall bereits zu feinen Lebzeiten mit seiner Lehre die Anerkennung zahlreicher Wissenschaftler gefunden. Heute wird faum jemand ernsthaft be­zweifeln, daß der Glaube des Menschen an seine geistigen und förperlichen Kräfte diese mindestens sehr wirkungsvoll unterſtützen Suggestionswirkung dieses Glaubens ist, darüber gehen freilich die fann. Und nichts anderes hat ja Coué   behauptet. Wie start die Meinungen auseinander und werden wohl immer auseinander gehen. Denn diese Wirkung dürfte bei jedem einzelnen Menschen verschieden sein.

Hardt erklärte die Wunderheilungen von Zeileis in Galspady zum großen Teil durch solche Suggestionswirkung, die unerhört start ist, wenn eine glaubensbereite tausendtöpfige Menge auf das under wartet. Aber Coué versprachy teine under; für die Be­handlung organischer Krankheiten empfahl er den Arzt und seine Methode nur zur Unterstügung der Heilung. Sein Schüler Hardt hält treu an dieser Einschränkung fest, und er machte sich in seinem

Bortrag über alles das ein bißchen lustig, was Coué begeistert als Wunder, Bernsuggestion und ähnliches erschienen ist.

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., Körperfreude und Nacktheit ist bas Thenta bon zwei fozialistischen Gymnaftifmatineen der Körperkulturschule des Gen. Aboff och, am 1. und 8. februar, bormittags 11 16r. fm allner beater Beide Matineen Baben ein verfchiedenes Brogramm und zeigen Bilder aus der praktischen Gymnastikarbeil, gymnaftliche Gruppenarbeit, Spir und Gymnaſtil tarten werben an Bartelgenossen und freigewerkschaftlic organisierte Mitglieder gegen Vorzeigung bea Muameifes, täglich in de | Dieta Buchhandlung, Lindenstr. 2 und in der Störperkulturichule Adolf K Briebrichstr. 218, täglich von 4-10 Uhr abends ausgegeben