Zum 7. Freien Segler- Tag
Ein 30jähriges Jubiläum des Arbeitersports
2m 31. Januar und 1. Februar tagt das Parlament des Freien Segler- Berbandes im Konferenzsaal der Brauerei Friedrichshain . Die 42 dem FSB. angeschlossenen Bereine, die eine Mitgliederzahl von über 2500 vertreten, werden etwa 90. Delegierte entsenden. Der größte Teil der Delegierten entfällt auf Berlin , das Zentrum der Arbeiterfegler. 21 Delegierte werden die auswärtigen Bereine aus Brandenburg a. d. H., Rathenow , Hamburg , Lübeck , Bremen , Harburg- Wilhelmsburg, Hemelingen , Riel, Stettin , Elbing . Danzig , Königsberg und Magdeburg schicken.
Der 7. Seglertag fällt in bas 30. Jahr des Bestehens des Freien Segler Berbandes, der im Jahre 1901 unter dem Namen„ Berliner Wettsegel- Berband" von dem Segelklub Fraternitas" und der Freien Bereinigung der Tourenjegler Grünau" gegründet wurde. Gleichzeitig erscheint als Jubilar der Sportklub Fraternitas", der im Jahre 1891 gegründet wurde und fomit auf ein vierzigjähriges Bestehen zurückbliden fann. Aus den beiden Gründervereinen ist bis zum Jahresende die stattliche Zahl von 42 geworden, die fich über das ganze Reich erftreden. Dazu gesellen sich noch die Einzelmitglieder, die auf etma 100 beziffert merden können. Der ungehinderte Aufstieg besonders in der Nach friegszeit, der wohl in der Hauptsache durch die Revolution bedingt mar, hat auch in den letzten Jahren angehalten. Wenn auch auf dem Seglertag 1929 in Berlin und 1930 in Brandenburg a. d. 5. versucht murde, den Spaltpilz in die Arbeitersegler hineinzutreiben, so ist dies doch fläglich mißglüdt, und gefchloffener denn je steht der FEB. da. Es ist eben bei den alten Seglern, die mit der Arbeitersportbewegung groß geworden sind, mit derartigen leichtfertigen Spaltungsversuchen nichts zu machen. Schade war nur die Zeit, die bei den hohen politischen Debatten vetrtrödelt wurde und Die in anderer Weise der Arbeitersportbemegung hätte dienstbar gemacht werden können. Es ist nur zu münschen, daß derartigen Bersuchen, Uneinigkeit in die Reihen der freien Segler zu tragen,
Arbeiter- Schwerathletik
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gleich von vornherein die Spitze gebrochen wird. Zu Beginn des Jahres zählte der FS2. 36 Bereine mit 2100 Mitgliedern. In abgelaufenen Jahre schlossen sich folgende Vereine an: Waffersport flub Frei", Stettin , Freie Segler Kiels", Wassersportverein Biegenhals", Niederlehme bei Berlin , Seglerverein" Bafeniz", Lübeck , Freie Segler Süderelbe", Harburg- Wilhelmsburg . Im neuen Jahre ist bereits als 43. Verein die Seglerabteilung des Wassersportvereins 1929 hinzugekommen, die ihren Liegeplatz in der Krampenburg am Langen See hat. Auch im letzten Jahre richtete sich der Kampf hauptsächlich gegen die ungeheuerlichen hohen steuerlichen Abgaben an Behörden und an die Fischerei. Leider ist in legter Zeit ein Verein zur Zahlung der Fischereiabgaben verurteilt worden. Von seiten des Vorstandes des Freien Segler Verbandes ist der Beschluß gefaßt worden, Revision beim RammerVerbandes ist der Beschluß gefaßt worden, Revision beim Kammergericht gegen dieses Urteil einzulegn. Der 7. Freie Seglertag wird sich hauptsächlich mit diesen Fragen der hohen Abgaben der Vereine befaffen und seine ganze Macht für eine Aenderung der bestehenden uralten Privilegien einsetzen. Die Anträge,
die dem Seglertag vorliegen, sind meist organisatorischer und technischer Art.
Zur Feier des 30jährigen Bestehens hat der FSB. ein umfangreiches Wert 30 Jahre Freier Segler- Berband" herausgegeben, das auf dem Segleriage vorliegen wird. Das Berden und Birten der Arbeitersegler von der Gründung bis zur Jetztzeit ist darin festgehalten.
Es ist dieser alten Arbeitersportorganisation zu münschen, daß der 7. Seglertag ein Markstein in der Geschichte der freien Segler bewegung mird und daß seine Arbeiten von Erfolg gefrönt sein mögen.
Die auswärtigen Delegierten heißen wir in den Mauern der Reichshauptstadt herzlich willkommen.
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Der Ringrichter ko.
Einen heiteren 3mischenfall gab es während des Treffens zwischen dem Fliegengewichts- Europameister Emile Bladuer und dem Engländer Cuthbert Taylor, das die Hauptmummer der Bortampfveranstaltung im Pariser Wagram- Saal bilbete. Der betannte französische Ringrichter Henri Bernstein erhielt, als er die im Clinch befindlichen Gegner trennen wollte, von Bladner in der Hize des Gefechts einen Rinnhafen und mußte zu Boden. Bern stein erholte fich schnell wieder, faßte im übrigen den Zwischenfall von der humoristischen Seite auf und leitete den Kampf bis zum Ende. Nach Ablauf der 12 Runden erhielt der„ Sünder" Pladner den durchaus verdienten Bunktsieg zugesprochen.
Ein Ludwigshafener Arbeltersportler Preisträger eines ameritanischen Preisausschreibens. In Amerika besteht auch die Touristenvereinigung„ Die Naturfreunde". Der Gau der Nordost- Staaten Ameritas hatte ein Preisausschreiben zur Erlangung eines neuen Titels für die Gaumitteilungen ergehen lassen. Unter den Teil nehmern befand sich auch ein Deutscher und zwar der Genosse Ernst Graser aus Ludwigshafen . Der neuesten Nummer der amerika nischen Gauschrift ist zu entnehmen, daß der erste Preis dem Genoffen Grafer, ber als Plakatzeichner in Köln tätig ist, zuerkannt
wurde.
Bundestreue Vereine teilen mit:
Arbeiterschach. Die Abteilung Gartenvlak hat the Spiellotal gemedfelt und spielt jekt jeben Dienstag bei Göde, Suffitenstr. 16. Die Abteilung Raulsdorf fpielt jeden Mitoch im Jägerheim, Jägerstraße. Berbindung: Autobuslinie 27. Gäste willkommen. Schachunterricht tostenlos. In der Abteilung Kreuzberg , Blanufer 75-76, bei Rrepp, findet am Donnerstag, dem 29. Januar, ein Werbeabend ftatt, der mit einem Bligturnier abschließt.
Beginn 20 Uhr. Gäste milftommen.
FAGB., Karom. 1. und 2. Mannschaft suchen zum Sonntag, 1. februar, Spiele auf dem Plas des Gegners. Spielfreie Bereine mögen fich fchriftlich melden an: Mar Wolff, Berlin R. 113, Rodenbergftr. 5.
Arbeiter- Photo- Silbe Berlin . Die Photo- Gilde tagt jest jeden Donnerstag in der Städtischen Dunkelfanumer, Waffertorstr. 9, non 20 bis 22 Uhr. Erftmalig 29. Januar, 20 Uhr. Arbeiten am Bergrößerungsapparat: Der richtige Ausschnitt".
FTGB. Die geibtezen Turnerinnen treffen fich Dienstag, 27. Januar, im Bezirk Südost- Trepiom, Bouchaftr. 75, sum Uebungsabend für die OlympiaFreiübungen. Beginn pünktlich 20 Uhr.
ASC., Sodey- Abteilung. Sigung am 28. Januar, 20 Uhr, bei Jufchlat, Lichtenberg , Goßfer. Ede Hohenlohestraße. Intereffenten willfommen.
Fahnencinmarido in Caalbau Friedrichshain am 3. Februar feilucburen,
am im teilnehmen, milffen um 18% Uhr im Lokal fein.
Vier Nationen- Eishockeyturnier Der Städtekampf im Boren Stettin gegen Weißwasser Schweden , Engländer und Franzosen imSportpalast endete 10: 6 für Weißwasser . Der Freie Bog- Klub" Chemniz Gewissermaßen als Auftakt zu den am Sonntag in Bolen verpflichtete zu einem Freundschaftskampf den sächsischen Mann- beginnenden Eishockeykämpfen um die Welt- und Europameister schaftsmeister Meißen". Bereits dreimal konnte die Meistermann- schaften fann das Turnier bezeichnet werden, das am Mittwoch schaft Chemnitz in der Endrunde um den Titel schlagen; diesen und Donnerstag im Berliner Sportpalast vor sich geht. Freundschaftskampf gewann der Freie Borklub Chemnitz mit 13: 1 Punkten über feinen alten Rivalen. Die Thüringer Kreismannschaft borte gegen die Braunschweiger Städtemannschaft und unter: lag mit 12: 6 Punkten. Der zweite Kampf in Schöningen bei Braunschweig endete mit einem Sieg von 11: 7 für Thüringen . - Den Rüdkampf um die Bezirksmeisterschaft im Ringen trugen am Sonntag in Stettin Silefia" und„ Stolzenhagen I" aus. Den Borkampf gewann fürzlich Silefia in Stolzenhagen mit 8%: 5%. Das zweite Treffen brachte wieder den Sieg von Silefia mit 8: 6 Bunkten. Troßdem bleibt Stolzenhagen Meister mit 14%: 13% im Gesamitlaffement.- Zehn Mannschaften trugen in Fürth die
Die Nationalmannschaften von Schweden , England und Frankreich werden auf der Durchreise nach Bolen noch ein Gastspiel in der Reichshauptstadt absolvieren. Außerdem wirken der des Brandenburgischen Eissportverbandes mit. Da es sich bei den Berliner Schlittschuh- Club und eine Auswahlmannschaft ausländischen Gästen um offizielle Ländervertretungen handelt, stehen große Kämpfe beoor. Bei den Engländern wirken so gute Sufsdorff, Abrahamsson, Johansson, Bettersson, bei den Franzosen Leute mie Little, Mc Kenzie, Melland, Grace, bei den Schweden Turnier, Haßler und Quaglia mit. Das Programm, das an beiden Tagen um 20 Uhr beginnt, verzeichnet am Mittwoch die Treffen
Schlußfämpfe um die Bezirksmeisterschaft im Ringen aus. Den ersten Platz belegte der KGC. Fürth. Der Verein für Störper- mischen Schweden und Schlittschuh- Club somie zwischen Frankreich tultur Hannover gewann die Bezirksmeisterschaft mit 15: 13 Punkten gegen seinen Rivalen, dem Kraftsportklub Auguftus"( Kleefeld).
und England. Der Sieger des zweiten Spieles mißt am Donnerstag mit dem Schlittschuh- Club seine Kräfte, der Unterlegene mit der Mannschaft des Bradenburgischen Eissportverbandes.
Ringen um die Kreismeisterschaft Beginn der Hallen- Tennismeisterschaften
Tegel unterliegt in Luckenwalde mit 12: 15%
In dem fälligen Serienringtampf der A- Klasse um die Kreis meisterschaft des 4. Kreises( Berlin und Brandenburg ) startete am Sonntag die erste Mannschaft der Sportvereinigung ,, Te gel 1899" gegen den Kreismeister der Serie 1929/30 2udenwalde. Diese beiden gleichwertigen Mannschaften entsandten ihre besten und fampf erprobten Kämpfer in das sehr hart ausgetragene Treffen, das gleich zeitig eine weitere Klärung über das Stärkeverhältnis und die Blacierung in der Wertungstabelle brachte. In allen fieben Gemichtstlaffen gab es äußerst spannende Rämpfe. Der Kreismeister fiegte nach regulär verlaufenem Ringen mit 15%: 12% Bunften über seinen alten Rivalen Tegel .
Brandenburg schlägt Sparta- Berlin 20: 8
Am gleichen Tage trafen in der A- Klasse die beiden Mannschaften der Vereine Sparta " Neukölln und Sagon" Brandenburg aufeinander. Die Berliner gingen leider mit einer geschwächten Mannschaft an den Start, das Schwergewicht blieb unbefeßt. In allen Kämpfen ergab sich die Ueberlegenheit der Brandenburger , die mit 20: 8 Punkten diesen Mannschaftskampf
gemannen.
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Reumann- Wanderpreis für Wien - West Die Biener Arbelterkraftsportler fämpften am Sonntag im Mannschaftskampf um den prächtigen Reumann- Wanderpreis". Gegen eine außerordentlich starte Konkurrenz gewann auch diesmal die hervorragende erste Stemmerriege des Bundesbahner- Athleten tlubs Bien- Best" wieder den so begehrten Wanderpreis. Dabei wurden zwei neue internationale Schwerathletit reforde aufgestellt. Schuster( Wien - West) erreichte im einarmig Reißen im Mittel- B- Gewicht 90 Kilogramm und Mödlagel( Gasmerf 8) verbesserte den Reford im Schwergewicht, beidarmig Drücken auf 102,50 Kilogramm. Einen dritten Rekord stellte Schuster mit 160 Kilogramm im beidarmig Stoßen auf.
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Arbeiter- Kegelsport
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Einen Werbe- und Freundschaftskampf veranstalteten fürzlich die beiden Vereine des Gaues Berlin- Brandenburg des Deutschen Arbeiter- Regler- Bundes, der AKK. Borwärts"-Berlin und der Frei Holz Spandau, im Reglerheim Rarislust" ( Julius Loebel), Spandau - Satenfelde, bei dem KK. Frei Holz" Sieger blieb. Arbeiterfegler und solche, die es werden wollen, finden willkommene Aufnahme im AKK.„ Borwärts". Regelabende jeden Freitag von 20 bis 23 Uhr im Reglerheim Thomashof", Berlin N., Gartenstr. 44/45. Als neuer Verein hat sich der KK. ,, norte" ( ADK.) dem Gau Berlin- Brandenburg des DAKB. angeschloffen. Auskünfte erteilt die Gaugeschäftsstelle Siegfried Zoellner, G. 19, Kommandantenstr. 77/78.
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Photo- Ausstellung des Arbeiter- Lichtbild- Bundes. Die Photo: Ausstellung findet ſtatt im Städtischen Schulmuseum, Boddinstraße 54 ( am Rathaus); sie ist bis zum 1. Februar täglich von 17 bis 20 Uhr, Sonntags Don 10 bis 20 Uhr geöffnet
In der mir schwach besuchten neuen Tennishalle in der Brandenburgischen Straße begannen die internationalen Hallenmeisterschaften von Berlin . Zunächst tamen vorwiegend die Damen zum Wort. Besonders hervorragende Begegnungen gab es noch nicht.
Ergebniffe: Damen: Fräulein Rohnert gegen Frau Bintler 6: 1, 7: 5; Fräulein Ruhlmann gegen Frau Cornelius 6: 1, 6: 2: Frau Röhne gegen Fräulein Menzel 6: 1, 6: 0; Fräulein Stallmener gegen Fräulein Ronisti 6: 1, 6: 3; Fräulein v. Simon gegen Frau Baron 6: 1, 6: 0; Fräulein Lömenthal gegen Fräulein garens 6: 4, 6: 3; Fräulein Karnak gegen Frau Sturm 6: 1, 4: 6, Serren: 6: 3; Fräulein Goldschmidt gegen Fräulein Cramm 6: 1, 6: 2. Sentel gegen Dalla 6: 1, 6: 4. Damendoppel: Karnaz- Lorenz gegen Cornelius. Redden 6: 2, 6: 3.
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Kartell für Arbeitersport und Körperpflege, 13. Bezizl. Am Mittwoch,
bem 28. Januar, 20 Uhr, im Lotal Rur Linde", Werderſtr. 12, Ede FriedrichRarl- Straße, findet unfere Kartelldelegiertenversammlung statt.
12. Bezirkslartell Steglig, Lichterfelbe, Lankwik. Am Mittwoch, dem 28. Januar, findet im gotal non Schula, Steglik, Birtbuschstr. 90, 20 Uhr, die
diesjährige Sartelldelegiertengeneralversammlung flatt.
Ruberverein Collegia e. B. Charlottenburg 1895. Am Freitag, dem 30. Januar, bei Thumal, Filmvortrag. Donnerstag, 20 Uhr, Waldlauf im
Boltspart Rehberge. Sonnabends Raftenrubern. Für Anfänger þei Borwärts, für ältere Mannschaften in der Ruderanlage Tiergarten .
FUNK UND
AM ABEND
Dienstag, 27. Januar.
16.05 H. J. v. Hake: Grüne Woche Berlin . 16.30 Leipzig : Konzert.
17.30 Bücher zur Frauenfrage und Frauenbewegung. ( Am Mikrophon: Prof. Anna Siemsen.)
18.00 Der junge Mozart. Konzertmeister Olaf W. Gundvalsen. Violine; Karl Rockstroh, Flügel.
18.30 Künstler, Kritiker, Publikum( Max Pechstein . Max Osborn , M. J. Jaretzki). 19.00 Unterhaltungsmusik. 20.10 Interview der Woche.
20.30 Wolfgang Amadeus Mozart . Zu seinem 175. Geburtstag. Dir.: Bruno Seidler- Winkler . 1. Serenade K. V. 320. 2. Prof. Dr. A. Schering: Mozart 3. Konzert für Klavier mit Orchesterbeglt. Es- Dur, K. V. 482 ( G. Bertram, Flügel). 4. Sinfonie D- Dur, K. V. 385( Funk- Orchester). 22.15 Dr. Josef Räuscher: Politische Zeitungsschau. Anschließend Wetter-, Tages- und Sportnachrichten.
16.00 Ursula Scherz und William Wauer : Künstlerische Handarbeiten. 16.30 Leipzig : Konzert.
Sperrung des Blumenthals? Die Wege im mestlichen Teil bes Blumenthals zwischen Tiefensee, Heidefrug und Hirschfelde und durch den herrlichen Gamengrund sollen der öffentlichen Benuzung entzogen werden; so will es jedenfalls ein Antrag, den Prof. Cleming als Gutsherr zu Hirschfelde eingereicht hat. Es ist zu hoffen, daß es dank der vielen Einsprüche, die beim Amtsvorsteher in Gielsdorf eingelaufen sind, gelingt, den unsozialen Antrag zu Fall zu bringen. 22.45-24.00 Hamburg : Unterhaltungsmusik.
17.30 D. Günther Dehn : Typen der werktätigen Jugend. 18.00 Felix Dassel: Die russischen Flüchtlinge in Deutschland . 18.30 Prof. Dr. Dietrich: Gegenwärtige Philosophie. 19.00 Französisch für Anfänger. 19.30 Frankfurt : Konzert. 20.45 Hamburg : Dr. Mabuse ".
Das Land der vielen Eistage
Das gebirgige Schlesien stellt ein ausgesprochenes Schnee sportland dar. Bei seiner östlichen Lage hat Schlesien neben Dst. preußen die meisten Eistage aufzuweisen. In Breslau zählte man ihrer schon bis zu 104 in einem Winter und selbst der letzte sehr milde Winter hat noch über 30 Eislauftage gebracht. In vielen Orten Nieder- und Oberschlesiens bestehen darum jeit nahezu 25 Jahren Eislaufvereine. Seit rund 10 Jahren ist auch eine Reihe von Wintersportorten im Gebirge dazu übergegangen, den Eislauf sportmäßig zu pflegen.
Der Hauptplatz für den Eissport in Schlesien ist Breslau . Außer den öffentlichen Eisbahnen, die dort eine Fläche von über 100 000 Quadratmetern einnehmen, unterhält der Breslauer Eis. laufperein eine Eisbahn nur für seine Mitglieder in Größe von 9000 Quadratmetern. Es dürfte dies die größte deutsche Vereinseisbahn sein. Auf dieser Eisbahn werden sowoh das Kunstlaufan wie Eishockey, Eisschnellaufen und neuerdings Eisschießen gepflegt und alljährlich Wettbewerbe der verschiedensten Art, auch große internationale, abgehalten, zu denen in der Regel die Kunstläufer von Bersin, Wien , München , Preg und anderen Orten erscheinen. Die Eisbahn liegt mitten in der Stadt am Fuße der Liebichshöhe. Den internationalen Beranstaltungen wohnen oft 10 000 bis 20 000 Zuschauer bei, Fast an jedem Sonntag im Winter finden Veranftaltungen statt, in diesem Winter wird die Meisterschaft von Niederchlesien in Eisschnellaufen, Eishoden und Eisschießen ausgetragen, außerdem finden noch internationale Eistumftläufe statt. Beliebt sind auch die buntfröhlichen Trachtenfeste auf der Eisbahn. Auch in Görlit. Oppeln , Gleiwiß und Ratibor find Cislausvereine, die den Eissport ganz besonders pflegen.
Bon den Wintersportplätzen im schlesischen Gebirge
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find Krummhübel , Schreiberhau und Reinerz als Eissportgebiete besonders hervorgetreten. So hatte Krummhübel im vorigen Jahr für die deutschen Wintersporttampfspiele eine groß artige Eisarena auf dem kleinen Teich in 1200 Meter Höhe angelegt und damit eine Eisbahn geschaffen, wie sie in gleicher Höhe bisher in Deutschland nicht vorhanden war. Leider ist es fraglich, ob diese Eisbahn der hohen Kosten wegen weiter erhalten bleiben wird. Dafür befigt aber Krummhübel eine landschaftlich herrlich gelegene Eisbahn auf der Talsperre in etma 600 Meter Höhe. In Schreiberhau dehnt sich eine gepflegte Sprizeisbahn in der Nähe des Bahnhofes aus, auch in Höhenlage von nahezu 600 Meter, eine Eisbahn, die fast während des ganzen Winters bemugbar ist. Reinerz besitzt eine landschaftlich prächig gelegene Natureisbahn auf dem Denglerteich und eine Sprizeisbahn.
Außer diesen Eisplätzen gibt es in Schlesien großartige Naturbahnen, so auf den Waldseen bei Breslau , die über zwei Kilometer lang find, auf den Seen bei Liegnik. insbesondere dem Kunitzer See, der mit seiner gewaltigen Größe auch Eissegeln ermöglicht, auf dem Gdlawasee bei Glogau , der, 11 Kilometer lang und bis zu 3 Kilometer breit, der größte Sea Schlesiens iſt. Erft feit zwei Jahren ist der Schlawasee dem Sportbetrieb freigegeben worden und es hat sich rasch ein starter Berkehr dorthin entwickelt. Auch die Seen in Oberschlesien , so bei Falkenberg und die zum Teil meilenweiten Talsperren in den, schlesischen Gebirgen tommen für den Eissport, das Tourenlaufen und Eissegeln in Betracht, in strengen Bintern zum Teil auch die Flüsse. So fann man auf der Oder meilenmeit durch die verschneiten Oberwälder eislaufen, ja von Breslau aus auch regelmäßig mit Pferdeschlitten den Strom weithin befahren.