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andere Sachen gemacht. Da willigte ich ein. Zieschen sollte zu 11lbrich schlafen gehen, später die Tür aufmachen und uns herein laffen.

mürgte Richard wieder.

Er muß aber tot sein", sagte Lieschen. Sonst wird er uns verraten. 3st er aber tot, jo fann nichts herauskommen. Er hat fünfzig Mädels. Die Polizei wird nicht wissen, welches Mädel es war." Bors.: Hatte Lieschen nicht von einem Beil gesprochen? Angeklagter: Ja. Sie hatte gesagt, wenn ihr nicht kommt, so schlage ich ihm mit dem Beil vor den Kopf. Kurz vor 12 Uhr sollten wir in den Laden kommen. Ich hatte große Angst, hatte keine Traute. Richard beruhigte mich. Er ging vor, ich hinterher. Die Tür war offen. Wir standen im Dunkeln. Ich stieß an irgend etwas an, es gab ein Geräusch. Richard nahm mich an der Hand und führte mich. Ich sticß eine Vase um. Dann jagte Lieschen: Ich habe euch schon gehört. Wir gingen weiter zum Vorhang und famen in den hinteren Raum. Richard sagte etmas zu Lieschen. Bas, fonnte ich nicht verstehen. Als Richard an ein Waschgestell fließ, wachte Ulbrich auf. Er wollte die Lampe andrehen und stieß mir mit der Hand vor den Kopf. Er schrie vor Schred. Ich stieß ihn in meiner Angst meg. Er fiel aufs Bett, Richard begann ihn zu mürgen, sagte zu mir: Halt ihm die Füße fest. Ich faßte ihn an den Füßen, mußte aber vor Angst meine Noidurft verrichten und ließ ihn gleich los, Während ich nach der Müze suchte, würgte Richard weiter. Dann ließ er ihn los. Lieschen sagte: Der ist noch nicht tot. Da Borf.: Wie lange hat das alles gedauert? Angefl: Un gefähr zehn Minuten, Vorf.: Was tat Lieschen Neumann in der Zeit? Angefl.: Sie hatte sich angezogen und stand in der Ede. Lieschen zeigte uns, wo wir das Geld finden könnten. Bir nahmen 10 Mark aus der Brieftasche und Silbergeld aus dem Bortemonnaie, im ganzen 20 mark; außerdem nahmen wir noch einige Uhren. Der Angeflagte Belgiger schildert dann, wie sie dann am nächsten Tage das Kino besucht und gut gegessen haben, wie sie schließlich wieder ohne Geld waren, wie Lieschen Neumann von der Polizei vernommen wurde und meinte, fie feien alle verraten, wie ftolz fie ihnen sagte, sie müßten türmen, mie sie einige Gegenstände versetzten und nach Redel bei Stendal   zu einem Bauern fuhren und auf der Chaussee vom Gendarmen verhaftet wurden. Seid ihr's". fragte er sie. Ja", antworteten die Burschen. Ich habe Stolpe schon in Berlin   gesagt, wir wollen uns lieber stellen", erklärt Belziger. Es ergibt sich ferner, daß Lieschen Neumann bei ihrer Bernehmung gesagt hatte: Ich hatte das Beit zurecht gelegt, menn er gemuckst hätte so hätte ich ihn auf den Kopf gehauen. Als ich das Beil nahm, schnaubte mich Richard an: Baß das Beil stehen, sonst kommst du dran." Der Staatsanwalt stellt fest, daß die Angeklagte Neumann beim Lokaltermin gezeigt hat, wie sie das Beil in die

Pleite im Konsumverein Halle

Folgen der kommunistischen   Mißwirtschaft

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Salle, 28. Januar.  ( Eigenbericht.) zufen, aber die Herren Revolutionäre bleiben unsichtbar. Sie haben Der Allgemeine Konsumberein Halle und Umgebung sich von der KPD.  - Bezirksleitung 50 zuverlässige Mitglieder der hat sich, wie die kommunistische Verwaltung mitteilt, ge- Antifa zur Verfügung stellen lassen, die die Boltsbeglücker vor der But der betrogenen Sparer schützen sollen. Um sich schließlich ein nötigt gesehen, wegen Zahlungsstockungen seine Kassen zu Bild zu machen, wie es um die Buchführung in dem kommu­schließen. Die Verwaltung soll sich bemühen, zur Ab­nistischen Konsumverein aussehen mag, braucht nur erwähnt zu wendung des unvermeidlichen Konkurses den Gläubigern werden, daß schon seit November vorigen Jahres kein kontokorrent einen Vergleichsvorschlag zu unterbreiten.

"

mehr geführt wurde.

In dem hiesigen Kommunistenblatt wird der Versuch Ende März war nicht nur eine GEG- Hypothek in Höhe von unternommen, den seit langem erwarteten Zusammen- 400 000 Mart fällig, sondern auch die vom Bolts- Feuerbestattungs­bruch der kommunistisch geleiteten Genossen verein Halle ebenfalls gefündigte hypothef von 135 000 Mart. Außer­schaft den Sozialfaschisten  " in die Schuhe zu schieben. bem warten die Mitglieder bis heute noch auf die sonst vor Demgegenüber ist festzustellen, daß die städtischen Werke Beihnachten gezahlten, von der revolutionären Leitung aber auf schon seit längerer Zeit den Fuhrpark der Genossenschaft März verschobene Rückzahlung, zu deren Auszahlung abermals wegen rückständiger Steuern haben beschlagnahmen lassen. 300 000 Mart notwendig gewesen wären. Schließlich rennen zahl­Ebenso wurde Beschlag auf die Mieten gelegt. Die Alreiche Lieferanten hinter ihren Geldern her. Wo wollte man alle gemeine Ortstrantentasse, der der Konsumberein diese Beträge hernehmen, wenn man heute schon lumpige 8000 Marf 25 000 Mark an vorenthaltenen Kranken. Zinsen für eine Hypothek nicht aufbringen konnte und außer. tassenbeiträgen schuldet, hat die Maschinen bestande war die Stromrechnung zu bezahlen, Steueren schlagnahmen laffen. Die Kreissparkasse sah sich genötigt, zuführen und die den Arbeitern und Angestellten abgezogenen den Kredit zu sperren. Die Mühlenwerke stellten die den Kredit zu sperren. Die Mühlenwerke stellten die Krantentassenbeiträge einbehielt. Lieferungen an Mehl usw. ein. All das ist das Ergebnis einer jahrelangen kommunistischen   Mitwirt schaft. Der Versuch, den Sozialfaschisten" die Zer störung der Genossenschaft zuzuschieben, muß schon in­sofern misglücken, als der Konsumberein seit 1920 in tommunistischen Händen ist.

Seit der halleschen Parteispaltung im Jahre 1920 hatte die KPD  . die unumschränkte herrschaft im hallefchen Konsumverein. alles was feit dieser Zeit in dem jetzt zusammengebrochenen Konsum­verein vor sich gegangen ist, fällt einzig und allein auf das Konto der KPD  . Mit großem Phrasenschwall umnebelte man die Mitgliedschaft, und versprach ihr goldene Berge in Form von billigen Lebensmitteln aus Rußland  . Mit unwahren Behauptungen über den glänzenden Aufstieg unter der neuen revolutionären Führung ging man hinaus, nicht nur in den Bezirk Halle- Merseburg, sondern ins ganze Reich, um alle Konsumvereine, die nach der Auffassung der KPD.  - Zentrale oppositionelle Mehrheiten hatten, von dem feftgefügten Zentralverband Deutscher   Konsum vereine und seiner GEG loszureißen. Mit allen Mitteln betrieb man die Gründung einer eigenen tommunistischen Konsumbewegung mit der sagenhaften ,, Migros" an der Spize. Zum Glück für die Ge­Jetzt ist Lieschen Neumann an der Reihe. Der Bornoffenschaftsbewegung im Bezirk Halle   ist den Hafardeuren ihr Spiel fizende: Fräulein Neumann, was sagen Sie zu der Antlage? Lieschen Neumann schweigt zuerst, dann beginnt sie zu erzählen, immer wieder stodend, in manchen Stellen wird sie fehr unentschlossen, man merkt, daß sie verschiedenes im Gespräch übergeht und in manchem anderen nicht recht mit der Wahrheit herausrückt. Als sie vierzehn Jahre alt war, lernte sie Stolpe fennen, sie begleitete ihn zum Fußballspiel und lernte so Belziger fennen.

Hand genommen hat.

Die Angeflagte erzählt weiter: Im Alter von 13 Jahren tam ich zum erstenmal zu Ulbrich. Ich befand mich in der Gesell schaft von Friedel Seemann. Ulbrich stand in der Tür feines Ladens, das Grammophon spielte; er forderte uns auf, hineinzu tommen, zeigte mir Photographien und fragte, ob ich mich nicht auch photographieren lassen wolle. Ich ging zwei Tage später zu ihm hin, er photographierte mich in Kleid und Mantel. Als ich die Photographie holen fam, zeigte er mir unbekleidete Aufnahmen und fragte mich, ob ich mich nicht auch ohne Kleider photographieren

laffen wolle, id) hätte eine gute Figur. Ich ließ mich photographieren und bekam dafür fünf Mart. Außerdem behielt ich die zwei Mart, für die ich etwas einkaufen sollte. Die Neumann schildert darauf ausführlich, wie Ulbrichs Freund Brauer wegen der 2 M. zu ihrer Mutter fam, wie er sie später zur Rede stellte und sie zu Ulbrich ging, um die Angelegenheit zu regeln. Stolpe erfuhr von der Nacktphotographie, sie ging mit ihm und seinem Freund zu Ulbrich; sie erhielten eine Uhr, damit sie schwiegen und jollen später noch 80 M. erhalten haben.

Kein Bürgerkrieg!

Rede Hörfings über die Absichten des Reichsbanners.

Schwerin  , 28. Januar.  ( Eigenbericht.)

Am Dienstagabend fand in Schwerin   eine große Kund: gebung des Reichsbanners statt. In einer von etwa 2000 Personen besuchten Versammlung sprach der Bundesführer Otto Hörsing  . Hörfing wandte sich scharf gegen die National­sozialisten. Er erklärte u. a.: Was früher deutschnational war, ist heute Nationalsozialist. Wir sind mit 109 deutschnationalen Abge­ordneten fertig geworden, wir werden auch mit 107 national­fozialistischen Abgeordneten fertig werden. Deutschland   befindet sich in einem feiner unwürdigen Zustand. Politische Räuberbanden pöbeln jeden anständigen Menschen nieder. Wenn das Wort Hitlers vom Köpferollen" Sinn haben soll, dann arbeiten die National fozialisten mit allen Mitteln auf die Entfesselung eines Bürgerkrieges hin. Die republikanische Front und insbes fondere das Reichsbanner lehnen den Bürgertrieg mit aller Schärfe a b. Wenn aber die Feinde der Republik   von rechts und links sich erdreisten sollten, die Republik   und uns anzugreifen, dann erkläre ich hier als verantwortlicher Borsitzender des Reichs­banners: Werden wir angegriffen, dann dürfen unsere Gegner über zeugt sein, daß wir ihnen mit denselben Methoden, mit denen fie uns entgegenkommen, auch entgegentreten werden. Die Feinde der Republik   seien gewarnt! Sie haben sich eingebildet, daß die Republikaner   Freiwild find. Das Reichsbanner wird aber in der Defensive bleiben und nicht der Angreifer sein. Das Reichsbanner habe die Parole ausgegeben: Marsch bereit am 22. Februar! Zu dieser Parole, die vielfach falsch ausgelegt worden ist, erkläre er, das Reichsbanner wird fertig und gerüstet stehen, wie wir es haben wollen. Aber es rüstet nicht, um den Bürger frieg zu entfesseln. Es wird aber diejenigen, die einen Bürger trieg entfeffeln wollen, zurüdschlagen. Der Einn des 22. februar ist also, daß ein Bürgerkrieg in Deutschland   einfach unmöglich gemacht werden soll.

Selbstmord eines Bürgermeisters.

Glauchau  , 28. Januar.

Der Bürgermeister von Drimannsdorf, Scharschmidt, hat fich erschossen. Sein Selbstmord ist wahrscheinlich mit Krediten in Verbindung zu bringen, die er einer hiesigen Fabrik aus städtischen Geldern gewährte. Man spricht von 100 000 Marf.

nicht gelungen. Jetzt ist das von der sozialistischen   Arbeiterschaft in alle in neunjähriger mühsamer Arbeit aufgebaute Wert elend zu fammengebrochen. Tausende von armen Leuten hat man um ihre mühsam abgehungerten Spargrofchen gebracht. Mit verzweifelten Gesichtern stehen seit Sonnabend die ab. gehärmten Leute vor den Geschäftsräumen des Roten Proviant. amts", um einen letzten hoffnungslosen Bersuch zur Rettung ihres Rotgroschens zu machen.

Eineinhalb Millionen dürften verforengehen.

Es ist anzunehmen, daß sich der Staatsanwalt ebenfalls mit dieser Handlungsweise der kommunistischen   Leitung des Kon­sumvereins Halle beschäftigen wird.

Die Hallesche KPD.   beschäftigte sich in einer außerordent lichen Mitgliederversammlung mit der Pleite des Konsumvereins Halle. Der kommunistische Reichstagsabgeordnete Roenen führte dazu aus:

Wir erleben in Halle eine Niederlage, eine Schlappe nach der anderen, trotz der günstigen politischen Situation für uns. Die größte Niederlage war der Metallarbeiterstreik in Halle, wo die KPD  . den maßgebendsten Einfluß noch besitzt. Es hätte ein leichtes sein müssen, daß die RGO. die Führung übernommen hätte, wenn nicht die Halleschen Kommunisten vor lauter Wenn und Aber Angst hätten. lleberhaupt ist die ganze RGO- Bewegung in Halle eine große Pleite und unter den Leuna  - Arbeitern direkt tatastrophal. Ich traue mich gar nicht zu fagen, wie groß unfer Einfluß ist! Er ist nämlich Rull komma nights! Und erst die Pleite bei den Gewerkschaften, in der Arbeiterfängerbewe gung, bei den Sportlern und jetzt zum Schluß beim Konsumverein. Ueberall geht es rüdwärts. Und wir haben uns doch die gesetzt. Sehen wir uns doch die Unorganisierten an, die vor einem Liquidierung des Masseneinflusses der Sozialdemokratie zum Ziel Halleschen Kommunisten. Ihr seid überhaupt keine Kommuniften Jahr noch gelb waren. Sie sind jetzt bessere Kämpfer als die meisten

mehr."

Das war das Urteil Koenens über die KP D. in Halle, In der Diskussion war die vollkommene Niedergeschlagenheit der Parteimitglieder bemerkenswert. Der Stadtteil Best, so führte ein Distussionsredner aus, habe sich die Adressen von sämtlichen in Halle. wohnenden Leuna  - Arbeitern, etwa 5000 Mann, besorgt und sie zu einer Bersammlung brieflich eingeladen. Getomumen fei zu dieser

Schwindler, Betrüger, Berbrecher und ähnliche Worte hört man| Bersammlung ein einziger Leuna  - Arbeiter!

Elli Beinhorn hat Glück.

legenen Büroräumen einen alten eisernen Geldsdyrant auffnabberten and daraus 3000 Mart bares Geb erbeuteten. Außerdem nahmen hielten, die in Wirklichkeit aber nur Kantinengeld waren.

Die Helden vom Hakenkreuz. Raubmörder und Sittlichkeitsverbrecher als Bandenführer.

Ankunft in Dafar/ Schwerster Teil der Strecke überwunden sie noch zwei Geldrollen mit, die sie wohl für kleine Münzen Elli Beinhorn ist am Montag in Billa   Cisneros ab. geflogen und am Nachmittag in Port Etienne  ( Französisch­Senegal) gelandet. Damit hat sie den schlimmsten Teil der Strede über das Gebiet der aufständischen Araber glücklich und ohne 3wischenfall überflogen. Am Dienstag setzte sie ihren Weiterflug über St. Louis   nach Datar fort. Sie flog die etwa 600 kilo= meter lange Strede in tnapp vier Stunden, obwohl fie unterwegs wiederum einem Sandsturm ausweichen mußte.

Platz oder wir schießen!

Rächtliche Einbrüche und Ueberfälle.

Raubüberfälle, Einbrüche und Gewalttaten mehren sich in Berlin   in erschreckendem Maß, gefördert durch die alle Grenzen übersteigende Arbeitslosigkeit, die besonders die jungen Menschen aus der Bahn wirft und sie den Verbrechen in die Urme treibt.

Das Bosamentenwarengeschäft von Saase in der Gnei senaustraße 60, wiederholt von Einbrechern heimgesucht, erhielt in der letzten Nacht Einbrecherbesuch. Die Eindringlinge versuchten, von Keller durch die Decke zu kommen. Eine Alarmvorrich tung, die der mehrmals bestohlene Geschäftsmann hatte anlegen lassen, trat in Tätigkeit, und Hausbewohner eilten hinzu. Das Ueberfallkommando wurde benachrichtigt und erschien auch balb. Die Einbrecher hatten aber im Keller ebenfalls die schrillen Signale gehört und stürmten jetzt heraus. Den auf dem Hose stehen­den Leuten riefen sie zu: Blag! oder wir schießen!" Da jeder von den Einbrechern eine Waffe in der Hand hatte, mußten die Leute, um nicht ihr Leben zu gefährden, zurückweichen. So gelang es den Verbrechern, über eine Mauer nach dem Grundstück Blücher ftraße 23 zu entkommen und die Straße zu gewinnen. Beim Ab­fuchen der Grundstücke entdeckte das Ueberfalltommando in einem Hause einen Mann, der dort schlief". Er wurde festgenommen und auf der Wadhe als ein Emil 5. festgestellt, der als Konfektions­einbrecher schon bekannt ist.

Auf dem Heim mege murde gestern in der Stargarder Straße die Leiterin einer Filiale der Seifenfirma Wasservogel, eine Frau Else L., überfallen. Nach Geschäftsschluß pflegt sie zur größeren Sicherheit die Tageskasse in einer Attentasche mit in ihre Woh nung zu nehmen. Als sie die Treppe in ihrem Wohnhaus empor: stieg, fam ihr von oben ein Mann entgegen, der plöglich auf fie autrat. Mit einem stumpfen Gegenstand, wahrscheinlich einem Gummifnüppel, perfetzte er der Frau Hiebe über den Kopf und versuchte, ihr die Aktentasche zu entreißen. Trotzdem hatte die Frau die Geistesgegenwart, bie Tasche festzuhalten und laat um Hilfe zu rufen. Da ließ er von Frau 2. ab und flüchtete. Zweifellos hatte der Täter die abendlichen Gänge der Frau beob achtet und sich im Hause auf die Bauer gelegt.

In das bekannte, der Berliner Allgemeinen Ortskrankenkasse gehörende Cecilien- Krankenhaus in der Berliner Straße 137 in Charlottenburg   sind in der vergangenen Nacht Geldschranfeinbrecher eingedrungen, die in abge­

Vor einigen Tagen wurde berichtet, wie Sturmtrupps der nazis in dem Orte Eiserfeld   bei Siegen eine sozialdemokra tische Versammlung überfielen, wobei sie sich freilich blutge Köpfe holten. Inzwischen ist es gelungen, die Personalien einiger Haupthelden der aus verschiedenen Ortschaften zusammen gezogenen Stoßtrupps festzustellen.

Anführer der Nazis in der Saalschlacht und Borsigender ber Razigruppe von Eiserfeld ist ein ehemaliger Lehrer Remmert, der zuletzt in Altenseelbach, Kreis Siegen  , tätig war. Dort wurde er wegen Sittlichkeitsdelift im Jahre 1922 aus dem Schuldienst entlassen und außerdem mit acht Monaten Gefängnis bestraft. Dieser Mann dürfte sich für die völkische und rassische Erneuerung besonders eignen!

Als einer der Hauptprügelhelden wurde ferner ein ge­wiffer Ewald Bernshausen aus Neunkirchen  , Kreis Siegen  , erkannt, der mit dem dortigen Stoßtrupp gekommen war. Berns­hausen ist zum Führer des deutschen   Bolles deswegen besonders berufen, weil er im Jahre 1918 wegen eines bei Altona   begangenen Rau bmordes zu zwölf Jahren Zuchthaus urteilt wurde. Von dieser Strafe hat er jedoch nur acht Jahre zu verbüßen brauchen, vier Jahre wurde ihm durch Gnadenakt des preußischen Justizministers unter Bewährungsfrist erlaffen.

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Dankbarkeit ist eine schöne Pflicht. Bernshausen suchte sich zu bewähren, indem er mit Stuhlbeinen und Schlagringen gegen die Republik   kämpfte. Offenbar gehört er auch zu denen, die mit bes fonderer Inbrunst die Agitationsphrasen der Nazis nachbeten, daß die Republit viel zu große Waschlappigkeit gegen gemeines Ver­brechergesindel zeige. Run, dem Manne fann geholfen werden. Eine Bewährungsfrist läßt sich ja auch widerrufen. Jedenfalls zeigen auch diese Beispiele wieder, aus welchen Schichten sich die Sturmabteilungen der Razis rekrutieren.

Fabrifbrand in Heinersdorf  .

Zora in der Asgardstraße 20 in Heinersdorf   gerieten heute In der Kocherei der Bitumen- Schmelzfabrif von früh kurz nach Arbeitsbeginn größere Mengen flüssigen Teeres in Brand. In menigen Augenbliden war das ganze Gebäude völlig nerqualmt. Erst nach zweiftündiger Tätigkeit fonnte das Feuer von den herbeigerufenen Wehren erstickt werden.

Englands Gold nimmt ab.

Per Flugzeug nach Frankreich  

Goldbarren im Werte von 407 427 Pfund Sterling oder 50,52 Millionen Franken wurden gestern für Rechnung Frankreichs  bei der Bank von England   getauft. Die Hälfte dieses Goides, 1550 Kilogramm im Werte von 26 Millionen Franken, traf nach mittags in zwei Flugzeugen in Le Bourget ein.