Schneemengen rafffos tätig. mehrere hundert Shnee. I pflüge machen die Fahrdämme frei, und 300 Abfuhrmagen bringen bie aufgeschaufelten Schneemengen zu den Wafferläufen, wo sie ein nrühmliches Ende nehmen. 35 000 Mart müffen abermals für die Schneebeseitigung aufgewendet werden.
Im Betriebe der Straßenbahn tam es mehrfach z11 leinen Stodungen, die jedoch schnell wieder behoben werden fonnten. Einen besonders schweren Stand hatten die Autobuschauffeure. Es erforderte geradezu ein Jongliervermögen, um die schmeren Fahrzeuge, die auf den vereisten Fahrdämmen nur schwer zu regieren waren und an den Haltestellen gegen die Bürgersteige schleuderten, in der Gewalt zu behalten. Auch die Schaffner mußten auf dem Posten sein, fortwährend mußten sie an die Autobusfahrgäste megen der Schleudergefahr Warnungen ergehen lassen, um alle vor Schaden zu bewahren. Ernstliche Unfälle haben sich, soweit befannt geworden ist, glücklicherweise nicht ereignet.
Der Krebs von Frankfurt . Preußischer Justizminister fordert Bericht ein. Wir berichteten diefer Tage über den nationalsozialisti
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schen Landgerichtsrat krebs in Frankfurt am Main , der sich nicht scheute, als Beifiker und Berichterstatter an der Berhandlung gegen die nationalsozialistischen Rowdys teilzunehmen, die einen fommunistischen Arbeiter niedergeschossen hatten. Krebs hatte fich auch an einer Berfammlung des nationalsozialistischen Kampfbundes beteiligt, und zwar unter dem„ Saalschuh“ eines anderen Razis, der am Morgen des Bersammlungstages vom Gericht wegen des Ueberfalls auf unseren Jugendgenoffen Langdorff zu längerer Gefängnisstrafe verurteilt worden war. Wie wir hören, hat der preußische Justiz miniffer auf Grund unserer Veröffentlichungen den Frankfurter Oberlandes.
gerichtspräsidenten zur beschleunigten Berichterstattung über den Fall Krebs aufgefordert.
Landgerichtsrat Krebs hat nun, wie uns aus Frankfurt gemeldet wird, feiner vorgefehlen Behörde erklärt, daß er feit einiger Jeit der Nationalsozialistischen Partei nicht mehr als Mitglied angehört". Diese Erklärung ist reichlich unbestimmt und steht über
dies im Widerspruch mit der Tatsache, daß Herr Krebs noch
am 23. Januar den Vorsitz jener Kundgebung des nationalsozialistischen Kampfbundes für deutsche Kultur " führte. Der Name des Landgerichtsrats Krebs prangte an allen Frankfurter Plakat jäulen.
Münchmeyer verhaftet und freigelaffen.
Duisburg , 31. Januar. ( Eigenbericht.)
Der Naziabgeordnete Münch meyer, der besonders betanni ist wegen seiner Mädchenaffäre auf Borkum , wurde hier im Verlauf einer öffentlichen Versammlung perhaftet, weil er die Verfainmfungsteilnehmer aufforderte, fich die Polizeibeamten zu merten, die in Sinne des heutigen Systems besonders ihre Pflicht täten. Er murde jedoch nach furzer Zeit wieder freigelassen. Bei seiner Abfahrt pon Duisburg hatten sich auf dem Bahnhofsvorplatz 400 bis 500 Nationalsozialisten angesammelt, von denen vier megen Beleidigung und Bedrohung der Polizei beamten vorläufig festgenommen wurden. Zu weiteren Zwischenfällen ist es auch nach der Abreise Münchmeyers nicht ge
tommen.
Politischer Mord als Mode.
Ein Razi nachts erschossen.
Miesty( Oberlaufih), 31. Januar.
In Mohols bei Niesty sand gestern abend eine nationalsozialistische Bersammlung statt, die dauernd durch anwesende Kommu nisten gestört wurde. Nachdem es bereits im Bersammlungslokal au einer Schlägerei gefommen war, bei ber ein Nationalsozialist Durch Messerstiche nicht unerheblich verlegt wurde, forderie der Oberlandjägermeister zur Aufrechterhaltung der Ordnung Schußpolizei von Görlig an. Auf der Fahrt nach Moholz traf der Bastkraftwagen nrit den Schupobeamten zwischen Niesty und See einen leeren Kraftomnibus, der Nationalsozialisten aus Riesty zur Bersammlung nach Moholz bringen follte, aber infolge einer Reifen panne von den Nationalsozialisten verlassen mar, die sich zu Fuß zum Versammlungslokal begeben wollten.
Diese, etwa 20 bis 25 Mann, wurden unterwegs aus einem Balde beschossen. Durch die drei abgegebenen Schüsse murden zwei Nationalsozialisten schwer verletzt. Einer von ihnen erhielt einen Beckenschuß, der andere einen Schuß in den Unterleib. Er. murde in bedenklichem Zustand in das Städtische Krankenhaus in Görlig eingeliefert, wo er nachts seiner Berlegung er legen ist. Die Bersammlung in Moholz mußte schließlich polizeiTich aufgelöst werden. Die vor dem Bersammlungslofal angesammelte Menge nahm gegen die Poizei eine drohende Haltung ein und die Schupobeamten wurden mit Steinen beworfen, so daß die Polizei die Menge mit dem Gummifmüppel auseinanderirieb.
Frauenkopf im Paket. Aufdedung eines furchtbaren Mordes in Chemnitz . Bon einem grauenhaffen Fund hat die Kriminal. polizei in Chemnitz das Berliner Polizeipräsidium in Sennf. nis gejezt.
Der Gesundheitsstand in Preußen
Wohlfahrtsminister Hirtſiefer gibt einen Leberblick
TAUNDE.r
Im Preußischen Bandtag ergriff heute normittag in der, die praktische Mitarbeit aller in Betracht kommenden Organisationen fortgesetzten Aussprache über den Wohlfahrtsetat das Wort: gefördert werden kann.
Wohlfahrtsminister Dr Hirtfiefer:
Im Jahre 1930 sind die Gesundheitsverhältnisse im ganzen günstiger als 1929. Das Jahr 1929 hatte bevölkerungs politisch eine große Sterblichkeit, niedrige Geburtenziffern und des halb einen auffallend geringen Geburtenüberschuß. Die Geburtenziffer fanf von 18,5 im Jahre 1929 auf 17,8 im Jahre 1930. Aber die Sterbeziffer erfuhr einen erheblichen Rüdgang; fie fiel von 12,6 im Jahre 1929 auf 11,4 im Jahre 1930. Infolgedessen meist der Geburtenüberschuß eine geringe Zunahme auf. Auch in bezug auf Säuglings- und Zuberkulosesterblichkeit sind die Ziffern günstiger als die des Vorjahres. Trozdem ist die Befferung der Bepofferungsstatistit nur eine relative.
Die gemeingefährlichen Infektionsfrankheiten, wie Cholera, Fleck fieber usw. sind 1930 nicht vorgekommen. Es wurden lediglich ein Inphus, Paratyphus und Ruhr find 1930 weiter zurüidgegangen. Fall von Aussatz und zwei Bodenerkrankungen festgestellt. Auch Todesfälle zeigen eine geringe Abnahme, soweit es sich um Die Erkrankungen an Kindbettfieber und die nachfolgenden regelrechte Geburten handelt; nach Fehlgeburten zeigen die Ziffern digem Ansteigen. Die jeßigen Ziffern bleiben jedoch erheblich hinter aber eine Steigerung. Auch Diphtherie ist feit 1928 wieder in stan denen der Vorfriegsjahre zurüd. Eine Milderung der seuchenpolizeichen Maßnahmen,& B. Abschaffung der Wohnungsdesinfektion, fann nach der einstimmigen Meinung des Landesgesundheitsrates nicht in Betracht kommen.
Bei Tuberkulose sind die Erkrankungen und die Todesfälle meifer zurückgegangen.
Die wissenschaftliche Erforschung dieser Krankheit ist weiter gefördert worden. An der Wirksamkeit der sogenannten Diätbehandlung ist nach dem Urteil der Wissenschaftler und Brat
fifer nicht zu zweifeln.
Dagegen steigt die Zahl der Krebserkrantungen und ihrer Todesfälle fortdauernd an, so daß eine planmäßige umfassende Fürsorge in die Wege geleitet werden muß. Es sterben in Breußen jährlich rund 10 000 Menschen mehr als an Tuberkulose. Die Geschlechtsfrankheiten haben eine erfreuliche Abnahme erjahren. Jedoch fehlen hier genaue Unterlagen, da sich viele Krante der Kontrolle zu entziehen missen. In einzelnen Großstädten wird über das Dirnenunwesen auf Straßen und Plägen lebhafte Klage geführt.
Erkältungskrankheiten, insbesondere Grippe, haben erst am Schluß des Jahres eine Zunahme erfahren. Doch lauten die Berichte über den Krankheitsverlauf durchaus günstig.
Der Ausbau der
ärztlichen und zahnärztlichen Betreuung der Schulkinder ist durch die schwierige Finanzlage leider zu einem gewissen Still stand gekommen. Das Rettungs- und Krantenbeförderungswesen ist in fast allen Provinzen durch Schaffung von Arbeitsgemeinschaften aufammengefaßtmorden. Die furchtbaren Grubentata strophen haben den Staatskommiffar für das Rettungsmejen per enlaßt, gemeinsam mit dem Handelsminister alle in Betracht lomumen ben Stellen zusammenzurufen, um die Frage zu prüfen, inmiemeit
Die Ausbildung in der Säuglingspflege hat jetzt in allen Ländern eine einheitliche Regelung erfahren. Sie teilt sich in eine einjährige Ausbildung der Säuglings- und Kleina finderpflege und in eine zweijährige für Säuglings- und Klein finderschwestern. Die Ueberfüllung des ärztlichen Studiums muß Bedenken erregen.
Die Zahl der Medizinstudierenden ist seit 1925 auf das meieinhalbface gestiegen. Es wird geprüft, ob die Grenze der Ausbildungsmöglichkeit nicht bereits überschritten ijf. 3 Benn es trotz mirtschaftlicher Rot gelungen ist, die Bolfsgesundheit vor ernsten Rückschlägen zu bewahren, so ist das der unermaidlichen Arbeit der Medizinalbeamten, der Aerzteschaft, den sozialen Einrichtungen, der öffentlichen und freien Liebestätigkeit zu danken. Dem Mütter und Kinderschutz muß besondere Aufmerksamkeit zugewendet werden.
Durch Kinderspeisungen find 700 000 finder gespeist worden. Das war nur möglich, daß Kommunalverbände und Brovinzen fich uns die vorbeugen de Kinder- und Jugendfürsorge. Rechtzeitige mit hohen Roften daran beteiligt haben. Ernste Besorgnisse bereitet 3d bitte hier alle in Frage kommenden Stellan, sich auf diesem Hilfe ist hier teine Zurusausgabe, sondern eine Sparmaßnahme. Gebiet bei Abstrichen die größte zurückhaltung aufzu erlegen.
Auf dem Gebiete der Wohlfahrtspflege darf Sparjama feit mur mit größter Borsicht angewandt werden. Ein Abbau von Fürsorgerinnen aus fistalischen Rüdsichten ist eine Ersparnis, denn individualisierende Fürsorge ist nicht nur die fachlich beste, sondern auch die sparsamste.
lebhaft erörtert worden. Den stärksten Widerspruch erfuhr die
Inzwischen
Die Renderung der Krankenversicherung ist in der Oeffentlichkeit Krantenschein und Arzneifostengebühr. Bersicherten davon befreit Der beabsichtigte Zweck der sind durch die neue Notverordnung mehr als ein Biertel der Ermäßigung der Krankenkassenbeiträge ist erreicht worden.
Der Wohnungsneubau ist auch 1930 relativ günstig gewesen. Es sind
1930 193 000 nene Wohnungen gegen 200 000 im Jahre 1929 gebaut
worden. Im Jahre 1931 stehen wir vor einer völlig veränderten Situation. Im neuen Jahre bleibt faum mehr als die Hälfte der Summe, die dafür im Vorjahre zur Verfügung stand. Es tann deshalb nur mit der Förderung von 65 000 Wohnungen gerechnet werden.
In der Wohnungszwangsmirtschaft ift infolge der fyftematischen Abbaumaßnahmen ein gewisser Beharrungszustand eingetreten. Die Koften des Realtredits find zurückgegangen, Eine besondere Erscheinung ist die Fusionsbewegung im Hypothekenbankgewerbe, die mit der Gründung der Sentral- Boden- Kredit AG. zu einem gemiffen Abschluß gekommen ist. Ich danke den Trägern des organisierten Realfredits ohne Ausnahme, daß sie mitwirken mollen an der Abstellung unserer volkswirtschaftlichen Nöte durch die Beseitigung der Wohnungsnot.( Lebhafter Beifall links und in der Mitte.)
Ausschluß der Oeffentlichkeit
im Mordprozeß Ulbrich
gegen den Kopf des Angeklagten Benzinger stößt Benzinger zeigt, wie er Ulbricht zurückgestoßen hot, Stolpe greift in die Szene ein und padt den vorgestellten Ulbrich mit vier Fingern an die Gurgel, sein Daumen gleitet dem angeblichen Opfer in den Mund. Sodann brüdt er es mit dem Gesicht auf die harte Bant. Benzinger beteuert noch einmal, er habe die Beine von Ulbrich gar nicht gehalten, sondern nur flüchtig berührt.
Für den ersten Teil der heutigen Morgensihung ist die, anknipsen und das Bein über Lieschen Neumann, mit der Hand Deffentlichkeit ausgefchloffen. Kriminalekretär Smetons erzählt, wie Ibrich und 2uije Keumann furz vor der Tat die Zeit verbracht haben. Der Uhrmacher verlangte von der Sechzehnjährigen Zärtlich feiten; fie pertröstete ihn auf den nächsten Morgen; dann sollte sie auch noch einmal photographiert werden. Als Ilbrich bemerkte, daß fie in anderen Umständen ist, habe er gesagt:„ Das Kind kann von mir sein, ich habe schon für mehrere zu sorgen. Jetzt werde ich auch noch für deins zu zahlen haben." is er von einem furzen Schlaf aufmachte, stellte er noch einmal das Anfinnen. ,, Am nächsten | Morgen türmst du", sagte er. ,, Benn du nicht millst, tannst du gleich nach Hause gehen." Im Anschluß an diefe Schilderung jagt der Zeuge, habe ich die Angeklagte gefragt, ob sie sich denn gar nicht gescheut habe, mit einem Menschen intim zu sein, der einige Augenblide später neben ihr als Leiche liegen würde. Sie antwortete darauf:
..Eben deshalb habe ich ihn body auf den nächsten Morgen vertröstet."
Bors: Haben Sie das alles protokolliert? 3euge: Nein( allgemeines Erstaunen). Auf eine spätere Frage erklärt Kriminal fefretär Smetons: Er habe darüber fein Protokoll aufgenommen, weil er den ganzen Fragenfomplex für nebensächlich gehalten habe.( Noch größere Verwunderung.) Der Borsigende Auf dem Grundstück Gartenstraße 18 in Chemnih fragt nun die Angeklagte: Haben Sie das den Kriminalbeamten befindet sich eine Schantwirtschaft der Ribbed Brauerei. Gäste des erzählt? Angeklagte: Alles nicht. Borsigender: Was haben Sie denn erzählt?( Luise Neumann steht rot geworden da Lokals hatten schon am frühen Nachmittag im Hausflur ein Palet und schweigt.) Bors.: Wenn Sie keine Erklärung abgeben wollen, liegen sehen, es aber nicht weiter beachtet, sondern nur aus dem Wege geschoben. Erft gegen 6% Uhr öffnete ein Angestellter das brauchen Sie es nicht zu tun. Justizrat Dr. Davidjohn redet der Batet und entdeckte darin einen vom Rumpf getrennten Frauen. Angeflagten gut zu. Ohne Erfolg. Der Oberstaatsanwalt Rom topf. Die Schnittfläche war noch ziemlich frisch. Das Absuchen brecht stellt fest, daß die Angeklagte in ihrem Lebenslauf die Sache des Grundstückes durch Bolizeibeamte nach dem zu dem Kopf geo geschildert habe, als seien ihre beiden Komplizen gerade im Augenblick in den hinteren Raum gestürzt, als llibrich mit ihr ben Der Tatort des Mordes ist an hörigen Körper blieb erfolglos. einer anderen Stelle zu suchen. Bon dem Täter fehlt jede Spur. Berfehr ausübte. Luise Neumann erklärt dazu, daß während der Ebenso ist die Berson der ermordeten Frau noch unbekannt. Nach Abfassung ihres Lebenslaufs ein Kriminalbeamter zugegen gemejen dem Gutachten eines Arztes ift der Kopf vielleicht vor 2 oder sei und man ihr gesagt habe, es müsse turz vor der Tat ein Verkehr 3 Tagen vom Rumpfe getrennt worden. Bei der Ermordeten stattgefunden haben. Uebrigens hat sie auch mit Stolpe verabrepet, handelt es sich um eine Frau von etwa 25-30 Jahren, die einen so auszusagen. Stolpe erwidert darauf, daß das nicht wahr dunkelblonden links gescheitelten Bubifopf hat, eine fleine breite fei, wohl habe er nor der Tat mit ihr über einen eventuellen BerNale, gemölbte Stirn und einen leichten Haarffaum auf der Ober- fehr mit Ulbrich gesprochen, ihr jedoch gesagt, fie möge den Uhr lippe. Für die Feststellung der Persönlichkeit der Ermordeten hat nacher auf den Morgen vertrösten. Kriminaltommissar Thomas die Chemnitzer Kriminalpolizei eine Belohnung von 500 m. stellt den eben geschilderten Fragenfomplex nicht so eindeutig wie sein Kollege dar; der Angeflagte habe sich in diesem Punkte in ausgefest. widersprechenden Behindungen bewegt.
Berichtigung zmeier Drudfehler in unserer heutigen Morgenausgabe: Den zuständigen Stellen des jüngsten Fümnerbois werfen mir perlegene Ausreden not, nicht berlogene". Und selbstverständ lich ist in der französischen Kammer nicht von einem„ polnischen", sondern non einem politischen Bericht des preußischen Innenministers gesprochen worden.
Die Refonstruktion der Zat.
Vor dem Richtertisch steht eine Bant, Kriminalkommissar Thomas stellt die Angeflagie Neumann liegend dar, der Sachverständige Dr. Abraham den Uhr macher Ulbrich in dem Augenblid, wie er das elektrische Licht
Die nächste Zeugin ist Fräulein G. Sie lernte Ulbrich etma drei bis vier Jahre vor seiner Ermordung fennen. Sie hatte sich von ihm photographieren lassen. Bors: Haben Sie brid Mädels zugeführt? Seugin: Ja Borf: 3u welchem Zweck haben Sie Ulbrich die Mädels zugeführt? 3eugin: Es waren zumeist meine Freundinnen, sie hatten auch Interesse an Bildern, etliche Mädels maren auch arbeitslos. Borj.: Sie wissen, daß Ulbrich eine verschiedene Tage hatte. Wenn die in Kleidern Photographierte ein Bild haben wollte, mußte fie 25 Bf. zahlen, war sie aftphotographiert, so erhielt sie das Bib gratis und noch 5 M. dazu. Was machte Ulbrich mit den Aftphotographien? Trieb er mit ihnen Handel? Seugin: Das weiß ich nicht. Er hatte ein Interesse an der Figur pon schönen Frauen.
Es werden dann der Zeugin Photos porgelegt, auf denen sie abgebildet ist. Der Borsigende fragt fie, ob fie misse, daß Ulbrich früher einmal eine Agentur für lebende Blaftit gehabt hat, daß er seine Aufnahmen lebender Marmor" nannte. Die Zeugin hat etwas ähnliches wohl gehört.
Der nädfie 3euge ist der Maschinenfchloffer B. Es ist derselbe 3euge, der auf Beranfeffung Ulbrichs Luise Neumann zur Rede gestellt hat, als diese nach der Attaufnahme mit 2 M. ausgerüdt mar, die sie zum Einholen bekommen hatte. B. hat Ulbrich im Jahre 1921 fennengelernt. Er freundete sich ihm an und brachte auch seine Freundinnen mit in den Laden. Ueber gewisse Dinge will er nicht aussagen. Er macht dabei von seinem Zeugniss verweigerungsrecht Gebrauch. Auf die Frage des Borsigenden, mie Ulbrich zum Nachtphotographieren gekommen sei, sagt der Zeuge, daß der Uhrmacher dazu von seiner früheren Freundin angeregt wurde. Eines Tages, erzählt B., es war wohl im Februar vorigen Jahres, sagte mir Ulbrich, er ermarte ein fleines Mädchen. Bald darauf fam Fräulein Neumam. As ich einige Tage später zu ihm tam, erzählte er mit, daß fie mit 2 Mt. getürmt sei. Einige Monate darauf erzählte mir llibrich, er wäre vonzmei jungen Leuten erpresi morden. Als ich eines Tages im Uhrmacherladen mar, erschien Luise Neumann mit ihrem Bräutigam und einem anderen jungen Menschen. Der Bräutigam stellte den 1hr macher zur Rebe, meil er mit seiner Braut perfehrt habe; Ulbrid) bestritt dies, Luise Neumann sagte aber ja.
Der Zeuge mill den Uhrmacher an dem Tage, als er zum ersten Male das Mädchen bei ihm jah, vor Luise Neumann gewarnt haben.
Die Deffentlichfeit wird dann wieder hergestellt.